Dies ist der Nachfolgeband von "das Cafe unter den Linden". Das Buch kann durchaus alleine gelesen werden, man baucht keine Vorkenntnisse, aber es ist schön und man freut sich, darin wieder alte Bekannte ...
Dies ist der Nachfolgeband von "das Cafe unter den Linden". Das Buch kann durchaus alleine gelesen werden, man baucht keine Vorkenntnisse, aber es ist schön und man freut sich, darin wieder alte Bekannte zu treffen. Vicky ist 17 Jahre alt, als sie während des Krieges den jungen Soldaten Willi kennenlernt. Sie ist von seiner Unbekümmertheit fasziniert und trifft sich mit ihm heimlich, obwohl sie so gut wie verlobt mit einem vermögenden Mann ist. Ihr und Willi bleiben nur ein paar Tage, dann muß er wieder in den Krieg. Bald merkt sie jedoch, dass sie schwanger ist und sie heiratet Willi. Doch Willi hat nebenher noch andere Frauen und als sie mit seinem fünften Kind schwanger ist, teil er ihr mit, dass er sie verlassen will und zu seiner Jugendliebe zieht. Vicky nimmt ihr Leben selbst in die Hand. Da sie mit ihren Eltern verstritten ist, kann sie von diesen nichts erwarten. Vicky hat schon immer unheimlich gerne Liebesromane gelesen und jetzt kommt sie ihrem Wunsch nach, einen Buchladen zu eröffnen mit Frauenliteratur und gleichzeitig einer Leihbücherei. Doch die Zeiten ändern sich, der Nationalsozialismus mit den Braunhemden kommt an die Macht und auch ihr Buchladen wird dem Hass dieser Gruppe unterworfen. Zudem verbieten viele Männer ihren Frauen, bei dieser alleinstehenden emanzipierten Frau sich Bücher auszuleihen. Dieses Buch handelt in der Zeitspanne zwischen 1916 und 1926. Die Emanzipation einiger furchtlosen Frauen nimmt hier ihren Anfang. Die Haare und die Röcke der Frauen in dieser Zeit werden kürzer, sie versuchen sich, von der Unterdrückung durch ihre Männer zu befreien. Die Autorin beschreibt uns genau das Leben und die Probleme dieser Zeit. Berlin ist in einem Taumel, man lebt, tanzt und genießt das Leben, aber die ersten Auswirkungen der neuen Macht lassen sich mehrfach erkennen. So spürt man hier auch schon den Hass auf die Juden. Ein Roman, der zu Herzen geht. Man leidet und freut sich mit der Protagonistin, die sich durch nichts und niemanden unterkriegen läßt. Eine Hommage an diese Zeit. Auch der Einband des Buches ist wirklich sehenswert. Eine Frau mit Wasserwelle im Stil der 20iger Jahre gekleidet und im Vordergrund das Berlin zur damaligen Zeit.