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Veröffentlicht am 23.05.2018

Wem Ehre gebührt

Wem Ehre gebührt
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Ein sehr turbulenter Krimi, der sich aus mehreren Handlungssträngen zusammensetzt, was das ganze dann noch so richtig interessant macht. Jo arbeitet im Modehaus Göttberg als Detektiv. In seiner Freizeit ...




Ein sehr turbulenter Krimi, der sich aus mehreren Handlungssträngen zusammensetzt, was das ganze dann noch so richtig interessant macht. Jo arbeitet im Modehaus Göttberg als Detektiv. In seiner Freizeit leistet er sich eine richtige kleine Privatdetektei. Da bekommt er vom nächsten Kandidaten auf das Bürgermeisteramt einen Auftrag. Er soll nach seinem verschollenen Schwiegersohn suchen, der sich in Frankreich aufhält. Denn es werden im Netz Nacktaufnahmen seiner Tochter gezeigt. Diese ist aber schon an Krebs verstorben. Jo nimmt seine Freundin zu den Ermittlungen nach Frankreich mit, die Tochter seines Arbeitgebers. Zur gleichen Zeit findet im Modehaus eine Dicherlesung statt. Der eigentlich verstaubte frühere Lehrer hat während seiner Pension ein Buch herausgebracht, das nun ein Bestseller geworden ist, was man diesem Mann überhaupt nicht zugetraut hat. Im Laufe des Abends bekommt er von einer jungen Frau eine Torte mitten ins Gesicht geklatscht. Dies läßt er sich nicht gefallen und kündigt Schadensersatzansprüche an, Auch in dieser Sache soll nun Jo ermitteln und die unbekannte Frau finden. Im Laufe dieser Ermittlungen kommt er auch ins Rotlichtmilieu, lernt Zuhälter kennen und das Schaumschlagen der Politiker in seinem Heimatort. Ein auf keiner Seite langweilig werdendes Buch. Der Autor versteht es, Spannung aufzubauen und diese auch zu halten. In so manchen Sätzen kommt spritzige Ironie zutage, aber trotz der schlimmen Thematik läßt er den Witz nicht vergessen. Das Buch läßt sich sehr gut lesen, die Sprache ist leicht verständlich und modern. Einmal angefangen, kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen und man muß sich den Namen des Autors für weitere Krimis merken

Veröffentlicht am 23.05.2018

Lametta für ein ganzes Jahr

Kleine Reihe Bd. 52: Lametta für ein ganzes Jahr
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Ein kleines, zu Herzen gehendes Büchlein über Gespräche zwischen Mutter und Tochter. Hier sieht man, welch inniges Verhältnis die Beiden zueinander habe. Das Kind spricht über Träume und Ansichten, ohne ...

Ein kleines, zu Herzen gehendes Büchlein über Gespräche zwischen Mutter und Tochter. Hier sieht man, welch inniges Verhältnis die Beiden zueinander habe. Das Kind spricht über Träume und Ansichten, ohne ein Blatt vor dem Mund zu nehmen, eben aus Sicht des Kindes. Ob Nachrichten aus Tiarenz, Aufräumen für die Katz, Vitamine, Vitamine, man muß über diese kleinen Geschichten herzhaft lachen. Andere Geschichten lassen uns nachdenklich machen, denn auch ein Kind macht sich schon Gedanken über den Tod oder die Seele. Wunderbar sind die Einhörner, Erdbeerfelder und das Lametta. Köstlich amüsiert habe ich mich über die Ameisen, die ja sehr viel anstellen und nicht das Kind. Wir sehen hier ganz deutlich, welche Fantasien Kinder entwickeln können, wozu wir als Erwachsene gar nicht mehr in der Lage sind. Ein Büchlein, in das man immer wieder hineinschauen kann, ein wenig Schmökern um dann zu Lächeln. Hübsch sind auch die passenden Zeichnungen am Ende einer jeden Geschichte. Das Büchlein eignet sich auch gut zum Vorlesen und als kleines Mitbringsel für liebe Menschen.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Loa, die weiße Mambo

LOA
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Schon das etwas andere Cover und der Titel lassen uns erahnen, dass dies ein besonderes Buch sein wird. Die 16jährige Zoe lebt in England bei ihrer Tante. Sie ist in Haiti geboren. Ihre Eltern kennt sie ...

Schon das etwas andere Cover und der Titel lassen uns erahnen, dass dies ein besonderes Buch sein wird. Die 16jährige Zoe lebt in England bei ihrer Tante. Sie ist in Haiti geboren. Ihre Eltern kennt sie nicht, sie weiß nur so viel, dass ein Elternteil eine helle und das andere eine dunkle Haut hatte. Als ihre Adoptiveltern sie vom Waisenhaus in Haiti abholten wollte, fielen diese einem Unglück zum Opfer. Zoe ist am liebsten allen, sie fühlt sich aber seit einiger Zeit beobachtet. Als sie mit ihrer Freundin einen Rummel besuchten, ließ sie sich von einer Wahrsagerin die Zukunft voraussagen. Seit dem möchte sie nach ihren Wurzeln forschen. Nachdem Zoe ihre Tante Meg überzeugt hat, fliegen die Beiden nach Haiti. Dort erleben sie einige Abenteuer, lernen viele neue Menschen kennen, werden verfolgt und entführt und müssen um ihr Leben fürchten. Der zweite Handlungsstrang führt uns in das Jahr 1790. Mokabi, ein Häuptlingssohn, wird von seiner Heimat entführt und mit dem Sklavenschiff nach Haiti gebracht. Dort hat er es noch gut, da er als Diener für die Herrschaften im Haus arbeiten darf und nicht auf die Felder muß. Dann zetteln die Sklaven einen Aufstand an, sie wollen sich aus der Sklaverei befreien. In diesem Buch wird näher auf den Voodoozauber eingegangen. Ganz ausführlich werden hier die einzelnen Ausdrücke erklärt und was sie bedeuten und was Voodoo eigentlich ist. In dieser Geschichte werden wahre geschichtliche Ereignisse mit fiktiven vermischt, was dem Buch einen ganz besonderen Reiz gibt. Am Ende finden wir ein Glossar und ein Personenverzeichnis, um nachschlagen zu können und dann immer auf dem laufenden zu sein. Dies ist der erste Teil einer Trilogie um die weiße Mambo. Das Buch hört auf und man möchte wirklich wissen, wie es mit Zoe und den anderen Protagonisten weitergeht.

