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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.08.2018

Hoffnung Liverpool

Hoffnung Liverpool
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Dies ist der zweite Teil einer Trilogie der Familiengeschichte von Das Elisabeth Morrison. Das Cover ist wundervoll mit alten Fotos verziert und man kann sich vorstellen, wie alles im 2. Weltkrieg zerstört ...

Dies ist der zweite Teil einer Trilogie der Familiengeschichte von Das Elisabeth Morrison. Das Cover ist wundervoll mit alten Fotos verziert und man kann sich vorstellen, wie alles im 2. Weltkrieg zerstört wurde. Annie und ihre Freundin Flo wollen der Armut in Irland entfliehen und nach England gehen, wo auch bereits Annies Schwester Arbeit gefunden hat. Auf ihrem Weg dorthin lernen sie Kieran kennen, der sie nach England begleitet und ihr treuer Freund bleiben will. Die Mädchen merken aber bald, dass auch in England das Leben nicht einfach ist, Sie bekommen Arbeit und lernen ihre späteren Männer kennen. Annie heiratet George, der ihr das Leben nicht immer leicht macht. Sie bekommen Kinder, infolge der Armut und des Hungers stirbt ihnen ein kleiner Junge. Der Zweite Weltkrieg bricht aus und mit dem Organisationstalent der Frauen und deren Mitarbeit kommen se mehr schlecht als recht durch. Doch Annie, ihre Schwestern in Flo halten zusammen und helfen sich gegenseitig in großer Not aus. Die Kinder werden teilweise bis nach Australien verschickt, um der größten Not zu entgehen. Dieses Buch wurde mit großer Liebe geschrieben und geht dem Leser sehr zu Herzen. Wir erfahren aus erster Quelle, welche Not und Grausamkeiten die Leuten damals aushalten mußen, die Luftschutzbunker, der Alarm, der Hunger, die Kälte. Neuere Geschichte aus erster Hand und sehr interessant. Man braucht nicht unbedingt den ersten Teil gelesen zu haben, denn jeder Band ist für sich alleine abgeschlossen. Das Buch läßt sich sehr gut in der Hand halten und die Schriftgröße ist sehr angenehm.

Veröffentlicht am 25.08.2018

Adlerschanze

Adlerschanze
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Der indischstämmige Kommissar Surendra Sinha macht gerade einen Kurzurlaub in Hinterzarten. Dort finden im Adler-Skistation der Skisprung-Sommer.Grand-Prix statt, Aber bevor er sich in die einzelnen Gegebenheiten ...

Der indischstämmige Kommissar Surendra Sinha macht gerade einen Kurzurlaub in Hinterzarten. Dort finden im Adler-Skistation der Skisprung-Sommer.Grand-Prix statt, Aber bevor er sich in die einzelnen Gegebenheiten dieser Sportart einfinden kann, wird die Leiche einer jungen Frau im See gefunden. Sie war die Freundin eines begabten jungen Skispringers, der beim Gran-Prix starten soll. Aber dann erschüttern mehrere Unglücksfälle diesen Wettkampf. Als aus purer Neugier Sinha sich etwas umhört, sticht er in ein Wespennetz. Hier gönnt anscheinend ein Springer keinem seinen Erfolg, denn es hatte auch schon vor einiger Zeit einen Unfall gegeben, wo ein hochbegabter junger Mann angefahren wurde und dabei ziemlich verletzt wurde. Jetzt hört sich Sinha auch beim Trainer um und nimmt Kontakt bei der Freubirger Polizei auf. Auch der Mord an der jungen Frau wird bald aufgeklärt, was den Leser sehr verwundert. Hier werden wir mit den Techniken und dem Leben der Skispringer bzw, des ganzen Skizirkus bekannt gemacht. Interessant schildet die Autorin diese Sportart, wobei sie auch im Buch Georg Thoma mispielen läßt und auch auf Hannawald, Schmidt und dergleichen Bezug nimmt. Eine wirklich gut ausgearbeitete und sehr interessante Story, die den Leser so manches mal auf die falsche Fährte führt, Durch den Surendra Sinha bekommt das Ganze noch einen leicht exotischen Touch. Der Krimi ist gut verständlich und läßt sich leicht und gut lesen. Da sich Sinha mit einer Freiuburger Kollegin sehr gut versteht, darf man vielleicht auf eine Fortsetzung hoffen. Sehr schön wurde das Titelbild ausgesucht. Es zeigt einen Skispringer in luftiger Höhe. Im Hintergrund die Berge des Schwarzwaldes bei untergehender roter Sonne.

