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Veröffentlicht am 01.02.2020

Wunderschönes Sachbuch für Kinder und Erwachsene

Ausgestorben - Das Buch der verschwundenen Tiere
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"Ausgestorben - das Buch der verschwundenen Tiere" ist ein großformatiges Sachbuch für Kinder ab 8 Jahren. Es behandelt ausgestorbene und vom Aussterben bedrohte Tiere. Das Buch folgt einer groben chronologischen ...

"Ausgestorben - das Buch der verschwundenen Tiere" ist ein großformatiges Sachbuch für Kinder ab 8 Jahren. Es behandelt ausgestorbene und vom Aussterben bedrohte Tiere. Das Buch folgt einer groben chronologischen Ordnung. Dabei werden auch Tiere erwähnt, die erst vor kurzem ausgestorben sind. Stets wird der Bezug zur Gegenwart hergestellt. Es gibt auch Informationen zu bekannten Paläontologen, welche ein wenig Abwechslung ins Buch bringen.
Das Buch ist wunderschön illustriert und von hochwertiger Qualität. Die detailgetreuen Zeichnungen sorgen für spielerisches Lernen. Ich konnte von dem Buch viel lernen, die Informationen sind sowohl für Kinder als auch für Erwachsene interessant. Eine ganz klare Empfehlung für wissbegierige Kinder!

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Veröffentlicht am 28.12.2019

Das Mazursche Schweigen

Luzies Erbe
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Luzie Mazur ist fast hundert, als sie mehrere Tage lang im Sterben liegt. Dann stirbt sie tatsächlich- und hinterlässt einen alten Koffer mit Fotos und viele Fragen. Denn zu Luzies Lebzeiten wurde in der ...

Luzie Mazur ist fast hundert, als sie mehrere Tage lang im Sterben liegt. Dann stirbt sie tatsächlich- und hinterlässt einen alten Koffer mit Fotos und viele Fragen. Denn zu Luzies Lebzeiten wurde in der Familie Mazur nicht viel geredet. Tochter Thea und Enkelin Johanne, die Luzie bis zum Schluss gepflegt haben, bleiben etwas verlassen zurück. Johanne beschließt, sich nicht mehr mit Schweigen abspeisen zu lassen. Sie will mehr über Luzie erfahren, durchsucht den Koffer, befragt die Familie und macht sich auf, Großvater Jurek zu suchen, einst Luzies große Liebe, um mehr zu erfahren. Kapitelweise erfahren wir abwechselnd in der Gegenwart, was Johanne erfährt und wie die Familie mit Luzies Tod umgeht, sowie zur Zeit des 2. Weltkrieges, wie Luzie also junge verlobte Bauerntochter Jurek kennenlernte. Luzies Verlobter schrieb seit Kriegsbeginn nicht mehr, als Jurek Mazur als Fremdarbeiter aus Polen ins Dorf kam. Es beginnt eine Liebe gegen alle Gesetze, denn ein Mischen der Rassen ist verboten. Luzie wird schwanger, und die Geschichte nimmt ihren Lauf…

Helga Bürster erzählt angelehnt an ihre eigene Familiengeschichte die traurige und mitreißende Geschichte der Familie Mazur. Trotz dem vielen Leid, das die Familie ertragen musste, erzählt Bürster die Geschichte ruhig und nüchtern, und schafft es trotzdem, den Leser vollkommen mitzureißen. Immer wieder gibt es plattdeutsche Ausdrücke und Phrasen, was sehr zur Geschichte beiträgt, jedoch für mich teilweise schwierig zu verstehen war. Ein wirklich berührender Roman!

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Veröffentlicht am 28.12.2019

Die Anatomie einer toxischen Beziehung

Jahre später
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Ich habe „Jahre später“ gelesen, ohne die beiden Vorläuferbände zu kennen. Die dreißigjährige April ist Schriftstellerin und lebt mit ihrem pubertären Sohn Julius in Berlin. Auf einer Lesung lernt sie ...

