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Veröffentlicht am 11.12.2020

Eine weihnachtliche Geschichte

Das Wunder von R.
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„Das Wunder von R.“ von Francesca Cavallo ist eine wunderschöne weihnachtliche Geschichte, die mit tollen Botschaften und einer Prise Magie wartet, vorgelesen zu werden. Kleine Zuhörer innen ab fünf Jahren ...

„Das Wunder von R.“ von Francesca Cavallo ist eine wunderschöne weihnachtliche Geschichte, die mit tollen Botschaften und einer Prise Magie wartet, vorgelesen zu werden. Kleine Zuhörer innen ab fünf Jahren folgen der Patchwork-Familie Greco-Aiden in eine wunderschöne und doch auch ein bisschen merkwürde Stadt namens R., in der Dr. Öde, der Bürgermeister, das Sagen hat. Merkwürdig, weil die Menschen die Familie mit Misstrauen empfangen und auf Abstand bleiben. Aber auch in dieser Stadt gibt es Magie und schon beginnt ein Abenteuer für die Kinder.
„Der erste Tag in R. hatte viel mehr Überraschungen gebracht als erwartet, aber all das war nichts im Vergleich zu dem, was noch geschehen sollte.“ [29]
Die Geschichte aus dem Mentor Verlag bringt die enthaltenen Botschaften perfekt zu den Zuhörer
innen und geübten Erstleser*innen - ab ca. acht Jahren. „Man kann immer Nein sagen, egal wem, wenn man etwas nicht will.“ [39] Dabei geht es um Toleranz, Freundschaft und Familie, aber auch, dass man Dingen unvoreingenommen gegenübersteht und gemeinschaftlich mehr erreichen kann. „Auf die Freundschaft in der Stadt R.! Und auf den Mut, unsere Häuser und Herzen für das zu öffnen, was wir nicht kennen!“ [119]
Die 18 Kapitel lassen sich aufgrund des Schreibstils perfekt lesen und haben eine angenehme Länge. Die Illustrationen sind bezaubernd schön und ausreichend. Das Buch, mit seinem besonderen Format, der schönen Spotlackierung, sticht aus der Masse hervor. Insgesamt hätte es etwas mehr Magie sein dürfen, aber das ist wohl Geschmackssache.

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Veröffentlicht am 08.12.2020

Call Him Mine

Der erste Tote
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„Du weißt, wie’s hier ist. Überall, wo es Bodenschätze gibt, gibt es auch Verbrechen.“ [87]

„Der erste Tote“ von Tim MacGabhann gehört zu den Büchern, welche mich etwas zwiegespalten zurücklassen. Wenn ...

„Du weißt, wie’s hier ist. Überall, wo es Bodenschätze gibt, gibt es auch Verbrechen.“ [87]

„Der erste Tote“ von Tim MacGabhann gehört zu den Büchern, welche mich etwas zwiegespalten zurücklassen. Wenn auf dem wunderbar gestalteten Cover das Wort „Thriller“ steht, dann erwarte ich eine rasante Unterhaltung, die temporeich zur Sache geht und mich nicht verschnaufen lässt.
Was sich in diesem Buch verbirgt, offenbart ein Blick in das Nachwort (Eine Würdigung des echten Carlos) des Autors:
„In Mexiko gibt es die Tradition der cronica, einer Mischform, die ihren Gegenstand der Reportage entlehnt, mit der zweifelhaften Objektivität der Autobiografie berichtet, darüber hinaus aber frei erfunden ist.“ [264] Das beschreibt den Roman sehr treffend. Man betrachtet ihn am besten „als reine journalistische Wahrheit, die sich in einer kleineren fiktionalen verbirgt.“ [265]
Mit diesen Erklärungen versteht man, dass die anfängliche Spannung nach einem Drittel des Buches ziemlich stark abnimmt und der Fokus mehr auf den Problemen des Landes liegt. Wie ich finde, beschreibt MacGabhann den Teufelskreis aus Arbeitslosigkeit, Umweltverschmutzung und Verbrechen sehr eindrücklich. Man erfährt viel über Mexiko, das nicht nur ein Land mit schönen Stränden für Touristen ist. Thematisch geht MacGabhann der Frage nach, was Staat und Kartell machen, wenn sie jemanden zum Schweigen bringen möchten. Er zeigt mit einem seinem Blick für die Reportage aber auch, wie sich die Bevölkerung wehrt und ihrerseits unnachgiebig für ein besseres Land kämpft. „Die Überlebenden müssen dort weitermachen, wo die Toten aufgehört haben.“ [79]
„Call Him Mine“, die Überschrift dieser Rezension ist zugleich auch der Originaltitel des Romans.

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Gemeinsam stark

Meiner!
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Hase, Maus und Bär haben einen wunderschönen roten Apfel entdeckt. Und alle denken: „Meiner!“. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Der Apfel will sich partout nicht pflücken lassen.
Die Autorin ...

