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Veröffentlicht am 20.05.2021

"Little did I know that the blond-haired girl was Queen of the Underworld." (S.332)

Throne of Glass – Die Erwählte
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Anmerkung: ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

Von Sarah J. Maas habe ich bisher die ACOTAR-Reihe und Catwoman gelesen. Letzteres habe ich bereits aussortiert (es war okay!) und bei ihrer Reihe ...

Anmerkung: ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

Von Sarah J. Maas habe ich bisher die ACOTAR-Reihe und Catwoman gelesen. Letzteres habe ich bereits aussortiert (es war okay!) und bei ihrer Reihe rund um Feyre, Nesta und Co. habe ich in den letzten Jahren auch meine Meinung geändert. A Court of Mist and Fury war deutlich ihr bestes Buch, von ihrem neusten Teil über Nesta war ich stark enttäuscht dieses Jahr. Trotz meiner zwiegespaltenen Meinung zu ihren Büchern wollte ich dennoch den Auftakt ihrer bekanntesten Reihe lesen. Ich wurde nicht stark enttäuscht, aber wirklich begeistern konnte es mich leider auch nicht.

Das Cover: finde ich passend. Abgebildet ist Celaena - die kämpferische Protagonistin - mit zwei Schwertern und entschlossenem Blick. Dreht man das Buch herum ist sie noch einmal in einem Ballkleid mit den Schwertern von hinten abgebildet. Die Idee dahinter finde ich ziemlich kreativ!

Handlung: die Assassine Celaena ist dazu verdammt in den Minen zu arbeiten - ohne Aussicht auf eine Freilassung. Bis der Kronprinz Dorian sie aus den Minen schaffen lässt und an den Hof bringt. Dort soll sie mit ihren Vorkenntnissen am Turnier des Königs teilnehmen, da dieser auf der Suche nach einem persönlichen Assassinen ist. Dazu muss Celaena dreiundzwanzig weitere Teilnehmer (nur Männer) ausschalten, ansonsten muss sie in die Mienen zurückkehren und verliert ihre Chance auf Freiheit.

Selbst wenn man diese Reihe noch nicht gelesen hat, so ist die Buchwelt voll mit Inhalten aus der Reihe. Es ist beinahe unmöglich nicht gespoilert zu werden oder zumindest einen Eindruck vorab von der Geschichte zu bekommen. Ich muss jedoch zugeben, dass doch sehr viele Klischees bedient wurden. Mir ist natürlich bewusst, dass man das Rad nicht ständig neu erfinden kann (zumal der Auftakt bereits ein paar Jahre alt ist), doch hier waren es mir doch zu viele bekannte Motive, weswegen die meisten Wendungen in der Geschichte sehr vorhersehbar waren. Des Weiteren hatte ich das Gefühl, dass es kaum Höhepunkte in der Geschichte gab. Anfangs plätscherte es lange vor sich hin, die letzten fünfzig Seiten waren hingegen sehr gut. Ich wurde was die Handlung betraf rückblickend leider enttäuscht.

Auch fand ich den Schreibstil an manchen Stellen etwas holprig. Die Geschichte lässt sich durchweg flüssig lesen, manche Sätze erschienen mir etwas einfach geschrieben. Man bemerkt an manchen Stellen schon, dass es ihr erstes Buch war. Hier ein Beispiel:

"In fact, he was so attractive that she had difficulty not thinking about how attractive he was, and again wondered why he wasn't married. She sort of wanted to kiss him." (S. 134)

Hätte man an der Stelle das "attractive" kursiv hervorgehoben, hätte ich die Wortwiederholung als Betonung seiner Attraktivität verstehen können, so finde ich es leider doch sehr plump geschrieben und es wirkt repetitiv. Ich habe einige weitere solcher Beispiele beim Lesen bemerkt, aber das sind nur Kleinigkeiten. Hier jedoch auch ein gelungenes Zitat:

"He had came here with the intention of embarrassing a snide assassin, and had instead found a young woman pouring her secrets into a pianoforte." (S.144)

Die Charaktere: anfangs habe ich sehr lange gebraucht einen Bezug zu ihnen aufzubauen. Caleana wirkte zuerst sehr eindimensional auf mich, auch wenn ich ihre Stärke und Fähigkeiten sehr gelungen fand. Im Laufe der Geschichte lernt man neue Facetten an ihr kennen, jedoch bin ich immer noch nicht ganz warm mit ihr geworden. Auch die anderen Charaktere wie Chaol oder Dorian hatten zwar in Kombination mit anderen einige schöne Interaktionen, jedoch blieben sie alleinstehend etwas farblos. Müsste ich eine Favoritin wählen wäre es wohl Nehemia. Letztere fand ich durchweg interessant, da sie so geheimnisvoll war.

