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Veröffentlicht am 10.07.2019

Die Magdalenaverschwörung

Die Magdalena-Verschwörung
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Bei diesem Roman soll es sich um einen Thriller handeln, was sich leider als Irrtum herausstellte. Die Autorin Maureen will ein Buch über Anne Boleyn schreiben, einer wirklich geschichsträchtigen Person. ...

Bei diesem Roman soll es sich um einen Thriller handeln, was sich leider als Irrtum herausstellte. Die Autorin Maureen will ein Buch über Anne Boleyn schreiben, einer wirklich geschichsträchtigen Person. Denn sie hat in ihrem erst vor kurzem gekauften Chalet in einer Wandnische eingemauerte Truhe gefunden, in der Aufzeichnungen und Briefe von Anne Boleyn gefunden wurden. Eine Senation, denn dies würde die ganze Geschichtsschreibung umkrempeln. In London geschehen unterdessen Morde an Frauen, die alle mit dem Themen zu tun hatten. Ein zweiter Handlungsstrang bringt uns in das Leben der Anne. Sie wird von Margarete von Österreich erzogen und kommt dann an den französischen Königshof. Ihre Ehe mit Heinrich VIII wird kurz beschrieben und ihre Verhaftung bis hin zum Tod. Leider liest sich das Buch gerade bezüglich Anne wie ein aneinandergereihtes Geschehen, wie ein trockenes Geschichtsbuch. Immer wieder wird langatmig über die Wallfahrt geschrieben, die vielen Magdalenas und Margarte bringen den Leser durcheinander. Die Autorin vermischt geschichtliches mit Fiktion, Gerade die Zeit mit Heinrich und die Gefangennahme von Anne sind ein sehr interessantes Thema und hätte viel spannender und fesselnder geschildert werden können. Auch die Handlung der Gegenwart läßt einiges zu wünschen übrig. Es werden so nebenbei Frauen ermordet und am Schluß des Buches wird uns plötzlich der Mörder serviert, näheres erfahren wir allerdings nicht. Das Buch hat mich richtiggehend enttäuscht und ich mußte mich regelrecht zwingen, weiterzulesen, was wirklich nicht oft bei mir vorkommt. Sprachlich war das Buch zwar gut, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die Handlung zäh und träge dahinfloß. Einzig das Cover hat mich sehr angesprochen. Auch der Prolog, der mitunter etwas spannder war, konnte das Buch nicht retten. Ich kann leider nichts weiteres Positive dazu sagen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Figuren
  • Idee
Veröffentlicht am 23.05.2019

Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flop erklimmt

Wie man bei Regen einen Berg in Flip-Flops erklimmt
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Ein Jugendbuch, das über Trauerbewältigung und Freundschaft schreibt. Sofia lebt mit ihrem Vater, einem Frauenarzt, in einer Wohnung in New York. Sie ist 14 Jahre alt und vor ein paar Monaten ist ihre ...

Ein Jugendbuch, das über Trauerbewältigung und Freundschaft schreibt. Sofia lebt mit ihrem Vater, einem Frauenarzt, in einer Wohnung in New York. Sie ist 14 Jahre alt und vor ein paar Monaten ist ihre Mutter plötzlich verstorben. Von nun an hat sich ihre ganze Welt verändert. Nun hat sie niemanden mehr, mit dem sie ihre Probleme besprechen kann. Deswegen schreibt sie ihre Sorgen und Nöte der Kummerkastentante Kate, von der sie dann auch regelmäßig Antworten erhält. Doch dann verliebt sich Sofias Vater wieder und auch Sofia lernt einen netten Jungen kennen. Aber dass sich ihr Vater ausgerechnet in Kate verliebt? Und diese hat auch noch eine zickige Tochter. Wird das alles ein gutes Ende nehmen?: Die Autorin schreibt hier sehr behutsam über Sofias Gefühle, wie hart sie der Verlust der Mutter trifft aber auch über Probleme die Mädchen haben, die auf dem Weg zur Frau sind. Über die Schule, die Freundinnen, Parties, alles wird hier in einer wirklich angenehmen Weise beschrieben. Man fühlt und leidet mit Sofia und kann sich in deren Lage versetzen. Besonders mit ihrem Großvater in Spanien hat sie ein inniges Verhältnis. Die Kapitel sind in Monate unterteilt und beginnen im Januar. Es ist ein Buch für junge Mädchen, die selbst die erste Liebe erleben. Das Buch hat einen guten Schreibstil und geht wirklich sehr gut zu lesen. Ohne Bedenken kann ich diese Lektüre meiner 13jährigen Enkelin in die Hand drücken. Auch die Umschlaggestaltung ist gut gelungen. Das hellblaue Cover mit der Schrift, den Regentropfen und den Flip Flops.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 18.03.2019

