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Veröffentlicht am 03.11.2018

eine Liebe mit Ablaufdatum

All In - Tausend Augenblicke
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In „All In - Tausend Augenblicke“ erzählt Emma Scott die Geschichte der Songwriterin und Gitarristin einer aufstrebenden Band, Kacey, und dem herzkranken Glasbläser, Jonah. Eines Abends fährt Jonah, der ...

In „All In - Tausend Augenblicke“ erzählt Emma Scott die Geschichte der Songwriterin und Gitarristin einer aufstrebenden Band, Kacey, und dem herzkranken Glasbläser, Jonah. Eines Abends fährt Jonah, der auch als Limousinenfahrer arbeitet, die völlig besoffene Kacey von einem Konzert, bei dem sie ordentlich für Krawall gesorgt hat. Aufgrund verschiedener Umstände nimmt er sie mit zu sich nach Hause, ohne zu wissen, dass das ihr beider Leben verändern wird. Denn Kacey bringt Farbe in sein bis dahin tristes, von Routine geprägtes Leben. Und er zeigt Kacey, dass sie eine Wahl hat, dass sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen und entscheiden kann, was sie tun möchte. Doch manche Dinge hat man nicht in der Hand, was beide recht schnell lernen und dann versuchen, das beste daraus zu machen.

Was mir nach dem Lesen der Kurzbeschreibung noch nicht klar war, deutete sich bereits nach dem Prolog an und fand seine Bestätigung nach den ersten paar Kapiteln: das hier würde keine Friede-Freude-Eierkuchen-Liebesgeschichte werden. Dadurch wusste ich relativ früh, wie das Buch enden würde, was mir irgendwie einen Teil der „Spannung“ genommen und auch dazu geführt hat, dass ich mich von vornherein nicht ganz auf die Protagonisten einlassen konnte, damit das Ende nicht zu heftig wird. Denn Achtung Spoiler hier wird nicht nur der Beginn und der Höhepunkt einer Liebe erzählt, sondern auch deren Ende. Wie geht man damit um, wenn man sich in einen Todkranken verliebt? Darf man sich als Todkranker noch verlieben? Ist eine Liebe mit Ablaufdatum trotzdem wert gelebt zu werden? Was ist ein Vermächtnis? Was hinterlassen wir, wenn wir gehen?

Diese Fragen und viele weitere plagen die beiden Protagonisten Kacey und Jonah. Da die Geschichte aus der Ich-Perspektive der beiden erzählt wird, kann man miterleben, wie sie über diese Fragen nachgrübeln und nach Antworten suchen. Sollen sie auf ihr Herz oder den Verstand hören? Manches Mal hätte ich mir irgendwie noch mehr Tiefgang diesbezüglich gewünscht, gerade weil die Ich-Perspektive gewählt wurde. Ich denke, beide wurden bestimmt von zahlreichen Ängsten und Sorgen geplagt, die aber meistens verdrängt und nicht erwähnt wurden. Stattdessen wurden Ausflüge und intime Momente zur Genüge geschildert und ausgebreitet. Die Botschaft, dass man das Leben in vollen Zügen genießen sollte, kommt so natürlich klar und deutlich rüber und finde ich auch gut. Aber irgendwie hätte ich mir dennoch ein wenig mehr von der „hässlichen“ Seite gewünscht. Es ist schließlich kein fröhliches Thema und das darf man, meiner Meinung nach, auch zeigen.
Irgendwie haben mir einfach die Gefühle ein bisschen gefehlt. Ich kann nicht ganz festnageln, woran es lag, aber das Buch hat mich nicht so tief berührt, wie es das bei der Thematik hätte tun können. Ich habe schon andere Bücher ähnlichen Themas gelesen, wo die Tränen nur so flossen, hier ist das erst ganz am Schluss passiert.

Auch ging irgendwie die ganze Rockstargeschichte, die eigentlich mein Interesse an dem Buch geweckt hatte, weil es mal nicht um Musiker, sondern um eine Girlband ging, im Laufe der Geschichte verloren. Es wurde nur hin und wieder kurz etwas dazu angemerkt, aber mehr nicht. Vielleicht war das Vorarbeit für den zweiten Band, aber so für den ersten ist mir nicht ganz klar, warum Kacey Rockstar sein musste, da dieser Teil irgendwie im Sande verlief.

Sehr gut gefallen haben mir die Beschreibungen des Glasblasens und wie Jonah in seiner Kunst aufging. Das ist ja eher ein seltenes Kunsthandwerk und daher fand ich es sehr interessant mehr darüber zu lesen. Die Beschreibungen waren dabei auch so schön und detailliert, dass ich mir die einzelnen Kunstwerke gut vorstellen konnte.

