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Veröffentlicht am 07.05.2022

spannende Familiegeschichte

Töchter der Speicherstadt – Der Duft von Kaffeeblüten
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Maria lebt in Brasilien, zusammen mit ihrem Vater. Als dieser krank wird, stellt sich heraus, dass die Kaffeeplantage der Familie verkauft werden muss. Es kommt ein Deutscher, Johann Behmer, der Interesse ...

Maria lebt in Brasilien, zusammen mit ihrem Vater. Als dieser krank wird, stellt sich heraus, dass die Kaffeeplantage der Familie verkauft werden muss. Es kommt ein Deutscher, Johann Behmer, der Interesse an der Plantage zeigt und der sich Hals über Kopf auch in Maria verkuckt. Die beiden heiraten und Maria zieht mit Johann nach Deutschland. In ihrer neuen Familie wird sie jedoch nicht willkommen geheißen, für ihre Schwägerin ist sie nur die „Wilde“, die ihren gesellschaftlichen Ambitionen im Weg steht. Die Situation eskaliert über die Jahre mehr und mehr, bis schließlich ein verhängnisvolles Familiengeheimnis die Familie erschüttert.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Maria ist eine starke Hauptfigur, die es im Laufe des Lebens lernt, ihre Impulsivität zu beherrschen und ihre Ziele auf anderen Wegen zu erreichen. Sie schafft es in einer Zeit, in der Frauen aus der Kaufmannsschicht nicht handeln durften, einen Vertrieb für den Kaffee ihrer Plantage aufzubauen. Und sie lässt sich nicht von ihrer Schwägerin Gertrud kaputt machen, obwohl die alles daran setzt ihr zu schaden.

Das Buch beleuchtet die Zeit von 1889 bis 1918. Die gesellschaftlichen Entwicklungen in dieser Zeitspanne waren schon enorm und besonders Gertrud muss lernen, dass allein die Herkunft eben doch nicht immer alles ist. Maria tut sich da mit den Veränderungen doch leichter. Die Geschichte ist durchgängig spannend, allein das Familiengeheimnis und dessen Folgen sind sehr geschickt aufgebaut. Am Ende gibt es noch eine Überraschung, die den Appetit auf Band zwei erhöht.

Von mir daher eine Leseempfehlung für dieses interessante und toll zu lesende Buch!

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Veröffentlicht am 30.04.2022

sehr spannend

Die Totenärztin: Goldene Rache
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Nachdem am Ende des ersten Bandes Tilde entführt worden ist, mag Fanny nicht daran glauben, dass sie nicht mehr lebt. Vor allem da Graf Waidring Tilde und alle anderen, an denen Fanny etwas liegt, als ...

Nachdem am Ende des ersten Bandes Tilde entführt worden ist, mag Fanny nicht daran glauben, dass sie nicht mehr lebt. Vor allem da Graf Waidring Tilde und alle anderen, an denen Fanny etwas liegt, als Druckmittel benutzt, um sie dazu zu bringen, für sie zu arbeiten. Als immer mehr Tote aus seinem Freundeskreis bei Fanny eingeliefert werden und sich herausstellt, dass es wohl jemand auf Waidring selbst abgesehen hat, muss Fanny entscheiden, ob der Feind ihres Feindes ihr Freund sein kann.

In diesem zweiten Band der Reihe um die Gerichtsmedizinerin Fanny Goldmann begleiten wir sie nun, als sie herauszufinden versucht, was Waidring mit Tilde angestellt hat. Zur Seite stehen ihr dabei wieder Max, Franz und auch Schlomo, auch wenn es immer wieder zu Missverständnissen kommt. Besonders Franz und Schlomo sind mir in diesem Band noch einmal so richtig ans Herz gewachsen. Fanny ist in diesem Buch deutlich selbstbewusster als im Vorgänger, man merkt ihr deutlich an, was die Geschehnisse mit ihr machen.

Ich fand diesen Band noch einmal deutlich spannender als den ersten Band. Man ist sofort wieder mitten im Geschehen und es wird keine Minute langweilig. Besonders interessant fand ich die Szenen, in denen Fanny mit Franz die Obduktionen an den Ermordeten durchführt und dabei auf allerlei interessante Details stoßen. Schön auch, dass wir Fannys Vater noch ein bisschen mehr kennenlernen durften.