Insgesamt war das Buch ein durchschnittlicher Auftakt. Es ließ sich flüssig lesen, jedoch ohne Szenen, die mir lange im Gedächtnis geblieben sind. Throne of Glass hat beim Lesen kaum etwas mit meinen Gefühlen angestellt, es blieb mir alles doch ziemlich fremd. Trotzdem ist es an sich kein schlechtes Buch, nur blieb es hinter meinen Erwartungen zurück. Ich vergebe hier 3/5 Sternen und werde wahrscheinlich auch die weiteren Bände eher nicht lesen.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Eine gute Portion Frauenpower!

Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen
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Anmerkung: ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

Auf diese Geschichte war ich besonders gespannt. Erst seit letztem Jahr lese ich historische Romane, doch finde immer mehr Gefallen an vielen Titeln ...

Anmerkung: ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen.

Auf diese Geschichte war ich besonders gespannt. Erst seit letztem Jahr lese ich historische Romane, doch finde immer mehr Gefallen an vielen Titeln dieses Genres. Als ich dann den Klappentext zu diesem Buch entdeckt habe wusste ich, dass ich diese Geschichte unbedingt lesen wollte, denn "Bringing Down the Duke" versprach eine große Portion Frauenpower!

Das Cover: ich muss ehrlich gestehen, dass ich das deutsche Cover dem Englischen vorziehe. Die englischen Cover wirken zwar etwas verspielter und sind sehr farbenfroh, jedoch finde ich die versteckte Symbolik beim deutschen Cover etwas gelungener. Trotzdem wurden die englischen Cover passend ausgewählt und versprühen ihren ganze eigenen Charme.

Handlung und Schreibstil: Annabelle Archer ist eine der ersten Frauen, die an der Oxford University studieren darf. Dafür schließt sie sich einer Frauenbewegung an und findet dort schnell Anschluss. Um mehr Aufmerksamkeit für ihre Ziele zu erreichen, versuchen die Suffragetten einflussreiche Adlige und Politiker für ihre Sache zu gewinnen. Durch cleveres Handeln schafft Annabelle es, in Kontakt mit dem Herzog Sebastian Montgomery zu treten und versucht ihn von ihrer Bewegung zu überzeugen. Jedoch können sich die beiden von Anfang an nicht ausstehen, bis die Abneigung der beiden sich in eine ganz andere Richtung entwickelt...

Ich war total gespannt auf die feministischen Handlungsstränge, die dieses Buch beinhalten würde. Es war so spannend über diese starken Frauen zu lesen, die so hart für ihre Rechte kämpfen mussten, um zum Beispiel überhaupt studieren zu dürfen. Es gab so viele Szenen, die mich wirklich aufgewühlt haben, da sie so ungerecht waren. Mir haben besonders die Stellen im Buch gefallen, in welchen Annabelle mit ihren Freundinnen zusammen für Gerechtigkeit gekämpft oder appelliert haben. Die Liebesgeschichte spielte ebenfalls eine große Rolle. Bei letzterer habe ich zwar ziemlich lange gebraucht, bis ich mit ihr warm wurde, jedoch habe ich zum Ende hin sehr gerne über diese gelesen. Evie Dunmore schreibt ebenfalls angenehm - die Geschichte ließ sich durchweg flüssig lesen und es kam nie Langeweile auf.

Die Charaktere: Annabelle hat mich absolut begeistern können. Sie nutzt ihre Stimme für die Sachen, die ihr wichtig sind, steht für sich und ihre Freundinnen ein und lässt sich dabei nicht unterkriegen. Sie ist nicht vollkommen, aber gerade diese Ecken und Kanten haben sie so authentisch gemacht - eine wirklich tolle Protagonistin! Mit Sebastian hatte ich anfangs jedoch Startschwierigkeiten. Er wirkte so unnahbar, was durchaus beabsichtigt war, jedoch fiel es mir somit deutlich schwerer mit ihm zu sympathisieren. Im Laufe der Geschichte denkt und macht er einige Dinge, die ich wirklich nicht in Ordnung fand, aber später durchläuft er eine wirklich bemerkenswerte Entwicklung. Es war sehr berührend zu lesen, wie er am Ende die vorherrschenden Vorstellungen der Gesellschaft hinterfragt und sich für die Gerechtigkeit einsetzt. Aber auch Hattie, Lucie und ein paar weitere Nebencharaktere mochte ich sehr gerne. Manchmal hatte ich mir gewünscht, dass diese noch etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen hätten, da Annabelle und Sebastian doch sehr im Vordergrund standen.

