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Veröffentlicht am 28.06.2021

Psychothriller über die Ängste einer Mutter, der zunächst etwas auf der Stelle tritt, aber am Ende an Fahrt aufnimmt und die Spannung deutlich steigern kann.

Die Angst schläft nie
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Gina Royal lebte als Hausfrau und Mutter neun Jahre lang ein beschauliches Leben an der Seite ihres Ehemanns Melvin Royal. Als dieser durch einen Zufall als skrupelloser Serienmörder überführt wird, wird ...

Gina Royal lebte als Hausfrau und Mutter neun Jahre lang ein beschauliches Leben an der Seite ihres Ehemanns Melvin Royal. Als dieser durch einen Zufall als skrupelloser Serienmörder überführt wird, wird Gina zunächst der Beihilfe beschuldigt, aber letztlich freigesprochen. Sie hatte all die Jahre nichts von dem Doppelleben ihres Ehemanns gewusst. Die Öffentlichkeit sieht dies anders und verurteilt Gina als "Melvins kleine Helferin". Gina flüchtet daraufhin nach Kansas, um zusammen mit ihren beiden Kindern Lily und Brady ein neues Leben zu beginnen. Sie verwischen ihre Spuren und wechseln ihre Identitäten bis sie sich a, Stillhouse Lake in Tennessee so sicher und wohl fühlen, um dort als Gwen Proctor mit den Kindern Lanny und Connor ein neues Leben zu beginnen. Doch ihre Sicherheit ist trügerisch. Die Vergangenheit scheint Gwen einzuholen, als in dem See eine Leiche gefunden wird, die nach dem Muster ihres Ex-Mannes getötet wurde.

"Die Angst schläft nie" ist ein Psychothriller, der von den Ängsten einer Mutter handelt, die sich verfolgt fühlt und in Sorge um ihre Kinder ist. Die Vorsichtsmaßnahmen, die sie zum Schutz trifft, sind enorm und werden mit einem großen Aufwand betrieben. Die Kinder hatten deshalb bisher keine Möglichkeit sich nach "dem Ereignis" irgendwo heimisch zu fühlen und sehnen sich nach Beständigkeit.

Der Roman ist aus der Perspektive von Gwen beschrieben, so dass man sich gut in ihre Situation versetzen und ihre Paranoia nachvollziehen kann. Sie vertraut niemandem und ist deshalb weitgehend auf sich selbst gestellt. Erst in Stillhouse Lake kann sie sich öffnen und findet in einem Außenseiter einen Freund, dem sie sogar ihre Kinder anvertraut.
Gwen ist Bedrohungen von Internettrollen ausgesetzt, was zunimmt, als die erste Leiche im See nahe ihres Anwesens gefunden wird. Dabei ist sie wie man selbst als Leser unsicher, ob die Gefahr von ihrem Ex-Mann ausgeht, der im Todestrakt aus dem Gefängnis die Fäden ziehen könnte oder ob es Angehörige der Opfer sind, die Gwen und ihre Kinder ausfindig gemacht haben und auf Rache sinnen.

Gwen ist eine Kämpfernatur, die seit der Verhaftung ihres Mannes und ihrem eigenen Gefängnisaufenthalt eine Wandlung durchgemacht hat und weitaus stärker als die alte Gina Royal ist, die naiv ihrem Ehemann vertraute und offenbar keine Anzeichen seines Doppellebens erkannte oder erkennen wollte. Dennoch empfand ich es als unerträglich, wie andere Menschen Gina als Ex-Frau eines Serienmörders verurteilen und ihr das Leben zur Hölle machen.

Die Spannung de Psychothrillers ist lange auf einem gleichbleibenden mittlerem Niveau, da sich an der Situation um die Ängste und Drohungen nicht viel ändert. Auch schon vor dem Auffinden der ersten Leiche in Stillhouse Lake war Gwen in Sorge und fühlte sich nie wirklich sicher. Als die Gefahr jedoch akut wird, nimmt die Geschichte am Ende an Fahrt auf und auch die Spannung kann in typischer Thrillermanier noch gesteigert werden.

