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Veröffentlicht am 05.07.2018

Römermaske

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Dies ist der zweite Band um den Waiblinger Kommissar Malte Jacobsen. Dieser wurde vor einiger Zeit von Hamburg nach Schwaben versetzt. Malte besucht mit Lukas (vom Vorgängerband)das Römerkastel in Welzheim, ...

Dies ist der zweite Band um den Waiblinger Kommissar Malte Jacobsen. Dieser wurde vor einiger Zeit von Hamburg nach Schwaben versetzt. Malte besucht mit Lukas (vom Vorgängerband)das Römerkastel in Welzheim, weil Lukas eine Heimarbeit schreiben muß. Als sie an einem Brunnen vorbeikommen, entdeckt Malte darin eine Leiche. Sie wurde durch eine Stichwunde tödlich verletzt. Bei dem Taten handelt es sich um Professor Adlersfeld, einen Sachverständigen und Experten bezüglich der Römerzeit. Warum wurde er ermordet? Welzheim steht kurz vor den Römertagen, eine Festivität, bei dem die beiden konkurrierenden Römervereine mitmachen. Häger, der Vorsitzende eines Vereins, hat eine römische Helmmaske ausgegraben, die Adlersfeld nun begutachten sollte. War es eine Fälschung? Oder war Eifersucht der Grund. Denn Hägers russische Ehefrau hatte ein Techtelmechtel mit dem Gutachter???? Und bald darauf geschieht ein weiterer Mord. Jakobsen und seine taffe Kollegin Melanie ermitteln, wobei sie auf einige Ungereimtheiten stoßen. Das Buch liest sich wunderbar leicht. Es wird uns sehr viel Lokalkolorit geboten, die schönen Landschaften, das gute schwäbische Essen.... Auch eine leicht anbahnende Liebesgeschichte zwischen den beiden Ermittlern läßt sich hier nicht vermeiden. Man erfährt auch einiges Private von den Kommissaren, so dass hierdurch eine gewisse Normalität ins Buch kommt und man sieht, Polizisten sind auch nur Menschen. Sehr gut machen sich die schwäbischen Ausdrücke und Sätze, mit denen hier gespielt wird. Man muß den ersten Band nicht unbedingt gelesen haben. Denn das zweite Buch hat seine Eigenständigkeit. Sehr schön ist auch der Einband mit den römischen Türmen und der rote Abendhimmel im Hintergrund. Ein wirklich sehr spannender Krimi und man ist gespannt darauf, was Kommissar Jacobsen in seinem nächsten Band lösen wird.

Veröffentlicht am 01.07.2018

So nah der Tod

So nah der Tod
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Annika Ritter wacht in der Nacht auf und das Bettchen ihrer 9 Monaten alten Tochter Janina ist leer. Auf der Wand sind blutige Handabdrücke und die Worte "bye Mama". Ihr Mann selbst hatte vor wenigen Monaten ...

