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Veröffentlicht am 26.08.2020

Ein Puzzlespiel

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
8

Wer zerstückelt seine Opfer in Puzzleteile? Das ist die Frage, die sich auch die Londoner Serial Crimes Unit stellt. Durch akribische Arbeit kommen Detective Inspector Anjelica Henley und ihr Team Stück ...

Wer zerstückelt seine Opfer in Puzzleteile? Das ist die Frage, die sich auch die Londoner Serial Crimes Unit stellt. Durch akribische Arbeit kommen Detective Inspector Anjelica Henley und ihr Team Stück für Stück weiter.
„Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers“ von Nadine Matheson ist der Auftakt einer neuen Reihe. Mich konnte der Auftakt aber nicht begeistern. Was am Anfang ziemlich vielversprechend beginnt, ein Serienmörder zerstückelt seine Opfer wie ein Puzzle und verteilt die „Puzzleteile“ in der Londoner Stadt. Die Spannungskurve flacht danach erst einmal ab und zieht gegen Ende, viel zu spät, ordentlich an. Was mich aber am meisten gestört hatte, waren die Zwischenmenschlichen Probleme der Ermittler. Es macht die Charaktere zwar authentischer, da aber die persönlichen Probleme für den Fall irrelevant sind, nehmen sie viel zu viel Tempo heraus. Dadurch leidet auch die Spannung. Die persönlichen Infos zu den Charakteren Henley und Ramouter sind nichts Neues und eher nervig.
Matheson versorgt die Leser innen mit Informationen. Es setzt sich alles zu einem großen Gesamtbild zusammen und mündet dann schließlich in einem fulminanten, aber etwas zu kurzem, Showdown der mit einem Cliffhanger ausgestattet ist.
Der Schreibstil ist flüssig. Das Buch lässt sich gut lesen und man kommt flott voran. Flott voran gilt nicht nur für die Seiten im Buch, sondern auch für die Idee wer denn der wahre Mörder sein könnte. Das hätte man etwas hinauszögern können.
Für mich gibt es eine Diskrepanz zwischen Klappentext und Buch. Auch hatte ich an einigen Stellen das Gefühl, dass ich schon Band 2 lesen würde. Es hätte durchaus rasanter sein dürfen. Wer aber gerne Serienmördern jagt und auf solide Polizeiarbeit steht, der kann sich den „Jigsaw Man“, der mit einem sehr schönen Cover auf die Leser
innen aufwartet, ins Regal stellen und Platz für weitere Puzzleteile halten.

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Papperlapups

Der Weihnachtszwölf
5

Wenn Weihnachten vor der Tür steht und droht ins Wasser zu fallen, dann ist es gut, wenn man Besuch von einem Weihnachtself hat. Äh, ich meinte natürlich Weihnachtszwölf. Genauer gesagt tritt hier „Wilson ...

Wenn Weihnachten vor der Tür steht und droht ins Wasser zu fallen, dann ist es gut, wenn man Besuch von einem Weihnachtself hat. Äh, ich meinte natürlich Weihnachtszwölf. Genauer gesagt tritt hier „Wilson Wilbur Winterbottom, Weihnachtszwölf aus der dritten Brigade von linkseinhalb“ [12] auf die Bühne. Die Bühne, das ist das Zuhause der Familie Briggs. Gemeinsam mit Alfie wird es eine aufregende, lustige und aufmunternde Geschichte und ein wumsala-witziges vergnügliches Abenteuer.
"Der Weihnachtszwölf" von Lucy Astner kommt mit wunderschönen Illustrationen daher und ist ansprechend geschrieben, so dass die Vorlesenden, als auch die jungen Lesenden (ab Klasse 2) ihren wahren Lesespaß haben. Gemeinsam darf man herzhaft lachen und auch gemeinsam mal ein ihhhh ausrufen. Wilson verbreitet gute Laune und zeigt, dass man mit Haferschleim auch andere Sachen machen kann, als lediglich Kinder zu 'vergiften'.
Wilson ist ein Zwölf, der Alfie stärkt, ihn zum Lachen bringt und ihm eine unvergessliche Zeit schenkt. Wer ein lustiges Abenteuer mit tollen Einfällen sucht, gerne gemeinsam lacht, der sollte unbedingt "Der Weihnachtszwölf" von Lucy Astner im Kreise der Familie (vor-)lesen.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

tolle Fortsetzung

Underworld Chronicles - Gejagt
5

Band 2 „Underworld Chronicles – Gejagt“ von Jackie May startet zeitlich gesehen direkt nach dem ersten Band. Für Neueinsteiger, beziehungsweise zum Auffrischen, gibt es noch ein paar Informationen aus ...