Auch wenn sich Gwens Sorgen um ihre Kinder wiederholen und die Dynamik des Thrillers durch ihre Melodramatik etwas gebremst wird, ist die Geschichte grundsätzlich spannend und authentisch beschrieben. Noch besser hätte mir der Roman gefallen, wenn er am Ende zu einem Abschluss gefunden hätte und nicht den Auftakt einer Buchreihe darstellen würde, in der Gwen weiterhin nicht zur Ruhe kommt und unter Ängsten, Hass und Bedrohungen zu leiden hat.

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Veröffentlicht am 26.06.2021

Facettenreiche Mischung aus Familiendrama, Vergangenheitsbewältigung und Liebesgeschichte, aber auch ein Buch über Selbstfindung und die Suche nach Glück.

Solange am Himmel Sterne stehen
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Die geschiedene Hope McKenna-Smith ist Mutter einer zwölfjährigen Tochter und führt nach dem Tod ihrer Mutter Josephine und der Alzheimererkrankung ihrer Großmutter Rose die Tradition der Familienbäckerei ...

Die geschiedene Hope McKenna-Smith ist Mutter einer zwölfjährigen Tochter und führt nach dem Tod ihrer Mutter Josephine und der Alzheimererkrankung ihrer Großmutter Rose die Tradition der Familienbäckerei am Cape Cod weiter. Ihre "Mamie" (Französisch für Oma) hat nur noch wenige lichte Momente und erkennt ihre Enkelin und Urenkelin an manchen Tagen nicht wieder. An einem ihrer guten Tage erzählt sie von ihrer Vergangenheit, der Zeit während des Zweiten Weltkrieges, als sie aus Paris flüchtete und bittet, Hope, dorthin zu reisen, um in Erfahrung zu bringen, was mit ihren Angehörigen passiert ist. Hope wusste bis dato nicht einmal, dass sie jüdische Wurzeln hat und reist, nachdem sie mehr über die Schoah in Frankreich in Erfahrung gebracht hat trotz der desolaten finanziellen Situation des Familienbetriebs nach Paris, um den Wunsch ihrer Mamie zu erfüllen und vielleicht auch ihrer Tochter näher zu kommen, die wegen der Scheidung wütend auf Hope ist und sich sehr für die Familiengeschichte interessiert.

"Solange am Himmel Sterne stehen" ist ein Roman "Gegen das Vergessen" und eine Suche nach den unbekannten familiären Wurzeln, die aufgrund der düsteren und traurigen Vergangenheit 70 Jahre geheim gehalten wurden. Auch wenn ich schon viele Romane gelesen habe, die den Zweiten Weltkrieg und die Verfolgung der Juden zum Thema hatten, konnte ich durch diese Geschichte wieder neue, interessante Aspekte in Erfahrung bringen. So war mir bislang nicht bekannt, welche Unterstützung in Frankreich lebende, von den deutschen Nationalsozialisten bedrohte Juden erhalten haben. Offenbar existierte eine konfessionsübergreifende Untergrundbewegung, die jüdische Menschen versteckte und einigen von ihnen damit das Leben retten konnte. Gerade weil gegenwärtig immer wieder Konflikte zwischen den Religionen schwelen, ist es ergreifend zu lesen, dass die Menschen katastrophalen Zeiten unabhängig von ihrem Glauben bereit sind, zu helfen.