Auch die Nebencharaktere bzw. Jonahs Freunde und der beschützende Bruder fand ich toll und sie haben die Geschichte gut bereichert mit ihren unterschiedlichen Charakteren.

Die Geschichte hat insgesamt, meiner Meinung nach, ganz viel Potenzial, aber schöpft dieses nicht voll aus, da es stellenweise ein bisschen oberflächlich bleibt. Dennoch hatte ich Freude am Lesen und wurde in die Welt der beiden gezogen und bin nun gespannt auf den zweiten abschließenden Band, auch wenn ich mir schon in etwa vorstellen kann, wie der ablaufen wird.

Veröffentlicht am 28.10.2018

Liebe kennt keine Äußerlichkeiten

Cinder & Ella
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In ihrem Roman „Cinder & Ella“ erzählt Kelly Oram die märchenhafte Geschichte von Cinder, alias Brian, und Ella. Die beiden lernen sich über Ellas Bücherblog kennen und schreiben sich drei Jahre lang nur ...

In ihrem Roman „Cinder & Ella“ erzählt Kelly Oram die märchenhafte Geschichte von Cinder, alias Brian, und Ella. Die beiden lernen sich über Ellas Bücherblog kennen und schreiben sich drei Jahre lang nur e-Mails, bis Ella an ihrem achtzehnten Geburtstag einen Unfall erleidet, in dessen Folge nicht nur ihre Mutter stirbt, sondern sie auch schwer verletzt und für immer gezeichnet wird. Über acht Monate steckt sie in Krankenhäusern und Reha, ohne eine Möglichkeit mit Brian Kontakt aufzunehmen. Dieser hält sie für Tod und fokussiert sich daher ausschließlich auf seine Schauspielkarriere, wozu er auch einer fake Verlobung zustimmt. Doch dann meldet sich Ella, die nichts von seiner wahren Identität weiß, wieder bei ihm und alles ändert sich für beide.

Das Buch wird aus der Ich-Perspektive von Ella und Brian erzählt, wobei Ellas Teile überwiegen. Kelly Orams Schreibstill ist flüssig und leicht zu lesen. Es gibt keine unnötigen Schnörkel oder Vergleiche, die Dinge werden ehrlich und direkt angesprochen und beschrieben. Ellas und Brians Gefühlswelt wird gut dargestellt und ich konnte ihre Handlungen gut nachvollziehen.

Sehr gut hat mir gefallen, wie Ellas Leiden und das ihrer Familie erzählt wird. Die Grausamkeiten ihrer Mitschüler sind gleichermaßen erschreckend und glaubhaft. Und obwohl die Geschichte aus Ellas Sicht erzählt wird, wird auch toll aufgezeigt, wie sehr ihr Auftauchen die neue Familie ihres Vaters, der sie vor elf Jahren verlassen hatte, beeinflusst. Dabei bleibt die Autorin nicht bei Oberflächlichkeiten, sondern dringt tief in die Familiengeschichte und Beweggründe der einzelnen Familienmitglieder vor. Das fand ich wirklich toll und auch zu sehen, wie sich die einzelnen Mitglieder verändern und langsam annähern. Dabei wurde in einem Tempo vorgegangen, das ich sehr authentisch fand.

Bei Brians Seite der Geschichte geht es etwas klischeehafter zu, denn er lebt nun mal in der Welt Hollywoods und diese wird von ihrer hässlichen Seite dargestellt. Doch auch Brian entwickelt sich im Verlauf des Buches weiter und lernt auf eigenen Füßen zu stehen, was mir sehr gut gefallen hat.

Gut fand ich auch, dass hier zwar die Psychotherapeutin anfangs immer wieder als nervig dargestellt wird, wie man es aus so vielen Büchern kennt, aber dass Ella sich letzten Endes doch helfen lässt und man sieht, dass eine solche Therapie auch sehr hilfreich sein kann. Denn wenn man sich helfen lässt, können die Dinge anfangen, besser zu werden, nicht auf wundersame Weise, aber langsam.

Das Buch zeigt einfach wunderbar, wie viel Freundschaft bedeutet, dass man selbst in verfahrenen Situationen nicht aufgeben sollte und dass Liebe keine Äußerlichkeiten kennt. Denn Brian und Ella verlieben sich ineinander, bevor sie sich auch nur einmal gesehen oder sogar gehört haben.