Bestimmt schön im Sommer

Bestimmt schön im Sommer
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In Galicien pflückt das Meer die Schwimmer von den Felsen wie reife Früchte. Schon alleine dieser poetische Satz hat mir das Buch sofort sympathisch gemacht. Adela hat sich umgebracht. Warum? Ihre Schwester ...

In Galicien pflückt das Meer die Schwimmer von den Felsen wie reife Früchte. Schon alleine dieser poetische Satz hat mir das Buch sofort sympathisch gemacht. Adela hat sich umgebracht. Warum? Ihre Schwester Maria flieht daraufhin nach Deutschland. Hier hatte Adela bereits einen Studienplatz für Medizin. Nun nimmt Maria die Identität der Schwester an und studiert hier unter falschem Namen. Doch Maria scheitert in Deutschland. Sie gibt ihr Lüge bekannt. Vom Freund verlassen und ohne Arbeit kehrt sie nach Galicien zurück. Hier lernen wir ihre Eltern kennen, Mateu, den Freund Adelas. Es ist November. Alles ist trüb und grau. Die Stimmung der Menschen, alle verhalten sich sonderbar. Von Adela erfahren wir, dass sie schon länger an Depressionen gelitten hat. Das Buch ist sehr traurig geschrieben, die Leute leben ihr Leben ohne Freude und ohne Zukunftsperspektive. Zwar hat das Buch sehr viele und sehr gute Passagen, es wird mit schönen Bildern eine besonders gezeichnete Ausdrucksweise erzeugt. Jedoch bleiben nach der Lektüre dieses Buches sehr viele Fragen offen. Vielleicht hat die Autorin dies auch bewußt gemacht, so dass sich jeder Leser seine eigene Meinung bilden kann, sich die Geschichte selbst zusammenspinnen kann. Warum sind die beiden Mädchen so schwierig und in sich gekehrt. Aber auch die Mutter hat sich in ihrer Jugend oft sehr seltsam verhalten. Das bunte und blumige Cover und auch die Beschreibung täuschen einen humorvollen Roman an. Das Buch macht einen sehr nachdenklich und man fragt sich so manches Mal,aus welchem Grund oder gerade warum dies so geschehen ist. Sprachlich finde ich diese Lektüre sehr gut getroffen, auch der tagebuchartige Stil hat mir sehr gut gefallen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Thema
Veröffentlicht am 27.02.2019

Der Gesang der Bienen

Der Gesang der Bienen
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Man schreibt das Jahr 1152. Der Zeidler Seybold lebt mit seiner Frau und den drei Kindern ein gutes Leben. Seine älteste Tochter Anna zeigt großes Interesse an der Zeidlerei und geht mit ihm in den Wald ...

