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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.12.2018

Im dunklen Nebel

Im dunklen Nebel
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Dies ist der zweite Teil einer Trilogie um den zweiten Weltkrieg. Es spielt in der Zeit zwischen 1942 und 1943 in den Niederlanden, das von den Deutschen besetzt wurde. Der Flugzeugagent Gerhard Prange ...

Dies ist der zweite Teil einer Trilogie um den zweiten Weltkrieg. Es spielt in der Zeit zwischen 1942 und 1943 in den Niederlanden, das von den Deutschen besetzt wurde. Der Flugzeugagent Gerhard Prange wollte mit seine jüdischen Freundin Sofieke fliehen, jedoch mißlang ihnen die Flucht. Sie könnten aber die 6jährige Sara auf dem Land bei einer Bauernfamilie in Sicherheit bringen. Anton, ein holländischer Spitzel und Doppelagent, erschleicht sich das Vertrauen von Sofieke. Durch sein falsches Spiel fliegt der ganze Widerstand auf und die Leute werden getötet oder kommen in Haft. Das Buch beruht teilweise auf Tatsachenberichte. Die meisten Personen sind historisch belegt, in dem Roman spielen aber auch einige fiktive Protagonisten mit. Am Anfang des Buches befindet sich eine Personenliste. Hier sind sämtliche Personen mit ihrem Alter im Jahre 1942 aufgeführt und ihre Position dargelegt. So kann man sich während des Lesens immer wieder orientieren. Man kann das Buch nicht so einfach lesen, sondern es gestaltet sich etwas schwierig. Die ganze politische Situation, die vielen Personen, die Agenten, die Doppelagenten, die SS, die Wehrmacht, die Widerstandskämpfer. Es sind einfach zu viele Personen und zu viel geschieht. Man muß während des Lesens innehalten und nochmals zurückblättern, sich das Geschehen vor Augen halten. Das Buch führt uns in die dunkelste Geschichte Deutschlands. Wir erfahren hier vieles, was uns bisher nicht bekannt war. Dem Leser wird hier so einiges vor Augen geführt. Wer hier meint, einen unterhaltsamen Roman lesen zu können, liegt falsch. Das Buch ist Geschichtsunterricht über den zweiten Weltkrieg. Das Cover paßt sich voll der Situation an. Es ist grau in grau gehalten und zeigt einen Wachtturm und Fallschirmspringer.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Hanna Kriegsjahre einer Krankenschwester

Hanna
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Ein Buch, das durchaus als Zeitzeuge der jüngeren Geschichte zu werten ist. Eindrucksvoll werden hier die Erinnerungen er jungen Krankenschwester niedergeschrieben. Es sind Erlebnisse, die sie während ...

Ein Buch, das durchaus als Zeitzeuge der jüngeren Geschichte zu werten ist. Eindrucksvoll werden hier die Erinnerungen er jungen Krankenschwester niedergeschrieben. Es sind Erlebnisse, die sie während ihres Kriegseinsatzes hatte. Teils beruhen diese auf Tatsachenberichte, teils ist gekonnt Fiktion hingewebt. Schon das Titelbild der Krankenschwester mit der blutigen Schürze sagt sehr viel über den Inhalt des Buches aus. Hanna wird 1942 sofort nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester zum Frontdienst eingezogen. Ihr erster Einsatzort ist Rußland. Dort muß sie unter den schwierigsten Bedingungen sterbende Soldaten pflegen, kleine Operationen selbst durchführen. Schmutz und Hungere machen alles noch viel komplizierter. Die schwer verwundeten jungen Männer müssen ohne viel Schmerzmittel auskommen. Die Not und das Elend ist unaussprechbar. Dann wird Hanna selbst krank und nach ihrer Genesung kommt sie in ein Krankenhaus nach München. Dort erlebt sie hautnah die Luftangriffe auf München, die Tage und Nächte im Luftschutzkeller. Auch sie hat ihren Verlobten bei einem Mombenangriff verloren, Die Autorin schildert hier das Grauen und das Ungemach, das ihre Großmutter während dieser Zeit durchmachen mußte. Und dennoch hat die junge Frau nie den Mut verloren und immer geholfen dort, wo sie gebraucht wurde. Dieses Buch ersetzt den Geschichtsunterricht. Der Leser erfährt hier hautnah die Kriegsjahre zwischen 1942 und 1945. Nach der Lektüre dieses Buches bleibt man sehr nachdenklich zurück und man ist froh darüber, nicht in dieser Zeit gelebt zu haben.

Veröffentlicht am 24.11.2018

Tatort Kuhstall

Tatort Kuhstall
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Dies war mein erstes Buch aus der Reihe Dresdner Kriminal und das war bestimmt nicht das letzte. Der Unternehmer und Wissenschaftlicher Dr. Schüppel wird am Fuße der Kuhsallhöhle tot aufgefunden. Da er ...