Der Schlusssatz passt wie die Faust aufs Auge zum Buch, aber dennoch war ich erst enttäuscht, dass es keinen Epilog gab, da ich gerne noch mehr über die Brian und Ella und ihr zukünftiges Leben gelesen hätte. Doch dann entdeckte ich, dass es noch einen zweiten Band gibt. Damit passt alles super und nun fiebere ich Band zwei entgegen.

Eine wirklich wunderschöne märchenhafte Liebesgeschichte, in der sich minimale Elemente aus Aschenputtel wiederfinden (Stiefschwestern, zwei verschiedene Welten, eine dramatische Liebesgeschichte) und auch die Geschichte eines starken Mädchens, das nach einem schrecklichen Schicksalsschlag wieder lernt, auf eigenen Füßen zu stehen und mit hoch erhobenem Kopf in die Zukunft zu gehen.

Veröffentlicht am 24.10.2018

aufregende, emotionale, grausame Krimi-Liebesgeschichte im England des 19.Jh.

Victorian Rebels - Ein Herz voll dunkler Schatten
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Im zweiten Band der Victorian Rebels erzählt Kerrigane Byrne die Geschichte von Christopher Argent und Millie LeCour. Eine Kindheit und Jugend im Gefängnis in England haben Argent zu einem eiskalten Killer ...

Im zweiten Band der Victorian Rebels erzählt Kerrigane Byrne die Geschichte von Christopher Argent und Millie LeCour. Eine Kindheit und Jugend im Gefängnis in England haben Argent zu einem eiskalten Killer geformt, der skrupellos handelt und seine Aufträge präzise ausführt. Dabei hält er sich nur an drei Regeln: er quält nicht, tötet nur. Er hinterlässt keine Nachrichten jeglicher Art und er tötet keine Kinder. Diesen Grundsätzen bleibt er treu und führt seine Aufträge gewissenhaft aus, bis er den Auftrag erhält, die aufstrebende Schauspielerin Millie LeCour zu töten. Denn aus irgendeinem Grund kann er es nicht tun und Argents bisheriges Leben wird kräftig durcheinander gewirbelt von Millie und ihrem Sohn Jakub und der Gefahr, die beiden droht.

„Sie war unerreichbar wie eine geliebte Göttin. Entfernt wie eine Insel in den Tropen. Und er war kalt und dunkel wie ein Wesen aus der Hölle.“

Das Buch wird aus der dritten Perspektive erzählt, wobei abwechselnd Millie und Argent in den Fokus gerückt werden, sowie einige wenige Mal eine dritte Person. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und die Autorin verwendet, meiner Meinung nach, wirklich tolle Bilder und Metaphern, mit deren Hilfe ich mir alles gut vorstellen konnten. Sie schreibt schonungslos ehrlich, geht wunderbar auf die Gefühle der Protagonisten ein und scheut sich auch nicht davor, Grausamkeiten deutlich zu beschreiben. Dadurch konnte ich mir Argents Qualen bildhaft vorstellen, was natürlich nicht immer angenehm war, aber nur der grausamen Realität dieser Zeit entsprach.
Mir hat wirklich sehr gut gefallen, wie Argents Werdegang und sein inneres Ringen dargestellt wurde. Ich konnte es sehr gut nachvollziehen und wurde sofort in die Geschichte gesogen. Auch Millies mütterliche Sorgen und wie sie mit der plötzlichen Bedrohung ihres Lebens sowie Argents wechselhaftem Verhalten umgeht, werden gut und authentisch beschrieben.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt und nicht mehr losgelassen. Das lag vor allem an dieser tollen Verschmelzung aus Krimi-Handlung, denn man möchte wissen, wer die Morde in Auftrag gegeben hat und warum und wie alles zusammenhängt, und Romantik. Beide Stränge sind wunderbar miteinander verwoben und ergänzen sich perfekt, sodass keine Langweile aufkommt. Auch der Hintergrund des 19. Jahrhunderts hat mir sehr gut gefallen und die Beschreibungen der Mode und das Verhalten der Gesellschaft konnte ich mir bildlich vorstellen.

Obwohl das Buch zu einer Reihe gehört, kann es, meiner Meinung nach, gut für sich gelesen werden. Ich habe beispielsweise den ersten Band nicht gelesen, konnte aber trotzdem alles verstehen, da die relevanten Handlungen aus dem ersten Band gut zusammengefasst wurden.