Mich konnte die Geschichte wirklich gut unterhalten, jedoch war mir die Liebesgeschichte an manchen Stellen zu präsent. Sie nahm doch sehr viel Raum ein und oftmals hätte ich gerne noch mehr über die Frauenbewegung, die Politik und das Studium in Oxford erfahren. Das kam mir streckenweise etwas zu kurz.

Nichtsdestotrotz kann ich diese Geschichte nur empfehlen. Wir haben hier sehr starke und unabhängige Frauen, welche man gerne auf dem holprigen Weg zur Gerechtigkeit begleitet und anfeuert. Von mir gibt es 4/5 Sternen und eine klare Leseempfehlung. Den zweiten Band habe ich zum Glück schon im Regal stehen!

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Verfeindete Adelshäuser, ein ewig währender Fluch und Schach

Night of Crowns, Band 1: Spiel um dein Schicksal (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Von Stella Tack hatte ich bereits "Warrior & Peace" aus dem Drachenmond Verlag gelesen und mochte es damals wirklich gerne. Daher wollte ich mich an eines ihrer neueren Werke herantrauen, besonders weil ...

Von Stella Tack hatte ich bereits "Warrior & Peace" aus dem Drachenmond Verlag gelesen und mochte es damals wirklich gerne. Daher wollte ich mich an eines ihrer neueren Werke herantrauen, besonders weil dieses Buch sehr viele begeisterte Anhänger:innen hat. Ich kann durchaus verstehen, wieso dieses Buch so beliebt ist: es hat eine interessante und etwas andere Grundgeschichte - ich meine, Bücher mit Schachelementen habe ich noch nie gelesen! Doch leider konnte mich das in seiner Umsetzung nicht vollends überzeugen.

Das Cover: ich muss ganz ehrlich gestehen, dass es nicht zwingend meinen Geschmack trifft - was aber absolut nicht schlimm ist! Es wurde passend zur Zielgruppe ausgesucht und passt auch mit den Schachfiguren perfekt zur Geschichte. Die Typografie wurde ebenso sehr ansprechend in Szene gesetzt und die Farbauswahl gefällt mir auch. Ich mag jedoch keine Menschen auf Covern, da sie mir immer meine Vorstellungskraft etwas rauben und ich finde, dass die abgebildete Frau es etwas kitschig wirken lässt, aber das ist nur meine Meinung.

Handlung und Schreibstil: seit Jahrhunderten sehen sich die Adelshäuser Chesterfield und St. Burrington einem Fluch ausgesetzt. Mittlerweile wurden diese als Internate umfunktioniert und können so ihr großes Geheimnis vor der Außenwelt verbergen. Eines Sommers muss Alice zur Sommerschule nach Chesterfield, um ihr Schuljahr zu bestehen, doch nach und nach merkt sie, dass seltsame Dinge vorgehen. Ständig schleichen sich die Schüler:innen nachts aus dem Internat und vor ihr wird immer das Thema wechselt. Alice sucht nach Antworten, bis sie plötzlich eines Tages eine Mitschülerin versteinert im Wald findet.

Der Inhalt der Geschichte klang so vielversprechend! Ich war sehr gespannt, inwiefern das Thema Schach in die Geschichte eingewoben wird und wurde in der Hinsicht auch nicht enttäuscht. Die Idee der lebendigen Schachfiguren fand ich sehr abwechslungsreich, doch relativ schnell hat mir etwas an der Umsetzung gefehlt. Die Kämpfe zwischen den verfluchten Adelshäusern waren gut, aber konnten mich nicht vollends an die Seiten fesseln, die große Wendung in der Geschichte habe ich relativ schnell kommen sehen und die einzige Person, die ich richtig sympathisch fand, war eine Katze. Auch hat mir ein bisschen die Auseinandersetzung mit Gut und Böse gefehlt. Diese Schwarz-Weiß Thematik bietet genug Stoff zur Diskussion und Auseinandersetzung, jedoch wurde sich hier kaum damit befasst. Was ist mit den Graustufen und den kleinen Nuancen dazwischen? Ja, in Nebensätzen wurde kurz angeschnitten, dass alle verflucht sind und alle mit drinstecken, aber am Ende sympathisiert man doch mehr mit der einen Seite und die anderen sind dann "die Bösen". Das war mir zu eindimensional, aber vielleicht gibt es dazu mehr im zweiten Band.

