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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.01.2017

Fastenopfer

Fastenopfer
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Dieser Regionalkrimi spielt im erzkatholischen Wallfahrtsort Altötting. Am Morgen des Aschermittwochs wird der Verwalter des Tilly-Benefiziums Schutt-Novotny tot in der Kapelladministration aufgefunden. ...






Dieser Regionalkrimi spielt im erzkatholischen Wallfahrtsort Altötting. Am Morgen des Aschermittwochs wird der Verwalter des Tilly-Benefiziums Schutt-Novotny tot in der Kapelladministration aufgefunden. Max Kramer und sein Kollege Fritz Fäustl sollen den Fall aufklären. Aber weil Aschermittwoch ist, muß der Protestant Fäustl auf seine tägliche Ration Leberkassemmel verzichten,was natürlich seine Laune auf den Tiefpunkt sinken läßt. Denn im ganzen Ort gibt es eben an diesem Tag nichts wurschtiges. Beim Ermitteln stechen die Kommissar in so manches Wespennetz. Was verheimlicht Novontnys Ehefrau. Und auch seine Schwiegermutter, die alte Gräfin, ist mit ihm als Schwiegersohn nicht einverstanden. Was mauschelt der Bischof und das Architektenbüro da für Pläne? Und warum versteckt Dreesen seine Frau und seine Kinder, da er meint, dass diese in Gefahr sind? Dann geschieht auch noch ein Selbstmord. Wir lernen dann auch noch die sonore Pfarrhaushälterin Soschi kennen, die ihrem Pfarrer die Low Carb Diät verordnet. Und warum muß man der Nonne Maria Evita während der Fastenzeit Schokolade bringen. Ein sehr unterhaltsamer Roman, der sehr viele lustige Episoden hat. Die Kommissare sind beide gestandene bayrische Mannsbilder. Ein Buch, das man wirklich lesen sollte, da ja dies schon der zweite Teil einer Reihe um Max Kramer ist. Der dritte Teil wird nicht mehr lange auf sich warten lassen. Wer hier allerdings Blut sehen will, der wird in diesem Buch nicht viel davon zu sehen bekommen.

Veröffentlicht am 18.04.2024

GRETA

Greta
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Ich muß sagen, dass dieser Roman sehr an die Substanz geht und zeigt, was die Leute damals während und nach dem zweiten Weltkrieg erdulden mußten. Greta ist 85jährig und nach einem Sturz hat sie nun ihr ...

Ich muß sagen, dass dieser Roman sehr an die Substanz geht und zeigt, was die Leute damals während und nach dem zweiten Weltkrieg erdulden mußten. Greta ist 85jährig und nach einem Sturz hat sie nun ihr Sohn in eine Altenheim gebracht. Aber sie möchte noch gerne einmal in ihre Heimat, nach Lettland fahren. Ein Pfleger hilft ihr alles zu oraganisieren und so macht sie sich auf den beschwerlichen Weg. Auf der Zugfahrt liest sie die alten Briefe ihrer Mutter und erfährt nach vielen Jahren deren Einstellung und Lebensauffassung. Sie macht dann eine Zwischenstation in Polen, wo sie kurze Zeit mit ihren Eltern gelebt hat. Dann geht es weiter nach Lettöand, sie kommt in dem Haus ihrer Großmutter unter, dass jetzt Dimitrij, ein russischer Pflegesohn ihrer Großmutter bewohnt. Noch einmal besucht sie die alten Wege und Stätten und denkt intensiv an ihre Jugendliebe Guntis. In Lettland lent sie auch die junge Studentin Marita kennen, die wegen ihrer großen Liebe nach Lettland gefahren ist. Das Buch schildert ganz eindrucksvoll die Jahre in Posen, wo ihre Mutter den Lehrerberuf ausübte und ihr Vater in einem Krankenhaus als Arzt arbeitete. Es werden die alten Traditionen von Lettland aufrechterhalten. Später dann in Berlin wurde das Leben karg, ihre Mutter zog sich total zurück. Nachdem Gretas Mann früh verstarb, zog sie ihren Sohn alleine groß. In Ostberlin war sie recht zufrieden und jammerte nie. Das Buch ist ein Stück Zeitgeschichte und bringt uns das Leben und Leiden, die Trennung, den Tod, die Entbehrungen dieser Menschen wieder. Man lernt und erfährt so manches, wenn man das Buch liest. Nachdem man die Kapitel gelesen hat, muß man sie erst auf sich einwirken lassen und darüber nachdenken, bevor man weiter liest. Rita König schreibt lebensnahe Bücher, sie befassen sich alle mit den Menschen der ehemaligen DDR. Es ist keine leichte Kost, sondern eine Bereicherung an Wissen. Man merkt, dass die Autorin umfangreich recherchiert hat und sich intensiv mit der damaligen Zeit beschäftigt hat. Das Cover ist in der gleichen Art minimalistisch gestaltete. Helles Orange mit roten Menschen darauf. Ich kann das Buch nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 16.04.2024

