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Veröffentlicht am 29.03.2020

Neuleben

Neuleben
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Ein Remake an die 50iger Jahre. Die Autorin beschreibt hier eindrucksvoll und ohne Beschönigung das Leben ihrer Tante Therese und ihrer Mutter Gisela zu jener Zeit. Therese stammt aus einem Gut in Sachsen. ...

Ein Remake an die 50iger Jahre. Die Autorin beschreibt hier eindrucksvoll und ohne Beschönigung das Leben ihrer Tante Therese und ihrer Mutter Gisela zu jener Zeit. Therese stammt aus einem Gut in Sachsen. Ihre Familie wurde enteignet und ihr wurde das Studium verwehrt. Deshalb geht sie nach Berlin um dort Jura zu studieren. Sie ist eine der wenigen Frauen und wird von ihren Mitkommilitonen nicht für Ernst genommen und auch die Professoren treiben ihr böses Spiel mit ihr. Doch Therese gibt nicht auf und ist zäh und beißt die Zähne zusammen, um ihr Ziel, Richterin zu werden, zu erreichen. Gisela ist Schneiderin und hat Thereses Bruder Felix geheiratet, der noch studiert. Deswegen muß sie das Geld verdienen. In der Schneiderei, in der sie arbeitet, hat ie es schwer, aber sie hat großes Talent und bildet sich in Abendkursen weiter. Ihr Mann sieht das zwar nicht so gerne, aber sie möchte eigene Kleider entwerfen. Als die Großmutter stirbt, gehen sie zur Beerdigung in die alte Heimat.Ihr Großvater wurde vom Gutshaus verwiesen und haust nun in einer alten Hütte, während im Haupthaus die LPG residiert. Sie nehmen Großvater mit in den Westen. Es sind turbulente Zeiten, in der Familie gibt es Höhen und Tiefen, doch ich will dem Leser nicht vorweggreifen. Ein Buch, das uns diese Zeit ganz genau aufzeigt, dass es den meisten Leuten jetzt besser geht, dass das Wirtschaftswunder beginnt. Die Frauen beginnen sich wieder schick zu kleiden, es werden neue Möbel angeschafft, durch den Lastenausgleich werden neue Häuser gebaut. Aber es wird auch auf die Kriegsheimkehrer Bezug genommen, die teilweise körperliche Schäden aber noch viel öfters schwere psychische Schäden davongetragen haben. Die Geschichte der Familie ist derart wirklichkeitsnah geschrieben, dass man meint, selbst mit dabei zu sein. Sehr interessant dabei ist auch, das die einzelnen Kapitel einmal aus Sicht von Therese und dann wieder aus der Sicht von Gisela geschrieben werden. Ein Buch, dass vor allem für die jüngere Generation als eine Art Geschichtsunterricht angesehen werden kann. Es kommen darin Dinge wie russisch Ei und dergleichen vor, das damals Kultessen war. Sehr wertvoll fand ich den Stammbaum der Familien am Anfang und Ende des Buches. So kann man immer wieder nachblättern, wer zu wem gehört, Eltern, Tanten, Geschwister ausfindig machen und auch das Alter der Protagonisten. Ich hatte das Buch sehr schnell ausgelesen, da es derart interessant war, dass man es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Auch die Sprache der Autorin ließ sich leicht und fließend lesen. Ein Buch, das bestimmt sehr viel Aufmerksamkeit bekommt. Auch das Cover ist sehr ansprechend. Es zeigt zwei Frauen auf einer Brücke stehend, die Frisur und die Kleidung entsprechen genau der damaligen Zeit.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Wenn die Alpen Trauer tragen

Wenn die Alpen Trauer tragen
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Die etwas sehr schräge Mitzi hat ein etwas seltsames Hobby:: Sie besucht Leute, die in den Zeitungen erwähnt werden, wenn sie etwas besonderes geleistet haben. So besucht sie auch eine alte Dame, die ...