Band 2 „Underworld Chronicles – Gejagt“ von Jackie May startet zeitlich gesehen direkt nach dem ersten Band. Für Neueinsteiger, beziehungsweise zum Auffrischen, gibt es noch ein paar Informationen aus dem ersten Teil.
Für mich war dieser Teil etwas brutaler und blutdurchtränkter als der erste. Aber auch die überraschenden Wendungen haben zugenommen und offene Fragen wurden geklärt. Das heißt aber nicht, dass nicht noch Fragen offengeblieben sind. Da heißt es wohl warten auf Band 3.
„Sie können die Vergangenheit nicht ändern, also konzentrieren Sie sich lieber auf die Gegenwart. Ändern Sie das, was Sie ändern können.“ [167 f.]
Wo die Protagonistin Nora die Bühne betritt, ist der Ärger nicht weit entfernt. Diesmal spielen die Werwölfe eine große Rolle. Und wegen ihrer Fähigkeiten darf Nora wieder ermitteln. Das hatte sie bereits im ersten Band getan und so können wir auch diesmal wieder mitspekulieren.
„Ich nenne sie psychische Abdrücke, aber im Grunde genommen ist es ein Blick in die Vergangenheit.“ [42]
Das Tempo zog im Vergleich zum ersten Band merklich an. Als Leser*in ist man gespannt, welche Gefahren auf Nora lauern und wie die Protagonistin sich in der düsteren Unterwelt mit deren Geschöpfen zurechtfindet. Es gibt da so einige, die Nora am liebsten tot sehen würden.
Der Schreibstil gefällt mir und die freche, taffe Nora tut einiges, dass man des Öfteren schmunzeln muss. Action und Spannung sind vorhanden, auch wenn ich mir persönlich davon gegen Ende etwas mehr gewünscht hätte.
Insgesamt kann man sagen, dass dies eine gelungene Fortsetzung ist und man schon ordentlich Appetit auf Band 3 bekommt.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Call Him Mine

Der erste Tote
4

„Du weißt, wie’s hier ist. Überall, wo es Bodenschätze gibt, gibt es auch Verbrechen.“ [87]

„Der erste Tote“ von Tim MacGabhann gehört zu den Büchern, welche mich etwas zwiegespalten zurücklassen. Wenn ...

„Du weißt, wie’s hier ist. Überall, wo es Bodenschätze gibt, gibt es auch Verbrechen.“ [87]

„Der erste Tote“ von Tim MacGabhann gehört zu den Büchern, welche mich etwas zwiegespalten zurücklassen. Wenn auf dem wunderbar gestalteten Cover das Wort „Thriller“ steht, dann erwarte ich eine rasante Unterhaltung, die temporeich zur Sache geht und mich nicht verschnaufen lässt.
Was sich in diesem Buch verbirgt, offenbart ein Blick in das Nachwort (Eine Würdigung des echten Carlos) des Autors:
„In Mexiko gibt es die Tradition der cronica, einer Mischform, die ihren Gegenstand der Reportage entlehnt, mit der zweifelhaften Objektivität der Autobiografie berichtet, darüber hinaus aber frei erfunden ist.“ [264] Das beschreibt den Roman sehr treffend. Man betrachtet ihn am besten „als reine journalistische Wahrheit, die sich in einer kleineren fiktionalen verbirgt.“ [265]
Mit diesen Erklärungen versteht man, dass die anfängliche Spannung nach einem Drittel des Buches ziemlich stark abnimmt und der Fokus mehr auf den Problemen des Landes liegt. Wie ich finde, beschreibt MacGabhann den Teufelskreis aus Arbeitslosigkeit, Umweltverschmutzung und Verbrechen sehr eindrücklich. Man erfährt viel über Mexiko, das nicht nur ein Land mit schönen Stränden für Touristen ist. Thematisch geht MacGabhann der Frage nach, was Staat und Kartell machen, wenn sie jemanden zum Schweigen bringen möchten. Er zeigt mit einem seinem Blick für die Reportage aber auch, wie sich die Bevölkerung wehrt und ihrerseits unnachgiebig für ein besseres Land kämpft. „Die Überlebenden müssen dort weitermachen, wo die Toten aufgehört haben.“ [79]
„Call Him Mine“, die Überschrift dieser Rezension ist zugleich auch der Originaltitel des Romans.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Grimmbärte

Petronella Apfelmus - Eismagie und wilde Wichte
2

Hexenschleim und Krötenfuß, Petronella Apfelmus ist wieder da. Wir als Familie haben uns riesig gefreut, denn die Abenteuer mit der Apfelhexe sind immer bezaubernd. Diesmal heißt es „Eismagie und wilde ...

Hexenschleim und Krötenfuß, Petronella Apfelmus ist wieder da. Wir als Familie haben uns riesig gefreut, denn die Abenteuer mit der Apfelhexe sind immer bezaubernd. Diesmal heißt es „Eismagie und wilde Wichte“. Das ist zwar bereits der neunte Band, jedoch kann man problemlos einsteigen, auch wenn man die vorherigen Bände nicht kennt. Das Nötige wird einleitend erklärt.
Die Kuchenbrands und Petronella haben ja schon einiges erlebt. Aber Grimmbärte? Die wilden Wichte sind Gestaltwandler und die braucht man nicht wirklich. Vor allem wenn sie so einen Hunger haben. Noch dazu hält der Winter Sommerschlaf. Und deswegen bitten die Wetterhexen Petronella um Hilfe. Da ist wieder einiges los und Petronella und den Zwillingen Lea und Luis wird nicht langweilig.
Man kann nicht anders als die liebevollen Charaktere ins Herz zu schließen. Da spielt es keine Rolle, ob dies die bezaubernde Apfelhexe ist, oder ob dies die Zwillinge, der Hirschkäfer Lucius oder die Apfelmännchen sind. Die Geschichte lässt wieder bestens lesen und auch vorlesen. Durch den sehr guten Schreibstil und die tollen Ideen hat man auch als Erwachsener seinen Spaß.
„Petronella Apfelmus - Eismagie und wilde Wichte“ von Sabine Städing überzeugt auf ganzer Linie. Dazu tragen auch die wundervollen Illustrationen von Sabine Büchner bei. Diese passen perfekt, lockern auf und helfen, dass das Gelesene gut vertieft und veranschaulicht wird.

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