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und absolut begeistert, sodass ich mich nun auf Band drei freue und kann das Buch Leuten, die gerne eine Mischung aus Krimi und rührender Liebesgeschichte lesen, nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.10.2018

Frömmigkeit trifft auf Sünde, Sekte auf Motorradgang und dazwischen die ganz große Liebe

Hades' Hangmen - Kyler
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Im zweiten Teil der Hades Hangmen Reihe erzählt Tillie Cole die Geschichte von Kyler „Ky“, dem Vizepräsidenten des Motorradclubs Hades Hangmen. Er wurde nach dem Motto „Weiber soll man gründlich lecken ...

Im zweiten Teil der Hades Hangmen Reihe erzählt Tillie Cole die Geschichte von Kyler „Ky“, dem Vizepräsidenten des Motorradclubs Hades Hangmen. Er wurde nach dem Motto „Weiber soll man gründlich lecken und hart vögeln - aber niemals anbeten“ großgezogen und hielt sich auch sein Leben lang daran. Eine Frau nach der anderen oder auch mal zwei gleichzeitig. Dann trifft er jedoch auf Lilah, die sein Club aus einer Sekte befreit hat und die einer richtiggehenden Gehirnwäsche unterzogen wurde und noch viele andere grausame Verbrechen hat ertragen müssen. Kyler erhält von seinem Präsidenten den Auftrag, Lilah die „Außenwelt“ nahe zu bringen, aber sie nicht anzufassen. Eine richtige Herausforderung für den Aufreißer, denn Lilah ist außerordentlich hübsch.

Bevor ich näher auf das Buch eingehe, möchte ich anmerken, dass ich den ersten Band der Reihe bislang nicht gelesen habe. Ich sah dieses Buch auf der Netgalley-Seite und das Cover sowie Klappentext haben irgendwie meine Aufmerksamkeit geweckt. Nachdem ich die guten Bewertungen für Band 1 gesehen hatte sowie merkte, dass es sich um jeweils unterschiedliche Protas handelte, dachte ich, ich könnte problemlos Teil 2 lesen und fragte es an. An dieser Stelle dankeschön an den LYX Verlag und Netgalley für die Bereitstellung des Leseexemplars, was meine Meinung nicht beeinflusst hat.

Obwohl ich den ersten Teil nicht kannte, kam ich trotzdem gut mit der Geschichte mit, da die Autorin die vorherigen Geschehnisse stets kurz umreißt, sodass ich grob wusste, was passiert war. Geholfen hat dabei auch das Glossar am Anfang, bei dem die wichtigsten „Fachausdrücke“ gut erklärt wurden.

Das Buch wird jeweils aus der Ich-Perspektive von Lilah und Ky erzählt und in wenigen Kapiteln kommt auch der „Prophet“ zu Wort. Dadurch erhält man wirklich gute Einblicke in das Innenleben der Beiden und so konnte ich gerade Lilahs Glauben und die Gehirnwäsche, die sie durchlebt hat, gut nachvollziehen. Tillie Cole schildert diese wirklich authentisch und ich konnte alle Handlungen Lilahs sehr gut nachvollziehen. Auch Kyler kommt mit seiner derben Sprache sehr glaubhaft rüber und es ist einfach nur schön zu sehen, wie ihm Lilah ans Herz wächst.
Die innere „Wandlung“ des Propheten von skeptisch zu fanatisch fand ich auch wirklich gut erzählt und faszinierend zu lesen.

Das Thema des Buches, dass eine Sekte auf eine Motorradgang trifft, finde ich einfach genial und habe ich so noch nicht gelesen. Dass die Autorin, wie sie erzählt, sich intensiv mit diesen Themen auseinandergesetzt hat, merkt man deutlich, denn es wirkt alles echt und glaubwürdig. Dadurch ist die Handlung natürlich umso erschreckender, da sie stellenweise sehr brutal und einfach nur grausam ist, aber das ist nun mal leider die Realität. Und diese hat die Autorin mit ihrer schlichten, aber prägnanten Erzählweise gut dargestellt. Ich konnte mich voll und ganz auf die Geschichte einlassen, habe mehrmals betrübt den Kopf geschüttelt und mit den Charakteren mitgelitten.

Das Buch hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen, selbst jetzt da ich es fertig gelesen habe. Daher werde ich mir nun auch gleich Teil 1 kaufen, denn ich möchte schließlich wissen, wie alles begann, und so wird die Wartezeit auf Band 3 verkürzt, dem ich nun entgegen fiebere. Der Club und seine Mitglieder sowie die befreiten Frauen sind mir nämlich ans Herz gewachsen und ich freue mich drauf, wieder mit ihnen „fahren“ zu dürfen.