Ich habe „Jahre später“ gelesen, ohne die beiden Vorläuferbände zu kennen. Die dreißigjährige April ist Schriftstellerin und lebt mit ihrem pubertären Sohn Julius in Berlin. Auf einer Lesung lernt sie Ludwig kennen, einen Chirurgen aus Hamburg. Es entsteht eine Brieffreundschaft – und schließlich eine Beziehung. Diese basiert vor allem auf gegenseitiger Anziehung, eine richtige Liebe entsteht nicht zwischen den beiden. Die beiden Einzelgänger finden zueinander – April wird schwanger, sie heiraten, April zieht nach Hamburg. Durch dieses neue Leben scheint April Julius größtenteils zu vergessen und sich selbst zu überlassen. Auch schon vorher kümmert sie sich wenig um ihn – und so ist es nicht überraschend, dass dieser schließlich zum Vater zieht. Das Kind mit Ludwig, ein Sohn, wird von April mehr geliebt, diesmal kann sie sich in ihrer Rolle als Mutter mehr entfalten, da sie einen Mann an ihrer Seite hat, der sie finanziell unterstützt – doch auch diese Freude hält nicht lange an. Ludwig, der anfangs so erfolgreich und interessant schien, ist in erster Linie Narzisst und lügt seinen Weg durchs Leben. April musste vor allem als Kind sehr viel durchmachen und scheint dadurch sehr distanziert, wird im Buch mehrmals als „starke Frau“ beschrieben. Dies ist sie wohl, zumindest in der Hinsicht, dass sie sich nicht unterkriegen lässt.

Klüssendorf beschreibt sehr distanziert das Kennenlernen, die Beziehung und schließlich deren Zerbrechen und das Danach. Sie schreibt ruhig und flüssig, lässt genug Raum für den Leser, sich selbst etwas dazu zu denken, aber doch mit einer stillen Wucht. Da sie nicht wertend schreibt kann der Leser selbst seine Schlüsse dazu ziehen. Ein sehr lesenswerter Roman über zwischenmenschliche Beziehungen und über das Leben im Allgemeinen. Nach diesem Buch werde ich auch die beiden Vorgängerromane lesen.

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Veröffentlicht am 11.12.2019

Anders als erwartet

The Wonderful Wild
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„In einer Welt, in der dich alles permanent anschreit, um deine Aufmerksamkeit zu erregen, ist es eine fast unersetzliche Superkraft, die Stille hören zu können.“

Gesa Neitzel, Jahrgang 1987, ist Rangerin ...

„In einer Welt, in der dich alles permanent anschreit, um deine Aufmerksamkeit zu erregen, ist es eine fast unersetzliche Superkraft, die Stille hören zu können.“

