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Veröffentlicht am 14.04.2024

gelungenes Ende der Reihe

Neue Träume im Inselsalon
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Ein letztes Mal geht es nach Norderney in den Inselsalon der Familie Fisser. Frieda führt zusammen mit Paul den Salon und Lissy ist nach Hause zurückgekehrt um ihr Tochter Marina mit Hilfe der Familie ...

Ein letztes Mal geht es nach Norderney in den Inselsalon der Familie Fisser. Frieda führt zusammen mit Paul den Salon und Lissy ist nach Hause zurückgekehrt um ihr Tochter Marina mit Hilfe der Familie groß zu ziehen.

Diesmal geht es um den Zeitrahmen zwischen 1935 und 1953. Wir begleiten die Insel durch die Zeit des Nationalsozialismus, den Krieg, die Besatzungszeit danach und noch ein Stück weiter. Da heißt es sich immer wieder anpassen und dabei sich nicht selbst zu sehr zu verbiegen. Gerade die Frauen der Fissers schaffen es immer wieder Nischen für sich zu entdecken und so durch die schwierigen Zeiten zu kommen.

Mir hat das Buch wieder ausgesprochen gut gefallen. Es führt die Geschichte von Friedas Familie zu einem gelungenen Ende, auch wenn ich sie noch gerne weiter begleitet hätte. Wegen mir dürfte die Geschichte gerne weiter erzählt werden.

Der Autorin gelingt es immer wieder Norderney vor dem Auge des Lesers lebendig werden zu lassen. Es war da tatsächlich ein wenig wie nach Hause kommen, obwohl ich ja noch nie selbst dort war.

Die Geschichte des Salons und dessen Entwicklung war schön in die Familiengeschichte eingebettet und so bekommt man im Laufe der Reihe einen guten Einblick, inwiefern sich der Alltag im Friseurhandwerk im letzten Jahrhundert auch gewandelt hat. Und es ist doch immer wieder erstaunlich wie sehr sich das Leben alleine in den ersten 50 Jahren des 20. Jahrhunderts verändert hat. Das wird mir immer wieder bewusst, wenn ich solche Familiengeschichten lese.

Ich kann die Reihe wirklich nur empfehlen. Ich habe mich mit den Protagonisten sehr wohlgefühlt, auch wenn sie ja alle ihre Ecken und Macken haben. Oder vielleicht auch gerade deswegen.

Von mir daher wieder eine Leseempfehlung, für dieses Buch und für die gesamte Reihe!

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Veröffentlicht am 03.04.2024

gelungener Abschluß!

Der Klang des Windes
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Anna-Lisa hat einen Traum. eines Tages Bilder wie Henny Badonin machen, Bilder, die die Menschen im innersten berühren. Doch all die Jahre hat sie keine Technik gefunden, die ihr liegt. Als sie eines Tages ...

Anna-Lisa hat einen Traum. eines Tages Bilder wie Henny Badonin machen, Bilder, die die Menschen im innersten berühren. Doch all die Jahre hat sie keine Technik gefunden, die ihr liegt. Als sie eines Tages einen Fotografen kennenlernt, der ihr die Grundlagen der Fotografie beibringt, kommt sie einen Schritt voran, doch sie hat immer noch nicht ihr Thema gefunden. Durch die Bekanntschaft mit Ava und Solvie kommt sie ihrem Ziel näher, doch erst die Heimkehr auf den Darß gibt ihr den letzten Schubs zur Selbstfindung.

Mit diesem Band beschließt Patricia Koelle die Sehnsuchtswald Reihe. Wir lernen hier nicht nur Anna-Lisa kennen, sondern auch Emeric, der Vierte der Männer die die Windharfe im Wald auf dem Darß gebaut haben. Wie immer ist das Buch eine Auszeit. Die Gemeinschaft auf dem Darß, in der Anna-Lisa aufgenommen wird, als wäre sie nie weg gewesen tut schon beim Lesen gut und die Naturverbundenheit, die aus jeder Zeile spricht, bringt einen zur Ruhe.

Am Ende wird ein Faden begonnen, der dann wohl im ersten Band der neuen Reihe der Autorin weitergesponnen wird. So wird sich dann auch diese wieder in die Welt, die die Autorin so meisterlich geschaffen hat, einfügen. Ich freue mich schon drauf!

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Veröffentlicht am 03.04.2024

Zwischen Nordsee und Ruhrpott

Was die Dünen verheißen. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Julia möchte die Welt sehen, ihr ist St. Peter-Ording zu klein. Im Gegensatz zu ihrem Zwillingsbruder Achim, der bereits im Hotel unterstützt und eine Familie gründen will. Ihre Eltern sind von den Plänen ...

Julia möchte die Welt sehen, ihr ist St. Peter-Ording zu klein. Im Gegensatz zu ihrem Zwillingsbruder Achim, der bereits im Hotel unterstützt und eine Familie gründen will. Ihre Eltern sind von den Plänen Stewardess zu werden nicht sonderlich begeistert. Doch als Julia den Fotografen Björn kennenlernt und dann die Möglichkeit hat in Gelsenkirchen bei der Familie ein Praktikum zu machen, stellt sich für Julia sowieso die Frage, wie es denn weitergehen soll.