Neben der Suche Hopes nach dem Verbleib der Angehörigen ihrer Großmutter handelt das Buch von ihren zahlreichen Sorgen und Problemen, der finanziellen Not der Bäckerei, den Streitereien mit ihrer pubertierenden Tochter, den Konflikten mit ihrem Ex-Ehemann Rob und der Angst um den Zustand ihrer Großmutter, aber auch um das Gefühl, versagt zu haben und nicht lieben zu können. Insbesondere die innige Liebesgeschichte ihrer Mamie, von der sie während ihrer Suche erfährt, führt ihr vor Augen, wie falsch die Beziehung zu Rob war. Für mein Dafürhalten hätte Roses große Liebe in dem Roman jedoch mehr Raum einnehmen können. Aus ihrer Sicht erfährt man zu wenig über ihre Gefühle zu einem Mann, den sie all die Jahre nie vergessen konnte.

"Solange am Himmel Sterne stehen" ist eine facettenreiche Mischung aus Familiendrama, Vergangenheitsbewältigung und Liebesgeschichte, die nicht ganz ohne Längen in Bezug auf Hopes innere Monologe und Problemwälzungen auskommt. Es ist zudem eine Geschichte über Selbstfindung, Familienzusammenführung und die Suche nach Glück, die mir noch unbekannte historische Fakten perfekt mit einer fiktiven Geschichte verknüpft. Der Roman ist in Teilen metaphorisch geschrieben und findet dabei immer wieder den Bezug zum Titel und Roses Erinnerungen. Die zwischen den Kapitel abgedruckten Rezepte aus der Familienbäckerei ergänzen die Geschichte und regen zum Nachbacken an.

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Wendungsreiche Liebesgeschichte mit einem bissigen Blick auf die bessere Gesellschaft

Stolz und Vorurteil
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Die Bennets haben fünf Töchter, die es insbesondere nach dem Ansinnen Mrs Bennets standesgemäß zu verheiraten gilt. Sie ist bemüht, dass sich ihre Töchter bei gesellschaftlichen Ereignissen wie den Bällen ...

Die Bennets haben fünf Töchter, die es insbesondere nach dem Ansinnen Mrs Bennets standesgemäß zu verheiraten gilt. Sie ist bemüht, dass sich ihre Töchter bei gesellschaftlichen Ereignissen wie den Bällen in anderen Häusern so liebenswürdig zu verhalten, um gut situierte Herren auf sich aufmerksam zu machen. Doch ihre Töchter benehmen sich nicht so, wie Mrs Bennet sich das vorstellt und bereiten ihr Kummer. Die älteste und hübscheste der Töchter, Jane, verliebt sich unglücklich in Mr Bingley und hat nach seiner Zurückweisung keine Augen mehr für andere Männer. Elizabeth lehnt gar den Heiratsantrag des Cousins ihres Vaters ab, mit dem sie das Erbe der Familie hätte sichern können. Als sie herausfindet, dass der von ihr ohnehin schon mit Vorurteilen behaftete Mr Darcy für das Unglück ihrer älteren Schwester verantwortlich ist, sieht sie sich ihrer schlechten Meinung ihm gegenüber bestätigt. Erst als sich der Sachverhalt klärt, Mr Darcy seinen Fehler einräumt und wenig später auch noch die jüngste der Bennet-Schwestern vor Schimpf und Schande rettet, kann Elizabeth ihr Herz für den smarten und vermögenden Gentleman öffnen.

"Stolz und Vorurteil" ist der erfolgreichste Roman von Jane Austen und ein Klassiker der englischen Literatur. Obwohl er bereits über 200 Jahre alt ist, empfand ich den Schreibstil als angenehm und nicht altertümlich. Wie bei einem historischen Roman konnte ich mich wunderbar in die Zeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts in England hineinversetzen lassen.

Der Roman handelt zwar vom Heiraten und Suchen und Finden der Liebe, ist aber nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern vielmehr ein Porträt der englischen, besser gestellten Gesellschaft zur damaligen Zeit. Jane Austen wirft dabei auch einen ironischen Blick auf die Schönen und Reichen und ihre antiquierten Ansichten, weshalb die Geschichte zeitlos ist. Sie kritisiert unterschwellig die Standesdünkel und entwirft mit Elizabeth Bennet eine junge, emanzipierte Frau mit einem eigenen Kopf, die als Vorbotin des Feminismus verstanden werden kann.

