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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2018

Spannendster Teil der Palace of Glass-Reihe

Palace of Fire - Die Kämpferin
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Nun habe auch ich den finalen Teil der Palace of Glass-Reihe beendet und bin ein bisschen traurig, dass es nun vorbei ist. Ich werde die äußerst sympathischen Charaktere wie Ninon, Blanc, René und den ...

Nun habe auch ich den finalen Teil der Palace of Glass-Reihe beendet und bin ein bisschen traurig, dass es nun vorbei ist. Ich werde die äußerst sympathischen Charaktere wie Ninon, Blanc, René und den Comte vermissen. Aber nun erstmal zum Buch:


Ich fande den Einstieg super angenehm. Ich habe die Bücher zwar schnell hintereinander weggelesen, kann mir aber auch vorstellen, dass man ein wenig Zeit dazwischen verstreichen lassen kann. Die Autorin greift nämlich nochmal alle wichtigen Geschehnisse kurz auf, wenn diese in dem Moment gerade von Bedeutung sind.

Ansonsten war dieser Teil auf jeden Fall der spannendste, sodass man es eigentlich nie zur Seite packen kann - besonders auch durch die diese miesen Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels. ? Zu dem entwickelt der Schreibstil wie bereits in den vorherigen Teilen ein wahrhaftigen Lesesog.

Die größte Entwicklung hat meiner Meinung nach der Kronprinz Robin durchgemacht, aber trotzdem reicht er noch lange nicht an meine oben bereits genannten Lieblinge heran. Ich kann leider absolut nicht sagen, warum ich bis zum Ende nicht mehr wirklich mit ihm warm geworden bin. Aber ich habe trotzdem mit Rea gelitten und bis zum Ende hin mit ihr mitgefiebert.

Ich fand das Buch wirklich spannend und unvorhersehbar, aber wie viele von euch weiß ich auch noch nicht so recht, was ich von dem Ende halten soll. ? Auf der einen Seite finde ich es gut, dass es kein typisches Happy End ist, aber auf der anderen Seite hat mich das auch ein wenig pessimistisch gestimmt... Ohne zu spoilern, aber die Leute, die es gelesen haben, wissen bestimmt, was ich damit meine.

Veröffentlicht am 08.07.2018

Der ganz normale Wahnsinn

Unterleuten
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„Je mehr ich erfuhr, desto stärker erinnerte mich die Geschichte an mein Lieblingsspielzeug aus Kindertagen, ein rotes Kaleidoskop, in dem man Muster aus winzigen bunten Perlen betrachten könnte. Man dreht ...

„Je mehr ich erfuhr, desto stärker erinnerte mich die Geschichte an mein Lieblingsspielzeug aus Kindertagen, ein rotes Kaleidoskop, in dem man Muster aus winzigen bunten Perlen betrachten könnte. Man dreht ein wenig, und alles sah anders aus. Ich konnte stundenlang hineinsehen. Eine Geschichte wird nicht klarer dadurch, dass viele Leute sie erzählen.“ - Seite 629

Dieses Zitat fasst eigentlich schon ganz gut zusammen, worum dieses Buch im Groben und Ganzen handelt - um Missverständnisse und die Komplexität vieler kleiner Dinge. Die Kapitel sind immer aus der Sicht eines Dorfbewohners von Unterleuten geschrieben und so lernen wir diese zunächst mit all ihren Wünschen, Absichten und Zielen kennen. Ich finde die Charakterbeschreibung von Juli Zeh sehr ausführlich, was mir jedoch sehr gut gefällt. So lernt man auch die Macken kennen, muss ab und zu schmunzeln und hat ein unfassbar einprägsames Bild der Protagonisten. Zu dem vermitteln die einzelnen Protagonisten perfekt dieses Dorfflair. Die Autorin spielt hier zwar mit Klischees, aber wenn man selbst vom Dorf kommt, muss man feststellen wie gut das doch eigentlich zutrifft. Trotz der einprägsamen Charakterbeschreibung ist jedoch auch noch eine Übersichtskarte in der Klappenbroschüre beigefügt, die dazu beiträgt nicht den Überblick zu verlieren.

