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Veröffentlicht am 04.01.2021

Seelen unter dem Eis

Seelen unter dem Eis
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Tom, ein erfolgreicher Mann, leitet eine Werbeagentur. Er fährt Porsche, kann sich jeden Wunsch erfüllen, hat Haus und Ferienhaus und eine hübsche Frau. Nebenbei hat er an der Universität noch einen Lehrauftrag. ...

Tom, ein erfolgreicher Mann, leitet eine Werbeagentur. Er fährt Porsche, kann sich jeden Wunsch erfüllen, hat Haus und Ferienhaus und eine hübsche Frau. Nebenbei hat er an der Universität noch einen Lehrauftrag. Da beschwert sich eine junge Frau bei ihm über die schlechten Noten, die er ihr vergibt und wird dabei ziemlich ausfallend und bricht in Tränen aus. Doch von diesem Augenblick an ist er ihr verfallen. Amal ist überhaupt nicht hübsch, ihr Körper ist unproportional und doch kommt er von dieser Frau nicht los. Er führt ein Doppelleben, denn einsteils will er seine Ehe aufrecht erhalten, andernteils kann er ohne die animalische Amal nicht sein. Doch dann kommt es zu einer Tragödie, wie es schlimmer nicht hätte kommen können. Das Buch basiert auf zwei Ebenen. Einmal wird das Leben Toms in all seinen Facetten geschildert, dann wieder der Aufenthalt im Paradies, einem Gefängnis, das keiner mehr leben verlassen wird. Zum einen wird uns ein Leben in Saus und Braus geschildert, dann wieder der bedrückende Alltag, die Kälte und der Hass im Gefängnis. Die Autorin beschreibt hier Wesen und Charakter von verschiedenen Personen sehr detailiert und geht mit ihrem Wissen bis tief in die Seele der Menschen ein. Wenn man das Verhalten von Amal näher betrachtet, sieht man, dass dies eine tief zerrüttete und seelisch schwer kranke Frau ist. Das Buch liest sich sehr flüssig, die Spannung steigt von Seite zu Seite, nie weiß man genau, welche Schandtaten als nächstes erfolgen,. Über das Ende des Buches ist man mehr als überrascht, der Leser hat viel zu verdauen und nachzudenken. Ich glaube dass jeder, der dieses Buch gelesen hat, noch lange die Geschehnisse nicht vergessen kann. Das schwarz-weiße Cover mit der blassen Frau und der Träne auf der Wange gibt dem Buch noch das gewisse Etwas. Eine Lektüre, die schwer verdaulich ist.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Lotte mischt mit

Lotte mischt mit
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Kriminalkommissar Sigi Siebert macht mit seiner Frau Lotte machen Urlaub in Werder an der Havel. Als sie eine Radtour unternehmen, hören sie plötzlich nacheinander zwei Schüsse. Lotte meint, eine schwarzgekleidete ...

Kriminalkommissar Sigi Siebert macht mit seiner Frau Lotte machen Urlaub in Werder an der Havel. Als sie eine Radtour unternehmen, hören sie plötzlich nacheinander zwei Schüsse. Lotte meint, eine schwarzgekleidete Person in einem der Häuser hineingehen gesehen zu haben. Als Sigi und Lotte in das Haus gehen, finden sie die Leichen von zwei Frauen. Sigi informiert sofort die Kollegen in Potsdam. Natürlich wird Lotte als Zeugin vernommen und sie meint in der Person, die sie gesehen hat, eine Urlaubsbekanntschaft erkannt zu haben. Zugleich in einem anderen Handlungsstrang wird über das Leben einer jungen Frau in der damaligen DDR berichtet, die angeblich nicht linientreu war und sie unter den Repressalien des damaligen Regimes leiden mußte. Gekonnt vermischt der Autor beide Handlungsstränge zusammen, so dass am Schluß ein sehr gutes Ergebnis erzielt wird. Lange werden wir auf falsche Fährten geführt, wir meinen, den Täter schon in der Mitte des Buches zu kennen, was aber eine Finte ist. Wir wir von Klaus Heimann gewohnt sind, ist die Sprache gut zu lesen und leicht verständlich. Der Spannungsbogen wächst von Kapitel zu Kapitel und man ermittelt sozusagen mit Sigi und seinen Kollegen Möhrchen und Erich. Die Person des Sigi und seiner Ehefrau ist wirklich sehr gut dargestellt. Sigi möchte es in seiner Freizeit eher ruhig und behaglich, seine Ehefrau hat dagegen immer für ihn etwas zu tun. Ein jeder der Krimis über Siebert ist anders geschrieben, kein Buch gleicht dem anderen. Ein wirklich gut geschriebener Krimi, bei dem die Kriminaler keine Helden sind, sondern Menschen wie du und ich. Auch das Cover mit dem Eisenzaun ist gut gewählt.

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Veröffentlicht am 31.12.2020

Tod in Oberammergau

Tod in Oberammergau
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Ein weiterer Band um die beiden Freunde und Hobbydetektive Marlein und Bär. Phillipp Marlein hat Bär zu seinem Geburtstag ein Seminar auf dem Kreuzberg in Franken geschenkt samt kulinarischen Erlebnissen. ...

