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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.07.2021

Gefühlvolle Traumabewältigung vor schöner Kulisse

Am Horizont das Meer
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Die kleine Sofia wird am Strand von Rocavella aufgefunden: schwach aber lebendig, fremd aber liebenswürdig. So schnell wie sie kam, musste sie auch wieder gehen und es dauert 20 Jahre, bis sie in Erfahrung ...

Die kleine Sofia wird am Strand von Rocavella aufgefunden: schwach aber lebendig, fremd aber liebenswürdig. So schnell wie sie kam, musste sie auch wieder gehen und es dauert 20 Jahre, bis sie in Erfahrung bringt, was damals wirklich passiert ist und wieso das Meer diese seltsame Anziehungskraft auf sie ausübt. Die Erkenntnis bringt ihr gesamtes Leben durcheinander und Sofia muss sich entscheiden, wo ihr Herz hingehört.

Das Cover ist farbenfroh und deutet auf einen leichten Urlaubsroman hin, der hintere Klappentext verrät auch wenig über die tatsächliche Geschichte – beides zusammen wirkt rückblickend sogar etwas irreführend. Lediglich der innere Klappentext zeigt die wahre Tiefe und liefert Hinweise zur eigentlichen Story. Da die aber noch interessanter ist als erwartet, kann man über den wenig aussagenden Klappentext vielleicht hinwegsehen und sich trotzdem auf die Geschichte einlassen.

Der Schreibstil ist flüssig, die Schrift angenehm groß. Die Kapitel sind kurz und klar untergliedert, für die Rückblicke in die Vergangenheit wurde sogar eine andere Schriftart gewählt. Die Protagonisten sind durchweg sympathisch, auch wenn man in manchen Situationen vielleicht selbst anders reagiert hätte. Die Story ist an keinem Punkt langatmig oder gar langweilig, zum Ende hin sogar richtig spannend, hochemotional und herzzerreißend, aber nach wie vor authentisch. Ein Epilog hätte dem Abschluss der Geschichte noch gut getan, denn es bleibt unklar ob Sofia ihr Versprechen diesmal hält.

Ich wollte das Buch nicht aus der Hand legen, und obwohl es schlicht als „Roman“ betitelt wird, ist es so viel mehr als das: eine schöne Story mit viel Tiefgang, Emotionen und einer Portion Fernweh.

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Veröffentlicht am 03.07.2021

Frech, humorvoll und mit viel Liebe – ein Lesehighlight

Stadt, Land, Mann
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Ina und Nathalie sind beste Freundinnen und doch so unterschiedlich: Nathalie, die Trendsetterin, befindet sich in einer stabilen Beziehung, während Ina sich gerne mal in Liebschaften verrennt. So kommt ...

Ina und Nathalie sind beste Freundinnen und doch so unterschiedlich: Nathalie, die Trendsetterin, befindet sich in einer stabilen Beziehung, während Ina sich gerne mal in Liebschaften verrennt. So kommt die Erbschaft ihrer Oma im tiefen Schwarzwald gerade gelegen, um dem Trubel in Berlin zu entfliehen, nichtsahnend, dass dort noch mehr Verwirrungen auf sie warten und auch ihre Freundschaft zu Nathalie auf eine harte Probe gestellt wird.

Nina Bach schafft es mit „Stadt Land Mann“ auf Anhieb das Leseinteresse zu wecken, ich konnte das Buch nicht mehr weglegen. Die Story ist witzig, der Schreibstil locker und frech („Mach's frecher“ ist dir gut gelungen) und die Kapitel kurz, das liegt mir total.

Die Hauptprotagonisten sind mir schnell sympathisch und ihre Eigenheiten mitten aus dem Leben gegriffen. Ich fand mich oft in Ina wieder, diese Euphorie und die Zukunftsgedankenspiele sind authentisch und ich musste wirklich herzlich lachen. Auch der Dialekt und die 10-Punkte-Listen machen das Buch zu etwas Besonderem, sie lockern das Geschehen auf und bereichern die Story, statt sie zu bremsen.

Die Handlungsstränge sind alle gut ausgearbeitet und das Ende der „Liebe im Schwarzwald 1“ ist der Beginn von so viel Neuem, dass ich gespannt bin welcher Handlungsstrang in „Stadt Land Herz“ weiterverfolgt wird, und ich mich tierisch darauf freue, dass die Fortsetzung noch dieses Jahr erscheint. Eine tolle, neue Autorin, von der ich gerne noch ganz viel lesen will.

Uneingeschränkte Leseempfehlung und für mich ein Lesehighlight!

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Gut recherchiert, aber nicht spannend

Die Farbe des Vergessens
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Juli Senninger hat zwanzig Jahre nach dem Unfalltod ihrer Eltern ihr Leben scheinbar wieder im Griff, bis das Spiegelbild ihrer Selbst auf ihrem Obduktionstisch liegt und sie die Vergangenheit schneller ...