Annika Ritter wacht in der Nacht auf und das Bettchen ihrer 9 Monaten alten Tochter Janina ist leer. Auf der Wand sind blutige Handabdrücke und die Worte "bye Mama". Ihr Mann selbst hatte vor wenigen Monaten einen tödlichen Autounfall. Der Unfallgegner beging Fahrerflucht und konnte bis heute nicht gefaßt werden. In ihrer Verzweiflung bittet sie ihren Freund und Nachbarn Sebastian um Hilfe. Sie finden ein vom Entführer hinterlassenes Rätselgedicht, neben dem ein Ultimatum angegeben ist. Hauptkommissar Weinsheim wird in diesem Fall eingesetzt. Zur gleichen Zeit aber findet er aber eine Frauenleiche, unter der der Bibliotheksausweis von Sebastian liegt. Das Kind konnte nur von jemanden entführt worden sein, der Zugang zum Haus hat und den Janina kennt. Sebastian gerät unter Verdacht. Annika und er wollen das Rätsel lösen, damit das Kind am Leben bleibt. Es ist eine Schnitzeljagd, die quer durch Berlin führt. In der Zwischenzeit werden weitere Menschen ermordet. Die Polizei ermittelt, doch der Mörder ist stets einen Schritt weiter. Wir lesen hier von den grausam zugerichteten Leichen. Doch der Mörder/Entführer scheint ein sehr intelligenter Mensch zu sein und Annika und ihre Gewohnheiten durchaus gut zu kennen. Dann werden zwischendurch in kursiver Schrift immer wieder einige Seiten von einem unbekannten Kind berichtet, das von seinem Stiefvater grausam mißhandelt wird und ihm von keinem Menschen geholfen wird. Dieser Junge muß der heutige Mörder sein. Die Autorin versteht es wunderbar, das Grauen zu beschreiben und auch die seelischen Ängste und Nöte der Protangonisten. Leider wird die Flucht durch Berlin in der U-Bahn immer wieder beschrieben, so dass dies teilweise langweilig wird und der Leser fast diese Szenen überblättern will. Auch die rasante Autofahrt durch Berlin mit einigen Fast-Unfällen ist mir als unrealistisch und könnte so im täglichen Leben gar nicht ausgeführt werden. Ansonsten ist es ein Thriller der Spitzenklasse und er läßt den Leser das Blut in den Adern gefrieren und sorgt für Gänsehautfeeling. So, wie hier das Buch endet, werden wir Hauptkommissar Weinsheim bestimmt bald in einer neuen Sache ermitteln sehen.

Veröffentlicht am 01.07.2018

Blutspuren auf Mallorca

Blutspuren auf Mallorca
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Durch dieses Buch sehen wir, das Mallorca mehr zu bieten hat als Badestrände,Ballermann. Schon die Römer, Vandalen, Byzantiner, Mauren und Araber bevölkerten vor vielen Jahren diese Insel um sich dort ...

Durch dieses Buch sehen wir, das Mallorca mehr zu bieten hat als Badestrände,Ballermann. Schon die Römer, Vandalen, Byzantiner, Mauren und Araber bevölkerten vor vielen Jahren diese Insel um sich dort anzusiedeln oder um sie schlichtweg zu erobern. Die Sonneninsel war schon immer Ziel der Menschen. 18 wunderbare historische Krimis von verschiedenen Autoren sind in diesem Buch enthalten. Teils traurige, teils raffinierte aber auch Liebesgeschichte ohne Happy End. Wir erfahren, dass es auf Mallorca schon Dudelsäcke gegeben hat, die Judenverfolgung dort stattfand, der Teufel dort sein Unwesen trieb und auf dem Friedhof von Palma ein sonderbares Grabmal steht. Und nach jeder dieser Geschichte ist passend der historische Hintergrund dazu genau analysiert. Auch das Titelfoto ist gut inszeniert. Die Kathedrale mit den landestypischen Palmen und aus den Kanälen fließt Blut in den Fluß. Diese Bücher mit den einzeln in sich abgeschlossenen Kapitel lassen sich gut für zwischendrin lesen. Man kann bei Bedarf die Geschichte lesen und an anderen Tagen wieder weiterlesen, ohne dass man den Faden dazu verliert. Sehr abwechslungsreich ist auch der verschiedene Stil der einzelnen Autoren. Und am Ende des Buches findet man einen kurzen Lebenslauf aller im Buch mitwirkenden Schriftsteller.

Veröffentlicht am 28.06.2018

Der englische Liebhaber

Der englische Liebhaber
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Ein melodramatisches Buch, das den Leser wirklich sehr nachdenklich zurück läßt. Diese wirkliche traurige Geschichte soll nach wahren Begebenheiten entstanden sein. Der zweite Weltkrieg ist vorbei, die ...

