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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.09.2019

Kurzgeschichten Mordgeschichten

Morphium, Mokka, Mördergeschichten
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Das Cover des Buches ist auf die Reihe um den Kultermittler und die damalige Zeit abgestimmt. Eine der Kurzgeschichten spiegelt sich dezidiert wieder.

Der Kultermittler Joseph Maria Nechyba darf durch ...

Das Cover des Buches ist auf die Reihe um den Kultermittler und die damalige Zeit abgestimmt. Eine der Kurzgeschichten spiegelt sich dezidiert wieder.

Der Kultermittler Joseph Maria Nechyba darf durch die 13 Kurzgeschichten noch einmal ermitteln. Das leibliche Wohl kommt dabei auch nicht zu kurz. Die Episoden spiegeln den Werdegang des Polizisten in der Zeit von 1873 bis 1917 wieder. Zu Beginn war einfacher Polizist (Kieberer), zuletzt Oberinspektor in Maria Taferl.

Einige der Geschichten greifen hauptsächlich den Polizeialltag in der damaligen Zeit auf. Andere wiederum stellen die Zeit des ersten Weltkriegs in den Mittelpunkt.
Die kriminalistischen Ermittlungen sind mit einer gehörigen Prise
Wiener Schmäh gewürzt. Das leiblich Wohl spielt ein wichtige Rolle!

Die ausführlich Recherche und der Schreibstil mit Esprit und Humor geben den Geschichten einen besonderen Reiz. Sowohl die Orte der jeweiligen Handlung als auch die unterschiedlichen Charaktere sind sehr ansprechend beschrieben. Für den Leser entsteht ein genaues Bild der damaligen Zeit.
Die Geschichten sind mit vielen österreichischen Begriffen gespickt. Diese werden meist in Fußnoten erklärt oder lassen sich aus der Handlung ableiten.
Die Charaktere sind so unterschiedlich wie die Geschichten selbst. Neben historischen Persönlichkeiten tauchen kauzige Typen und selbstverständlich auch seriöse Charaktere auf.

Zusammenfassend möchte ich festhalten, die Geschichten bieten nette Unterhaltung. Sie spiegeln eine Zeit und ein Lebensgefühl wieder.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Ich habe zwei Mamis

Meine Mami liebt ein Frau - Die Geschichte einer Regenbogenfamilie - Leo kommt in den Kindergarten
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Das Cover ist liebevoll gestaltet. Ein halbes Herz mit einem Schaf davor ist sichtbar. Die Gestaltung des Covers spricht Kinder auch an.

Der 4-jährige Leo kommt in den Kindergarten und lebt in einer Regenbogenfamilie. ...

Das Cover ist liebevoll gestaltet. Ein halbes Herz mit einem Schaf davor ist sichtbar. Die Gestaltung des Covers spricht Kinder auch an.

Der 4-jährige Leo kommt in den Kindergarten und lebt in einer Regenbogenfamilie. Er hat etwas Angst, dass die Kinder ihn nicht mögen. Leo ist ein cleverer, kleiner Kerl, der sich trotz dieser Lebensweise im Kindergarten behaupten kann.
Ein paar schmunzelnde Situationen, erklären kindgerecht das “anders Leben”, durchaus normal ist.
Ein kleines Aufklärungsbuch für Jung und Alt. Ideal für Kindergärten und Schulen als Erstleser.
Das Buch ist aus der Ich-Perspektive des 4-jährigen Leo geschrieben.
Das Kinderbuch “Meine Mami liebt eine Frau” ist ein Kinderbuch mit Großdruckschrift von 36 Seiten.
Ein Kinderbuch ab 4 Jahre.

Die Autorin nimmt ihre Leser mit in Leos Welt. Zunächst gibt es noch die Familie im klassischen Sinne.
Die Veränderung zu einer Familie mit zwei Mamis, wir gut für Kinder nachvollziehbar vorgestellt. Für Leo ist es ok, er mag Mama Steffi gerne.

Als Leo den Kindergarten besucht, sprechen die Frauen mit ihm über die Situation, die Kinder so nicht haben. Die Erklärungen sind klar und sachlich gehalten, trotzdem fehlt die emtionale Färbung nicht.

Die Seiten sind sehr schön illustriert, über die Bilder kann man jüngeren Kindern den Inhalt erklären.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Leben in der Einsiedelei

Ziegen wie du und ich
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Das Cover zeigt zwei Ziegen die liebevoll miteinander streiten.
Dann der Titel!!!

Ich habe überlegt, wie oft ich den Begriff Ziege, negativ besetzt, genutzt habe. Ein einladender Titel!