Ich freue mich schon auf den nächsten Band der Reihe. Am Ende des Buches gibt es einen Teaser, der den Leser neugierig macht auf das was wohl im Folgebuch passieren wird. Allerdings ist es diesmal bei weitem nicht so ein offenes Ende wie in Band eins.

Von mir also wieder eine volle Leseempfehlung für dieses Buch und auch für die Reihe an sich. Band ein sollte man vorher auf jeden Fall gelesen haben.

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Veröffentlicht am 29.04.2022

ein tolles Sommerbuch!

Mit dir ist alles schöner
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Franziska hat einen richtig schlechten Tag, als sie auch noch erfährt, dass ihr Vater gestorben ist. Ihr wird klar, dass sie damit wohl den Campingplatz geerbt hat und ihr nichts anderes bleibt als zurückzukehren, ...

Franziska hat einen richtig schlechten Tag, als sie auch noch erfährt, dass ihr Vater gestorben ist. Ihr wird klar, dass sie damit wohl den Campingplatz geerbt hat und ihr nichts anderes bleibt als zurückzukehren, in ihre Heimat, der sie vor Jahren entflohen ist.

Doch schnell zu verkaufen ist auch keine Lösung, dafür muss zu viel gemacht werden. Gemeinsam mit den Dauercampern und Freunden ihres Vaters macht sich Franziska daran, den Platz wieder herzurichten. Dabei wachsen ihr die Bewohner immer mehr ans Herz und besonders der schweigsame Elektriker Erik macht es ihr schwer, ihre eigentlichen Pläne in die Tat umzusetzen.

Ich habe dieses Buch in einem Rutsch gelesen. Es ist herzerwärmend und hat mich zum Schmunzeln, zum Träumen und zum Weinen gebracht. Was will man mehr von einem Buch? Da wir hier auch Camper sind, konnte ich vieles gut nachvollziehen, wobei Vogelsang-Storch anfangs jetzt auch nicht mein bevorzugter Platz wäre. Allerdings ist die Gemeinschaft dort einfach grandios und alle packen gemeinsam an, auch wenn man sich mal uneins ist. Und Franziska tut es gut, einmal zu Ruhe zu kommen und sich zu fragen, was sie mit ihrem Leben eigentlich anfangen will. Denn wenn sie ehrlich ist, lief es bis dahin nicht wirklich rund und sie ist mehr anderen Erwartungen hinterhergelaufen, als sich mit ihren eigenen Bedürfnissen auseinanderzusetzen.

Ich kann das Buch nur empfehlen, es ist sehr gute Unterhaltung und macht richtig Spaß beim Lesen. Und das Cover des Buches ist im übrigen wirklich wunderschön!

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Veröffentlicht am 28.04.2022

nicht so meins

American Crown – Beatrice & Theodore
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Amerika ist eine Monarchie. Als die Revolution beendet war, wurde George Washington das Königsamt angetragen und seitdem herrschen seine Nachkommen über das Königreich Amerika. Beatrice wird die erste ...

Amerika ist eine Monarchie. Als die Revolution beendet war, wurde George Washington das Königsamt angetragen und seitdem herrschen seine Nachkommen über das Königreich Amerika. Beatrice wird die erste Königin des Landes werden, nachdem endlich die Thronfolge geändert wurden. Ein Leben lang wurde sie auf ihr Amt vorbereitet, doch wird sie es wirklich ausfüllen können? Und ist sie bereit ihr persönliches Glück hintenan zu stellen?

Die Geschichte wird aus vier Perspektiven erzählt. Einmal aus der Sicht von Beatrice, die zerrissen ist zwischen ihren königlichen Pflichten und ihrer Liebe zu einem Bürgerlichen. Dann aus der Sicht ihrer Schwester Samantha, die ihren Platz in der Welt noch nicht gefunden hat und sich ausgerechnet in einen der möglichen Ehemänner ihrer Schwester verliebt. Ihre Freundin Nina begleitet sie schon seit Kindeszeiten und ist auch schon seit langem in Samanthas Zwillingsbruder Jeff verliebt. Und zu guter Letzt begleiten wir noch Daphne, die alles daran setzt ihren Exfreund Jeff zurückzubekommen.

