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Veröffentlicht am 11.03.2024

Mörderisches La Rochelle

Mörderisches La Rochelle
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Dieser Krimi führt uns nach Frankreich an die Atlantikküste. Commissaire Chevallier verbringt mit seiner Familie seinen Urlaub am Meer. Doch dann wird er zurückbeordert. Ein Dreifachmord ist aufzuklären. ...

Dieser Krimi führt uns nach Frankreich an die Atlantikküste. Commissaire Chevallier verbringt mit seiner Familie seinen Urlaub am Meer. Doch dann wird er zurückbeordert. Ein Dreifachmord ist aufzuklären. Eine Ehepaar wurde erschossen und ein Radfahrer. Es ist noch unklar, wie die Morde zusammenhängen. Kam der Radfahrer nur als Zufallsopfer zu Tode? Chevallier und sein Team müssen nun umfangreich ermitteln. Das ermordete Ehepaar hatte einen großen Geldbetrag bei sich. Im Hotelzimmer des Paares finden sie noch weiteres Bargeld. Und der Radfahrer war ein Lehrer, seine Frau gibt nur sporadisch Auskunft. Aber nach und nach kommt heraus, dass die Ehe nur noch eine Farce war und ihr Mann öfters die Wochenende woanders verbrachte. Ein Mord aus Eifersucht? Als Chevallier meint, einen Verdächtigen gefunden zu haben und diesen aufsuchen will, liegt der Mann mit durchgeschnittener Kehle in seinem Haus, Chevallier und sein Kollege werden angegriffen und verletzt, Aber auch die erschossene Frau scheint ein Geheimnis zu haben, sie hat sich einer Gesichtsoperation unterzogen und ein anderes Aussehen zugelegt. Immer tiefer dringen die Commissaires in ein Geflecht aus Geheimnissen und Lügen, so manch einer könnte die Morde begangen haben. Und jeder der drei Opfer gibt Anlaß zur Ermordung Als dann am Ende endlich eine Lösung in Sicht ist, können wir kaum an den Täter glauben. Die Spur führt weit in die Vergangenheit zurück. Ein wirklich mehr als spannender Krimi. Langsam aber sicher werden Dinge aufgedeckt, an die wir nie gedacht hätten. Mehrere Personen könnten von dem Tod der Ermordeten Nutzen haben. Ich tat mir zuerst mit den vielen französischen Namen schwer, aber dann nach einiger Zeit hatte ich mich eingelesen. Die Spannung steigt von Kapitel zu Kapitel, der Autor versteht es gekonnt, den Leser an der langen :Leine zu halten und ihm in Unklaren zu lassen. Wunderbar sind aber auch die Naturbeschreibungen der Atlantikküste, der Städte, der Cafes und Bistros. Auch die Speisen, die hier beschrieben werden, lassen einem das Wasser im Munde zusammenlaufen. Und nicht zuletzt werden auch die privaten Probleme der Polizisten beschrieben und es wird klar, dass es keine Supermänner sind, sondern neben ihrem anstrengenden Job auch noch die privaten Krisen zu meistern. Dies ist der zweite Band über Chevalier. Aber man kann ohne weiteres mit dem zweiten Band beginnen. Das Cover zeig eine Ansicht von La Rochelle und weckt in uns das Fernweh. Ich freue mich schon auf einen neuen Fall mit Commissaire Chevalier.

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Veröffentlicht am 11.03.2024

Das Schweigen des Wassers

Das Schweigen des Wassers
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Ein Krimi, der leicht ins Politische geht. Es ist ein paar Jahre nach der Wende. Hauptkommissar Groth wird aus Hamburg nach Mecklenburg abgeordnet, wo er seine Kindheit verbracht hat. Er soll hier Aufbauhilfe ...