Im Anschluss kommt es zu einer Situation, die sozusagen alles ins Rollen bringt. Es bauen sich neue Beziehungen unter den Bewohnern auf bzw. werden alte Beziehungen im Laufe der Geschichte genauer erläutert. Und so setzt sich ein Puzzle aus Aktion und Reaktion zusammen, was Juli Zeh meiner Meinung nach hervorragend gelungen ist. Sie spielt mit Klischees, lässt Kompromisse entstehen und am Ende artet alles aus.

Dieses Buch hat mich super unterhalten, aber auch zum Nachdenken anregt. Es gibt nicht immer nur eine Sicht - man sollte immer versuchen alles zu beleuchten und sich in andere Leute hineinzuversetzen. Empathie und Kommunikation ist das was und allen irgendwie noch fehlt.

Veröffentlicht am 02.04.2018

Ruhiger Psychothriller - das geht? - JA!

Dein Leben gegen meins
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Bei "Dein Leben gegen meins" geht es um zwei Frauen, die unterschiedlicher kaum sein können. Da gibt es einmal Daphne, die eine perfekte Ehe schlechthin mit den tollen reichen Jackson Parrish führt. Und ...

Bei "Dein Leben gegen meins" geht es um zwei Frauen, die unterschiedlicher kaum sein können. Da gibt es einmal Daphne, die eine perfekte Ehe schlechthin mit den tollen reichen Jackson Parrish führt. Und dann gibt es Amber, die bisher leider nicht soviel Glück und Erfolg im Leben hatte und demnach genau so leben möchte wie Daphne. Und wie macht man das am besten und einfachsten? Man befreundet sich mit seiner Konkurrenz an und nimmt langsam alles an sich...

Vorweg muss ich sagen, dass der Klappentext einiges versaut hat. Er verrät leider viel zu viel und nimmt den Plot Twist vorweg. Ich habe diesen Part in meiner kleinen Zusammenfassung nun nicht erwähnt, also solltet ihr den Klappentext noch nicht gelesen haben, dann tut das bitte auch nicht! Wäre dieses Ärgernis nicht gewesen, hätte mich das Buch wahrscheinlich umgehauen. Es ist für ein „Thriller“ zwar sehr ruhig geschrieben (besonders zum Anfang), aber der Schreibstil gefällt mir trotzdem sehr gut und hat dem ganzen somit keinen Abbruch getan. Für mich war es besonders zum Anfang sehr interessant wie manipulativ Amber vorgeht. Das ein Mensch so skrupellos sein kann, macht sie zwar zu einer sehr unsympathischen Figur, aber dafür finde ich ihren Ehrgeiz trotzdem sehr packend.

Veröffentlicht am 15.03.2018

Sehr gutes Sachbuch über die Psyche!

Das geheime Leben der Seele
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Bei "das Geheimnis der Seele" handelt es sich um ein Sachbuch über die menschliche Psyche. Mit viel Charme und Witz versucht uns Sabine Wery von Limont uns unsere Seele näher zu erläutern. Warum mich das ...

Bei "das Geheimnis der Seele" handelt es sich um ein Sachbuch über die menschliche Psyche. Mit viel Charme und Witz versucht uns Sabine Wery von Limont uns unsere Seele näher zu erläutern. Warum mich das Buch angesprochen hat? Ich wollte mich gern ein wenig besser verstehen, aber auch mein Umfeld mit mehr Verständnis gegenübertreten. Zudem finde ich die menschliche Psyche und ihre Tücken sehr interessant und wollte gerne mehr darüber erfahren.