Ich fand das Setting sehr interessant und das Buch lies sich an sich auch sehr flott lesen. Allerdings bin ich wohl zu alt für diese Art von Geschichte. Mir war es zu viel Gossip, zu viel Intrigen und zu wenig Miteinander. Ich habe keine Verbindung zwischen den Protagonisten gefühlt, irgendwie konnte man immer nur mit demjenigen, aus dessen Perspektive das Kapitel gerade geschildert wurde, mitfühlen. Die anderen Figuren blieben dabei für mich dann recht blass.

Was ich recht witzig fand war, dass die Autorin Gewohnheiten realer Königshäuser auf das fiktive amerikanische Königshaus übertragen hat. So kommuniziert Beatrice mit ihrem Leibwächter mit Hilfe ihrer Handtasche, so wie Queen Elizabeth das wohl auch handhabt. Da merkt man die Liebe der Autorin zum royalen Hintergrund. Gut rübergekommen sind auch die Zweifel, die gerade Beatrice, aber auch ihre Schwester Samantha plagen. Allerdings hatte ich manchmal nicht das Gefühl, dass die Protagonisten die 20 Jahre kaum erreicht haben. An vielen Ecken wirken sie deutlich älter.

Alles in allem war das Buch nicht so richtig etwas für mich. Jüngere Leser haben vielleicht mehr Spaß an daran. Allerdings muss man doch vor dem offenen Ende warnen. Allerdings erscheint Band 2 bereits im Juni, so dass die Wartezeit nicht allzu lange ist.

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Veröffentlicht am 22.04.2022

zwei Welten treffen aufeinander

Rosenkohl und tote Bete
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Manne Nowak und seine Frau Petra stimmen sich gerade auf den Beginn des neuen Gartenjahrs ein, als sie ihre neuen Parzellennachbarn kennenlernen. Caro und Eicke von Ribbeck, die auf den ersten Blick so ...

Manne Nowak und seine Frau Petra stimmen sich gerade auf den Beginn des neuen Gartenjahrs ein, als sie ihre neuen Parzellennachbarn kennenlernen. Caro und Eicke von Ribbeck, die auf den ersten Blick so wirken, als hätten sie vom Gärtnern keine Ahnung und wären ziemlich oberflächlich. Allerdings stellt sich beim gemeinsamen Grillen heraus, dass der Schein eher trügt und als Eicke beim Umgraben eines Beetes die Leiche von Mannes ehemals besten Freund findet und Caro sich anbietet Manne bei eigenen Nachforschungen zu unterstützen, merken die Nowaks, dass die von Ribbecks doch in die Gärtnergemeinschaft Harmonie passen.

Ich fand das Buch sehr amüsant und gut geschrieben. Die Geschichte wird abwechselnd aus Mannes und Caros Sicht erzählt, was es leicht macht, beide zu mögen. Und man merkt, wie unterschiedlich doch äußerer Anschein und inneres Erleben tatsächlich auseinander gehen. Auch die Nebenfiguren fand ich toll gezeichnet, besonders Mannes Sohn Jonas und seine Freundin Mala, die mit ihrem trocknen Humor und der nötigen Distanz so manch hilfreiche Schlussfolgerung zieht.

Der Kriminalfall ist sehr spannend und am Ende wird es noch einmal dramatisch. Auch das Setting ist toll beschrieben, man reist gemeinsam mit Caro und Manne durch Berlin, als wäre man dabei. Die Autorin schafft es ein Bild des heutigen Berlins zu zeichnen und dabei auch die Vergangenheit in DDR-Zeiten mit einzubeziehen. Auch die Gentrifizierung Berlins und deren Vor- und Nachteile werden erwähnt. Dabei zeigt sich, dass Manne eine ziemliche Vorliebe für gute Kuchen aus aller Welt hat.

Die Idee Caros, eine Privatdetektei zu gründen, bildet die Grundlage für weitere Bände, über die ich mich sehr freue. Mir hat dieses Buch nämlich sehr gut gefallen. Es ist eine gelungene Mischung aus spannenden Krimi und humorvollem Miteinander in der Schrebergartenkolonie. Von daher ist es schön, dass ein zweiter Band bereits angekündigt ist.

Ich kann diese neue Reihe nur empfehlen, spannend, humorvoll und gut zu lesen!

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