Profilbild von seitenrascheln

seitenrascheln

Lesejury Profi
offline

seitenrascheln ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit seitenrascheln über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2019

"not broken, just bent"

Begin Again
1

Eines von der Sorte Buch, bei der einmal lesen einfach nicht ausreicht
"Beginn again" punktet nicht nur mit einem wunderschönen Cover, sondern auch mit zauberhaftem und fesselndem Schreibstil, starken ...

Eines von der Sorte Buch, bei der einmal lesen einfach nicht ausreicht
"Beginn again" punktet nicht nur mit einem wunderschönen Cover, sondern auch mit zauberhaftem und fesselndem Schreibstil, starken Protagonisten - und insgesamt mit einer wunderschönen, berührenden Geschichte!
Ja, selbst die Streitereien zwischen den beiden habe ich gerne gelesen, so blöd sich das jetzt vielleicht auch anhört. Nur am Ende nicht mehr, aber da war es schließlich mehr als Streit; da war es einfach nur noch verletztend.
**Achtung Spoiler**
Das ist übrigens Etwas, auf das ich immer wieder stoße: Dass Menschen einander von sich stoßen, weil sie sich selbst zu schlecht füreinander vorkommen. Ich finde das einfach auf so viel Arten grausam, denn 1. sollte man niemanden derart verletzten, nur um ihn "vor sich selbst zu beschützen". 2. Nimmt man dem anderen dabei die Entscheidungsfreiheit - und das geht einfach nicht. Denn 3. sind letztlich immer beide damit unglücklich.
Und trotzdem kann ich es nachvollziehen. Das macht es aber in meinen Augen nicht weniger grausam.
Ob es sich aber im Falle von Kaden und Allie hätte verhindern lassen, kann ich schlecht sagen...

Veröffentlicht am 09.12.2018

Ein Thriller, bei dem sich Abgründe auftun...

Deine letzte Stunde
1

Der Thriller "Deine letzte Stunde" von Carlos Montero, ursprünglich auf Spanisch erschienen, handelt von einer Vertretungslehrerin, die ihre neue Stelle in der Heimat ihres Mannes antritt. An einem Ort ...

Der Thriller "Deine letzte Stunde" von Carlos Montero, ursprünglich auf Spanisch erschienen, handelt von einer Vertretungslehrerin, die ihre neue Stelle in der Heimat ihres Mannes antritt. An einem Ort also, an dem die Menschen nur wenig Perspektiven haben. Der große Arbeitgeber der Region ist nämlich vor Jahren pleite gegangen - und hat alle Bewohner mit in den Abgrund gerissen.

Bis zum Tod der Lehrerin Viruca gab es scheinbar dennoch keinen Grund zur Sorge. Und selbst dann nicht wirklich, weil jeder davon ausging bzw davon ausgehen wollte, dass es Selbstmord war.
Als die Vertretungslehrerin Raquel jedoch die Stelle der toten Viruca übernehmen soll, scheint sich das Muster zu wiederholen, ja, die Fadenzieher scheinen mit ihrem perfiden Spiel noch nicht am Ende zu sein: "Und du, wann stirbst du wohl?"
Raquel lässt sich also auf das Spiel ein, um etwas zu retten, das es sich vielleicht gar nicht zu retten lohnt.
Beim Lesen ist es ein unerträgliches hin und her zwischen Spannung, Terror, Horror und Ruhe vor dem Sturm. Man findet sich irgendwann damit ab, dass die Handlung schlicht kaum vorhersehbar ist und jederzeit der nächste Schlag kommen kann.
Im ersten Drittel hab ich so oft überlegt, ob ich das Buch wirklich lesen soll. So ganz spurlos geht das ja auch nicht an einem vorbei. (Zumal ich selbst gerade Lehramt studiere.)

Was ich auch noch Besonders fand, war, dass der Horror nicht der klassische Horror vor dunklen Räumen oder bei Nacht ist. Nicht der von Blut und Grausamkeiten. Sondern dass dieser Horror tatsächlich mehr von Macht bestimmt war. Von Unscheinbarkeit und Geld. Ein alltäglicher Horror also. Einer, der auch mit Internet und Technik spielt. Ein Horror also, dem man sich nicht mithilfe von Pfefferspray und Selbsthilfekursen entziehen kann.
Raquel hat mich jedenfalls im Laufe des Buches in den Wahnsinn getrieben. Sie hat so oft so dumm gehandelt. Und doch kann ich nicht sagen, ob ich nicht vielleicht dasselbe getan hätte. Ich hoffe nicht.