Hase, Maus und Bär haben einen wunderschönen roten Apfel entdeckt. Und alle denken: „Meiner!“. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Der Apfel will sich partout nicht pflücken lassen.
Die Autorin Olivia Huth präsentiert mit „Meiner!“ ein wundervoll illustriertes Vorlesebuch für Kinder ab 3 Jahren aus dem Südpol Verlag. Es kommt in einem großflächigen Format daher und ist komplett farbig illustriert.
Die Geschichte zeigt, dass jeder unterschiedliche Stärken hat. Egal ob klein oder groß. Auch wenn der Ideenreichtum der drei Tiere von ihrer Kreativität zeugt den Apfel für sich selbst zu beanspruchen, so kommt man im Team schneller und effektiver voran.
Was mir als Elternteil gefällt, dass das Buch die Kinder mit in die Geschichte einbezieht. Sie werden zum Mitmachen animiert, dürfen sich Gedanken machen und neugierig sein, wie Hase, Maus und Bär das Problem lösen, um an den Apfel zu kommen. Ganz nebenbei lernen sie, dass jeder seine Stärken hat und dass es einfacher und zielführender ist, wenn man Sachen gemeinschaftlich angeht. Und auch teilen kann Freude machen.

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Einmal Eisscholle und zurück

Das Wilde Haus der Tiere – Volle Scholle voraus
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Das Wilde Haus ist in der Antarktis gelandet. Diesmal heißt es: Volle Scholle voraus.
„Im Wilden Haus leben die unterschiedlichsten Wildtiere und erledigen regelmäßig Spezialaufträge: Wenn irgendwo ein ...

Das Wilde Haus ist in der Antarktis gelandet. Diesmal heißt es: Volle Scholle voraus.
„Im Wilden Haus leben die unterschiedlichsten Wildtiere und erledigen regelmäßig Spezialaufträge: Wenn irgendwo ein Tier in Not ist, werden sie gerufen.“ [9] Und diesmal ist Lage etwas verzwickt. Ein Vogel der nicht schwimmen kann, braucht ihre Hilfe. Aber ob das wirklich schon alles ist?
„Der eine kann nicht schwimmen, der andere will nicht schwimmen.“ [46] Zu einem Problem kommt das nächste und die Wildtiere befinden sich mitten im Abenteuer.
„Das Wilde Haus der Tiere – Volle Scholle voraus“ von Andrea Poßberg ist eine schöne und abenteuerliche Geschichte für geübte Erstleser und zum Vorlesen ab ca. 4 Jahren. Dabei geht es um Zusammenhalt und Teamarbeit. Aber auch darum, dass manchmal ein Plan B herhalten muss und dass man an seinen Träumen festhalten soll. „Man muss nur fest genug an seine Träume glauben.“ [91]
Die große Schrift ist ideal für die Erstleserinnen. Die 12 Kapitel haben eine angenehme Länge und die Illustrationen von Corinna Böckmann unterstreichen das Ganze, lockern auf und tragen zum Verständnis bei. Das Verhältnis von Text und Illustration ist gut umgesetzt. Schwierige Begriffe werden durch Anmerkungen erklärt. Dadurch erweitert sich der Wortschatz der Erstleser. Dadurch, dass die Wildtiere selbst neugierig sind, lernen auch die Zuhörerinnen und Leser*innen neue Dinge kennen. Wer hätte denn gedacht, dass man am Meeresboden Spinnen begegnen kann?

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Ivy ist zurück

Hex Files - Verhexte Nächte
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„Im Töten und der Planung war er ein Könner, doch selbst clevere Menschen haben blinde Flecken. Vorurteile können noch den Klügsten blenden.“ [216]

„Hex Files - Verhexte Nächte“ von Helen Harper
Hexe ...

„Im Töten und der Planung war er ein Könner, doch selbst clevere Menschen haben blinde Flecken. Vorurteile können noch den Klügsten blenden.“ [216]

„Hex Files - Verhexte Nächte“ von Helen Harper
Hexe Ivy Wilde hat es in Band zwei am Ende ordentlich erwischt. Nun muss sie sich etwas ausruhen. Und alle die Ivy nur ein bisschen kennen, die wissen, dass sie damit keinerlei Probleme hat. Vielmehr dürfte ihr schwerfallen, dass sie noch auf Magie verzichten muss. „Ich kann noch ein Weilchen eine brave Hexe sein und auf Magie verzichten.“ [60] Aber da kommt auch schon Raphael Winter ins Spiel.
Am Anfang ist es mir persönlich ein bisschen zu viel Geplänkel zwischen den beiden Charakteren. Gut nur, dass sofort Geister auftauchen, welche nur Ivy sehen und hören kann. „Eine Menge Geister hängen hier fest und haben sich vereint, um ihr Schicksal in die Hand zu nehmen und auf die nächste Ebene zu wechseln.“ [38]
Und damit nimmt die Geschichte schon ordentlich Fahrt auf. Der Ideenreichtum von Harper ist echt bemerkenswert. Auch wie sie es schafft alles zu verbinden. Da sind nicht nur unsere zwei Protagonisten, die Geister und der Mörder, nein, da ist eine unterhaltsame Geschichte, temporeich und spannend erzählt. Und da wäre auch noch Brutus, der Kater.
Das Ganze kommt super rüber. Die Leser*innen dürfen mitfiebern, lachen. Ivy ist wieder die alte und verzaubert uns mit ihrem Charme und ihrem Handeln. Aber auch Brutus läuft zur Höchstform auf. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten. Nur eins: „So ärgerlich die vielen Geister auch waren: Sie erwiesen sich auch als hilfreich.“ [202]


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