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Veröffentlicht am 23.06.2020

Auf der Suche nach Sicherheit

Das Dorf (Finsterzeit 1)
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Bei der Dystopie „Das Dorf (Finsterzeit 1)“ von Sandra Toth schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Auf der einen Seite finde ich die Idee, das Setting sehr spannend und den Schreibstil sehr gut. Die Seiten ...

Bei der Dystopie „Das Dorf (Finsterzeit 1)“ von Sandra Toth schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Auf der einen Seite finde ich die Idee, das Setting sehr spannend und den Schreibstil sehr gut. Die Seiten fliegen förmlich nur so durch die Finger. Man ist getrieben, will wissen, was alles geschah und noch passieren wird. Unterstützt wird dies durch die drei Handlungsstränge, die einen Einblick aus der Sicht von Lara, Viktor und Walter geben. Und man auch, dass sie ihr Ziel nicht sofort erreichen werden, da es noch zwei Folgebände geben wird.
Und nun kommt das ABER. Meines Erachtens wurde das Setting nicht perfekt ausgearbeitet. Hier könnte man wesentlich mehr daraus machen. Mir fehlt es an zusätzlichen Informationen, wie es dazu kam. Was ist in dieser Welt passiert, wer steckt hinter dem Ganzen, wer profitiert?
Nach einem Drittel des Buches wird leider nicht mehr auf das Setting, den auslösenden Zustand, eingegangen. Ab da ist das Thema lediglich Flucht und zwischenmenschliche Konflikte. Die zuvor konstruierte Welt tritt leider in den Hintergrund und die Gefühlswelt der Protagonisten bleibt außen vor.
Auch blieben die Charaktere mir zu blass. Man konnte sich nicht wirklich in sie hineinversetzen. Es kam mir größtenteils so vor, dass das Ganze aus starker Mann, Thomas, und schwacher Frau, Lara, die dazu noch ein richtiges Naivchen ist, besteht.

Insgesamt hat mir der Tiefgang gefehlt. Vieles erlebte man als Außenstehender und trotzdem bin ich auf die beiden weiteren Teile gespannt.

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Veröffentlicht am 22.06.2020

Gemeinsam stark

schleich® Horse Club™ – Mia traut sich
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Das Buch „SCHLEICH® Horse Club – Mia traut sich“ richtet sich an junge Pferdefans und solche, die es werden wollen. Es eignet sich aufgrund der kurzen Sätze, die leicht und verständlich daherkommen, der ...

Das Buch „SCHLEICH® Horse Club – Mia traut sich“ richtet sich an junge Pferdefans und solche, die es werden wollen. Es eignet sich aufgrund der kurzen Sätze, die leicht und verständlich daherkommen, der großen Schrift und zahlreichen Illustrationen, zum selbstlesen ab sechs Jahren oder auch zum Vorlesen. Mit dem stabilen Einband liegt das Buch gut in der Hand.
Mia möchte das Voltagieren bei Tom lernen und hört nicht auf ihn, so dass ihre Chance vertan ist. Zusammen mit den Horse Club-Mädchen kämpft sie nun dafür, dass sie eine zweite Chance bekommt. Dahinter steckt eine schöne Message, zumal Mia auch ihren Fehler selbst erkennt und einsieht, dass es besser gewesen wäre, auf Tom zu hören.
Positiv kam das Bilderglossar an. Hier erhalten die jungen Leser*innen nochmals einen Überblick über die Horse Club-Mädchen und deren Pferde beziehungsweise das Anwesen. Das Quiz, am Ende des Buches zu finden, prüft noch einmal das Leseverständnis ab.
Das Buch ist für Leseanfänger ein schöner Start in die Lesewelt.

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Veröffentlicht am 18.06.2020

Hexhex

Petronella Apfelmus - Zauberhut und Bienenstich
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Mit „Zauberhut und Bienenstich“ begibt sich Petronella Apfelmus nunmehr in das vierte Abenteuer, zusammen mit den Zwillingen Lea und Luis, und trifft dabei auf alte Bekannte. Der Bäckermeister Kümmerling ...

Mit „Zauberhut und Bienenstich“ begibt sich Petronella Apfelmus nunmehr in das vierte Abenteuer, zusammen mit den Zwillingen Lea und Luis, und trifft dabei auf alte Bekannte. Der Bäckermeister Kümmerling will das Müllerhaus kaufen. Dass die kleine Apfelhexe davon nicht angetan ist, dürfte den Petronella-Lesern klar sein, auch, dass die Apfelmännchen helfen, Kümmerlings Plan zu vereiteln.
Wieder einmal präsentiert die Autorin Sabine Städing eine wundervolle und fantasiereiche Geschichte rund um die kleine Apfelhexe Petronella, die nicht nur die Zuhörerinnen sondern auch die Vorleserinnen in ihren Bann zieht und begeistert. Die schön gezeichneten Illustrationen runden das Ganze wieder ab. Sie passen hervorragend zum Buch und geben der kleinen Hexe ein Gesicht, tragen dazu bei, dass die Geschichte Gestalt annimmt und verinnerlicht wird.
Die Geschichte eignet sich zum Vorlesen ab 4 Jahren, beziehungsweise ab 8 Jahren, wenn das Buch selbst gelesen wird. Auch Neueinsteiger*innen werden mit diesem Werk ihre wahre Freude haben.