Ein melodramatisches Buch, das den Leser wirklich sehr nachdenklich zurück läßt. Diese wirkliche traurige Geschichte soll nach wahren Begebenheiten entstanden sein. Der zweite Weltkrieg ist vorbei, die Bevölkerung hungert, ihr fehlt an allem. Die junge Anna in Münster verdient etwas Geld als Dolmetscherin. Dabei verliebt sie sich in den englischen Captain der Besatzungsmacht. Er ist Agent des britischen Geheimdienstes, was Anna natürlich nicht weiß. Sie wird von ihm schwanger, er verspricht ihr, sich scheiden zu lassen und sie zu heiraten. Doch er kommt nicht mehr zurück und all ihre Briefe werden nicht beantwortet. Sie zieht alleine und unter großen Entbehrungen ihre Tochter groß. Sie arbeitet hart und hat wenig Zeit für ihr Kind. Doch ihre große Liebe kann sie nicht vergessen und sie hat immer noch die Hoffnung Jeremy nochmals zu treffen. Das Buch beginnt damit, dass Anna am Sterben liegt und ihre Tochter sie noch einmal besucht. Die Erzählweise ist derart interessant, da einmal aus der Sicht der Tochter geschrieben wird. Dann wird die Zeit zurückgeblendet und Anna erzählt oder liest aus den Briefen vor oder von den Tonbandaufzeichnungen. Man spürt und fühlt die große Liebe zwischen Anna und Jeremy, die Zerrissenheit. Intrigen zerstören das Leben der beiden Liebenden. Fiktion und Wahrheit zerfließen in einer Einheit, beim Lesen kommen einem bisweilen schon auch die Tränen. Die Autorin erzählt in einem unnachbar machenden Stil. Wir erfahren, wie der Geheimdienst auch noch nach Jahren seine Mitarbeiter fest in der Hand hat. De Cesco läßt uns an einer großen Liebe teilhaben. Es waren zwei Königskinder, die hatten einander so lieb. Sie konnten einander nicht finden, das Wasser war viel zu tief. Auch das Cover ist unheimlich beeindruckend. Ein englischer Offizier rückt eine zierliche Frau an seine Brust.

Veröffentlicht am 27.06.2018

Lady Liberty

Lady Liberty
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in wirklich wunderbarer historischer Roman, der uns bis nach Amerika führt. Camille St. Laurent ist die jüngste von 6 Mädchen und lebt bei ihren Eltern in Paris. Während ihre Geschwister aller verheiratet ...

in wirklich wunderbarer historischer Roman, der uns bis nach Amerika führt. Camille St. Laurent ist die jüngste von 6 Mädchen und lebt bei ihren Eltern in Paris. Während ihre Geschwister aller verheiratet und brave Ehefrauen sind, schwebt Camille ein Leben als Journalistin vor. Von dem Verleger des "Figaro" erhält sie die Möglichkeit, die Freiheitsstatute, die von den Franzosen gestiftet wurde, nach Amerika zu begleiten, wo sie aufgebaut werden soll. Camille soll dann von Amerika aus berichten. Als sie beim Großmogul Pulitzer vorspricht, ist er von ihrer couragierten Erscheinung begeistert und stellt sie dem irischen Journalisten Patrick O'Sullivan zur Seite. Der ist von Camille und ihren emanzipierten Reden nicht gerade begeistert. Doch die Beiden verstehen sich im Laufe der Zeit immer besser. Als Camille dann in der Sache von Prostituiertenmorde ermitteln will, gerät sie selbst in Gefahr. Ein sehr unterhaltsames Buch, das im Jahre 1885 spielt und die ersten Befreiungsversuch der Frauen von Kindern, Küche und Kirche berichtet. Zeitgleich geschehen Morde, so dass das Buch auch ein Krimi mit eingebauter Liebesgeschichte ist. Es wird hier viel von der Freiheitsstatue geschrieben, das geschichtlich vertretbar ist. Wir lernen dabei die Zusammenhänge, die Architekten und die Schwierigkeiten beim Aufbau kennen. Die Namen und Daten rund um die Freiheitsstatue sind fiktiv und am Ende des Buche ist ein Anhang mit historischen Fakten, Figuren und Schauplätzen. Da ich mich eigentlich bisher noch nie über dieses Thema Gedanken gemacht habe, habe ich nun eine Wissenslücke geschlossen und sehr interessante Fakten erfahren. Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich und leicht lesbar. Durch die vielen Handlungen tritt bei keiner einzigen Seite Langeweile auf. Hier wird gekonnt Wahrheit mit Fiktion gemischt, Sachverhalte werden erklärt, sowie eine Liebesgeschichte mit einem Krimi verbunden. Das Buch ist das reinste Lesevergnügen.