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Veröffentlicht am 13.08.2018

Beim Ruf der Eule

Beim Ruf der Eule
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Ein Buch, das sehr zu Herzen geht und nicht in einem Rutsch durchgelesen werden kann, weil der Leser immer wieder sich das Gelesene durch den Kopf gehen lassen muß. Es löst so manche Emotion aus. Ein etwas ...

Ein Buch, das sehr zu Herzen geht und nicht in einem Rutsch durchgelesen werden kann, weil der Leser immer wieder sich das Gelesene durch den Kopf gehen lassen muß. Es löst so manche Emotion aus. Ein etwas anderes Buch wie gewöhnlich, aber es hat die Tendenz, dass der Leser sich noch lange an die Geschichte zurückerinnern wird. Maeve, eine 80 jährige Frau führt in England eine kleine Pension. Das besondere an dieser Pension ist, dass die Mitarbeiter und die Musiker, die dort auftreten, behindert sind und auch die Gäste dort haben eine körperliches oder geistiges Handicap. Das Buch verläuft in zwei Zeitsträngen. Einmal Maeve heute und einmal in ihrer Jugend. aeve hatte eine schwerst behinderte Zwillingsschwester. Die ganze Familie ging bei der Pflege von Edith auf. Alles drehte sich um dieses Mädchen und die Eltern weigerten sich, sie in ein Heim zu geben. Maeve war mit Frank verlobt und kurz vor der Hochzeit trennten sich die beiden: Die Schuld gab sie damals Vicent, einem Freund des Hauses. Nun erscheint dieser Vincent fast 60 Jahre später und möchte mit Maeve Frieden schließen. Das Buch ist sehr emotional, man spürt die Schwere des Herzens von Maeve.Und sie hat auch tiefe Schulgefühle gegenüber ihrer toten Schwester, da sie meint, an deren Tot mitschuldig gewesen zu sein. Die Gedanken von Maeve werden hier sehr gut verarbeitet. Es erscheinen auch Arztberichte,die den Zustand der Schwester beschreiben. Autorin erklärt in ihrem Buch gekonnt, wie Behinderte arbeitsmäßig eingesetzt werden können, welche Fähigkeiten sie haben und was man ihnen zutrauen kann und muß. Wirklich ein Buch, das jeden zum Nachdenken bringen wird. Auch der hellblaue Einband mit der Eule runden das ganze Reportire ab. Ich muß sagen, dass ich durch diesen Buch einen weiteren Gesichtspunkt über Behinderte erfahren habe und meine These stimmt immer wieder, dass Lesen bildet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Umsetzung
Veröffentlicht am 13.08.2018

Böses mit Bösem vergelten

Böses mit Bösem vergelten
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Ein Psychothriller, der diesen Namen voll und ganz verdient. Julia verbringt ein Jahr in England als Aupairmädchen. Sie ist bei ihrer Tante aufgewachsen, eine sehr vermögenden und beherrschenden Frau. ...

Ein Psychothriller, der diesen Namen voll und ganz verdient. Julia verbringt ein Jahr in England als Aupairmädchen. Sie ist bei ihrer Tante aufgewachsen, eine sehr vermögenden und beherrschenden Frau. Julias Eltern kamen ums Leben, als diese 6 Jahre alt war. Als sie von einem One-Night-Stand nachhause kommt, findet sie ihre Gasteltern tot vor. Ermordet. Die Polizei verdächtigt sie, da nur ihre Spuren gefunden werden. Zudem leidet Julia an einer gewissen Amnesie, sie hat oft einen Blackout und kann sich an nichts mehr erinnern. Polizei und die Tante plädieren dafür, sie in die Psychiatrie einweisen zu lassen. Niemand glaubt ihr, bis auf Inspektor Nyomada. Er ermittelt in Julias Umfeld und stößt dabei auf gravierende Unstimmigkeiten, was ihn letztendlich selbst in Lebensgefahr bringt.Die Autorin hält auf den gesamten 300 Seiten die Spannung aufrecht, man wird von einem Spannungsbogen zum nächsten geführt. Schon die Einteilung der einzlenen Abschnitte (Erwachen - Erstarren - Erschrecken - Erkentnnis) läßt den Leser einiges ahnen. Die Autorin versteht gekonnt. die Protagonisten so darzustellen, dass man bis tief in ihre Seele hineinblicken kann. Es geschehen weitere Morde, in die Julia voll hineingezogen wird. Bis am Ende ist dem Leser nicht klar, wer nun hinter dem Töten steckt und welche Personen noch in dieses blutige Szenario mit verwickelt sind. Wer Schrecken und Grauen liebt, der ist mit diesem Buch sehr gut beraten.

Veröffentlicht am 11.08.2018

Böse Barden

Böse Barden
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Eine Krimi, der eher mit ruhigem Fahrwasser beginnt. Lelay, eine arabisch-stämmige Rapperin hat gerade mit ihrem Rapp Macho-Bruder einen riesigen Hit in ihrer Fangemeinde. Aber es kommen auch sehr viele ...

