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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2020

Unterhaltsam geschrieben

Weltretten für Anfänger
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Die Autorin Susanne Fröhlich scheint sich das erste Mal in ihrem Leben wirklich mit dem Klima zu beschäftigen – und das mit über 50. Aber sie nimmt es ernst und arbeitet bzw. liest sich nach und nach zu ...

Die Autorin Susanne Fröhlich scheint sich das erste Mal in ihrem Leben wirklich mit dem Klima zu beschäftigen – und das mit über 50. Aber sie nimmt es ernst und arbeitet bzw. liest sich nach und nach zu dem Thema ein. Auf diese Reise nimmt sie ihre Leser mit. Gleich zu Beginn erkennt sie, dass sie eine ziemliche „Klimasünderin“ ist, die bis jetzt so gelebt hat, als gäbe es kein Morgen. Sie fährt praktisch nur mit dem Auto, isst viel Fleisch, heizt ihr (zu großes) Haus zu warm, etc. Sie ist ehrlich zu sich und versucht, sich langsam zu ändern.

Das Buch ist sehr unterhaltsam und ehrlich geschrieben. Susanne Fröhlich erkennt, dass sie bisher nichts unternommen hat, und führt dem Leser einige interessante Daten vor Augen. Auch einige Websites, die sie erwähnt, fand ich interessant und kannte ich noch nicht. Leider merkt man, dass sie sich bisher nie mit dem Thema beschäftigt hat. So erwähnt sie zum Beispiel, dass bei fleischloser Ernährung Vitamin B12 supplementiert werden muss, lässt jedoch aus, dass dies auch den Tieren supplementiert wird! Ich denke, das wäre doch ein wissenswerter Fakt für ihre Leser, die sich sonst vielleicht denken, bei der fleischlosen Ernährung würde ja etwas fehlen. Auch sonst schüttelt der relativ informierte Leser häufig den Kopf über ihre langsame Annäherung zu Fakten, die vielen längst bekannt sind. Der locker-fröhliche Schreibstil macht es trotzdem leicht, das Buch zu lesen. Ein interessanter Erfahrungsbericht, der sich Schritt für Schritt an das Thema annähert, vor allem für Menschen, die sich bisher noch nicht mit dem Thema beschäftigt haben. Von mir gibt’s 3.5 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.04.2020

Der Kampf zurück ins Leben

Larissas Vermächtnis
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„Wenn ich lache, verstecke ich mein Lachen auch nicht, warum sollte ich es mit meinen Tränen tun?“

Ganz Tirol verfolgte im September 2013 in den Medien, wie die 21-jährige Larissa nach einer Partynacht ...

„Wenn ich lache, verstecke ich mein Lachen auch nicht, warum sollte ich es mit meinen Tränen tun?“

Ganz Tirol verfolgte im September 2013 in den Medien, wie die 21-jährige Larissa nach einer Partynacht spurlos verschwand. Zwei Wochen ging die verzweifelte Suche, bei dir sich Familie, Freunde und hunderte Tiroler beteiligten, die Larissa nicht kannten. Schließlich kam die furchtbare Gewissheit: Larissa wurde von ihrem damaligen Freund ermordet. Es sollte noch mehrere Wochen gehen, bis ihr Körper schließlich im Inn gefunden wurde. Katrin Biber beschreibt in diesem Buch, wie ihre Schwester damals verschwand. Von der Suche, von der Gewissheit – und von dem Kampf der Familie, damit umzugehen und „weiterzuleben“. Ein Kampf, der alles andere als einfach war.