Warum ausgerechnet ...

Das Cover zeigt zwei Ziegen die liebevoll miteinander streiten.
Dann der Titel!!!

Ich habe überlegt, wie oft ich den Begriff Ziege, negativ besetzt, genutzt habe. Ein einladender Titel!

Warum ausgerechnet Zwergziegen? Diese Frage bekommt Maria Anna Leenen immer wieder zu hören. Mitten in einer hochtechnisierten Agrarlandschaft lebt sie als Einsiedlerin mit einer Herde Zwergziegen. Die Frage nach dem Warum brachte Maria Anna Leenen dazu, ihre "nutzlosen" vierbeinigen Weggefährten intensiv zu studieren. Und dabei wurde ihr Blick auf die Schöpfung enorm erweitert. Nicht nur die überschäumende Lebensfreude ihrer "Zwerge" wurde zu einem geistlichen Impuls. Auch das soziale Leben in der Herde und die positive Wirkung der Tiere bei Besuchen in Kindergärten und Seniorenheim machen spürbar: Unsere Mitgeschöpfe tun uns gut und helfen dabei, das Leben intensiver zu begreifen. Ein Plädoyer für mehr Ziegen in der christlichen Schafherde. Soweit der Klappentext.

Maria Anna Leenen erzählt in diesem Buch von ihrem Weg zur Eremitin. Was als der Weg einer jungen Frau begann, erfuhr eine entscheidende Wende. Mit der Hilfe und dem Engagment von Freunden entstand die Klause St.Anna. Hier fand Frau Leenen ihren Rückzugsort, um als Eremitin zu leben. Ein Schritt, der sie neben dem spirituellen Alltag zu einem genaueren Blick auf die Tierwelt verleitete. Daraus ergab sich der Wunsch, eine Zwergziegenherde aufzubauen. Die munteren kleinen Tiere sensibilisierten und weiteten ihren Blick auf die Schöpfung. Das Beobachten der Tiere und das Miteinander in der kleinen Herde zeigte eine wohltuende Auswirkung auf Körper und Geist. Die "Zwerge" entwickelten ihren eigenen Charakter und akzeptierten Frau Leenen als Chefin.
Mit einer der Zwergziegen besucht Frau Leenen auch Kindergärten und Altenheime. Dabei wird die Sensibilität des Tieres für die Belange der Umgebung sehr deutlich.
Frau Leenen versucht im vorliegenden Buch Parallelen zwischen dem Verhalten und Dasein der Tiere mit Schriftworten oder alten Texten. Die gezogenen Verbindungen erschließen sich im Großen und Ganzen gut.
Die Autorin hat einen anschaulichen und leicht nachvollziehbaren Schreibstil. Aufgelockert werden verschiedene Stellen durch den subtilen Humor der Autorin.

Sehr ansprechend sind die Illustrationen, die das geschriebene Wort zum Teil untermalen.

Zusammenfassend möchte ich festhalten: Es ist ein interessantes Buch für Menschen, die dem christlichen Kontext gegenüber offen sind.
Denn wie es am Schluß des Buches heißt: Es liegt an uns allein. Wir haben alle Freiheiten und alle Fähigkeiten bekommen, […] Schönheit und Kostbarkeit für die ganze Schöpfung zu erhalten. Noch können wir es schaffen.“

Veröffentlicht am 23.08.2019

der Suchauftrag

Unter dem Eis - Christopher Diecks 2
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Das Cover zeigt die Formen eines Gesichts unter einer dicken Eisschicht.

Zum Klappentext:
Die Bauunternehmerin Karin Neudorf ist verzweifelt. Nach einer Affäre wurde sie von ihrem Liebhaber erpresst. ...

Das Cover zeigt die Formen eines Gesichts unter einer dicken Eisschicht.

Zum Klappentext:
Die Bauunternehmerin Karin Neudorf ist verzweifelt. Nach einer Affäre wurde sie von ihrem Liebhaber erpresst. Nun fürchtet sie, dass der Mann zurückgekehrt ist, um weitere Zahlungen zu verlangen. Ihre Ehe und der Ruf ihrer Firma stehen auf dem Spiel. In ihrer Not wendet sie sich an die Detektei Kleemeyer. Christopher Diecks beginnt zu ermitteln. Seine Nachforschungen führen ihn zu Gerrit Rust, einem jungen Mann, der seine verschwundene Cousine sucht. Sie wurde zuletzt auf einer Baustelle der Neudorf-Hochtiefbau gesehen. Christopher vermutet eine Verbindung zwischen den Ereignissen. Die Suche nach Beweisen bringt ihn schon bald in große Gefahr.