Ein Krimi, der leicht ins Politische geht. Es ist ein paar Jahre nach der Wende. Hauptkommissar Groth wird aus Hamburg nach Mecklenburg abgeordnet, wo er seine Kindheit verbracht hat. Er soll hier Aufbauhilfe leisten. Seine Kollegen im Osten sehen das gar nicht so gerne, denn sie sind der Ansicht, keine Nachhilfe aus dem Westen zu brauchen. Schon bald hat Groth einen Unglücksfall zu bearbeiten. Ein Bootsverleiher wird tot aus den See geborgen, eine paar Tage zuvor war er bei Groth, denn er fühlte sich verfolgt. Der Haptkommissar glaubt nicht an ein Unglück, sondern an Mord. Der Tote war vor einigen Jahren schon einmal eines Mordes an einem jungen Mädchen beschuldigt worden, wurde dann aber letztendlich freigesprochen. Groth und einer seiner Kollegen geben nicht auf und stoßen dabei in dem alten Mordfall auf einige Ungereimtheiten. Nun versuchen sich den Cold Case nochmals aufzurollen. Und dann ist da noch die Kellnerin, die aus Berlin zurück nach Mecklenburg kommt und sich mit dem Bootsverleiher anfreundet. Sie verhält sich irgendwie komisch. Dieses Buch hat mich sehr fasziniert. Man erfährt auch, welche Verhörmethoden damals in den 80iger Jahren in der DDR angewendet wurden. Ein wirklich unter die Haut gehendes Buch. Groth wird hier als einsamer Wolf dargestellt, der an seinen familiären Verhältnissen zu knabbern hat. Irgendwie können sich die Menschen in der mecklenburgischen Provinz noch nicht so mit ihrer Freiheit identifizieren. Die Autorin hat hier mit ihrem Debütroman wirklich ein hervorragendes Buch geschrieben, das uns einige Einblicke in das Leben der Menschen gibt. Sehr gut ist die Suche nach den Verdächtigen herausgearbeitet und man fiebert mit den Polizisten mit. Der Krimi ist von einem wahren Fall entstanden, was mich natürlich sehr bewegt, liest man von den Verhören damals. Das Cover ist rot und blau. Das Blau stellt den See dar, um den es sich in der Geschichte handelt.

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Veröffentlicht am 07.03.2024

OHNE BEFUND

Ohne Befund
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Ein Buch, das von einer Ärztin verfaßt wurde. Es sind 10 Kurzgeschichten über Ärzte, Patienten Krankheiten und deren Behandlungen. Teils Geschichten zum Schmunzeln, sehr amüsant und unterhaltsam, andere ...

Ein Buch, das von einer Ärztin verfaßt wurde. Es sind 10 Kurzgeschichten über Ärzte, Patienten Krankheiten und deren Behandlungen. Teils Geschichten zum Schmunzeln, sehr amüsant und unterhaltsam, andere traurig, einfühlsam und sehr nachdenklich. Da ist z.B. eine Frau, die ein Kind durch eine Leihmutter bekommen will, eine junge Frau, die unbedingt eine Schönheitsoperation will oder der alte Herr im Altenheim, der Viagra als seine Medizin ansieht, eine Ärztin, deren Mann sie verlassen hat. Ist es ein dankbarer Patient, der anonym der Frau Doktor Geschenke zukommen läßt? Hat eine todkranke Patientin ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt? All diese Geschichten sind in einem derart guten Stil verfaßt, man liebt, leidet und trauert mit den Protagonisten. Am Ende eines Artikels ist jeweils ein Glossar mit den ärztlichen und wissenschaftlichen Ausdrücken angebracht und sehr deutlich erklärt und es werden auch noch Ansprechstellen und Quellen der jeweiligen Krankheitsbilder vermittelt. Leider ist das Buch sehr schnell gelesen und ich hätte noch viel mehr dieser Begebenheiten lesen wollen. Das Cover ist dunkelblau und auf ihm rast ei Notarztwagen mit Blaulicht die Straße entlang.

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Veröffentlicht am 05.03.2024

Reihenau - Insel derGeheimnisse

Reichenau - Insel der Geheimnisse
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Wer an Geschichte interessiert ist, der ist mit diesem Buch gut beraten. Acht Autorinnen, die historische Romane schreiben, haben hier zehn wirklich sehr interessante und teilweise auch historisch nachweisbare ...

