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Veröffentlicht am 31.10.2023

Richtig gut

Ein Fluss so rot und schwarz
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"Ein Fluss so rot und schwarz" von Anthony Ryan hat mich sofort optisch angesprochen. Aber auch der Klappentext machte mich sehr neugierig. Ich liebe Dystopien.
Sechs Menschen auf einem Schiff in Richtung ...

"Ein Fluss so rot und schwarz" von Anthony Ryan hat mich sofort optisch angesprochen. Aber auch der Klappentext machte mich sehr neugierig. Ich liebe Dystopien.
Sechs Menschen auf einem Schiff in Richtung London. Keiner hat eine Erinnerung. Da fragt man sich sofort, was hier passiert ist. Wer sind diese Menschen, warum sind sie auf dem Schiff und was ist eigentlich das Ziel?
"Es ist so, als wäre man tot, würde aber aus irgendeinem Grund weiter atmen. Wir müssen leiden. Und ist das nicht, wozu die Hölle da ist? Dass wir nicht wissen, warum, macht es noch schlimmer." [128]
Am Anfang war ich leicht skeptisch, ob das gewählte Szenario bis zum Ende fesseln kann, ob die fehlende Erinnerung nicht irgendwann einmal nervig wird und wie hier eine gute Auflösung aussehen kann.
Was soll ich sagen? Ich wurde positiv überrascht. Das Setting ist einfach perfekt. Die Geschichte entwickelt sich zwar langsam, aber je weiter man im Buch kommt, desto intensiver und atmosphärischer wird das Geschehen. Als wäre die Story nicht schon mystisch genug, gibt es einen gefühlt undurchdringbaren Nebel der das Ganze noch unheimlicher macht. Das, was den Lesenden in wohldosierten Informationen präsentiert wird, begeistert, fesselt und lässt das Herz höherschlagen.
Mir gefällt der Schreibstil sehr gut und auch die Charaktere fand ich sehr gut herausgearbeitet. Man hat immer ein Bild vor den Augen, als wäre man auf diesem Schiff. Und mit zunehmender Dauer werden auch die Charaktere tiefgründiger.
Das Ende ist in meinen Augen sehr gelungen und rundet das Leseerlebnis positiv ab.

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Veröffentlicht am 20.10.2023

La Catrina

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen
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Die Geschichte bzw. der Klappentext des ersten Bandes von "Flowers & Bones" hatte mich sofort angesprochen. Magie am Tag der Toten und keiner darf das Geheimnis von Valentina erfahren. Das verspricht ordentlich ...

Die Geschichte bzw. der Klappentext des ersten Bandes von "Flowers & Bones" hatte mich sofort angesprochen. Magie am Tag der Toten und keiner darf das Geheimnis von Valentina erfahren. Das verspricht ordentlich Spannung und aufregend unterhaltsame Hörminuten. Man ahnt schon, dass einiges passieren wird und dass Valentina, sie wird zu La Catrina, es nicht unbedingt leicht haben wird.
An dem Hörbuch haben mich vor allem die verschiedenen Blickwinkel fasziniert. Man erhält einen wunderbaren Einblick in die Geschichte. Von jeder Seite werden dadurch die Charaktere beleuchtet und mit dem Fortschreiten der Story nimmt die Spannung zu. Das Tempo zieht im Laufe immer mehr an, die einzelnen Fäden laufen zu einem Handlungsstrang zusammen.
Mir gefällt, dass sich im Laufe immer mehr Geheimnisse offenbaren und es ein paar schöne Wendungen gibt, die man am Anfang nicht erwartet hätte. Zudem finde ich es schön, wie die fantastische Welt immer komplexere Formen annimmt.
Mit dem "Tag der Seelen" ist der Autorin Sandra Grauer ein guter Auftakt gelungen, der auch sprachlich angenehm daherkommt. Gesprochen wird das Ganze von Viola Müller. Sie verleiht dem Geschehen und den Charakteren eine tolle Atmosphäre. Man taucht in Irland ein und durchlebt die Geschichte mit Valentina.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Nein, diesmal nicht

Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne
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Eine Geschichte mitten aus dem Leben. Das ist Kathas Geschichte und wir Lesenden bzw. Hörenden sind mittendrin. Dass man sich mitten in der Protagonistin wiederfindet und auch das Gefühl hat, hautnah dabei ...