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Veröffentlicht am 17.06.2020

Johan? Träumst du?

Das Antiquariat der Träume
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„Bücher können einen Menschen und die ganze Welt verändern, sie können einen verzaubern und sogar eine Seele retten.“ [62]
Johan Andersson verliert bei einem Schiffsunglück seine große Liebe Lina. Die ...

„Bücher können einen Menschen und die ganze Welt verändern, sie können einen verzaubern und sogar eine Seele retten.“ [62]
Johan Andersson verliert bei einem Schiffsunglück seine große Liebe Lina. Die Frage, die sich ihm stellt, lautet: neues Leben beginnen oder seine verloren geglaubte große Liebe finden? Dass dies kein einfaches Unterfangen ist, stellt Johan schnell fest. Da helfen erst einmal die literarischen Figuren, der Pudel aus Faust, Gregor Samsa aus die Verwandlung, Sherlock Holmes, William von Baskerville, das weiße Kaninchen aus Alice im Wunderland, aus den uns bekannten Roman wenig.
„Pudel oder Kaninchen? Weiß oder Schwarz? Zukunft oder Vergangenheit? Wissen oder Glaube? Es gab niemanden, den er diesbezüglich um Rat fragen konnte.“ [200]
„Das Antiquariat der Träume“ von Lars Simon ist ein traumhafter Ausflug in eine literarisch gespickte Welt, in der auf magische Weise Figuren aus anderen Romanen zum Leben erweckt werden. Es hilft, wenn man die Figuren kennt, denn dann kann man den Ausflug entspannt genießen und die Charaktere gewinnen an Ausdruck. Zudem ist das Auftreten der Romanfiguren eine originelle Idee, die auch wunderbar umgesetzt wurde.
„Ich glaube, manche Bücher sind magisch, und Sie verkaufen in Ihrem Antiquariat viel mehr als nur Bücher. Sie verschenken Träume.“ [248]
Auch wenn man als Leser* in lange Zeit nicht weiß wohin einen die literarische Reise führen wird, so genießt man diese Geschichte, folgt Johan und seinen Träumereien gespannt.

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Veröffentlicht am 16.06.2020

Bürokratiefehler

Hex Files - Hexen gibt es doch
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„Das war Vergeudung von Magie. Der Orden lehnt jede unnötige Zauberei ab – besonders, wenn sie aus Faulheit geschieht.“ [77]
Tja, was soll ich zu dem Buch „Hex Files - Hexen gibt es doch“ von Helen Harper ...

„Das war Vergeudung von Magie. Der Orden lehnt jede unnötige Zauberei ab – besonders, wenn sie aus Faulheit geschieht.“ [77]
Tja, was soll ich zu dem Buch „Hex Files - Hexen gibt es doch“ von Helen Harper sagen? Es ist fantastisch. Der Roman gehört zu den Büchern, bei denen man schon nach dem Lesen der ersten zwanzig Seiten weiß, dass das Buch zu den persönlichen Highlights des Jahres gehören wird. Und das erreicht Harper mit den Zutaten Magie, Ermittlung, Sarkasmus und zu guter Letzt einer sprechenden Katze, die sie alle in den Hexentopf wirft und daraus eine gelungene Geschichte zaubert.
„Ivy Wilde ist keine Heldin.“ Das sagt zumindest der Klappentext. Die erschaffene Protagonistin ist faul. Richtig faul. Und mit ihrer Art, ihrem Sarkasmus, der Weise wie sie Auftritt und natürlich auch, dass sie so natürlich rüberkommt, machen Ivy so sympathisch. Sie könnte die Hexe von nebenan sein. Mit dem Charakter hat Harper eine wundervolle Figur erschaffen, der die Leser* innen gerne folgen.
Ivy selbst folgt Adeptus Exemptus Raphael Winter, einem Hexer, eher unfreiwillig und findet sich in einem Abenteuer wieder, das beim Lesen einfach nur Spaß macht. Dass Winter der Gegenpol zu Ivy ist, ist ein Stilmittel, welches öfter eingesetzt wird. Es bringt ordentlich Schwung in die ganze Angelegenheit und, was man an dieser Stelle positiv erwähnen muss, es ist wunderbar, dass es zwischen Wilde und Winter kein großes Liebesgedöns gibt.
„Wir sind vollkommen gegensätzliche Charaktere, die aus Versehen zusammengebracht wurden. Ständig ecken wir aneinander.“ [103]
Vieles an diesem Roman ist magisch, die sparsam eingesetzte Hexerei, die lustigen Streitgespräche mit Katze Brutus. Harper hat das Ganze wohl dosiert, so dass die Geschichte nie in das eine oder andere Extrem abdriftet und sich wunderbar lesen lässt.
Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Teil 2 „Hex Files - Wilde Hexen“ erscheint erst im September 2020.

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