Auch wenn ich den Roman phasenweise etwas langatmig empfand und zunächst auch meine Probleme mit der Einordnung der vielen handelnden Personen hatte, ist "Stolz und Vorurteil" ein unterhaltsamer Roman mit einem herrlich bissigen Blick auf die obere Klasse der damaligen Gesellschaft und erzählt zudem eine romantische, wendungsreiche Liebesgeschichte, die zurecht auch schon mehrfach verfilmt oder adaptiert wurde.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Leere Worthülsen statt eines tief gehenden Familiendramas - am Ende haarsträubend kitschig.

Die Farbe von Glück
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Als die 30-jährige Ehefrau des Richters Jules nach mehreren Fehlgeburten ein Kind zur Welt bringt, ist die Freude darüber getrübt, denn das kleine Mädchen kann kaum atmen und scheint keine lange Lebenserwartung ...

Als die 30-jährige Ehefrau des Richters Jules nach mehreren Fehlgeburten ein Kind zur Welt bringt, ist die Freude darüber getrübt, denn das kleine Mädchen kann kaum atmen und scheint keine lange Lebenserwartung zu haben. Jules kann seine Frau nicht länger leiden sehen und zwingt deshalb in einer Kurzschlussreaktion die Krankenschwester Charlotte, das Neugeborene gegen ein gesundes, kräftiges Mädchen zu tauschen, das von Eltern stammt, die bereits zwei Kinder haben. Der Richter weiß, dass Charlotte ein Pflegekind hat, das sie liebt, aber nie offiziell adoptiert hat und erpresst sie, ihr den achtjährigen Antoine in seiner Funktion als Richter zu entziehen.
Beide schweigen sie jahrelang über die Entscheidung, die sie getroffen haben, plagen sich mit einem schlechten Gewissen und haben Schuldgefühle gegenüber den Mädchen und was sie der anderen Familie angetan haben. Jules Ehe zerbricht daran, bis er beschließt, sein Gewissen zu erleichtern und zu handeln. Charlotte hatte nach dem Kindstausch das Land verlasen und in Asien ein neues Leben angefangen. Sie hat nie über den Vorfall gesprochen und auch Antoine gegenüber verschweigt sie Details aus seiner Vergangenheit, die ihm zu dem machen, was er ist. Seine Mutter hatte ihn als kleinen Jungen im Stich gelassen und er konnte sie nie erklären, wie sie ihm das antun konnte.

Von dem Roman hatte ich mir aufgrund der verwerflichen Entscheidung, die aufgrund verschiedenster, verzweifelter Zwänge der Protagonisten getroffen wurde, ein spannendes Familiendrama erwartet. Weder die inhaltliche Darstellung der Geschichte noch die poetisch anmutende Erzählweise konnte mich jedoch überzeugen.

Der Beginn des Buches mit dem Verlassenwerden Antoines und dem Säuglingstausch ist tragisch und bewegend und ließ auf eine emotionale Geschichte hoffen. Der Schreibstil ist allerdings alles andere als unterhaltend und lebendig. Als Leser hat man das Gefühl, nur am Rande zu stehen und auf die Protagonisten aus der Distanz zu blicken. Diese blieben blass und entwickeln sich nicht weiter.
Man erfährt nur Fragmente aus deren Leben, ohne dass ihr Lebenslauf über die Jahre klar ersichtlich wird. Die Personen bleiben passiv und der Roman ohne packende Handlung. Stattdessen werden in den Dialogen, insbesondere zwischen Charlotte und Antoine, philosophisch anmutende Floskeln und Lebensweisheiten aneinandergereiht, die den Leser letztlich ermüden. Jules leidet und leidet und leidet bis er nach 20 Jahren endlich aufbricht, um zu handeln. Was ihn genau zu diesem Zeitpunkt bewegt hat, zu agieren, erschließt sich genauso wenig wie Charlottes jahrzehntelanges Schweigen über das Schicksal von Antoines Familie.
Diese unklare Motivlage ließ die Geschichte für mich unglaubwürdig erscheinen, nachdem ich es bereits schon unrealistisch empfunden habe, dass Charlotte sich in keiner Weise gegen den Tausch der Babys wehrt, dem Richter nicht ins Gewissen redet oder nach der schicksalhaften Nacht noch ins Geschehen eingreift.