Mir hat dieser zweite Band wieder gut gefallen. Sabine und Tom, die wir aus Band eins kennen, haben sowohl das Hotel als auch das Café erfolgreich weiterbetrieben und wünschen sich von ihrem Kindern, dass sie ebenfalls im Familienbetrieb tätig werden. Als Julia da ausscheren will, ist besonders Tom nicht begeistert. Sabine macht ihm mehrfach klar, dass seine Tochter im einfach ähnlich ist und sie eine lange Leine braucht. Mir hat das gut gefallen, dass hier aus den Fehlern der Vergangenheit etwas mitgenommen wurde.
Julia fand ich zu Beginn des Buches reichlich kindisch. Ihr Plan zur Lufthansa zu gehen ist ja schön und gut, aber die Voraussetzungen müssen halt trotzdem erfüllt werden. Hier war mir Julia einfach zu impulsiv und Ich-bezogen.
Das Buch dreht sich aber auch um Sabine und ihre Familie in Gelsenkirchen, auch Freundin Rita nimmt wieder einen Platz im Buch ein. Mir hat es gut gefallen, wie deren Geschichten weitererzählt wurden.

Das Lebensgefühl der Zeit wurde wieder schön transportiert, man hat die siebziger Jahre richtig gut vor Augen und durch die erwähnte Musik auch in den Ohren. Der Schreibstil ist wie immer bildhaft und regt das Kopfkino an.

Alles in allem war es ein gelungener zweiter Teil. Ich bin gespannt was im dritten Teil noch auf uns zu kommt.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

spannender Fall

Enna Andersen und das weite Land
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Enna und ihr Team werden von Ennas ehemaligen Vorgesetzten gebeten einen alten Fall wieder aufzurollen, den er in seiner Anfangszeit bearbeitet hat und der nie gelöst werden konnte. Und als sie damit beginnen ...

Enna und ihr Team werden von Ennas ehemaligen Vorgesetzten gebeten einen alten Fall wieder aufzurollen, den er in seiner Anfangszeit bearbeitet hat und der nie gelöst werden konnte. Und als sie damit beginnen sich einzuarbeiten geschieht im direkten Umfeld der Hinterbliebenen ein weiterer Mord. Obwohl es für Enna klar ist, dass die Geschehnisse irgendwie zusammenhängen, werden ihr Fakten vorenthalten und sie nicht informiert. Das macht es um so schwieriger herauszufinden, was in der Vergangenheit passiert ist.

Dieser sechste Fall für Enna und ihr Team ist etwas kniffliger und mehr mit der Gegenwart verknüpft, als die Vorgänger. Mir hat das sehr gut gefallen. Nach und nach schält das Team heraus, wie der damalige Ablauf tatsächlich gewesen sein könnte, obwohl sie nur wenig handfeste Beweise haben und mehr auf die Erinnerungen der damals Beteiligten angewiesen sind.

Was ich auch wirklich gut fand, war die private Weiterentwicklung, die nicht nur Enna sondern auch Pia und Jan Paulsen einbezieht. Bei allen entwickeln sich die Beziehungen weiter und man freut sich, wie sie alle miteinander agieren und sich gegenseitig unterstützen.

Ich kann diesen spannenden Krimi wieder nur empfehlen. Ein sehr interessanter Fall, der bis zum Schluss rätselhaft bleibt und eine sympathische Ermittlertruppe. Ich hoffe, wir dürfen sie weiter bei ihren Fällen begleiten.

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Veröffentlicht am 30.03.2024

nicht ganz meins

Das Erbe unserer Zeit
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Gerda Branninger möchte gerne ins Familiengeschäft einsteigen, sie hat die passende Ausbildung und die Leidenschaft, die es dafür braucht. Doch dann verschwindet ihr Vater und hinterlässt ein Chaos, denn ...

Gerda Branninger möchte gerne ins Familiengeschäft einsteigen, sie hat die passende Ausbildung und die Leidenschaft, die es dafür braucht. Doch dann verschwindet ihr Vater und hinterlässt ein Chaos, denn er bestimmt Xaver, ihren Bruder zum Geschäftsführer. Der aber strebt eine Karriere als Musiker an und denkt gar nicht daran in die Firma einzusteigen. Gerda versucht alles beieinander zu halten, unterstützt von ihrer Freundin Billie, die ebenfalls um ihre beruflichen Wünsche als Ingenieurin kämpft.

An sich hat mir das Buch ganz gut gefallen. Es lies sich gut lesen und es spiegelt die Zeit und ihr Ansichten gut wieder. Was mich allerdings sehr gestört hat, was Liesel, Gerdas Schwester, die dauernd Intrigen spinnt und alles versucht um ihrer Schwester und Billie zu schaden. Ich mag solche Intrigen nicht sonderlich und das Setting hat den Frauen auch ohne diese schon genug Hürden in den Weg gelegt.

Von daher muss ich sagen, hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt, trotz guten und spannenden Schreibstils. Aber wer sich nicht an Intrigen und Familienstreit stört, bekommt hier ein schönes Buch aus der Zeit kurz nach dem zweiten Weltkrieg.

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