Beim Schreibstil habe ich von Stella Tack wieder viel Humor erwartet. Bei "Warrior & Peace" musste ich teilweise wirklich laut lachen, hier gab es auch sehr lustige Szenen, diese gingen jedoch meistens nur von einer Person bzw. Katze aus. Stella schreibt erneut sehr flüssig und jugendlich, nur manchmal mochte ich manche Vergleiche nicht, die hier genutzt wurden und manche Dialoge wirkten etwas realitätsfern. Außerdem hat mich nach einer Weile die Menge an Schimpfworten und Beleidigungen gestört. Ich habe kein Problem damit, wenn in Geschichten geflucht wird - hier wirkte es aber sehr überzeichnet, besonders in der Quantität.

Die Charaktere: mit ihnen bin ich bis jetzt leider nicht wirklich warm geworden. Unsere Protagonistin, Alice, war mir doch ziemlich naiv und musste ständig gerettet werden. Auch viele andere blieben mir einfach zu blass, dafür konnte ich mich jedoch im späteren Verlauf mit Isolde anfreunden. Mein persönliches Highlight war jedoch der Kater Curse. Dieser hat die ganze Geschichte aufgelockert und mich auch zum Schmunzeln gebracht.

Ebenso sind mir zwei Kleinigkeiten aufgefallen, die durchaus etwas ausbaufähig waren bezüglich der Beschreibung/ Vorstellung von LGBTQ+ und BPOC- Charakteren. Ich finde es toll, dass Stella nicht nur heterosexuelle Cis-Menschen in ihrer Geschichte integriert, jedoch bin ich bei manchen Beschreibungen angeeckt. Zum Beispiel beschreibst sie die Augen eines männlichen Charakters als "asiatisch geschwungene Augen" (S.16). Ich weiß natürlich, was sie damit ausdrücken wollte, jedoch ist Asien groß und dazu zählen nicht nur Japan, China und Korea. (Ich vermute mal das sie einen Charakter mit ostasiatischen Wurzeln beschreiben wollte.) In Indien und der Türkei zum Beispiel sind solche Augen nicht zwingend typisch, zählen jedoch auch zu Asien. Auch fand ich es etwas schade, dass der einzige schwule Charakter gleich mit den Worten "Weißt du, XY ist schwul und hoffnungslos in unsere XY verknallt", vorgestellt wird (S.120, ich verzichte hier auf die Namen, aufgrund von Spoilergründen). Als wäre seine Sexualität seine einzige Charaktereigenschaft und die betroffene Person war auch gar nicht begeistert, dass das gleich herumposaunt wurde. Wie gesagt, das sind nur zwei Situationen gewesen, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass diese beim Lektorat aufgefallen wären.

Letztendlich war Night of Crowns vielleicht einfach nicht das richtige Buch für mich. Ich habe es relativ schnell gelesen und konnte mich gleich in der Geschichte einfinden, jedoch haben es mir die Charaktere und die Umsetzung der Thematik etwas schwer gemacht. Ich kann mir aber vorstellen, dass vielen anderen diese Geschichte gefallen wird. Ich kann hier leider nur 3/5 Sternen vergeben.

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Veröffentlicht am 29.03.2021

Hier träumt man mit offenen Augen

Das wandelnde Schloss
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Wahrscheinlich bin ich in der Minderheit, wenn ich sage, dass ich den Roman gelesen habe, bevor ich den passenden Film dazu sah. Doch dies war der Fall und ich kann nicht beschreiben, wie froh ich bin, ...

Wahrscheinlich bin ich in der Minderheit, wenn ich sage, dass ich den Roman gelesen habe, bevor ich den passenden Film dazu sah. Doch dies war der Fall und ich kann nicht beschreiben, wie froh ich bin, dass ich diese beiden kleinen Schätze das erste Mal entdecken durfte. Beide sind auf ihre eigene Art und Weise besonders, im Folgenden werde ich jedoch nur auf das Buch eingehen. Letzteres war für mich eine absolute Überraschung und zählt nun zu meinen absoluten Lieblingsfantasygeschichten!