Veröffentlicht am 01.10.2018

eine schöne Liebesgeschichte mit politischen Hintergrundthemen

American Royals - Wer wir auch sind
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In „American Royals - Wer wir auch sind“ erzählt Nicole Chase die Geschichte der Präsidententochter, Vegetarierin und engagierten Tierschützerin Maddie und dem Kriegsveteran, sowie Sohn der Vizepräsidentin ...

In „American Royals - Wer wir auch sind“ erzählt Nicole Chase die Geschichte der Präsidententochter, Vegetarierin und engagierten Tierschützerin Maddie und dem Kriegsveteran, sowie Sohn der Vizepräsidentin Jake. Die beiden kennen sich von klein auf, da sie mit der Politik ihrer Eltern aufgewachsen sind. Irgendwann trennten sich ihre Wege - Jake trat der Armee bei, Maddie studierte - doch nun treffen sie wieder auf einander. Maddie muss nämlich zur Strafe für einen missglückten illegalen Tierbefreifungsversuch Jake mit seiner Arbeit für Kriegsveteranen helfen. Dabei merken sie nicht nur, dass sie ähnliche Ziele vor Augen haben, sondern auch alte Gefühle flammen von neuem auf.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Maddie und Jake erzählt, sodass man gute Einblicke in ihre Gedanken und Gefühlswelt bekommt, die auch schön geschildert werden. Maddie war mir so gleich von Anfang an sympathisch mit ihrer großen Liebe für Tiere und ihrem Willen etwas zu verändern. Dass sie dabei vielleicht nicht die richtigen Wege einschlägt, kann ich ihr leicht verzeihen, da das im Eifer des Gefechts schon mal passieren kann und Maddie sieht auch irgendwann ihre Fehler ein. Das hat mir generell gut gefallen, wie sehr sie sich in dem Buch weiterentwickelt und von einem eher unbedarften, chaotischen, rebellischen Mädchen zu einer selbstbewussten Frau wird, die Mittel und Wege findet, um ihre Ziele durchzusetzen.
Auch Jake erlebt eine Wandlung, wobei er erst einmal einen Tiefpunkt erreichen muss, um wieder nach vorne sehen zu können. Seine Kriegserlebnisse und die dadurch resultierenden Traumata werden, meiner Meinung nach, gut geschildert und nachvollziehbar dargestellt.

Das Buch erzählt nicht nur die Liebesgeschichte von Jake und Maddie, die an sich nichts Neues wäre - Junge und Mädchen sind schon immer ineinander verliebt, gestehen sich das aber nie selbst ein, bis sie es schließlich doch zulassen und die große Liebe finden - aber vor dem Hintergrund der Themen Veteranen und Tierversuche, sowie politisch mächtiger Eltern bekommt das Ganze eine ganz andere Dynamik. Mir hat sehr gut gefallen, dass diese zwei Themen, die doch sehr aktuell sind und viel zu häufig verschwiegen werden, in diesem Buch aufgegriffen und feinfühlig auf den Tisch gebracht werden. Die Autorin scheut sich dabei nicht, die hässlichen Seiten aufzuzeigen und das hat mir gut gefallen. Man erlebt daher nicht nur die Liebe zwischen Jake und Maddie, sondern auch die Problematik der Veteranen und der Traumata, die ein Krieg auslösen kann.

Das Einzige, was mich bis zum Ende verwirrt hat, war die Chronologie der Ereignisse bzw. der gemeinsamen Vergangenheit von Maddie und Jake. Die wurde immer wieder aufgegriffen, aber ich konnte sie nicht zusammenpuzzlen. Es wäre schön gewesen, zu wissen, wie lange Maddies Vater nun im Amt war, seit wann sich die beiden Familien kennen und wie das passiert ist usw. Das blieb für mich irgendwie offen oder war zu ungenau. Der Geschichte tat das jedoch keinen Abbruch, nur meine Neugier konnte nicht vollständig befriedigt werden ;)

Die Nebenfiguren sind ebenfalls schön ausgearbeitet und mir direkt ans Herz gewachsen. Daher freue ich mich schon auf den zweiten Band, in dem es anscheinend um Jakes Schwester Caroline geht. Dieses Buch hat allerdings ein in sich abgeschlossenes Ende, falls sich jemand (wie ich zu Beginn) fragt, ob dieses Buch in dem zweiten Band seine Fortsetzung findet. Es gibt einen Epilog und die Geschichte wird auch zu einem schönen und zufrieden stellenden Ende gebracht, zumindest meiner Meinung nach.

Fazit, ich habe das Buch in kurzer Zeit verschlungen, fühlte mich gut unterhalten und geriet aber auch ins Grübeln, da eine brisante Thematik angeschnitten wird.