Schön war auf jeden Fall auch, dass es Figuren gab, von denen man die Rolle bis fast zum Schluss nicht erkennen konnte. Aber hier setzt gleichzeitig auch meine Kritik an. Der Thriller hat auf mich etwas unstrukturiert gewirkt. Warum wurde manchen Kleinigkeiten so viel Bedeutung beigemessen und andere wiederum wurden kaum thematisiert? Auch den Schluss finde ich schwierig. Er ist zu sanft. Fast so, als sei es ein glückliches Ende. Dabei DARF es einfach nicht glücklich sein. Auch nicht in seiner Grundstimmung. Immerhin reden wir hier von Drogenmissbrauch, Mord, Vertuschung, Behördenversagen, Kindesmissbrauch, Cyber Mobbing usw usw!! Das darf meiner Meinung nach einfach nicht so, naja, fast schon beschönigt werden.
Derartige Grausamkeiten sind nunmal einfach grausam! Nicht mehr und nicht weniger.

Alles in allem jedoch ein spannender Thriller, der wichtige Themen bearbeitet. Und gerade für (zukünftige) Lehrer*innen finde ich ein absolutes muss!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Thema
Veröffentlicht am 26.08.2018

Hals über Kopf

My Image of You - Weil ich dich liebe
1

Adam, ein erfolgreicher Fotograph, der schon viel von der Welt gesehen hat und Ally, eine Krankenschwester mit einem riesigen Herz und doch so wenig Selbstbewusstsein, verlieben sich tatsächlich "Hals ...

Adam, ein erfolgreicher Fotograph, der schon viel von der Welt gesehen hat und Ally, eine Krankenschwester mit einem riesigen Herz und doch so wenig Selbstbewusstsein, verlieben sich tatsächlich "Hals über Kopf" ineinander. Und diese Liebe ist so wundervoll und stark, dass sie sich dabei gegenseitig heilen.

Das Kennenlernen der beiden wurde so liebevoll beschrieben, dass ich einfach immer noch lächeln muss: Wie der sturköpfige Adam sich von seiner Nightingale maßregeln lässt - und schließlich das Krankenhaus gar nicht mehr verlassen möchte, ihretwegen (und natürlich wegen der Lollies mit Traubengeschmack )
Jetzt könnte man sich fragen, wo dabei das Problem ist? Die beiden sind schließlich erwachsen und können tun und lassen, was sie möchten...? Aber genau hier liegt es. Dem ist nämlich nicht so. Allys Eltern haben es nämlich geschafft, dass sie sich für etwas schuldig fühlt, wofür sie einfach überhaupt nichts kann. Und diese Schuld hat sie innerlich kaputt gemacht. Zum Glück hat sie jetzt aber Adam und gemeinsam stellen sie sich der Situation und damit ihren Eltern. Ende gut, alles gut? Nein.
Und das macht dieses Buch für mich so unfassbar besonders. Jede andere Geschichte würde spätestens ungefähr an dieser Stelle aufhören zu erzählen (was genau passiert, werde ich nicht verraten; das würde die Geschichte sonst darauf reduzieren). Die Autorin jedoch stellt sich der Realität und entscheidet sich gegen Wunschdenken nach dem Motto und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.
Diese Echtheit findet man auch in den Figuren und deren Beziehungen wieder: In Ally zum Beispiel, weil sie mit sich selber kämpft. Oder in Elena, dieser starken Frau, die schon so viel erlebt hat. Alle haben sie ihre Eigenheiten - und genau das macht sie zu Menschen. (Allys Eltern hingegen wirken wie gefühllose Puppen in dieser Welt - weil sie sich dagegen wehren einfach sie selbst zu sein. Stattdessen streben sie ihren unerreichbaren Vorstellungen von Perfektion nach.)

Zusammenfassend kann ich auf jeden Fall sagen, dass mir die Geschichte sehr gut gefallen hat und ich sie bedingungslos weiterempfehlen würde. An alle, die aufgegeben haben zu kämpfen. An alle, die auf der Suche nach ihrem eigenen Adam sind. An die, die der Meinung sind, sie haben schon alles auf der Welt gesehen. Und an die, die vergessen haben sich Zeit zu nehmen auch mal zu leben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Gefühl
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 14.07.2018

Eine klassische BDSM-Geschichte?