Das Cover: so stelle ich mir ein gelungenes Fantasycover vor! Das laufende Schloss ist schön zentral und abstrahiert abgebildet, sodass man noch genug Platz zur Eigeninterpretation bekommt, die Farben harmonieren miteinander und das Verhältnis von Schrift und Bild ist ausgewogen. Es ist nicht zu voll, gleichzeitig sprüht es aber vor Dynamik - ich finde es unfassbar gelungen.

Handlung und Schreibstil: Sophie lebt ein bescheidenes Leben als Hutmacherin. Dieses ist jedoch sehr eintönig und wirklich viel geschieht nicht um sie herum, bis sie eines Tages eine Hexe verärgert und von ihr verflucht wird. Sie sieht im wandelnden Schloss ihre letzte Rettung, denn in Letzterem wohnt der herzenskalte Zauberer Howl. Ärgerlich nur, dass, sobald sie jemandem von ihrem Fluch berichten will, immer etwas dazwischengerät, weswegen sie sich notgedrungen als seine Hausdame ausgibt und währenddessen versucht, nach einer Lösung zu suchen.

Niemals hätte ich gedacht, wie viel Inhalt sich in diesem Büchlein verbergen würde. Man wird sofort in das Geschehen hineingeworfen und sogleich mit einer liebevoll ausgearbeiteten Welt konfrontiert. Es ist alles so herrlich skurril, sodass ich mich nur in die Geschichte verlieben konnte. "Das wandelnde Schloss" ist mit keiner anderen Fantasygeschichte zu vergleichen, die ich bisher gelesen habe: sie ist einzigartig, unvorhersehbar und sprüht vor Ideenreichtum. Der Schreibstil ist ebenfalls außergewöhnlich und zieht einen tänzelnd durch die Geschichte. Ich konnte mich völlig in der Geschichte fallen lassen und hatte zu jeder Zeit Kopfkino.

Die Charaktere: diese waren ebenfalls unfassbar genial. Wir haben hier wirklich einen bunten Haufen, der nur so vor Charme sprüht. Sophie, unsere Protagonistin, war einfach nur klasse. Sie wurde verflucht, aber anstatt in Trauer und Verzweiflung zu versinken, macht sie das Beste daraus und wird von Kapitel zu Kapitel stärker. Howl hält ebenfalls einige Überraschungen bereit. Das Bild, welches man anfangs noch von ihm hat, wird letztendlich komplett über Bord geworfen und auch ihn habe ich in mein Bücherherz geschlossen. Doch auch Michael und Calcifer waren aus der Geschichte nicht wegzudenken.

Dieses Buch konnte mich völlig an die Seiten fesseln und wirklich begeistern. Es ist für mich tatsächlich ein Herzensbuch geworden, welches mich nicht so schnell loslassen wird. Die Geschichte ist originell, bedient sich an keinen Klischees und die Charaktere sind facettenreich. Für mich ein absoluter Muss für Fantasyliebhaber:innen! 5/5 Sternen!

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Daumen hoch für das Medizinstudium, aber die Protagonistin hat es mir nicht leicht gemacht

What if we Drown
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"What if we drown" hat mich mit sehr gemischten Gefühlen zurückgelassen. Einerseits hat mir die Grundidee hinter der Geschichte gefallen, besonders weil ich mich gefreut hatte mehr Einblicke in ein Medizinstudium ...

"What if we drown" hat mich mit sehr gemischten Gefühlen zurückgelassen. Einerseits hat mir die Grundidee hinter der Geschichte gefallen, besonders weil ich mich gefreut hatte mehr Einblicke in ein Medizinstudium zu bekommen. Doch es gab einige Punkte, die mir das Lesevergnügen ziemlich erschwert haben.

Aber zuerst das Positive:

Das Cover! Es hat mich gleich angesprochen. Gerade das trübe Wasser und die geschwungene Schrift wirken sehr harmonisch. Auch die Cover der Folgebände sind wirklich gelungen - da wurde sich wirklich Mühe gegeben.

