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Veröffentlicht am 29.12.2023

Eine Seefahrt, die ist lustig…

Miss Merkel: Mord auf hoher See
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„Die Merkel hat mal wieder einen Toten“ (S. 62)

Meine Meinung:
Ich war sehr neugierig auf meinen ersten „Miss Merkel“, nachdem ich über die beiden Vorgängerbände nur Gutes gehört hatte, und der Einstieg ...

„Die Merkel hat mal wieder einen Toten“ (S. 62)

Meine Meinung:
Ich war sehr neugierig auf meinen ersten „Miss Merkel“, nachdem ich über die beiden Vorgängerbände nur Gutes gehört hatte, und der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leichtgefallen, da man bei der Protagonistin natürlich sofort ein Bild vor Augen und eine Stimme im Ohr hat. 😉
Der Kriminalfall, mit dem es die Hobbyermittlerin und Ex-Bundeskanzlerin diesmal zu tun bekommt, hat ein klassisches who-dun-it-Setting: mehrere potenziell verdächtige Charaktere mit unterschiedlichen Alibis und Motiven. Das Ganze serviert in dem abgeschotteten Kosmos eines Kreuzfahrtschiffs auf hoher See. Also ganz nach meinem Geschmack!
Sehr gut gefallen hat mir, dass Autor David Safir für diesen Fall den berühmten Detection Club und seine goldenen Regeln für einen guten Kriminalfall zitiert – und in diesem Buch selbst einhält. Respekt! So macht das Mitermitteln beim Lesen viel Freude und man lässt sich dabei gerne auch das ein oder andere Mal in die falsche Ermittlungsrichtung lenken, um am Schluss dann über die verblüffende Auflösung des Falls und die retrograd erkennbaren Hinweise darauf zu staunen. Ein geschickt konstruierter Fall, sehr gut gemacht!
Die zweite große Stärke dieses Buches ist natürlich der Humor, der das Salz in der Suppe ist und großzügig und gekonnt vom Autor eingesetzt wird. Immer wieder gibt es Spitzen der Ex-Kanzlerinnen gegen ehemalige und aktuelle Größen der (Welt-)Politik und das wunderbaste Ermittler-Duo seit Miss Marple und Mister Stringer, Angela und Joachim (aka Puffelline und Puffel), sorgen zusammen mit Mops Pupsi sehr oft für wunderbar skurrile Situationen. Dazu kommt noch, dass die illustren Krimischriftsteller und Schriftstellerinnen (natürlich ganz zufällig) an bekannte Größen des Genres erinnern und sich der Autor auch nicht zu schade ist, sich selbst aufs Korn zu nehmen.
Alles in allem habe ich mich mit Miss Merkel von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut unterhalten gefühlt und habe nun den festen Vorsatz, auch noch die beiden ersten Teile zu lesen.

FAZIT:
Ein sehr humorvoller who-dun-it-Krimispaß auf hoher See. Bitte mehr von Miss Merkel!

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Veröffentlicht am 22.12.2023

ein kleinkindgerechtes Abenteuer mit den Disney-Stars in tollen Bildern

20.000 Meilen unter dem Meer
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Unsere Meinung:
Die Geschichte dieses wirklich schönen Bilderbuchs ist inspiriert von Jules Vernes gleichnamigem Klassiker und passend für die gegebene Altersempfehlung von 4+ umgesetzt. Die Kleinen freuen ...

Unsere Meinung:
Die Geschichte dieses wirklich schönen Bilderbuchs ist inspiriert von Jules Vernes gleichnamigem Klassiker und passend für die gegebene Altersempfehlung von 4+ umgesetzt. Die Kleinen freuen sich, dass sie die Helden aus dem Disney-Universum, Mickey, Donald, Goofy & Co. widertreffen, und die Geschichte bietet auch ein paar spannende Momente.

Noch viel gelungener finde ich aber die optische Gestaltung des Buches. Die Illustrationen, gerade auch die Farbgebung, sind wirklich ganz wunderbar! Das zieht sich vom Cover konsequent durch das ganze Buch bis zum Umschlagrücken. Das Goodname Studio hat hier wirklich einen tollen Job abgeliefert!

So wird es bei jedem Umblättern spannend, was es Neues zu entdecken gibt, während die Kleinen dem Vorlesenden lauschen.

FAZIT:
Ein wirklich schönes Bilderbuch, mit dem Kiddies ab 4+ mit Sicherheit ihren Spaß haben werden.

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Veröffentlicht am 22.12.2023

Weite, Einsamkeit und Freiheit – Fernweh und echtes Abenteuer zum Lesen

Mit Bike und Boot zur Beringsee
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„Steine poltern unter meinen Stiefeln. Es ist das lose Geröll eines Flussbetts, das sich wie eine gepflasterte Straße durch ein menschenleeres Tal zieht. Karge Bergketten umschließen es, mit graubraunen ...