Dies war mein erstes Buch aus der Reihe Dresdner Kriminal und das war bestimmt nicht das letzte. Der Unternehmer und Wissenschaftlicher Dr. Schüppel wird am Fuße der Kuhsallhöhle tot aufgefunden. Da er unter Depressionen litt, wird ein Selbstmord angenommen. Als dann mit Mitarbeiter des Unternehmens und seine Haushälterin vernommen werden, kommen Ungereimtheiten auf. Warum wollte er mit einer weiteren Person eine Schiffsreise unternehmen? Und dann war der Unfall in der Sylvesternacht vor vielen Jahren. Seit dieser Zeit war Dr. Schüppel gehbehindert. Je mehr die Kommissare Sandra und Leo ermitteln, desto mehr Unklarheiten aus dem Leben von Dr. Schüppel kommen ans Tageslicht. Waren es seine Forschungsergebnisse, die ihm das Leben kosteten? Die Autorin schreibt sehr spannend und lebensecht. Durch sie lernt man die Landschaft im Osten näher kennen, ihre Naturbeschreibungen der sächsischen Schweiz sind sehr schön. Auch das Leben der Ermittler mit all seinen Schwierigkeiten wird hier nicht ausgelassen, Leo kommt aus Bayern und ist mit den Gepflogenheiten in den neuen Bundesländern noch nicht sehr vertraut. ES gibt Beziehungsprobleme und keine geregelten Arbeitszeiten. Vielfach wird der Leser auf die falsche Spur geführt. Man meint den Täter jetzt zu kennen, Und gerade dann tun sich wieder neue Aspekte auf. Auch die Kapiteleinteilung ist sehr gut gewählt. Das Buch ist mehr als eine spannende Unterhaltung. Ein Krimi, der unblutig und sehr interessant ist.

Veröffentlicht am 21.11.2018

Leid und letzter Tag

Leid und letzter Tag
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Ein Thriller, so wie eben ein Thriller sein soll. Spannend bis auf die letzte Seite, grausam und blutig und voll Bösem. Ein Mann steht auf dem Marktplatz. An ihm ist ein Koffer gekettet. Als die Polizei ...

Ein Thriller, so wie eben ein Thriller sein soll. Spannend bis auf die letzte Seite, grausam und blutig und voll Bösem. Ein Mann steht auf dem Marktplatz. An ihm ist ein Koffer gekettet. Als die Polizei den Koffer öffnet, liegen darin 5 Handys. Mit den Apps dieser Handy wird ein grausames Spiel getrieben. Spielleiter ist der Spielmann, der aber schon seit vielen Jahren inhaftiert ist. Kriminalhauptkommissar Erik Donner und seine Chefin Annegret Kolka sind in dem Spiel mit involviert. Je ein Mitspieler bekommt immer eine App. Und aufgrund dieser App müssen sie einen bestimmten Ort aufsuchen, wo sich eine Person befindet. Erreichen sie ihr Ziel nicht, ist diese Person tot und zwar grausam ermordet. Ein Spiel mit der Zeit beginnt. Dabei wird bekannt, dass es der Mörder auf irgendeinen früheren Fall abgesehen hat, denn Donners Vater bearbeitet hat. Der Serienkiller schlägt mit grausamer Härte zu. Die Leute werden bestialisch ermordet. Die Ermittler stoßen immer wieder auf neue Spuren und doch ist der Spielmann immer einen Schritt voraus, Kein Mensch ahnt, wer dieses Szenario derart grausam inszeniert. An Schluß dann laufen alle Fäden zusammen und der Leser ist derart betroffen und auch zugleich fasziniert von der Raffinesse und der Gewitzheit des Täters. Oftmals meint man, den Mörder entlarvt zu haben, aber das erweist sich dann immer wieder als Trugschluß. Schon das Cover allein mit dem blutigen Fleischerhaken und den vielen Fliegen erweist sich als ziemlich gruselig. Ein Thriller, der wirklich nicht für schwache Nerven geeignet ist.

Veröffentlicht am 19.11.2018

Bad Boy by Banana

Bad Boy by Banana
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Ich muß gestehen, dass ich mir bei den ersten 50 Seiten sehr schwer tat, denn das Buch hatte da ein gewisses Klischee. Nachdem ich dann aber weitergelesen habe, war ich total fasziniert, wie die Geschichte ...

Ich muß gestehen, dass ich mir bei den ersten 50 Seiten sehr schwer tat, denn das Buch hatte da ein gewisses Klischee. Nachdem ich dann aber weitergelesen habe, war ich total fasziniert, wie die Geschichte in die Tiefe ging, die Emotionen der einzelnen Protagonisten wiederspiegelt und dass auch ein Bad Boy Gefühle und Benehmen hat. Tom Sandmann ist Mitinhaber einer renommierten Steuerkanzlei. Er ist gutaussehend, Ende 40 und wechselt seine Frauen schneller, als man denken kann. Nach einer feuchtfröhlichen Nacht mit über 2 Promille landet er mit seinem Auto in der Scheibe eines Animierlokals. Daraufhin verdonnert in sein Kompagnon zu einer vierwöchigen Auszeit in ein einsames Camp nach Finnland. Als er dort ankommt, ist sein Haus schon von einer jungen, flippigen Frau belegt. Ihm gefällt ihre offene und ehrliche Art und so verbringen sie eine gemeinsame Zeit in der Einöde. Er verliebt sich in Nancy, die 30 Jahre jünger ist und beiden beschließen, sich nach 10 Jahren am gleichen Ort wieder zu treffen. Nachdem Tom wieder zuhause ist, geht ihm Nancy nicht mehr aus dem Kopf. Doch die Arbeit frißt ihn auf, er beginnt mehrere Beziehungen und hat einige Verstrickungen hinzunehmen. Doch das Leben ist nicht nur Sonnenschein und am Ende muß auch Tom begreifen, was Trauern heißt. Ein Buch, das mich doch sehr nachdenklich gemacht hat. Und das am Anfang Geschriebene wiederholt sich am Ende nochmals. Dies ist der erste Teil einer wunderbaren Trilogie um Tom Sandmann. Die Aut orin versteht es sehr gut darzulegen, wie aus einem Sonnyboy und Bruder Leichtfuß durch äußere Umstände ein nachdenklicher Mensch werden kann.