Veröffentlicht am 24.08.2018

Aus Opas Federrhalter und Omas Handtsche

Aus Opas Federhalter und Omas Handtasche
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Ein Buch voller Emotionen und das bei der noch verbleibenden älteren Flüchtlingsgenerationen aus den ehemals deutschen Ostgebieten sehr viele traurige Erinnerungen hervorrufen wird, Schon das Cover mit ...

Ein Buch voller Emotionen und das bei der noch verbleibenden älteren Flüchtlingsgenerationen aus den ehemals deutschen Ostgebieten sehr viele traurige Erinnerungen hervorrufen wird, Schon das Cover mit dem alten Buch und der Blume darauf ist ein wunderschönes Stilleben. Erzählt wird hier die Geschichte von Arthur Seidel, der 1900 in Schlesien geboren wurde. Da der Vater die Familie damals verließ, wuchs er zusammen mit seinen Großeltern auf, Diese, wie auch seine Mutter, waren gottesfürchtige Leute, die im Gebet und im Glauben stets Zuversicht und Hoffnung fanden. Arthur konnte allerdings aus finanziellen Gründen seinen Wunsch, Lehrer zu werden, nicht erfüllen. Er fand aber eine durchaus verantwortungsvolle Tätigkeit im Büro eines Bergbauunternehmens. Arthur heiratet die gleichaltrige Johanna und sie bekamen vier Söhne. Beide, Arthur wie Johanna brachten sich voll ins kirchliche Leben ein, unterrichteten Kinder im Glauben und gründeten einen Kirchenchor und spielten auch die Orgel Es wird vom zweiten Weltkrieg erzählt, der älteste Sohn Günter wurde eingezogen und kam nicht mehr zurück. Wir lesen viele Briefe, die zwsichen dem Sohn und den Eltern geschrieben wurden. Alle zeugen von großer Liebe und Zuneigung zueinander, von Respekt und Gottesfürchtigkeit. Nach dem Krieg übernahmen die Polen die Herrschaft, die deutschen Firmen und Geschäfte wurden enteignet und sie mußten von nun an niedrige Arbeit verrichten. Auch die Seidels wurden aus ihrer Heimat vertrieben, sie fanden eine neue Heimat im Schwarzwald, konnten Schlesien aber nie vergessen. Das Ehepaar konnte im Kreise der Kinder und Enkel ihren 80. Geburtstag feiern. Jedoch ihre alte Heimat Schlesien haben sie nie vergessen und auch die Sehnsucht brannte immerwährend in ihnen. Mittig im Buch befinden sich wunderbare Fotos der Familie, Kopien der Briefe und auch Arbeitszeugnisse. Arthus Enkelin hat im Dachboden den Nachlaß ihrer Vorfahren gefunden und daraus ein wunderbaren, zu Herzen gehendes Buch geschrieben. Wer dieses Buch liest, wird von den Ausführungen gefangen sein und verstehen, warum die damaligen Flüchtlinge ihr Leben lang ihre Heimat vermißten. Zu bemerken ist noch, dass das Buch in Großschrift verfaßt wurde und so auch für ältere Leser sehr gut zu lesen ist.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Berlin Gangstas

Berlin Gangstas
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Schon das dunkle Cover wirkt sehr bedrohlich. Ein unkenntlich gemachter Mann schaut auf einer einsamen Straße auf einen herab. Das Buch fällt etwas aus der Reihe im Vergleich mit den anderen Büchern. Stefan ...