Das Verbot

Das Verbot: Thriller
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Wieder ein superguter Zons-Thriller von Catherine Shepherd. Und wie wir es von diesen Bücher gewohnt sind, spielt die Handlung in zwei Zeitzonen. Einmal im Jahr 1505 mit dem Stadtsoldaten Bastian Mühlenberg ...

Wieder ein superguter Zons-Thriller von Catherine Shepherd. Und wie wir es von diesen Bücher gewohnt sind, spielt die Handlung in zwei Zeitzonen. Einmal im Jahr 1505 mit dem Stadtsoldaten Bastian Mühlenberg und dann im Heute mit Kriminalkommissar Oliver Bergmann. Es beginnt schon im Prolog recht grausam. Einer Frau, die gefangen gehalten wird, wird verboten zu trinken, obwohl eine volle Flasche vor ihr steht. Als sie dann doch trinkt, stribt sie. Es handelt sich um eine Kinderpsychologin. Warum ihr das angetan wird, ist rätselhaft. Und während Oliver ermittelt, geschieht ein weiterer Mord. Bei beiden Leichen wurde ein Zettel mit einer latenischen Botschaft hinterlassen. Dann gehen wir ins Jahr 1505. Ein Mönch wird tot aufgefunden. Bastian stellt fest, dass dieser ermordet wurde. Auch hier geschieht ein weiteres Verbrechen und auch hier werden Botschaften in lateinischer Sprache hinterlassen und in beiden Zeiten wird ein altertümlicher Schlüssel gefunden. Aber welche Tür damit aufgeschlossen werden soll, bleibt vorerst noch ein Rätsel. Die Geschichte ist hier so interessant und voller Geheimnisse. Es werden uns wie bei der Shepherds üblich, einige Täter serviert. Aber dann erweist sich unsere Annahme als falsch und am Ende sind wir mit der Auflösung wirklich total überrascht, denn damit hätten wir keinefalls gerechnet. Jede Seite ist überaus spannend, jedes Kapitel endet mit eine Cliffhanger und der Leser kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Sprache der Autorin ist klar, deutlich, sie verwendet keine unnötigen Floskeln oder iregenswelche schwer verständlichen Fremdwörter. Auch deshalb kommt man mit dem Lesen leicht voran. Man fühlt sich selbst in die Geschichte mit hineinkatalpultiert. Auf der Innenseite des Deckblattes befndet sich in Karte vn Zons, so dass man die Örtlichkeiten mit verfolgen kann. Ich bewundere den Ideenreichtung der Autorin, denn kein Thriller gleicht dem anderen. Das Cover zeigt ein schmiedeisernes Tor, das mit einem Durchfahrtsverbotsschild gekennzeichnet ist. Das war wieder mehr als spannende Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 14.04.2024

Am tiefsten Punkt der Schuld

Am tiefsten Punkt der Schuld
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Ein Thriller, der diesen Titel wirklich verdient, 600 Seiten eng beschrieben und das voller Spannung, Tragik, ein nicht zu überbietender Krimi. Die Lehrerin Angelika Wiechert soll vor 10 Jahren ihre beiden ...