Den Schreibstil fand ich auch angenehm. Er lässt sich flüssig lesen und man fliegt durch die Seiten. Ab und an wurde auch mit den Worten und der Formatierung gespielt, was ich persönlich sehr gerne mag, da mir somit das Geschriebene viel lebendiger erscheint. Ich fand ihn nicht außergewöhnlich, aber er lässt sich wirklich gut lesen.

Die Handlung hat mich eigentlich erst zum Buch greifen lassen. Ich fand es erfrischend, dass die Protagonistin mal Medizin studierte, das hob sich meiner Meinung nach von anderen New Adult Büchern ab. Mir ist generell aufgefallen, dass in den meisten Büchern des Genres die wenigsten Frauen einen naturwissenschaftlichen Studiengang belegen - deswegen hat mir die Abwechslung hier gut gefallen! Es gab auch einige Momente im Buch, die ich sehr schön fand und mich streckenweise berühren konnten.

Die Nebencharaktere und Sam konnte ich auch im Großen und Ganzen ganz gut leiden - manche mehr, andere blieben mir leider zu blass. Aber Emmett und Hope blieben mir sehr positiv im Gedächtnis, die beiden mochte ich wirklich gerne.

Nun zu meinen Kritikpunkten:

Fangen wir mit etwas Formalem an: Mich hat es ab einem gewissen Punkt wirklich gestört, dass ständig zwischen den Begriffen "Studenten" und "Studierende" hin und her gewechselt wurde. Heutzutage benutzt man der Richtigkeit halber "Studierende". Deswegen hat es mich gewundert, dass es in diesem Buch zwar ein "Studierendsekretariat" gab, aber immer noch der veraltete Begriff des "Studententickets" existierte. Ich finde, dass man sich am Ende des Tages für eines von beiden entscheiden sollte (Am besten für das Modernere). Ich würde mir wünschen, dass das Lektorat beim nächsten Mal darauf achten könnte.

An der Handlung gab es auch ein paar Punkte, die mich etwas gestört haben: das Drama. Davon gab es wirklich sehr viel in dem Buch. Viele Gedankengänge der Protagonistin wurden mir einfach zu überzeichnet dargestellt. Innerhalb eines Satzes sprang sie von Liebe zu Hass. Es war immer das eine oder das andere Extrem - nichts dazwischen. Das wirkte auf mich etwas überzogen und hat in mir kein Mitgefühl, sondern Frustration hervorgerufen. Generell gab es einige Szenen in der Geschichte, die für mich für den Verlauf der Geschichte eher rückschrittlich gewirkt und damit zu noch mehr Unglück geführt haben, als es nötog gewesen wäre. Es war mir ab einem gewissen Punkt einfach zu viel und wirkte nicht realistisch.

Womit ich jedoch bis zum Ende des Buches nicht warm geworden bin ist unsere Protagonistin, Laurie. Den Verlust, den sie erlitten hat ist definitiv heftig und ich fand es nicht überzogen, dass sie Jahre später immer noch mit sich zu kämpfen hat, zumal ihr die Person wirklich nahestand. Aber trotzdem gingen mir ihre Lügen irgendwann einfach zu weit, besonders wenn sie weiß, dass sie den betroffenen Personen wirklich immens schaden könnte. Ich finde es mutig, wenn man eine "nicht perfekte" Protagonistin mit Ecken und Kanten erschaffen möchte, das finde ich nicht zu weit hergeholt, schließlich existieren solche Personen auch im wahren Leben, aber Laurie lernt viel zu spät, welchen Schaden sie angerichtet hat - zumal sie selbst nicht angelogen werden möchte. Ihr ganzes Verhalten war so widersprüchlich und letzten Endes wurde ihr viel zu schnell vergeben. Fand ich schade. Ich hätte mir gewünscht, dass sie ihr Verhalten noch etwas intensiver reflektiert und hinterfragt hätte.

Letzten Endes hat "What if we drown" viele Gefühle in mir ausgelöst - Positive, wie auch Gemischte. Die Darstellung des Medizinstudiums und die Nebencharaktere waren für mich das Beste an der Geschichte, dennoch hat mir die Protagonistin und das doch ziemlich überwiegende Drama nicht zugesagt, weswegen ich hier nur 2,5/5 Sternen vergeben kann. Dennoch glaube ich an 2. Chancen. Ich hatte es schon oft, dass mich der erste Band eher enttäuscht hatte und der 2. dann begeistert. Ich werde mir die nächsten Bände mal anschauen, vielleicht gefallen mir diese ja besser.

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