„Steine poltern unter meinen Stiefeln. Es ist das lose Geröll eines Flussbetts, das sich wie eine gepflasterte Straße durch ein menschenleeres Tal zieht. Karge Bergketten umschließen es, mit graubraunen Flanken und schroffen Gipfeln, die umgarnt von mystischen Nebeln den Himmel zu berühren scheinen.“ (aus dem Prolog über das Tal Gillenumkyveen)

„Mit jedem Schritt, den wir uns hinauswagen, verschiebt sich auch der eigene Horizont. Was jenseits davon liegt, erscheint uns nur so lange unvorstellbar, bis wir in der Lage sind, es mit eigenen Augen zu sehen.“ (S. 152)

Meine Meinung:
Abenteurer und Autor Richard Löwenherz (ja, er heißt wirklich so!) ist mir schon von seinem bemerkenswerten Buch „Eis. Abenteuer. Einsamkeit“ bekannt, das ich wirklich sehr empfehlen kann, wenn man sich für abenteuerliche und außergewöhnliche Reiseberichte interessiert! Daher war ich auch auf sein neues Buch sehr gespannt.
Schon der Prolog gewährt auf den ersten Seiten einen Einblick in die unendliche Weite dieser Natur und einen Ausblick auf die Herausforderungen, vor denen der Autor bei diesem Abenteuer stehen wird - mutterseelenallein und Tage entfernt von jeglicher menschlichen Behausung.
Wie schon in dem oben erwähnten Buch begleiten wir Löwenherz hier von der Anreise bis zur Abreise, und natürlich die ganze Wegstrecke dazwischen, die auf 1.100 km durch eine unbesiedelte Bergwildnis Russlands führt („es ist ein schutzloses Land, in dem ich von nun an den launischen Wetterwechseln voll und ganz ausgesetzt sein werde.“ S. 60). Ein Landstrich, zweimal so groß wie Deutschland und mit gerade mal 50.000 Einwohnern – und das Ganze ohne GPS!
Es ist ein spannender, authentischer und natürlich sehr abenteuerlicher Bericht, der uns Lesende zumindest ansatzweise erahnen lässt, wie sich totale Einsamkeit in schroffer Wildnis anfühlen muss. Besonders interessant fand ich dabei die zufälligen Begegnungen des Autors, sei es mit wilden Bären oder auch mit anderen, oft ebenfalls sehr außergewöhnlichen Menschen, die es aus ganz unterschiedlichen Beweggründen auch in diese unwirtliche Gegend verschlagen hat. Darunter finden sich ebenfalls Abenteurer auf der Suche nach ihren eigenen Grenzen, aber auch Menschen, die in der Einöde ihr Leben der Wissenschaft, der Forschung und dem Schutz der Natur verschrieben haben.

Spannend sind auch die immer wieder neuen Herausforderungen, denen sich Richard Löwenherz stellen musste, von apokalyptischen Mückenplagen („entwickelt sich das ganze recht schnell zu einer grotesken Blutspendeparty“ S. 52), über Schnee und Eis im meteorologischen Sommer bis hin zu unachtsam versenkter Ausrüstung im Fluss. Glücklicher Weise sind dem Autor dabei nicht alle Fotos abhandengekommen, denn die Fotos, die es in diesem Buch zu betrachten und bestaunen gibt, sind teilweise wirklich großartig. Sie vermitteln die Weite, die Freiheit und die Unberührtheit dieser Gegend „am Ende der Welt“.
Am Ende hat es mich gefreut, dass Richard Löwenherz seinem Reisebericht noch einen Epilog „Was wurde aus…?“ hinzugefügt hat, so dass wir auch noch miterlesen können, wie es seinen zufälligen Reisebegegnungen weiter ergangen ist. Ebenfalls: sehr beeindruckend!

FAZIT:
Ein sehr atmosphärischer und bildgewaltiger Bericht einer beeindruckenden Reise.

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Veröffentlicht am 15.12.2023

Ein ganz starker Band zwei des turbulenten und actionreichen Abenteuers

Aru gegen die Götter, Band 2: Im Reich des Meeresfürsten (Rick Riordan Presents: abenteuerliche Götter-Fantasy ab 10 Jahre)
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„Sie beschloss, sich ab sofort wie eine echte Heldin zu benehmen. Immerhin war sie ARU SHAH, furchtlose Verschlingerin von Lakritz und Gummibärchen, Besitzerin eines todbringenden Donnerkeils, Tochter ...