Ein Thriller, der diesen Titel wirklich verdient, 600 Seiten eng beschrieben und das voller Spannung, Tragik, ein nicht zu überbietender Krimi. Die Lehrerin Angelika Wiechert soll vor 10 Jahren ihre beiden Söhne ermordet haben. In einem Indizienprozess hat sie dies immer wieder vehement bestritten. Ein junger Anwalt betreibt ein Wiederaufnahmeverfahren. Zur gleichen Zeit wird ihre intime Freundin Verena aus der Haft entlassen, der sie einen "Auftrag" mit auf dem Weg in die Freiheit gibt. Und plötzlich häufen sich die Todesfälle, die alle irgendwie in Verbindung mit der Ermordung der beiden Jungs in Verbindung sind. In einem anderen Handlungsstrang beauftragt ein Millionär einen Sicherheitsbeauftragten, seine Tochter weg von den Drogen zu bringen, dafür will er ihm eine hohe Erfolgsprämie bezahlen. Eric Teuber, der mit seinem Roman einen Bestseller gelandet hat, soll nun das Drehbuch für den Film schreiben. Er kann sich auf die Sache überhaupt nicht konzentrieren, da er immer noch den Gedanken im Kopf hat, ein Buch über Angelika Wiechert zu schreiben. Außerdem plagen in viele private Sorgen. Die Leiterin der Mordkommission Krause hat hier in einem Wespennetz zu stoßen, jeder blockt ab, erzählt so seine eigene Version. Aber auch die neue Ermittlerin Miriam schein ein großes Geheimnis zu verbergen. Verschiedene Aspekte, auf die im Buch näher eingegangen wird, man denkt, ein jeder Handlungsstrang ist eine Sache für sich. Am Ende aber fügt sich alles zu einem einheitlichem Ganzen zusammen. Dieser Thriller ist ein wirklich anspruchvolles Buch, das man nicht eben zwischen Tür und Angel lesen kann. Der Autor drückt sich gewählt aus, keine übertriebenen Floskeln, keine Oberflächlichkeit. Man merkt, dass er sich voll in die Materie eingearbeitet hat und von dem eine Ahnung hat, was er schreibt. Keine Wiederholungen, keine langweiligen Sätze und fast jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger, so dass man fast gezwungen ist, weiterzulesen. Lange schon habe ich nicht mehr so ein interessantes und niveauvolle Buch gelesen. Das Cover ist supergut gelungen. Es zeigt eine Frau mit zwei Kindern an der Hand, alles angedeutet und verschwommen zu sehen. Ein Thriller, der nur weiterempfohlen werden kann. Man denkt noch lange über den Inhalt und dessen Auflösung nach.

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Veröffentlicht am 13.04.2024

Blackwood Manor

Blackwood Manor
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Schon allein das dunkle Cover mit dem furchterregenden Herrenhaus läßt uns ersehen, dass dies ein Buch voller dunkler Geheimnisse sein muß. Vier Freunde aus dem Dorf Havenwood möchten nun endlich wissen, ...

Schon allein das dunkle Cover mit dem furchterregenden Herrenhaus läßt uns ersehen, dass dies ein Buch voller dunkler Geheimnisse sein muß. Vier Freunde aus dem Dorf Havenwood möchten nun endlich wissen, wie es um das alte, teilweise heruntergekommene Gebäude steht, was sich dahinter alles verbirgt. Denn im Dorf wird gemunkelt, dass nach einem schrecklichen Brand keiner der Bewohner mehr gesehen wurde, man vermutet, dass sie alle dabei umgekommen sind. Doch als die vier jungen Leute in das Gebäude eindringen, treffen sie dort den Hausmeister an, der ihnen so manches mysteriöses über das Haus und deren Bewohner zu berichten weiß. Es soll sogar eine Tochter der Blackwoods überlebt haben und sich in einer einsamen Waldhütte versteckt halten. Natürlich ist der Spürsinn der Vier sofort geweckt und sie machen sich auf die Suche. Was sie dort aber alles erleben, ist unbeschreiblich, Sie schweben sogar in Lebensgefahr. Mystische Gestalten, Hexerei, Satanskult, Neid, Hass, Geldgier, Eifersucht, alles dies begegnet ihnen auf ihrer Suche nach der Verschollenen. Zu Beginn des Buches werden alle Protagonisten bildlich dargestellt und das mit Hilfe von KI. Leider bin ich bisher von dieser Vorgehensweise noch nicht allzu begeistert. Das Buch hat ein offenes Ende, denn es folgen noch weitere Bände, Die Idee und den Inhalt des Buches finde ich gut gewählt, aber ich würde sagen, dass das mehr ein Jugendbuch ist. Denn ich selbst habe in meiner Jugend die Geheimnisbücher und die Abenteuer der fünf Freunde verschlungen. Und ich meine, dieses Buch ähnelt diesen ungemein.

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