Fesselndes Verlangen - Forbidden Lovers
1

Weder Cover noch Titel konnten mich wirklich neugierig machen; erst Klappentext und schließlich die Leseprobe haben das geschafft. Die Leseprobe hat mich voller Erwartung auf eine ungewöhnliche Liebesgeschichte ...

Weder Cover noch Titel konnten mich wirklich neugierig machen; erst Klappentext und schließlich die Leseprobe haben das geschafft. Die Leseprobe hat mich voller Erwartung auf eine ungewöhnliche Liebesgeschichte gemischt mit Erotik und Spannung zurückgelassen.
Der Schreibstil, der mich in der Leseprobe noch richtig mitgerissen hat, hat mich jedoch, durch vereinzelte holprige Formulierungen, mit der Zeit eher von der Geschichte gelöst. Gegen Ende wurde es dennoch wieder besser.
Die Charaktere haben, entgegen meiner Erwartung, leider keine wirklich interessante Wandlung durchgemacht. Isabella wurde selbstverständlich selbstbewusster, v.a. in ihrer Sexualität. Tristan hingegen hat sich zwar bereits durch das Aufeinandertreffen mit Isabella minimal verändert; die eigentliche Wandlung hat bei ihm aber erst ganz am Schluss stattgefunden und konnte mich nicht ganz überzeugen, da es auf mich etwas gezwungen gewirkt hat.
Zu Gute halten muss man der Geschichte dennoch allemal: Es ist eben k e i n e klassische BDSM-Geschichte und zudem enthält sie eine Wendung, die ich niemals hätte auch nur erahnen können; eine Wendung, die Vergangenheit und Gegenwart sowie Tristans und Isabellas Welt in einzigartiger Weise miteinander verknüpft hat. Ich war wirklich ziemlich schockiert, als mir die einzelnen Begebenheiten nach und nach bewusst geworden sind!
Alles in allem also eine gelungene Geschichte über zwei Menschen, die sich erst gegenseitig haben befreien können, indem sie viel gemeinsam durchgemacht haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erotik
  • Charaktere
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 11.05.2022

passender Titel

A single night
0

Äußere Form:
Der Schreibstil wirkt auf mich teilweise etwas umständlich und altmodisch, ist aber alles in allem flüssig und lässt sich soweit gut lesen. Es wird sehr viel und gerne mit langen Dialog-Szenen ...

Äußere Form:
Der Schreibstil wirkt auf mich teilweise etwas umständlich und altmodisch, ist aber alles in allem flüssig und lässt sich soweit gut lesen. Es wird sehr viel und gerne mit langen Dialog-Szenen gearbeitet, wodurch manche Szenen auf mich etwas langatmig gewirkt haben. Positiv aufgefallen ist mir, dass einige Handlungen und Sätze aus vorherigen Szenen wieder aufgegriffen werden, sodass sich ein stimmiges Ganzes ergibt. Logikfehler sind mir keine aufgefallen, dafür jedoch ein paar Tippfehler.
Auffälligkeiten beim Inhalt:
Typisch für New Adult, passieren hier einige Zufälle. Um realistisch sein zu können, für meinen Geschmack allerdings ein paar zu viel. Um den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten, wird mit einigen (in meinen Augen unnötigen) Missverständnissen gearbeitet.
Die Geschichte arbeitet mit einigen Klischees wie z.B. dem Bad-Boy-Klischee (harte Schale, weicher Kern; Motorrad; Sex, um sich abzulenken und zu vergessen; Minderwertigkeitskomplex wg. der eigenen Mutter) und dem leider toxischen sie-ist-anders-Klischee (dabei wird die Protagonistin als ganz anders als alle anderen Mädchen dargestellt: schlau, witzig und natürlich hübsch, wodurch alle anderen Mädchen alles andere als gut wegkommen), ganz ähnlich bei der klischeehaften Darstellung von in der Modebranche arbeitenden Personen (allein drei fremde Personen der Modewelt werden im ersten Kapitel als fake und oberflächlich dargestellt).
Fazit: Alles in allem ist die Geschichte v.a. für eine etwas jüngere Leserschaft wohl ein tolles Lesevergnügen für Zwischendurch, für das der Titel kaum passender hätte gewählt werden können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere