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silvery

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.06.2018

Absolut empfehlenswert

Der Alphabetmörder (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 1)
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Fallanalytiker Jan Grall wird zur Unterstützung bei der Aufklärung einer brutalen Mordserie in seine alte Heimat angefordert. Der Mörder vergibt seinen Opfern Buchstaben. Im schlimmsten Fall werden dem ...

Fallanalytiker Jan Grall wird zur Unterstützung bei der Aufklärung einer brutalen Mordserie in seine alte Heimat angefordert. Der Mörder vergibt seinen Opfern Buchstaben. Im schlimmsten Fall werden dem ersten Opfer also noch 25 folgen. Und als gegenüber Jans Hotelzimmer ein Z an die Wand geschmiert wird, ist sicher, dass Jan nicht nur das Leben der weiteren Opfer, sondern auch sein eigenes retten muss.

Das Buch ist super spannend geschrieben und kommt trotzdem ohne übertriebene Effekthascherei aus. Ich bin gut in die Geschichte reingekommen und habe sofort Zugang zu den Hauptpersonen gefunden. Der Fall nimmt sehr schnell an Fahrt auf, so dass man als Leser nur so durch die Seiten rast, weil man unbedingt auf die Auflösung des Falls wartet. Doch zwischendrin gibt es immer wieder unerwartete Wendungen, die Auflösung am Ende eine echte Überraschung.

Ich liebe Bücher, die so spannend geschrieben sind und einen richtig in die Handlung reinziehen, so dass man das Buch kaum beiseite legen kann. Die Charaktere sind mir dabei fast genau so wichtig wie die Handlung. Und dieses Buch ist ein Volltreffer. Sympathische, nachvollziehbare Charaktere, die nicht in die Klischeefalle tappen und ein wirklich interessanter, spannender Fall, der gelöst werden muss. Ich bin begeistert.

Veröffentlicht am 23.06.2018

Reine Fortsetzung des Vorgängers

Der einsame Bote
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Auf dem Klappentext habe ich einen Hinweis vermisst, dass es sich hier um einen reinen Fortsetzungsband zu "Teufelskälte" handelt. Ohne den Vorgänger zu kennen, ist das Buch, denke ich, kaum ...

Auf dem Klappentext habe ich einen Hinweis vermisst, dass es sich hier um einen reinen Fortsetzungsband zu "Teufelskälte" handelt. Ohne den Vorgänger zu kennen, ist das Buch, denke ich, kaum lesbar, da fast nichts aus dem Vorgängerbuch, worauf hier angespielt wird, noch mal erklärt wird. Ich habe "Teufelskälte" zwar vor einer Weile schon gelesen, hätte es aber wahrscheinlich jetzt noch ein zweites Mal lesen sollen, um richtig in dieses Buch hinein zu kommen.

Zum Inhalt: Es geht immer noch um ein verschwundenes Mädchen, Amanda. Im Vorgängerband wurde sie für tot und der Fall, nachdem auch der vermeintliche Täter tot aufgefunden wurde, für gelöst erklärt. Doch nun gibt es Hinweise, dass der Täter und auch Amanda noch am Leben sind. Trotz drohender Suspendierung macht sich Tommy im Alleingang auf die Suche. Wieder mit dabei ist auch Susanne, alleinerziehende Mutter einer Tochter, die ebenso in Gefahr schwebt, die Tommy so gut es ihr möglich ist, unterstützt.

Ich bin nur sehr schwer in dieses Buch reingekommen. Zum Teil lag es daran, dass viele Details aus dem letzten Teil wieder aufgegriffen aber leider nicht näher erklärt wurden. Zum anderen hätte ich mir zumindest einen neuen Fall für dieses Buch gewünscht. Dass es aber immer noch rein um den letzten Fall geht, stärkt meinen Eindruck nur noch mehr, dass dieser Teil nur als Abschluss des letzten gedacht war. So ist kaum Spannung aufgekommen und man hat eigentlich nur auf die Lösung gewartet. Ein eigenständiges Buch ist "Der einsame Bote", meiner Meinung nach, nicht.

Zumindest bin ich froh, dass dieser alte Fall nun aufgeklärt werden konnte. Zwischendrin hatte ich befürchtet, dass man hier noch einen dritten Teil anhängen möchte. Den wird es vermutlich auch geben, wenn ich den Schluss richtig gedeutet habe, doch wenigstens ist der Fall um die verschwundene Amanda nun endlich mal abgeschlossen.

Für mich war das Buch aus den oben genannten Gründen enttäuschend. Eine nicht wirklich gelungene Fortsetzung zu "Teufelskälte", die kaum Spannung erzeugen konnte. Schade. Ich hoffe, dass Gard Sveen mit seinem nächsten Buch wieder an die beiden Vorgänger herankommen kann.

Veröffentlicht am 27.05.2018

Gewohnt unterhaltsam

Kluftinger
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Ein neuer Fall für Klufti! Und dieses Mal soll er selber das Opfer werden. Aus einem geschmacklosen Streich auf dem Friedhof wird bald bitterer Ernst, als jemand Kluftingers Tod auf den Tag genau vorhersagt.

Wie ...

Ein neuer Fall für Klufti! Und dieses Mal soll er selber das Opfer werden. Aus einem geschmacklosen Streich auf dem Friedhof wird bald bitterer Ernst, als jemand Kluftingers Tod auf den Tag genau vorhersagt.

Wie gewohnt ist auch der neueste Teil der Kluftinger Reihe sehr unterhaltsam geschrieben. Dass Klufti gerade erst Opa geworden ist und sich erst langsam an die Betreuung seines Enkels gewöhnen muss, bringt so manche witzige Situation mit sich. Überhaupt ist es sehr erfrischend mal einen Krimi zu lesen, in dem der Ermittler nebenbei ein ganz normales Familienleben hat.