Veröffentlicht am 21.05.2018

Die Tochter des Kapitäns

Die Tochter des Kapitäns
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Man schreibt das Jahr 1880. Rosalyn ist mit ihren beiden Schwestern in einem Waisenhaus aufgewachsen. Als sie alt genug ist, kommt sie zu einer Dame als Gesellschafterin. Doch deren Ehemann beschuldigt ...

Man schreibt das Jahr 1880. Rosalyn ist mit ihren beiden Schwestern in einem Waisenhaus aufgewachsen. Als sie alt genug ist, kommt sie zu einer Dame als Gesellschafterin. Doch deren Ehemann beschuldigt sie des Diebstahls und sie flieht und landet in London. Dort fällt sie jedoch sofort falschen Leuten in die Hände und kommt in ein Bordell, wo auch sofort wieder wegläuft. Hungrig und ohne etwas irrt sie durch London und lernt dabei Jessie kennen, einer Schauspielerin im Theater. Sie nimmt Rosalyn mit und diese erhält eine Anstellung als Garderobenfrau. Im selben Theater arbeitet auch Nate Moran, der sich normalerweise in der Armee befindet. Aufgrund einer Handverletzung, die noch nicht ganz ausgeheilt ist, arbeitet auch er als Bühnenarbeiter im Theater. Rosalyn findet bei Nates Familie eine zweite Heimat und die beiden verlieben sich ineinander. Nate schreckt aber vor einer neuen Bindung zurück, da sich seine Verlobte von ihm getrennt hat und einen anderen geheiratet hat. Und Roslayn wird von dem Schauspieler Tony umworben. Ein wunderbar geschriebener christlicher Roman, in dem die Protagonisten fest mit dem Glauben und Gott verbunden sind. Das Buch liest sich schnell und flüssig, man lernt vor allem die schillernde Theaterwelt zu dieser Zeit kennen, mit welchen Problemen sich die Schauspieler und die anderen Mitarbeiter des Theaters herumschlagen müssen. Ein Buch, das irgenwie beruhigend auf den Leser einwirkt, da die Personen trotz teilweiser Armut frohlich sind und nie den Mut verlieren.

Veröffentlicht am 12.05.2018

Schönbrunner Finale

Schönbrunner Finale
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Wieder ein erstklassiger Roman, wie auch die Vorgängerbände auch. Ich bin ein großer Fan von Loibelsberger, seinen besonderen Figuren und nicht zu vergessen der echte Wiener Schmäh. Auch der Einband dieses ...

Wieder ein erstklassiger Roman, wie auch die Vorgängerbände auch. Ich bin ein großer Fan von Loibelsberger, seinen besonderen Figuren und nicht zu vergessen der echte Wiener Schmäh. Auch der Einband dieses Buches ist in gewohnter Manier: Ein Gemälde von Gustav Klimbt. Wieder herrlich anzuschauen. Man schreib das Jahr1918/19. Das Ende der Donaumonarchie. Die Armee ist am Ende, italienische Flieger sind über Wien und werfen Flugzettel ab, man meint, es schneit. Kommissar Nechyba ist inzwischen 58 Jahre alt und privat hat er mit seiner Aurelia ein spätes Glück gefunden. Doch dann geschieht auf dem Naschmarkt ein Mord. Der alten Planetenhändler Gotthelf wurde erschlagen aufgefunden. Verdächtigt werden die beiden Bettgeher von Gotthelf, die Fahnenflüchtigen Zach und Husak. Nechyba wird mit den Ermittlungen beauftragt und stößt dabei in ein Wespennetz. Die beiden Desserteure sind wie vom Erdboden verschwunden und dann geschieht ein weiterer Mord. Nechyba ist ein Genußmensch. Da die Lebensmittel knapp werden, schreckt er nicht zurück, sich bei den Schwarzhändlern so einiges zusätzlich zu besorgen. Mit viel Liebe zum Detail erzählt hier der Autor, wie Nechyba aus Speck Grameln macht, ein Kürbisgemüse kocht, eine Blutwurst brät. Und immer wieder wird aber zeitgenau auf die Kriegsereignisse und die Regierungsform in Österreich hingewiesen. So ernst die ganze Geschichte auchg ist,  Loibelsberger versteht es gekonnt, Pointen einzusetzen, bei denen der Leser immer wieder schmunzeln muß, Für die Leser, die des Österreichischen nicht mächtig sind, hat er Fußnoten mit der deutschen Übersetzung angebracht. Am Anfang des Buches ist ein Verzeichnis über die historischen Personen und am Ende ein Glossar über Wienerisch. Wirklich gut gelungen sind die Beschreibungen der Cafe- und Wirtshäuser, man meint, man sitzt selbst mittendrin. Ein Buch, das wirklich empfehlenswert ist. Man muß das Buch fast an einem Stück lesen, denn man traut es sich gar nicht aus der Hand zu legen. Man hat richtiggehend Angst, etwas zu verpassen