Interessant und manchmal nicht nachvollziehbar
Im Namen der VenusAchtung Spoiler!
Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten, daher vielen Dank dafür!
Inhalt:
Auf ihrem TikTok-Kanal stellt Jessica Firlej fast täglich neue Clips ein, in denen sie frei von der ...
Achtung Spoiler!
Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten, daher vielen Dank dafür!
Inhalt:
Auf ihrem TikTok-Kanal stellt Jessica Firlej fast täglich neue Clips ein, in denen sie frei von der Leber weg über das spricht, was sie und ihre Community am allermeisten beschäftigt: das Liebesleben. Sind denn alle beziehungsunfähig? Warum ist es so schwer, die wahre Liebe zu finden? Was muss Frau eigentlich tun (oder lassen), damit Mann sie so liebt und begehrt, wie sie es verdient? Welche Fehler muss sie auf jeden Fall vermeiden, um den Fisch am Haken nicht wieder zu verlieren, und was darf sie eigentlich erwarten in der Liebe, der Beziehung, beim Sex? Unverblümt bis schonungslos nimmt Firlej in ihrem ersten Buch das Liebes- und Datingleben aufs Korn und bietet dabei beste Unterhaltung.
Meinung:
Ich hatte tatsächlich überhaupt keine Ahnung, was mich in dem Buch erwartet. Aber das Cover und der Titel haben mich neugierig gemacht. Ich finde das Cover echt schön gestaltet. Es sieht sehr ästhetisch aus und die Farben harmonieren toll miteinander! Ein echter Blickfang! Der Untertitel hätte etwas größer sein dürfen.
Ich finde es gut, dass direkt am Anfang darauf hingewiesen wird, dass das Buch Verallgemeinerungen enthält und das dies als Hilfestellung und zu Unterhaltungszwecken dient. Ebenfalls entschuldigt sich die Autorin dafür, dass das Buch vor allem heterosexuelle Menschen anspricht.
Das Buch richtet sich direkt an Männer. Es fühlt sich ein bisschen so an, als würde tatsächlich eine Freundin/Bekannte mit einem sprechen. Das macht das Ganze sehr ehrlich und authentisch. Ich habe den Eindruck, dass die Autorin auch sehr offen mit den Themen umgeht.
Der Schreibstil ist demnach einfach geschrieben, aber man muss definitiv mit dem Kopf dabei sein, um das Gelesene auch verstehen zu können.
Bei den ersten Kapiteln konnte mich die Autorin direkt abholen, da ich das alles nachvollziehen konnte. Es geht um die Generation "Beziehungsunfähig" und was der Hintergrund dahinter ist. Wobei man natürlich nicht alle und jeden pauschalisieren kann. Die Rollenbilder haben sich verändert im Vergleich zu früher und das Thema fand ich sehr interessant. Es hat mich auch zum Nachdenken gebracht, denn ich habe mich gefragt: Wenn sich die Rollenbilder verändert haben, wen nehmen wir uns dann zum Vorbild, um uns in dieser neuen Rolle zurechtzufinden?
Es wurden immer wieder sehr bildhafte Beispiele gegeben, die schon sehr Klischee behaftet waren (Männer und Autos, Frauen und Stöckelschuhe etc.). Aber ich dachte, da es auch unterhalten soll, ist das in Ordnung. Es hat mir nichts ausgemacht.
Ebenfalls werden die Männer darauf hingewiesen, egal was sie wollen, immer ehrlich zu sein. Dem kann ich nur zustimmen. Das kommt bei Frauen in den allermeisten Fällen besser an. Aber in den meisten Fällen muss man an sich arbeiten, um zu wissen, was man möchte.
Was ich an dem Buch sehr kritisch finde ist, das Thema "Fremdgehen". Ich finde, das wird ein bisschen verharmlost. So auf die Art "ja man kann das machen, aber sei so schlau und lass dich nicht erwischen". Da werden Frauen tatsächlich als etwas Besseres dargestellt, da sie es ja im Gegensatz zu Männern vertuschen können? In den ganzen vorherigen Kapiteln wird das Thema Ehrlichkeit angesprochen und wie wichtig das ist und dann sowas? Gegen Ende kamen immer mehr widersprüchliche Dinge.
Auch die Me too -Sache wird meiner Meinung nach etwas verharmlost. Denn ich finde es nicht schlimm, eher im Gegenteil, wenn der Mann bei gewissen Dingen frägt, ob das in Ordnung ist. Für Betroffene kann sowas schnell triggern und daher finde ich einen sensiblen Umgang absolut legitim!
Die Autorin erzählt in einem Kapitel über eine Dating Erfahrung, dort sagt sie, dass sie irgendwann dachte, der Mann wäre autistisch. Und das war grenzüberschreitend für mich. Autismus ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung und nicht etwas, womit man ein "schlechtes Date" betitelt. Das geht für mich absolut gar nicht.
Fazit:
Es gibt einige interessante Aspekte, die mich auch zum Nachdenken angeregt haben. Einige Aspekte waren für mich allerdings auch sehr grenzüberschreitend, klischee behaftet und gehen absolut gar nicht.