Eine Geschichte mitten aus dem Leben. Das ist Kathas Geschichte und wir Lesenden bzw. Hörenden sind mittendrin. Dass man sich mitten in der Protagonistin wiederfindet und auch das Gefühl hat, hautnah dabei zu sein, liegt am wunderbaren Schreibstil von Sina Scherzant. Die Geschichte beginnt mit einer annehmen Leichtigkeit und gewinnt mit zunehmender Dauer immer mehr an Tiefe. Auch sprachlich konnte mich der Roman überzeugen.

"Am Tag des Weltuntergangs verschlang der Wolf die Sonne" beschäftigt sich mit der Frage wie es ist, wenn man nicht immer ja sagt, es nicht immer allen rechtmachen kann und will. In meinen Augen hat die Autorin Sina Scherzant diese Thematik sehr gut umgesetzt. Des Weiteren geht es um Freundschaft, Verlust und Schmerz. Aber auch darum, welchen Einfluss ein wichtiger Mensch auf einen haben kann.

Zudem wird das Ganze ansprechend von Jodie Ahlborn gesprochen. Sie transportiert mit ihrer Stimme die ganzen Emotionen, die Gedanken perfekt zu den Hörenden, so dass sich die Bilder im Kopf zu einer großen Szene zusammensetzen und man zu jeder Zeit das Gefühl hat, bei der Protagonistin Katha zu sein.

Für mich war es ansprechendes Hörerlebnis, welches auch sprachlich top war.

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Veröffentlicht am 18.10.2023

Ausschweifend

Glutspur
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Der Roman "Glutspur" der Autorin Katrine Engberg wird im Hörbuch von Peter Lontzek gesprochen. Von ihm hatte ich schon einiges gehört und deshalb war die Vorfreude auf das Hörbuch groß. Vorweg: Lontzek ...

Der Roman "Glutspur" der Autorin Katrine Engberg wird im Hörbuch von Peter Lontzek gesprochen. Von ihm hatte ich schon einiges gehört und deshalb war die Vorfreude auf das Hörbuch groß. Vorweg: Lontzek als Sprecher leistet gute Arbeit.

Die Geschichte an sich ist interessant, aber nach meinem Geschmack viel zu ausschweifend erzählt. Darunter leidet auch der Aspekt der Spannung. Man könnte fast sagen: Fehlanzeige.

Die Perspektiven von Liv, Hannah, Nima und die Rückblenden in die Vergangenheit tragen meines Erachtens nicht dazu bei, dass hier Tempo und Spannung in die Geschichte kommen. Normalerweise sind ja Perspektivwechsel ein Garant, um die Spannung bzw. die Neugierde zu befeuern. Hier wird aber eher wieder das Tempo rausgenommen.

Bei "Glutspur" heißt es aufmerksam dabeibleiben, sonst verliert man ggfs. den Überblick. Zudem gab es nach meinem dafürhalten doch einige Stellen, welche sich in die Länge gezogen haben.

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Veröffentlicht am 05.10.2023

Transsilvanien

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten
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Transsilvanien. Da war doch etwas? Richtig, ein adoptierter Hund aus Rumänien der nur Bööööh-Laute von sich gibt. Ich glaube von einem Vampirtier zu sprechen wäre angebrachter. Allein schon, dass der Hund ...

Transsilvanien. Da war doch etwas? Richtig, ein adoptierter Hund aus Rumänien der nur Bööööh-Laute von sich gibt. Ich glaube von einem Vampirtier zu sprechen wäre angebrachter. Allein schon, dass der Hund auf den Namen Brutus hört, hätte die Patchwork-Familie stutzig machen müssen. Aber fangen wir vorne an.
Es gibt Bücher, da verliebt man sich bereits, obwohl man nur das Cover gesehen hat. "Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten" von Lotte Schweizer gehört dazu. Der Schreibstil ist wunderbar und altersgerecht. Die Kapitel lassen sich perfekt vorlesen und aufgrund der Schriftgröße des Textes können Kinder - ab der zweiten Klasse- auch problemlos selbst lesen.
Alexandra Helm steuert die niedlichen und witzigen Illustrationen bei, bei denen man einfach ein Lächeln im Gesicht hat. Die farbigen Zeichnungen sind klasse und veranschaulichen das Ganze, tragen zum Textverständnis bei.
Die Geschichte ist frech, modern und auch spannend. Für uns war das ein rundum gelungenes Abenteuer mit ordentlich viel Lesespaß und einem ganz tollen Vampirtier.

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