Juli Senninger hat zwanzig Jahre nach dem Unfalltod ihrer Eltern ihr Leben scheinbar wieder im Griff, bis das Spiegelbild ihrer Selbst auf ihrem Obduktionstisch liegt und sie die Vergangenheit schneller einholt, als ihr lieb ist. Sie verrennt sich, gräbt tiefer, als sie sollte, und kämpft sich in einem Strudel aus Drogen, Vergewaltigung und ungeplanten Schwangerschaften immer näher an die Wahrheit heran.

Die Grundidee des Buches ist wirklich gut und die Recherchearbeit dahinter mehr als gründlich, aber leider konnte mich das Buch trotzdem nicht überzeugen. Die Gedankengänge von Juli sind abgehackt und oft wirr, Milieuslang und krasse Wortwahl machten Juli für mich unnahbar und wenig sympathisch. Manche Sätze hab ich trotz mehrmaligem Lesen einfach nicht verstanden – das trübt das Leseerlebnis natürlich.

Zeiten- oder Perspektivenwechsel mag ich eigentlich ganz gerne, hier wird der Zeitenwechsel zwar durch die Kapitelüberschrift gekennzeichnet, aber innerhalb des Kapitels wird dann trotzdem ohne Vorwarnung immer wieder in die Gegenwart gesprungen – oft hab ich das leider erst nach mehreren Seiten gemerkt, das stört den Lesefluss für mein Empfinden leider ziemlich.

Das Cover ist allerdings ein echter Hingucker, haptisch echt schön und die Optik der Frau auf dem Cover ist mehr als passend gewählt.

Auch wenn dieses Buch ziemlich viele Stolpersteine für mich beinhaltet, wollte ich trotzdem die Hintergründe und das tatsächliche Geschehen erfahren und vergebe für die Grundidee und die gute Recherche noch 2 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Mörderisches Madeira – leichte Sommerlektüre

Tod auf Madeira (Ein Madeira-Krimi 1)
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Heimtückischer Mord eines Reisegefährten vor malerischer Kulisse? Zunächst unvorstellbar, ist die Reisegruppe doch bereits seit Schultagen befreundet. Doch schnell bröckelt die heile Fassade und im Laufe ...

Heimtückischer Mord eines Reisegefährten vor malerischer Kulisse? Zunächst unvorstellbar, ist die Reisegruppe doch bereits seit Schultagen befreundet. Doch schnell bröckelt die heile Fassade und im Laufe der Ermittlungen treten mögliche Motive zutage, die den „Unfall“ schnell in ein anderes Licht rücken und die Anzahl der Verdächtigen stetig steigen lässt … und die Krimiautorin Laura stolpert quasi mitten hinein und freut sich über die willkommene Abwechslung.

Die Story hat mir gut gefallen, man steigt nahezu sofort in den Kriminalfall ein und lernt die Protagonisten erst im Lauf des Buches kennen. Der Schreibstil ist locker leicht, manchmal humorvoll, aber auch ernste Themen werden angeschnitten. Die Hauptprotagonisten sind mir sympathisch, ihre Gedankengänge nachvollziehbar und herrlich normal. Der Perspektivenwechsel zwischen der Reisegruppe und dem Polizisten Mauricio gefällt mir, und obwohl er auch innerhalb eines Kapitels öfter stattfindet, ist er erfrischend und keineswegs verwirrend.

Das Cover ist ansprechend, authentisch und wirkt wie einer Postkarte entnommen. Die Schrift, die im Vergleich etwas kleiner als bei anderen Taschenbüchern war, hat das Lesen am Abend leider oft etwas beschwerlich gemacht, weshalb ich trotz interessanter Story länger als normal gebraucht hab. Dennoch eine sommerliche leichte Lektüre, die von mir 4 von 5 Sternen bekommt.

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Eine Geschichte die nicht hält, was der Klappentext verspricht

Enriettas Vermächtnis
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Mit Jana und Emilio treffen zwei scheinbar völlig unterschiedliche Personen in Zürich bei einem Nachlassverwalter aufeinander und sollen das Erbe der berühmten Schriftstellerin Enrietta da Silva antreten ...

Mit Jana und Emilio treffen zwei scheinbar völlig unterschiedliche Personen in Zürich bei einem Nachlassverwalter aufeinander und sollen das Erbe der berühmten Schriftstellerin Enrietta da Silva antreten – nichtsahnend, dass sie die Vergangenheit der Verstorbenen und deren ungeliebter Sohn Armando einholt und ihre bisherige Lebensweise infrage stellt ...

Ich bin gut in die Geschichte reingekommen, der Schreibstil ist geradlinig und einfach zu lesen. Bis etwa zur Hälfte wecken die Protagonisten auch noch das Interesse des Lesers, es wird mit dem Erscheinen von Armando sogar kurz mal spannend, doch dann verliert sich die Geschichte in Belanglosigkeiten, Umgebungsbeschreibungen und unpassenden Dreiecksspielchen. Die Protagonisten bleiben undurchsichtig, uninteressant, unsympathisch und das trübt das Leseerlebnis dann doch erheblich.
Der Klappentext hat Lust auf das Buch gemacht, es konnte meine Erwartungen jedoch überhaupt nicht erfüllen, weshalb es von mir leider nur 2 von 5 Sternen gibt.

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