Katrin Biber beschreibt sehr ehrlich und nahbar die damaligen Geschehnisse und wie schwer es für die Familie danach verständlicherweise war, mit der Situation zurecht zu kommen. Häufig verwendet sie die direkte Rede, was ich sonst in Büchern etwas anstrengend finde, aber hier passt es sehr gut. Immer wieder gibt es Ausschnitte aus ihrem damaligen Tagebuch, in dem sie an die verstorbene Larissa schrieb. Das Buch ist emotional und brachte mich an mehreren Stellen zum Weinen. Aber es macht auch Hoffnung. Es beschreibt den sehr persönlichen Umgang mit Trauer und Strategien, „zurück“ zu finden, ohne den Verstorbenen zu vergessen. Meiner Meinung nach liegt hier ein Buch vor, das jeder Trauernde einmal lesen sollte. Ich bin beeindruckt von Familie Biber. Vielen Dank, vor allem an die Autorin aber auch an die Geschwister Anna und Mara und an die Eltern, dass ihr eure Geschichte in dieser Form teilt!

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Veröffentlicht am 08.04.2020

Lädt zum Träumen ein

Camp / Zelten
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„Für welche Art Camping du dich auch entscheidest, wichtig ist, dass du es machst. Die richtige Zeit ist jetzt, wie man so schön sagt, gerade angesichts einer sich ständig verändernden Welt.“

Ob ein Wochenende ...

„Für welche Art Camping du dich auch entscheidest, wichtig ist, dass du es machst. Die richtige Zeit ist jetzt, wie man so schön sagt, gerade angesichts einer sich ständig verändernden Welt.“

Ob ein Wochenende in der Nachbarschaft oder im Garten, ob zu Fuss, mit dem Fahrrad, Kanu oder Motorrad, ob in Europa, USA, Kanada oder auf Expedition, ob am Waldboden, im Baum oder in einer Felswand: überall kann man Campen. Und man sollte es auch. Luc Gesells Buch beschreibt das Campen und zeigt auf, wie viele verschiedene Möglichkeiten es hierfür gibt. Der französische Werbetexter und Abenteurer hat Inspirationen in Form von Bildern und Geschichten zum Thema Camping in einem Bildband gesammelt. Diese kommen von Freunden, Abenteuern und Campern auf der ganzen Welt. Das Buch ist liebevoll gestaltet und von guter Qualität. Die vielen Fotos laden zum Träumen ein, am liebsten würde ich sofort los wandern und auf einer Bergspitze campen. Manche Geschichten sind alltäglich, andere wirklich spannend, wieder andere beschreiben Dinge, die ich mich nie trauen werde. Die meisten Fotos sind qualitativ hochwertig; einzelne scheinen jedoch mit einer Smartphone Kamera aufgenommen zu sein. Zum Schluss gibt es noch einige Tipps und Tricks zum Campen in der Natur, z.B. wie man ein Lagerfeuer macht etc. Das Buch dient als Quelle für Inspiration, als Motivation, mehr Zeit in der Natur zu verbringen, und als Ideen-Sammlung, wo und wie man überall campen kann. Ein sehr schönes «Coffee Table» Werk!

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Ich hatte mir mehr erhofft

Die Kunst, einfache Lösungen zu finden
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Der Journalist Christian Ankowitsch erklärt uns in diesem Buch, wie wir (alle?) unsere Probleme einfach lösen können. Gleich zu Beginn der Hinweis, dass das Buch keinen Spezialisten, wie zum Beispiel einen ...

Der Journalist Christian Ankowitsch erklärt uns in diesem Buch, wie wir (alle?) unsere Probleme einfach lösen können. Gleich zu Beginn der Hinweis, dass das Buch keinen Spezialisten, wie zum Beispiel einen Psychotherapeuten ersetzt. Es gliedert sich in drei Abschnitte: „Über einfache Lösungen im Allgemeinen“, „Über einfache Lösungen im Einzelnen“ und schlussendlich, „Über die gute Seite von Problemen“. Im ersten Abschnitt geht es ganz allgemein um Probleme und darum, dass man die Ursache des Problems nicht unbedingt kennen muss, um die Lösung dafür zu finden. Es gibt ein paar allgemein gehaltene Ratschläge, z.B., die Bettseite zu wechseln oder eine Stunde früher ins Büro zu gehen. Naja. Im zweiten Teil soll es etwas spezifischer weitergehen. Es werden hier ein paar verschiedene Lösungsansätze für nicht näher spezifizierte Probleme vorgeschlagen. Es geht von „das Problem nicht als Problem ansehen oder schlichtweg vergessen“ über „den Blickwinkel ändern“ bis dahin, unsere Vorurteile zu verändern. Dieser Teil enthielt einige für mich interessante Überlegungen, Tipps und Ansätze, z.B. Denkansätze von Paul Watzlawick oder das „Reframing“ von Ansätzen und Ansichten. Schließlich sollen wir im letzten Teil noch mal hinterfragen, ob unsere Probleme nicht doch etwas Gutes sind.