Schon das dunkle Cover wirkt sehr bedrohlich. Ein unkenntlich gemachter Mann schaut auf einer einsamen Straße auf einen herab. Das Buch fällt etwas aus der Reihe im Vergleich mit den anderen Büchern. Stefan Schweizer bringt hier den Leser in eine andere Welt, die den meistern Lesern etwas unbekannt ist. Kemal (Türkisch/Kurdisch) und Kolja (Russe) haben zusammen die Firma Koke. Sie schleusen Personen gegen viel Baren von den Kriegsgebieten in das sichere und reiche Deutschland, Das Geschäft floriert, der Rubel rollt. Dann wird Kemals Schwester Dischle entführt, Dahinter steckt der Unterweltboss Arafat. Er fordert Koke auf, für ihn Waffen, Drogen und Kinder, die dann zur Prostitution gezwungen werden, von Istanbul und Prag nach Deutschland zu überführen, Sollten sie damit nicht einverstanden sein, wird Dischle ermordet. Kemal und Kolja willigen ein, schwören aber dann Rache. Und diese Rache sieht nach einem Terroranschlag aus und ist sehr gut inszeniert worden. Die Geschichte spielt in Berlin. Hier wird eine harte Sprache gekommen, schmutzig, ordinär, fäkalig. Man muß sich beim Lesen erst einmal in das Milieu hineinfinden, um dann das ganze Geschehen zu begreifen. Die Leute trinken, nehmen Drogen, führen an den Frauen die schlimmsten Sexpraktiken aus und schrecken vor nichts zurück. In dem ganzen Sumpf mit befinden sich Staatsbeamte, Polizisten, Staatsanwälte, die die Geschäfte decken und deswegen reichlich geschmiert werden. Hier hat sich der Autor selbst übertroffen und er muß mehr als umfangreich in der Szene recherchiert haben, um diese Dine hier schildern zu können. Trotz der Brutalität war in dem ganzen Buch sehr viel Spannung enthalten und den Leser packte die Neugier. Bisher hatte ich noch nie ein Buch in dieser Art gelesen. Ich habe nach der Lektüre noch zu einigens zu verarbeiten und zu verdauen und muß über manche Praktiken immer wieder nachdenken und grübeln.

Veröffentlicht am 13.08.2018

Beim Ruf der Eule

Beim Ruf der Eule
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Ein Buch, das sehr zu Herzen geht und nicht in einem Rutsch durchgelesen werden kann, weil der Leser immer wieder sich das Gelesene durch den Kopf gehen lassen muß. Es löst so manche Emotion aus. Ein etwas ...

Ein Buch, das sehr zu Herzen geht und nicht in einem Rutsch durchgelesen werden kann, weil der Leser immer wieder sich das Gelesene durch den Kopf gehen lassen muß. Es löst so manche Emotion aus. Ein etwas anderes Buch wie gewöhnlich, aber es hat die Tendenz, dass der Leser sich noch lange an die Geschichte zurückerinnern wird. Maeve, eine 80 jährige Frau führt in England eine kleine Pension. Das besondere an dieser Pension ist, dass die Mitarbeiter und die Musiker, die dort auftreten, behindert sind und auch die Gäste dort haben eine körperliches oder geistiges Handicap. Das Buch verläuft in zwei Zeitsträngen. Einmal Maeve heute und einmal in ihrer Jugend. aeve hatte eine schwerst behinderte Zwillingsschwester. Die ganze Familie ging bei der Pflege von Edith auf. Alles drehte sich um dieses Mädchen und die Eltern weigerten sich, sie in ein Heim zu geben. Maeve war mit Frank verlobt und kurz vor der Hochzeit trennten sich die beiden: Die Schuld gab sie damals Vicent, einem Freund des Hauses. Nun erscheint dieser Vincent fast 60 Jahre später und möchte mit Maeve Frieden schließen. Das Buch ist sehr emotional, man spürt die Schwere des Herzens von Maeve.Und sie hat auch tiefe Schulgefühle gegenüber ihrer toten Schwester, da sie meint, an deren Tot mitschuldig gewesen zu sein. Die Gedanken von Maeve werden hier sehr gut verarbeitet. Es erscheinen auch Arztberichte,die den Zustand der Schwester beschreiben. Autorin erklärt in ihrem Buch gekonnt, wie Behinderte arbeitsmäßig eingesetzt werden können, welche Fähigkeiten sie haben und was man ihnen zutrauen kann und muß. Wirklich ein Buch, das jeden zum Nachdenken bringen wird. Auch der hellblaue Einband mit der Eule runden das ganze Reportire ab. Ich muß sagen, dass ich durch diesen Buch einen weiteren Gesichtspunkt über Behinderte erfahren habe und meine These stimmt immer wieder, dass Lesen bildet.

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