Das Cover fand ich auf dem ersten Blick nicht so ansprechend, doch als ich erfahren habe, worum es sich handelt und wie das Buch aufgebaut ist, war mir das schnell egal, denn hier punktet alleine schon das Inhaltsverzeichnis. Es ist sehr strukturiert aufgebaut und man bekommt somit einen schnellen Überblick. Außerdem können so Themengebiete überspringen werden, die einen vielleicht nicht so interessieren. Was jedoch bei mir nicht der Fall war. Ich habe das Buch "weggelesen" als sei es eine spannende Geschichte. Für einen Laien - worunter ich natürlich auch zähle - ist alles sehr verständlich erklärt und auch die immer wiederkehrenden Fallbeispiele haben mir sehr gut gefallen. Das ein Sachbuch so mitreißend sein kann, hätte ich nun nicht gedacht, aber die Autorin hat es tatsächlich geschafft.
Was mich zusätzlich positiv gestimmt hat, ist das Register indem man in Zukunft nochmal schnell bestimmte Begrifflichkeiten nachschlagen kann.

Also im Großen und Ganzen: Ausgezeichnet! Zumindest kann ich sagen, dass ich mich und meine Mitmenschen nun in einem anderen Blickwinkel betrachte.

Veröffentlicht am 28.02.2018

Berührendes und emotionales Jugendbuch!

Eine Handvoll Lila
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Grace und ihre chaotische Mutter. Das war schon immer so und wird sich wohl nie ändern. Grace würde sich ja lieben gern ihrer Musikkarriere widmen, doch wer soll dich dann darum kümmern, dass ihre Mutter ...

Grace und ihre chaotische Mutter. Das war schon immer so und wird sich wohl nie ändern. Grace würde sich ja lieben gern ihrer Musikkarriere widmen, doch wer soll dich dann darum kümmern, dass ihre Mutter nach einer durchzechten Nacht heile Nachhause kommt bzw. wer soll sie vor den widerlichen Kerlen schützen? Ja genau, hier sind die Rollen etwas umgekehrt, was für Grace natürlich alles andere als leicht ist...
Eines Tages lernt sie Eva kennen, die ihr ein wenig die Alltagssorgen nimmt. Aber auch sie macht momentan schwierige Zeiten durch, was die beiden jedoch nur noch mehr zusammen schweißt. Sie tauschen sich über ihre Gedanken und Gefühle aus. Und nach und nach wird Grace klar, dass ihr Leben so auf Dauer nicht weitergehen kann und schon bald stellt eine prekäre Situation sie vor die Wahl.

Ich fand das Buch wirklich sehr berührend, tiefgründig und emotional. Die Charaktere sind alle sehr gut ausgearbeitet und gut nachzuvollziehen. Grace ist mit ihren siebzehn Jahren schon sehr erwachsen, aber etwas anderes bleibt ihr in ihrer Situation wohl auch nicht übrig. Das Buch liest sich trotz einiger bedrückenden Szenen sehr schnell weg. Ich habe mich ziemlich erschrocken, als ich festgestellt habe, dass ich bereits die ersten 100 Seiten gelesen habe. Ich konnte mich schon lange nicht mehr so unheimlich gut in eine Geschichte fallen lassen.
Auch wenn auf dem Cover viele Noten zu sehen sind und Grace eine Musikkarriere anstrebt, braucht man sich nicht zu sorgen, dass die Musik das ganze Buch dominiert. Für mich als "Musiklaie" war es zumindest sehr angenehm. Wenn ihr aber doch so etwas erwartet, könnte es sein, dass ihr leicht enttäuscht werdet.

Ich bedanke mich nochmals bei dem Magellan-Verlag für dieses tolle Exemplar. Ich bin wirklich froh es gelesen zu haben. Wie die Autorin in ihrer Dankesrede bereits sagt: " Mein Teenager-Ich brauchte dieses Buch, obwohl ich es damals noch nicht wusste. Mein Erwachsenen-Ich? Braucht dieses Buch immer noch." Dem kann ich auf jeden Fall nur zustimmen!