Eine Krimi, der eher mit ruhigem Fahrwasser beginnt. Lelay, eine arabisch-stämmige Rapperin hat gerade mit ihrem Rapp Macho-Bruder einen riesigen Hit in ihrer Fangemeinde. Aber es kommen auch sehr viele Hassnachrichten auf ihrem Account und sie erhält Drohbriefe. Sie soll auf dem Nürnberger Bardentreffen auftreten. Da ihr Bodyguard erkrankt ist, wird Charlotte Braun als Personenschützerin engagiert. Leylas Manager Harry ist darüber nicht erfreut, aber Leyla besteht au Charlotte. Der Manager scheint Leyla ehr kurz zu halten, er antwortet für sie und erlaubt ihr auch nicht, das Hotel zu verlassen. Als es ihr aber dennoch heimlich gelingt, wird sie von einem unbekannten Mann verfolgt. Dann wird ein Mädchen ermordet, das mit Leyla zusammen auftreten sollte. Es wird umfangreich ermittelt, dabei kommen aber auch einige Sachen zum Vorschein, die die Rapperin verheimlicht hat.Von etwa der Mitte des Buches an geht es unheimlich rasant weiter, ein Geschehnis jagt das andere, wobei der Leser voll in den Ablauf involviert wird. Der Krimi ist nicht blutig, aber durchaus sehr sehr spannend. Die Autorin führt uns gekonnt in die Materie des Rap ein, in die moderne Technik, Maps, Snapchat, Tinder. Auch ein Unkundiger versteht, was in diesem Buch gesprochen wird, denn die Autorin hat wirklich gekonnt Charlotte als technische Niete dargestellt, die sich von ihrem Sohn diese Sachen erklären läßt und der ihr dann immer weiter hilft. 236 Seiten, die es sich lohnen, gelesen zu werden.

Veröffentlicht am 08.08.2018

Die grüne Fee und das rote Blut

Die grüne Fee und das rote Blut
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Für Leute, die das mittelalterliche Spektakel und Mittelaltermärkte lieben, ist dies wirklich die schönste Lektüre. Isa Bocholt, mit mittelalterlichem Namen Die Grüne Fee von Absinth, verdient sich ihren ...

Für Leute, die das mittelalterliche Spektakel und Mittelaltermärkte lieben, ist dies wirklich die schönste Lektüre. Isa Bocholt, mit mittelalterlichem Namen Die Grüne Fee von Absinth, verdient sich ihren Lebensunterhalt als Gauklerin und Musikerin in der Band Manus Furis. Die nächsten drei Tage haben sie ihren Spielort in Xanten beim jährlichen Siegfriedspiel. Ihrer akademischen Familie ist diese Art von Leben nicht sehr willkommen, weshalb ihre Schwester sie dort aufsucht und ihr eine Szene macht. Da Isa nicht schlafen kann, schlendert sie durch den nächtlichen Markt. Sie sieht einen Schatten aus einem Zelt schleichen. Als sie nachschaut, findet sie den Reiter Dom tot vor, den Kopf aufgespießt. Nicht lange, da wird auch schon der Täter gefangengenommen. In seinem Zelt wurde ein blutiger Umhang und das Schwert gefunden. Er leugnet zwar die Tat, bricht aber dann plötzlich tot zusammen, ein zweiter Mord war geschehen. Isa dauern die Ermittlungen vom örtlichen Kommissar zu lange, weshalb sie selbst zu recherchieren beginnt. Dabei sticht sie in einen Bienenstock, es gibt so einiges, was zwischen de Schaustellern und Gauklern nicht stimmt. Ohne besonders nachzudenken, beschattet sie die ihr verdächtigen Personen und gerät darüber selbst in Lebensgefahr und konnte wirklich in letzter Minuten vom Tod gerettet werden. Die Autorin läßt uns in die schillernde Welt dieser besonderen Märkte schauen, Wir spüren den Rauch der Feuer, den Geruch der Fladen und Eintöpfe. Gekonnt und voller Spannung spüren wir die Gefahr und die Dunkelheit, die von einigen Leuten ausgeht. Ein wirklich hervorragend geschriebener Krimi. Die Lösung am Ende ist so brillant, dass der Leser am Ende nur noch staunen wird.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Flussrauschen

Flussrauschen
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Dieses Buch ist voller Emotionen und führt den Leser in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele führt und ihn teilweise erschaudern läßt. Der arbeitlose Journalist Moosbach hütet Haus in Hund seines ...

Dieses Buch ist voller Emotionen und führt den Leser in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele führt und ihn teilweise erschaudern läßt. Der arbeitlose Journalist Moosbach hütet Haus in Hund seines Freundes an der Wupper. Bei seinem morgendlichen Spaziergang mit dem Hund findet er die Leiche eines Mädchens im Fluß. Schnell wird klar, dass dies Magda ist, die erst vor ein paar Tagen aus der Psychiatrie entlassen wurde. Sie hatte mit ihrer Großmutter, die an Krebs verstorben ist, in einem alten Haus am Ortsrand gewohnt. Die beiden Frauen lebten sehr zurückgezogen. Sie bekam man nur zu Gesicht, wenn sie zu ihrem Bibelkreis gingen. Die wohnsitzlose Sanna, die sich mit Magda ebenfalls in der Psychiatrie befand, will nicht an den Selbstmord glaube. Und so fängt sie zusammen mit Moosbach zu recherchieren an. Beginnend bei der Großmutter Greta Schneider verfolgen sie deren Leben bis zu einem Kinderheim zurück und stoßen dabei auf schreckliche Mißstände. Letztendlich überzeugen sie auch die Polizei, sich der Sache wegen Mordes anzunehmen. Die Autorin versteht es gekonnt, den Leser in eine andere Welt zu entführen, die Jahre nach dem Krieg. Einen besonderen Touch bekommt das Buch durch die Tagebucheintragungen der Protagonisten, die ihre Erlebnisse, ihre Ängste und ihre Hoffnungen hier ganzu genau schildern. Ein Buch, das man, wenn man es erst einmal gelesen hat, nicht mehr wieder aus der Hand legen kann. Und man ist noch lange danach gedanklich in den Geschehnissen gefangen. Noch zu erwähnen sind die besonderen Naturschliderungen, das Wasser, das Wetter und die Pflanzenwelt.