Gesa Neitzel, Jahrgang 1987, ist Rangerin in Afrika und Autorin. Dies ist ihr zweites Buch. Ich muss dazu sagen, dass ich das erste nicht kenne. Der Untertitel des Buches, „Was ich von Afrikas Wildnis fürs Leben lerne“, ließ mich ein Buch über Afrika erwarten. Über wilde Tiere, über die Wildnis, über das einfache Leben. Dies wird der Leser in diesem Buch jedoch nicht oder nur sehr bedingt finden. Vor allem erzählt Gesa hier recht ungeordnet über ihren Lebensweg und die Suche nach dem Sinn des Lebens. Sie gehört zur Generation Y (wie ich auch) und scheint recht ziellos durchs Leben geirrt zu sein, bis sie in einem Südafrika Urlaub ihre Bestimmung fand: sie beschloss, sich zur Rangerin ausbilden zu lassen. Zuvor arbeitete sie unter anderem als Fernsehredakteurin. Zudem ist sie Autorin – wie sie in diesem Buch beschreibt ist dies jedoch ein Mittel zum Zweck: Ihre Ausbildung zur Rangerin konnte sie sich nur leisten, indem sie gleichzeitig ein Buch darüber schrieb. Es bleibt offen, wofür sie das Geld vom zweiten Buch verwenden wird. Die ersten 160 Seiten des Buches philosophiert Neitzel tatsächlich über Gott und das Leben – es geht hier um alles und nichts, leider aber wenig um den afrikanischen Kontinent. Der Leser bekommt Tipps, wie er seine Bestimmung im Leben finden kann. Denn es scheint für Neitzel klar zu sein, dass wir die alle noch nicht gefunden haben – daher kann sie uns hier so wunderbar anleiten. Ich kann hier die Ansichten der Autorin leider häufig nicht teilen – zum Beispiel scheint sie der Meinung, Natur sei nur in Afrika zu finden. Tja, ich kann sehr wohl auch in den Alpen genug Natur finden, vielen Dank. Auch hier gibt es Tiere zu beobachten und Ruhe zu genießen! Biologische Vorgänge in unserem Körper werden als „Weisheit“ des Körpers betrachtet. Auch erzählt die Autorin so selbstbestimmt und viel darüber, die eigene Bestimmung im Leben zu finden, scheint aber trotzdem mit dem Leben als Rangerin nicht vollends zufrieden – so beschreibt sie das zumindest im Buch (sie nimmt nur noch ausgewählte Kunden mit auf Safari). Auch ist sie der Meinung, das Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern sei fast erreicht – meiner Meinung nach muss sich hier noch einiges tun. Ab Seite 160 nimmt das Buch Fahrt auf, bis dahin handelt es sich lediglich um ungeordnete Gedanken der Autorin zu ihrem Leben und dazu, wie andere ihr Leben leben sollten. Ab hier geht es um positive Denkweisen, Leben mit der Natur und um Nachhaltigkeit – interessante Themen, zu denen die Autorin auch einige interessante Referenzen liefert. Da ich diesen Teil doch sehr interessant fand, gibt’s zwei statt nur einem Stern. Insgesamt aber leider enttäuschend. Vielleicht ist dieses Buch nur etwas für die, die noch „planlos“ durchs Leben irren und ihre Bestimmung suchen? Ich weiß es nicht, denn ich habe meine Bestimmung zum Glück gefunden.

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Veröffentlicht am 28.11.2019

Hervorragende Fortsetzung zum Report der Magd

Die Zeuginnen
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Ich muss zugeben, ich hatte nicht all zu große Hoffnungen für "Die Zeuginnen". Eine Fortsetzung für so ein erfolgreiches Buch, welches zu einer ebenfalls erfolgreichen Serie verfilmt wurde, nach so einer ...

Ich muss zugeben, ich hatte nicht all zu große Hoffnungen für "Die Zeuginnen". Eine Fortsetzung für so ein erfolgreiches Buch, welches zu einer ebenfalls erfolgreichen Serie verfilmt wurde, nach so einer langen Zeit? Da ich das erste Buch wirklich toll fand konnte ich nicht widerstehen und musste die Fortsetzung lesen. Und soviel kann ich sagen: Atwood hat die Fortsetzung hervorragend umgesetzt und meiner Meinung nach den ersten Band noch übertroffen.

"Die Zeuginnen" spielt ca 15 Jahre nach "Der Report der Magd". Drei Handlungsstränge erzählen vom Leben in Gilead (Tante Lydia sowie die Tochter eines Kommandanten)
und außerhalb (ein Mädchen in Kanada). Teils knüpft Atwood hier an den ersten Band an, teils bringt sie Ideen aus der Serie ("die kleine Nicole"). Die drei Handlungsstränge erzählen abwechselnd und ergänzend vom Leben und dem Beginn des Falles von Gilead. Allzu viel möchte ich nicht verraten, nur so viel: das Buch ist sehr gut und spannend geschrieben und bringt noch mal einige neue Ideen. Klare Leseempfehlung.