Ein weiterer Band um die beiden Freunde und Hobbydetektive Marlein und Bär. Phillipp Marlein hat Bär zu seinem Geburtstag ein Seminar auf dem Kreuzberg in Franken geschenkt samt kulinarischen Erlebnissen. Gleich am ersten Tag lernen sie die beiden attraktiven Freundinnen Sandra und Erna kennen, die in dem Seminar als Dozentinnen auftreten zu dem Thema, Jesus ist nicht am Kreuz gestorben, sondern er lebte bis ins hohe Alter in Indien. Den Abend bzw. die Nacht verbringen die beiden Freunde mit den Damen. Doch am nächsten Tag sind die beiden Frauen tot, sie hängen an den Kreuzen vom Kreuzberg. Natürlich werden Bär und Marlein sofort verdächtigt und ihnen gelingt eine abenteuerliche Fluch, bei der selbst James Bond alt aussieht. Doch während ihrer eigenen Recherche werden immer mehr Leute umgebracht, sie alle gehören der Ecce Homo-Gesellschaft an, die den Tod Christ am Kreuz bestreitet. Die Spur führt die Detektive bis nach Oberammergau, wo gerade die Passionsspiele stattfinden. Hier meinen die Beiden, als Retter auftreten zu müssen. Das Autorenteam hat auch diesmal alles gegeben, damit der Leser unterhalten wird. Die einzelnen Kapitel werden von Gwaltinger/Rauch separat geschrieben, was man auch an den unterschiedlichen Stilarten erkennt, das aber dem Buch seinen besonderen Reiz verleiht. Der ganze Krimi ist derart spannend und interessant, insbesondere werden die Orte so exakt genau beschrieben, als wenn man selbst dabei wäre. Gerade Oberammergau und das Festspielhaus werden so detailgetreu beschrieben. Wenn man die Örtlichkeiten selbst kennt, ist man erstaunt über so viel Akribie. Auch das hier getroffene christliche Thema ist derart interessant, so dass man schon von diesem Aspekt heraus das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann und sich über die hier geschilderten Thesen so seine Gedanken macht. Auch das Titelbild mit den typischen Häusern und der Lüftlmalerei gibt dem ganzen noch seinen zusätzlichen Reiz. Man darf schon auf den nächsten christlichen Einsatz von Marlein und Dr. Bär warten.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Gut Greifenau - Silberstreif

Gut Greifenau - Silberstreif
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Der 5. Band über das Gut Greifenau und der Familie von Auwitz-Aarhayn geht genauso interessant weiter, wie der 4. Band aufgehört hat. Inzwischen schreiben wir das Jahr 1923. Die Inflation hat ihren Höhepunkt ...

Der 5. Band über das Gut Greifenau und der Familie von Auwitz-Aarhayn geht genauso interessant weiter, wie der 4. Band aufgehört hat. Inzwischen schreiben wir das Jahr 1923. Die Inflation hat ihren Höhepunkt erreicht und besonders in den Städten geht es den Menschen sehr schlecht. Konstantin und Rebecca haben sich ein weiteres Standbein errichtet und nehmen nun Sommergäste auf. Schwager Julius hat das Gut mit einem Darlehen unterstützt. Katharina will trotz jeglichem Widerstand endlich ihr Medizinstudium aufnehmen. Inzwischen nimmt die NSDAP immer mehr Raum, denn die Menschen möchten endlich politisch einen Neuanfang. Auch die Geschwister von Konstantin, Alexander und Nikolaus haben so ihre Probleme. Wir dürfen auch wieder Einblick in das Leben der Bediensteten nehmen, wo es viel Erfreuliches, aber auch etlich unheimlich Trauriges zu berichten gibt. Die Autorin schreibt derart lebensnah, dass man meint, mit in den Betrieb Greifenau integriert zu sein und deren Nöte selbst spürt. Trotz allem wird das tägliche Leben mit äußerster Disziplin aufrecht erhalten. Das Buch endet im Jahr 1928 und wir lernen auch Berlin in den goldenen Zwanziger kennen. Uns wird die Natur rund um Greifenau näher gebracht, man hat Sehnsucht, selbst die Weite der Felder und Wiesen in natura zu erleben. Sehr gut ist das Namensverzeichnis am Beginn und die Karte von Pommern und die vom dem Landgut. Das Ende dieses Buches bleibt wieder offen und so müssen wir nun sehnlichst auf eine Fortsetzung warte. Das Cover ziert wie bei den Vorgängern auch das Porträt einer hübschen jungen Frau. Wer in den Zeiten der alten Güter von Preussen und Pommern schwelgen möchte, für den ist diese Buchreihe ein Genuß.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Solange ihr mein Lied hört

Solange ihr mein Lied hört
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Dieses Buch ist unheimlich emotional, es geht zu Herzen und läßt den Leser traurig und nachdenklich zurück. Helena ist noch keine 20 Jahre alt, als bei ihr Krebs diagnostiziert wird. Sie hatte schon länger ...

Dieses Buch ist unheimlich emotional, es geht zu Herzen und läßt den Leser traurig und nachdenklich zurück. Helena ist noch keine 20 Jahre alt, als bei ihr Krebs diagnostiziert wird. Sie hatte schon länger Beschwerden, die wurden von den Ärzten abgetan. Als dann doch Krebs erkannt wurde, meinte man erst es seien die Lymphen, die ja bekanntlich gut heilbar sind. Dann aber stellte sich heraus: Magenkrebs; Unheilbar. Für die junge Frau brach eine Welt zusammen. Aber dennoch tapfer nahm sie einen Song auf und traf sogar auf Sarah Conner. Sie steckte all ihre Kraft in die Muisk, aber ihren Kampf gegen den Kerbs hat sie letztendlich verloren. Tagebuchartig schildet sie uns ihr Leben. Sie, die auf Schönheit, Mode und Schlanksein eingestellt war und sie immer schön sein wollte, traf der Krebs wie ein Schlag. Denn durch die vielen Chemotherapien fielen ihr die Haare aus, sie wurde mager und blass. Ihr Kampf gegen dieses Untier wird genau beschrieben aber auch das Verhalten ihrer Freunde und ihrer Familie ihr gegenüber. Ein Buch, das den Leser letztendlich demütig werden läßt. Ein trauriges Schicksal.

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