Hierbei handelt es sich um den zweiten Fall des Detektivs. Es ist unabhängig von seinem ersten Einsatz gut lesbar.

Die Autorin schickt den Protagonisten im Hamburger Schmuddelwetter auf die Reise. Er ermittelt an verschiedenen Punkten in Hamburg, der Ausseneinsatz wird durch die Internetrescherche und seine Dokumentation ergänzt. Neben dem Privatermittler lernen wir auch den Menschen Christopher Diecks näher kennen. Gerade ist er mit seiner neuen Freundin zusammen gekommen. Sie respektiert seine Tätigkeit und legt ihm keine Steine in den Weg.
Die Ermittlungen führen ihn auf einschwieriges Terrain.

Der Autor bedient sich einer der jeweiligen Situation angepassten Sprache. Der Stil des Krimis ist gut lesbar. Das Szenario des Falles lässt sich gut den Örtlichkeiten zuordnen. Wobei manche Beschreibungen zu ausführlich und für den Verlauf irrelvant sind.
Nach und nach erfährt der Leser die relvanten Fakten. Die verschiedenen Charaktere sind entsprechend ihrer Rolle entwickelt.
Der Protogonist wirkt bei seiner Tätigkeit gut auf die Belange seiner Mandanten fokkussiert. Es gelingt ihm immer wieder in kritischen Momenten verbal zu deeskalieren. Trotzdem wird die Spannung nicht gemindert. Es ist interessant zu verfolgen, wie er mit dem recht unterschiedlichen Klientel seines Falles kommuniziert und umgeht.

Als Fazit kann ich von einem lesenswerten Krimi sprechen und auf weitere Fälle des kompetenten, menschlichen Detektiv hoffen.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Buket sucht ihren Weg

Ich stehe noch - AYAKTAYIM
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Die berührende und zugleich erschütternde Biografie einer jungen Türkin – und ihr Weg aus der Zwangsehe in Deutschland.

Die türkischstämmige Buket erzählt von ihrer arrangierten Ehe im Alter von 15 Jahren ...

Die berührende und zugleich erschütternde Biografie einer jungen Türkin – und ihr Weg aus der Zwangsehe in Deutschland.

Die türkischstämmige Buket erzählt von ihrer arrangierten Ehe im Alter von 15 Jahren und den katastrophalen Folgen für ihren weiteren Lebensweg. Über viele Jahre hinweg erduldet sie Einschüchterung, Gewalt und extreme Einschränkungen in einer Parallelgesellschaft mitten in Berlin. Erst als es für sie um Leben und Tod geht, gelingt es Buket, sich aus den Fesseln ihres Mannes und seiner Familie zu befreien. soweit der Klappentext

Die Autorin, zusammen mit der Protagonistin, erzählt die Geschichte der jungen türkischen Frau, die früh verheiratet wurde. Ohne viel darüber zu wissen, kommt sie in das ihr fremde Land. Erste eher zaghafte Begegnungen mit der Autorin lassen ihr Selbstbewusstsein wachsen.

Ihr, von den Eltern ausgesuchter, Ehemann ist ein sehr brutaler Mensch. Trotzdem erringt Buket nach und nach immer mehr innere Unabhängigkeit,

Zusammen mit ihrem Mann erwerben sie ein Bäckerei in Berlin. Buket macht die erforderliche Weiterbildung und auch den Führerschein. Die Bäckerei führt sie fast allein. Die Familie lebt in der Parallelgesellschaft Berlins.

Nur schwer nachvollziehbar ist, warum die Frau bei diesem äusserst brutalen Mann bleibt. Trotz unterschiedlicher Versuche sich zu befreien, geht Buket immer wieder zu ihm zurück.

In meinen Augen wirkt die Geschichte wie ein Einzelschicksal und ist nicht typisch für die Frauenunterdrückung, wie sie teilweise heute in den türkischstämmigen Kreisen vorkommt.

Die Thematik des Romans ist nach wie vor brandaktuell und es ist wichtig, sie zu thematisieren. Informationen helfen mir Fremde besser zu verstehen. Der Autorin gelingt es durch ihre Verbalisierung der Thematik und mit wenigen Stilmitteln den Leser in die Welt der Buket einzuführen. Die Sprache ist bildreich und anrührend. Die unterschiedlichen Gefühle werden sehr authentisch vermittelt.

Als Fazit bleibt zu sagen, es ist ein lesenswertes Buch, dass auf seine Art zur Völkerverständigung beitragen kann.