Wer an Geschichte interessiert ist, der ist mit diesem Buch gut beraten. Acht Autorinnen, die historische Romane schreiben, haben hier zehn wirklich sehr interessante und teilweise auch historisch nachweisbare Erzählungen geschrieben. Beginnend mit Abt Priminus, der 724 auf die Insel kam, die voller Schlangen, Ungeziefer und Insekten war. Als er sie betreten hatte, entsprang dort sofort eine Quelle und er baute eine Kapelle. Beginnend mit dem Jahr 724 und endend 1541 wird hier über verschiedene Mönche, Äbte Ritter, Fischer, Weinbauern, Kaiser und anderen Personen erzählt, die für Reichenau Gutes taten, aber auch welche, die das Kloster schädigen wollten. Wir begeben und auf eine Zeitreise, die uns an dem Weltgeschehen in großer Bandbreite teilnehmen läßt. Wie unterschiedlich doch der Glauben im Laufe dieser langen Zeit war. Einmal erlebte das Kloster eine Blütezeit, in einer anderen Zeit war es verarmt und praktisch dem Verfall preisgegeben. Heuer feiert das Benediktinerkloster sein 1300. Jubiläum, Man kann es zwar besichtigen, aber in einem Teil davon befindet sich nun das Rathaus. Am Beginn des Buches befindet sich eine chronologische Aufstellung und auf der Innenseite und letzten Seite ist ein mit Federstrichen gezeichneter Plan der Insel Reichenau aus dem Jahre 1627. Gerne hätte ich noch weiter gelesen und mich in die damalige Welt im Kloster entführen lassen wollen. Das Buch ist in jeder Hinsicht eine Bereicherung.

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Veröffentlicht am 02.03.2024

Austrian Psycho

Austrian Psycho Jack Unterweger
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True Crime, ich muß sagen, dass mich dieses Buch total fasziniert hat und ich es in einem Zug ausgelesen habe. Natürlich war mir Jack Unterweger ein Begriff. Aber hier wurde das Leben und die Taten dieses ...

True Crime, ich muß sagen, dass mich dieses Buch total fasziniert hat und ich es in einem Zug ausgelesen habe. Natürlich war mir Jack Unterweger ein Begriff. Aber hier wurde das Leben und die Taten dieses Narzissten genau durchleuchtet. Jack war ein uneheliches Kind, den Vater, angeblich ein GI, kannte er nicht, Er wuchs bei seinem jähzornigen und trunksüchtigen Großvater auf, der es mit dem Gesetz nicht so genau nahm und seinen Enkel oftmals zum Schmierestehen mitnahm. Es kam wie es kommen mußte: Aus Diebstählen, Körperverletzung wurde dann ein Mord. Er wurde zu Lebenslänglich verurteilt. Im Gefängnis lernte er Lesen und Schreiben und dann begann er, zuerst Gedichte, Kurzgeschichten und dann seine Lebensgeschichte aufzustehen. Es ist wirklich zu bezweifeln, ob alles aus seiner Feder stammt, es waren auch nachweislich Plagiate darunter. Er hatte Mäzeen in der Literatur, wurde von diese unterstützt und kam aufgrund von Interventionen der Kulturszene frei. Man riß sich um den "Häfenpoeten" der stets in weißen Anzügen auftritt und die Frauen lagen ihm zu Füßen, bis dann der Hype um ihn nachließ und er dann letztendlich für neun Frauenmorde verurteilt wurde. Ein unbekannter Verfasser schreibt hier das Leben von Jack zusammen, das dann der Journalist Malte Herwig zu einem Buch zusammenfaßte. Anzumerken ist noch, dass Hinterweger ein bildhübscher Mann war und viel Charm hatte, eben den Wiener Schmäh. Nun stellt sich natürlich die Frage, warum Jack diese Mordlust in sich hatte. Er hatte bereits im Gefängnis die Leute derart getäuscht, dass jeder von eine Läuterung dieses Mannes ausging. Auch nach der Entlassung bei seinen Lesungen und Interviews konnte es niemand fassen, dass er wegen Morder infhaftiert war. Der Autor schreibt sehr flüssig und interessant und versucht wirklich, dem Leser die Psyche dieses Mannes näherzubringen. Herwig hat mit Zeitzeugen gesprochen, Briefe und Protokolle und Interviews herangezogen, um uns ein möglichst klares Bild zu schaffen. Letztendlich bleibt es dem Leser überlassen, sich ein Bild über den Frauenmörder zu machen. Das Cover zeigt das Profil Unterwegers in einem zerbrochenen Spiegel.

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