Die etwas sehr schräge Mitzi hat ein etwas seltsames Hobby:: Sie besucht Leute, die in den Zeitungen erwähnt werden, wenn sie etwas besonderes geleistet haben. So besucht sie auch eine alte Dame, die erfolgreich einen Enkeltrickbetrüger entlarvt hat. Sie erfährt dabei, dass die Schwester der alten Dame durch einen Brand getötet wurde. Dabei erfährt sie, das die Getötete von einer weißen Frau verfolgt wurde. Da läuten bei Mitzi sämtliche Alarmglocken und sie beginnt zu recherchieren. Sie bittet ihre Bekannte, die Kommissarin Agnes Kirschnagel um Hilfe. Doch Mitzi ist ziemlich ungeduldig und macht sich auf eigene Faust auf den Weg. Ihre Neugierde und ihren Wagemut muß sie fast mit ihrem Leben bezahlen. Ein wirklich gut gemachter Krimi. Durch die etwas einfältige und mit besonderen Eigenschaften ausgestattete Mitzi bekommt das Buch eine besondere spritzige Note. Die Handlung ist derart raffiniert aufgebaut, so dass man bis zum Schluß im Dunklen tappt und nicht weiß, wer der Täter ist. Durch die mytischen Personen der weißen Frau und der Hexe bekommt das Ganze noch einen Gänsehautkick. Dieser alpenländische Krimi hat wirklich seinen besonderen Reiz. Keine einzige Seite ist langweilig, der Spannungsbogen erhöht sich ständig und der Schluß gestaltet sich ereignisreicher als bei James Bond. Die Sprache ist leicht verständlich und das Buch läßt sich schnell und gut lesen. Das Cover mit dem Dirndl zeigt dem Leser an, um welche Region es sich handelt. Dies war der zweite Band um Mitzi und Agnes und ich darf doch hoffen, dass es weitere Fortsetzungen geben wird.

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Veröffentlicht am 23.03.2020

Libellenjahre

Libellenjahre
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Constanze ist 19 Jahre alt, als sie auf einer Segelregatta den smarten Polen Clemens kennenlernt. Sie verlieben sich ineinander und trotz des Widerstandes on Constanzes Eltern und auf Intervention von ...

Constanze ist 19 Jahre alt, als sie auf einer Segelregatta den smarten Polen Clemens kennenlernt. Sie verlieben sich ineinander und trotz des Widerstandes on Constanzes Eltern und auf Intervention von Großmutter Charlotte heiraten die Beiden und beziehen eine Wohnung in Danzig, Sie bekommen die Tochter Eva und haben in ihrer Beziehung Höhen und Tiefen. Dann wird ´Clemens eingezogen und muß in den Krieg ziehen. Er wird verletzt und kommt fast ein Jahr auf Erholungsurlaub, dann muß er zurück an die Front. Inzwischen hat Constanze ein weiteres Kind bekommen. Doch 1945 muß sie mit den beiden Kindern in den Westen fliehen, während der Flucht wird ihr Zug bombardiert. Clemens bleibt verschollen, sie hört nichts mehr von ihm trotz Suche durch das Rote Kreuz, Die kleine Familie lebt sich in Berlin ein, hat harte und entbehrungsreiche Jahre Dann lernt sie den Engländer Gordon kennen, der um sie wirbt und sie heiraten möchte, Doch Constanze wartet immer nich auf Clemens. Inzwischen schreiben wir schon das Jahr 1949, Constanze hat sich entschlossen nach England zu gehen und will sich von Berlin verabschieden. Doch dann tritt ein unvorhergesehenes Ereignis ein. Hier entdet dier erste Teil der zweibändigen Warthenberg-Saga mit einem sehr wirksamen Ckiffhanger.Das Buch erzählt die Geschichte der Familie Warthenberg in der Zeit zwsicehn 1930 und 1949. Die Autorin bringt uns die Geschichte derart authentisch rüber, man meint, dass sich diese Ereignisse wirklich zugetragen haben, Was haben die Menschen in dieser Zeit alles mitmachen müssen, welche Entbehrung und Verlust haben sie erlitten. Hunger, Krankheit, fast jeder verlor Familienmitglieder im Krieg, die großen Güter, die Häuser, die Wohnungen, alles mußten die Menschen verlassen. Das Buch ist wahnsinnig gut gemacht, die Ausdrücke, die Schreibweise, alles läßt sich leicht und zügig lesen. Man liebt, leidet und weint mit den Protagonisten. Selten habe ich ein Buch gelesen, dass sich so in die damalige Zeit einfügt und versetzt. Man merkt, dass die Autorin umfangreich recherchiert hat, sich mit den Begebenheiten dieser Zeit auseinandergesetzt hat. Auch politisch ist alles so wiedergegeben, wie es damals war .Das Cover zeigt sich leicht und lüftig. Eine junge hübsche Frau auf einem Steg, hinter ihr die Ostsee, die verträumt und mit geschlossenen Augen da steht. Eine Lektüre, die man wirklich guten Gewissens weiter empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Feuer im Elysium

Feuer im Elysium
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Der Einband ist unheimlich edel und besticht durch seine Schlichtheit. Auf schwarten Grund ist das uns bekannte Konterfei von Beethoven in schwarz glänzend aufgedruckt. Die Schrift zieht sich im unteren ...