„Sie beschloss, sich ab sofort wie eine echte Heldin zu benehmen. Immerhin war sie ARU SHAH, furchtlose Verschlingerin von Lakritz und Gummibärchen, Besitzerin eines todbringenden Donnerkeils, Tochter des Gewittergottes und unerschöpflicher Quell von Filmzitaten. Sie würde sich von niemandem mehr blöd anmachen lassen.“ (S. 61)

Meine Meinung:
Schon Band eins hatte mich restlos begeistert – und Band zwei setzt tatsächlich noch einen oben drauf! Kaum sind die Ereignisse des Vorgängerbandes verklungen, schon stecken die beiden Pandavas Aru und Mini in ernsthaften Schwierigkeiten, den irgendjemand hat den Göttern machtvolle Artefakte geklaut. Und irgendwie sah die Diebin wie Aru aus…

Zeit zum Durchatmen gibt es auch diesmal keine, denn das phantastische Abenteuer lässt einen von der ersten bis zur allerletzten Seite nicht mehr los. Action- und ideenreich meistern Aru und ihre Freunde eine Herausforderungen nach der anderen und erweisen sich dabei gewitzter als so manche Gottheit. Natürlich gibt es auch diesmal wieder jede Menge extrem cooler und wahnsinnig atmosphärischer Schauplätze. Manche schon bekannt, wie der geniale Nachtmarkt, andere neu und einfach nur zum Staunen. Dazu kommen noch jede Menge skurriler Situationen (man erfährt unter Anderem, wie „Despacito“ Leben retten kann) oder auch Figuren, wie z.B. eine schlechtgelaunte Riesenkrabbe, die echt tiefsitzende Komplexe hat, weil sie als Krabbenkind Klarinette lernen sollte, anstatt wie ihr Bruder Gesangsunterricht zu bekommen. Dumm gelaufen halt…

Und so kommen wir auch zur zweiten, riesengroßen Stärke dieser Reihe und der Autorin Roshani Chokshi: die unglaubliche frische und irre witzige Schreibweise! Immer wieder hauen die Protagonisten coole Sprüche raus („Thomas erinnerte an ein Bio-Ei – kahl, braun und gesprenkelt“, S. 105), und immer wieder gibt es – natürlich von der Filmliebenden Aru – Querverweise und Seitenhiebe auf diverse Disney-Blockbuster und andere Film- & Serienhighlights („Das war eine echte Slytherin-List“, S. 84). Mit Humor wird hier echt nicht gekleckert, sondern sehr großzügig geklotzt. Genau nach meinem Geschmack!

FAZIT:
Witzig, actionreich und unglaublich fantasievoll - Wer Percy Jackson mag, wird Aru Shah lieben!

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Veröffentlicht am 12.12.2023

Ein bittersüßes Wintermärchen in wunderbaren Bildern

Der Verwechsling
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„Rückblickend würden sowohl Per als auch Tove behaupten, dies sei gleichzeitig der schockierendste, der aufregendste und der magischste Moment in ihrem langen Leben gewesen. Nie zuvor war ihnen etwas Sonderbareres ...

„Rückblickend würden sowohl Per als auch Tove behaupten, dies sei gleichzeitig der schockierendste, der aufregendste und der magischste Moment in ihrem langen Leben gewesen. Nie zuvor war ihnen etwas Sonderbareres und Wunderbareres widerfahren wie dieser Junge.“

Meine Meinung:
Dieses wirklich schöne Kinderbuch „für Klein und Groß ab 6 Jahren“ bietet eine zauberhafte, kleine Märchengeschichte aus dem Reich nordischer Mythen. In bildgewaltigen Worten, leisen Tönen und auf herzerwärmende Art erzählt Kai Lüftner („Furzipups“, „Die Finstersteins“,…) die Geschichte vom kleinen, geheimnisvollen Vilmar, der so völlig unerwartet in das Leben von Per und Torve hineinplatzt und beiden das Abenteuer ihres Lebens, viel Liebe und auch ein bisschen Magie beschert – und uns Lesenden gleich mit. Eine wirklich ganz wunderbare, alterslose Geschichte!

Dieses zauberhafte Märchen, das für sich allein genommen schon eine absolute Leseempfehlung verdient hätte, hat Emilie Dziubak mit ihren phantastischen Illustrationen in einen wahren kleinen Bilderbuchschatz verwandelt. Auf jeder Doppelseite gibt es neue, wunderschöne Bilder zu entdecken, die die Atmosphäre der Geschichte einfangen und zum Betrachten und Staunen einladen. Auf diese Art entsteht eine wirklich perfekte Symbiose von Wort und Bild, so dass die Jüngeren fasziniert in diesen Bildern versinken können, während die Geschichte vorgelesen wird. Traumhaft schön!

FAZIT:
Ein phantastisches kleines Märchen mit viel Text- und Bildmagie.

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