Der Roman enthielt mir entschieden zu viele leere Worthülsen statt einer spannenden und vor allem tiefer gehenden Auseinandersetzung mit den Themen Schuld und Sühne. Die Vermittlung eines Strebens nach Glück ging komplett an mir vorbei und das kitschige Ende empfand ich geradezu haarsträubend und schon fast eine Beleidigung des Lesers, nach der Ankündigung des Verlags als "weisen, großartigen Roman".

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Zwei beklemmende, tragische Erzählstränge, die aus dem anfänglichen reinen Kriminalfall einen düsteren Psychothriller machen

Mohnblumentod
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In Karlstad in der schwedischen Provinz Värmland wird ein dreimonatiges Baby entführt. Der Vater des Kindes, Gustav Palmgren, war zuletzt wegen des Verkaufs einer milliardenschweren Website in den Schlagzeilen, ...

In Karlstad in der schwedischen Provinz Värmland wird ein dreimonatiges Baby entführt. Der Vater des Kindes, Gustav Palmgren, war zuletzt wegen des Verkaufs einer milliardenschweren Website in den Schlagzeilen, aber eine Lösegeldforderung geht nicht ein. Die Stockholmer Kommissarin Charlie Lager soll die Ermittlungen der Kollegen vor Ort unterstützen, doch es gibt weder Spuren noch Zeugenhinweise. Weder die Eltern selbst, noch ehemalige Geschäftspartner Palmgrens oder gar die traumatisierte syrische Putzfrau Amina können letztlich als Täter ausgeschlossen werden.

"Mohnblumentod" ist nach "Löwenzahnkind" und "Hagebuttenblut" der dritte Band der Charlie-Lager-Reihe, der wiederum ähnlich mit zwei zunächst unabhängig voneinander erzählten Handlungssträngen aufgebaut ist, wobei das persönliche Schicksal Charlies und ihre sie prägende Vergangenheit eine Rolle spielen.
Die Ermittlungen mit der Befragung verschiedenster möglicher in den Entführungsfall verwickelter Personen ist spannend geschildert, denn jede von ihnen verstrickt sich in Halbwahrheiten und scheint etwas zu verbergen zu haben. Die Polizei steht deshalb vor einem Rätsel und je weiter die Zeit verstreicht desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit die kleine Beatrice lebend wiederzufinden.

Parallel zu der Handlung in Karlstadt wird aus der Perspektive der 15-jährigen Sara die Geschichte zweier Mädchen in einem Erziehungsheim geschildert. Beide haben schlimme Enttäuschungen erlebt und fühlen sich dadurch miteinander verbunden.
In welchem Zusammenhang die beiden Handlungsstränge stehen und was diese mit der Vergangenheit Charlie Lagers und dem gestörten Verhältnis zu ihrer Mutter zu tun haben, lässt sich nicht erahnen.
Am Ende werden beide Erzählebenen schlüssig zusammengefügt und offenbaren beklemmende, tragische Geschichten, die aus dem anfänglichen reinen Kriminalfall einen düsteren Psychothriller machen.
Um ein Gefühl für die privat kaputt, aber beruflich umso akribischere Ermittlerin Charlie Lager zu bekommen, ist es empfehlenswert die beiden Vorgängerromane zu lesen, die bereits Teile ihrer belastenden Vorgeschichte erzählen.

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