Der Einband ist unheimlich edel und besticht durch seine Schlichtheit. Auf schwarten Grund ist das uns bekannte Konterfei von Beethoven in schwarz glänzend aufgedruckt. Die Schrift zieht sich im unteren Rand von hellorange zu tiefrot durch. Sebastian Reiser und sein Vater leben als Verwalter und persönlicher Lakai auf dem Schloss des Edlen von Sonnhof. Dieser hatte Sebastian Jura studieren lassen, damit er sein Wissen als Verwalter einbringen kann. Theresia von Sonnhof und Sebastian verbindet eine süße Liason. Doch dann verunglückt der Edle von Sonnhof und Reiser jun. mit der Kutsche tödlich. Der neue Erbe des Schlosses entläßt Sebastian mit sofortiger Wirkung. Baron von Walseregg nimmt sich des jungen Sebastian an und nimmt ihn mit nach Wien, wo er ihm eine Stellung im Staatsdienst verschaffen will. In der Nacht vor dem Kutschunglück hat Sebastian ein Schreiben gefunden, wonach sein Vater mit Ludwig van Beethoven persönlich bekannt war. In Wien selbst gerät Sebastian in einen Strudel voll Lügen, Intrigen, lernt verboten Burschenschaften kennen, geheime Gruppen und geschieht ein weiterer Mord. Er weiß nicht mehr, wem er trauen darf, wer Freund oder Feind ist, auch nach seinem Leben wird geachtet. Die Uraufführung der neunten Sinfonie Beethoven im Kärtnertortheater steht am, was einige Leute unbedingt verhindern wollen: Sebastian selbst darf im Orchester mitwirken. Der Autor führt uns in ein Wien um 1824. Die Stadt steht im Umbruch, es gibt Paläste und die Armenvierteil. Die historischen Gebäude, die engen Gassen werden uns ganz genau beschrieben, man kann sie sich vorstellen, aber auch den unbandigen Schmutz und den Unrat. Die Kämpfe der einzelnen Burschenschaften untereinander und es wird ein Attentat vorbereitet. Hier ist nicht viel von dem Wiener Schmäh zu erkennen. Das Buch ist eine Zeitreise in die Geschichte Wiens. Lediglich in der Mitte des Buches wird es ein wenig langatmig, bei der Erklärung der einzelnen Studentenvereinigungen. Ich hätte mir vielleicht ein kleines bißchen mehr über Beethoven vorstellen können, aber ansonsten eine ujnterhaltsame und druchaus auch lehrreiche Lektüre.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Der Steward Kabin 701

Der Steward - Kabine 701
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Ein Thriller nach einer wahren Begebenheit, der uns in die Tiefe der menschlichen Psyche führt. Der 19jährige Max ist am Ziel seiner Träume. Er wird als Steward auf dem Kreuzfahrtschiff MS Hesperos angeheuert. ...

Ein Thriller nach einer wahren Begebenheit, der uns in die Tiefe der menschlichen Psyche führt. Der 19jährige Max ist am Ziel seiner Träume. Er wird als Steward auf dem Kreuzfahrtschiff MS Hesperos angeheuert. Seine Kabine teilt er sich mit Andi, mit dem er sich auf Anhieb gut versteht. Bei ihrem ersten Landgang in Kapstadt lernen sie zwei einheimische Mädchen kennen. Nach einem feuchtfröhlichen Abend nehmen die Beiden die Mädchen mit an Bord. Während eines der Mädchen noch in der Nacht das Schiff verläßt, bleibt Mona noch bis zum Morgen. Doch dann passiert ein Unglück, Mona stirbt dabei. Während die Leiche in der feuchtheißen Luft zu riechen beginnt, machen die beiden Jungs einen Plan, wie sie die Leiche entsorgen können. Doch sie werden dabei beobachtet und zur Rede gestellt. Doch auch dieses Gespräch endet verhängnisvoll und sie begeben sich in ein Gespinst voller Lügen und Heimlichkeiten. Ich habe schon seit langem kein so interessantes Buch mehr gelesen. Einmal angefangen, kann man es nicht mehr aus der Hand legen und liest es an einem Stück. Hier wird nichts beschönigt. Es fließt Blut, man hört Knochen splittern und man meint den durchdringenden und penetranten Geruch der verwesenden Leiche zu spüren. Der Autor schreibt derart authentisch, man hört den Wellenschlag und die Geräusche des Luxusliners. Das Buch ist nichts für Zartbesaitete. Auf keiner einzigen Seite kommt Langeweile auf. Die Sprache ist leicht verständlich und liest sich sehr gut. Das dunkle und düstere Cover mit dem Bullauge verdichtet die grausige Geschichte.

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