Ich fand das Buch interessant zu lesen, bei einigen Stellen dachte ich mir, dass ich mich zum Thema mal (irgendwann) noch vertiefen will. Ich konnte auch manches an Neuem mitnehmen. So zum Beispiel, dass Lösungen ruhig einfach sein dürfen. Jedoch ist das Buch für meinen Geschmack relativ langatmig geschrieben und vieles wiederholt sich, sodass das Lesen manchmal mühsam wird. Der wohl am Häufigsten wiederholte Ratschlag ist, die Bettseite zu wechseln. Das hilft nämlich gemäß dem Autor fast immer – wieso konnte ich nicht aus dem Buch herauslesen. Insgesamt nehme ich aus dem Buch einige kleine Tipps mit, hatte mir jedoch mehr erhofft.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Liebevoll und nachhaltig gestaltetes Buch mit vielen Tipps und Ideen

Do it yourself! #Einfach plastikfrei leben: Selbstgemacht statt gekauft
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Das Buch „Do it yourself! #Einfach plastikfrei leben“ ist das zweite Buch von Charlotte Schüler. Leider kenne ich das erste bisher nicht. Der erste Eindruck überzeugt: das Buch wurde nachhaltig auf Apfelpapier ...

Das Buch „Do it yourself! #Einfach plastikfrei leben“ ist das zweite Buch von Charlotte Schüler. Leider kenne ich das erste bisher nicht. Der erste Eindruck überzeugt: das Buch wurde nachhaltig auf Apfelpapier gedruckt und ist sehr liebevoll gestaltet. Immer wieder sind Fotos eingestreut, die das Gelesene unterstützen. Das Buch ist in verschiedene Abschnitte gegliedert: eine Einführung, Basics, Bad, Haushalt, Lebensmittel und Unterwegs. In der Einführung wird der Leser ans Thema Plastik herangeführt, die Autorin erklärt ihren eigenen Weg und wie sie dazu kam, Plastik in ihrem Leben zu reduzieren. Frau Schüler kommt dabei sehr sympathisch und nahbar herüber, sodass es Spaß macht, weiterzulesen. In den Basics erklärt sie einfache Tipps für den Alltag, die ohne große Neuanschaffungen gemacht werden können. Im Anschluss gibt es verschiedene Tipps und Rezepte für Bad, Küche, Lebensmittel und den Alltag.

Ich finde das Thema in diesem Buch sehr gut umgesetzt. Die Herangehensweise scheint machbar, die Texte motivieren zum Dranbleiben. Vor allem die Basics und die Tipps zu Lebensmitteln und dem Alltag fand ich sehr interessant und durchaus umsetzbar. Für mich persönlich waren die Tipps fürs Bad ein bisschen weniger nützlich, vor allem, weil ich nicht die Zeit habe, z.B. Trockenshampoo selbst herzustellen. Da werde ich mich wohl informieren, wo man solches kaufen kann. Die Autorin betont aber auch, dass man nicht alles selbst herstellen muss, sondern sehr wohl eine gute Mischung finden kann, die für einen selbst stimmt. Auch manche Gesichtsmasken etc. fand ich bei der Wahl der Inhaltsstoffe etwas fragwürdig – z.B. ist es nicht gut, diverse ätherische Öle zu Gesichtsmasken/-sprays/-cremes hinzuzufügen, da diese Kontaktallergien auslösen können. Insgesamt ein sehr schönes, inspirierendes Buch, das ich im Alltag häufig zu Rate ziehen werde und das ich durchaus weiterempfehlen kann!