Dieser Fall dringt sehr tief in Kluftingers Vergangenheit ein. Ich fand es sehr interessant, etwas über seine Jugend und seinen Werdegang bei der Polizei zu erfahren.

Ich finde, dass es nicht der beste Kluftinger ist, da der Fall erst spät Fahrt aufnimmt, was dem Buch bis zum Mittelteil etwas an Spannung nimmt. Doch trotzdem war es sehr unterhaltsam und ich bin jetzt schon gespannt auf einen nächsten Teil.

Veröffentlicht am 26.05.2018

Gedanken eines Albatrosses

Wie man die Zeit anhält
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Tom Hazard ist ein Albatross. Er sieht aus wie 40, hat jedoch schon mehr als 400 Jahre auf der Welt gelebt und viel Leid, aber auch Freude erlebt. Um nicht aufzufallen, kann er nirgendwo länger als acht ...

Tom Hazard ist ein Albatross. Er sieht aus wie 40, hat jedoch schon mehr als 400 Jahre auf der Welt gelebt und viel Leid, aber auch Freude erlebt. Um nicht aufzufallen, kann er nirgendwo länger als acht Jahre bleiben. Und nun steht er wieder vor der Entscheidung, wohin er als nächstes gehen möchte. Er entscheidet sich für London. Nicht die leichteste Wahl, denn dort hat er einst seine große Liebe an die Pest verloren. Doch die Sehnsucht und der Wunsch danach seine einzige Tochter, die er seitdem nicht mehr gesehen hat, irgendwann zu finden, treibt ihn dorthin zurück. Er muss sich seinem tiefsten Schmerz stellen und hat es nicht leicht, dort ein neues Leben aufzubauen. Umso komplizierter wird es, als die bezaubernde Camille auftaucht, die ihn von irgendwoher zu kennen meint.

Das Buch hat mich wirklich begeistert. Zusammen mit Tom erlebt man in Rückblenden sein ganzes Leben, teilt sein Leid, aber auch sein Glück. Ich hab das Buch innerhalb von zwei Tagen durchgelesen, weil ich es nur schwer aus der Hand legen konnte. Es ist toll geschrieben, verbindet fantastische Elemente mit historischen und weckt ganz große Gefühle. Tom ist sehr sympathisch, wie normal er in der ganzen Zeit mit diesen Schicksalsschlägen doch geblieben ist. Man muss einfach wissen, wie es mit ihm weitergeht und ob er eine Chance hat, seine Tochter irgendwann noch mal zu finden, denn ob sie überhaupt noch lebt, weiß er nicht.

Ich hab selten ein Buch gelesen, das mich so gefangen genommen hat. Aus diesem Grund liebe ich Bücher, weil sie einen in eine komplett andere Welt mitnehmen können, wenn sie interessant, spannend, gut geschrieben und einfach fesselnd sind. Und auf dieses Buch trifft alles zu. Ein ganz wunderbares Buch.

Veröffentlicht am 26.05.2018

Spannend, aber auch beängstigend

Das Eis
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Polarforscher Tom Harding wurde beim Einsturz einer Gletscherhöhle getötet. Seine Leiche wurde erst vier Jahre später von Passagieren eines Kreuzfahrtschiffes entdeckt, als diese Zeugen eines Kalbungsprozesses ...

Polarforscher Tom Harding wurde beim Einsturz einer Gletscherhöhle getötet. Seine Leiche wurde erst vier Jahre später von Passagieren eines Kreuzfahrtschiffes entdeckt, als diese Zeugen eines Kalbungsprozesses dieses Gletschers waren. Kurz darauf beginnt der Aufklärungsprozess in London, um die Todesumstände des Forschers zu klären. Wichtigster Zeuge dabei ist Sean Cawson, bester Freund des Getöteten und Überlebender des Einsturzes.

Sean muss sich Vorwürfen von Seiten Toms Familie stellen und Anfeindungen von Naturschützern, denn wie er selber schmerzlich erfahren muss, ist seine Luxuslodge in der Arktis nur ein Vorwand für seine Geldgeber, um eigentlich ganz andere Interessen dort zu vertreten.

Ich konnte mich sehr gut in die Geschichte hinein versetzen, was auch am spannenden und flüssigen Schreibstil der Autorin liegt. Sie versteht es, überwältigende Naturbilder in der Fantasie des Lesers zu kreieren, so dass die Arktis vor meinem inneren Auge zum Leben erweckt wurde.

Zwischen den einzelnen Kapiteln gibt es kurze Auszüge aus realen Berichten von Polarforschern, wie z.B. Knud Rasmussen, die zwar nicht direkt etwas mit der Geschichte zu tun haben, doch die wunderbar hinein gepasst haben und der so für mich als Laien ungreifbaren Arktis etwas Authentisches verliehen haben. Diese kurzen Episoden haben mein Interesse so stark geweckt, dass ich auf jeden Fall noch weiter in die Richtung recherchieren werde. Somit hat die Autorin ihr Ziel, nämlich das Interesse an der Arktis und vor allem auch deren Bedrohung durch den Menschen, hat sie somit bei mir völlig erreicht.

Auch die Gedanken und zum Teil widersprüchlichen Gefühle von Sean Cawson und seine Entwicklung im Laufe der Geschichte wurden nachvollziehbar dargestellt. Ohne zu viel zu verraten fand ich das Ende sehr gelungen.

Der Roman wird mir bestimmt noch länger im Kopf bleiben. Ich würde ihn definitiv weiter empfehlen.