Man schreibt das Jahr 1152. Der Zeidler Seybold lebt mit seiner Frau und den drei Kindern ein gutes Leben. Seine älteste Tochter Anna zeigt großes Interesse an der Zeidlerei und geht mit ihm in den Wald zu den Wildbienen. Seine Frau Elsbeth ist die Tochter eines Apothekers und kennt sich gut mit Pflanzen und deren Wirkung auf Krankheiten aus, weshalb sie oft als Heilerin in Anspruch genommen wird. Als ihr eines Tages ein fahrender Medikus eine blutende junge Frau vorbeibringt, nimmt sie diese auf. Jedoch ist diese die Tochter eines Burgherren. Aber die junge Frau gesucht. Sie wird bei Elsbeth gefunden und auf dem Ritt nachhause verstirbt diese. Elsbeth wird sofort gefangen genommen. Sie kommt in den Kerker und wird als Hexe zum Tode verurteilt. Sie wird nur begnadigt, falls die Äbtissin Hildegard von Bingen sie in einem Schreiben von der Schuld freispricht. Seyfried macht sich sofort auf den Weg nach Bingen, aber der Weg ist mehr als beschwerlich und die Zeit zerinnt ihm zwischen den Fingern. Als er endlich im Kloster ankommt, betraut ihn die Äbtissin mit verschiedenen Aufgaben, die er erledigen muß.Und die Zeit bis zur Vollstreckung rückt immer näher. Auch die beiden größeren Kinder haben sehr unter der Willkür des Burgherren zu leiden und sie müssen um ihr Leben fürchten. Ein sehr zu Herzen gehendes historisches Epos. Jedes der 25 Kapitel beginnt mit einem Psalm oder Vers und zeigt noch die Zeit an, wieviel Tage (Stunden) bis zum Tod von Elsbeth noch fehlen. Im Buch werden historische und fiktive Personen zu einer wirklich gut getroffenen Einheit. So kommen darin vor Hildegard von Bingen oder Kaiser Barbarossa. Wie auch schon von den anderen Büchern des Autors gewohnt, schreibt er spannend und sehr interessant. Er geht voll auf das Leben der damaligen Zeit recherchiert genaudamit geschichtlich auch alles stimmt. Gerade hier erfahren wir sehr viel über die Zeidlerei, dem schwierigen Vorhaben, ein Kloster zu bauen, die Geldknappheit und das politische Wirken von Königen und Kaisern. Das Buch einmal angefangen zum Lesen, kann man dann nicht mehr aus der Hand legen. Hildegard habe ich mir auch ganz anders vorgestellt. Sie ist eine Frau, die mit strenger Hand das Kloster führt und sich von niemanden etwas vormachen läßt. Das Titelbild mit den Bienenkörben und den Bienen paßt hervorragend zu der wunderbaren Geschichte

  • Einzelne Kategorien
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  • Geschichte
  • Stil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 26.02.2019

Das Heinrich-Problem

Das Heinrich-Problem
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Schon das Cover bringt einem zum Schmunzeln. Vor der Bushaltestelle steht in karikaturmanier ein Mann mit Knollennase und einen roten Herzluftballon in der Hand. Und amüsiert habe ich mich bestimmt beim ...

Schon das Cover bringt einem zum Schmunzeln. Vor der Bushaltestelle steht in karikaturmanier ein Mann mit Knollennase und einen roten Herzluftballon in der Hand. Und amüsiert habe ich mich bestimmt beim Lesen dieses Buches. Bertie, Beziehungscoatch-Trainerin und Heinrich, ein angesehener Anwalt, sind fast 20 Jahre verheiratet. Eines abends teilt er Berti mit, dass er mit ihr nicht alt werden will und in Laufe der nächsten Zeit ausziehen will. Zunächst ist Berti wie erschlagen, doch dann findet sie heraus, dass ihre Nachfolgerin um die 20 Jahre jünger und sehr attraktiv ist. Doch dann kündigt Heinrich auch seiner langjährigen, ebenfalls älteren Sekretärin. Zwangsläufig treffen die beiden Frauen aufeinander und stellten fest, dass da noch andere Pferde am Laufen sind. Aus seiner ersten Ehe hat er eine erwachsene Tochter. Doch auch diese verärgert er, da er ihr das Geld für das Studium kürzen will. Als er dann auch noch das Ferienhaus am Lago Maggiore veräußern will, das Berti von ihrer Großmutter geerbt hat, da kommen die Frauen zusammen und schmieden einen eiskalten Plan. Die Autorin beschreibt die einzelnen Situationen so gekonnt. Man kann sich Heinrich so bildhaft vorstellen, wie er von einem Dilemma in das nächste stürzt. So viel Frauenpower hat er unterschätzt. Der feine Herr Anwalt hat so manchen Dreck am Stecken, wie sich nach und nach herausstellt. Ein Roman, der in der Schweiz spielt. Teilweise sind wir in Zürich, dann erleben wir den Zauber von Ascona. Die Beschreibung der Örtlichkeiten sind so detailliert, dass man sich selbst an diesen Orten wiederfindet. Ein Buch, das die Lachmuskeln so manches mal strapaziert. Teilweise sind viele Szenen total überspitzt und nicht ganz ernst zu nehmen wiedergegeben. Aber hier zeigt sich wieder, dass Frauen das stärkere Geschlecht sind.