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Veröffentlicht am 07.10.2023

Islandpullover für Anfänger

Outdoor-Islandpullover
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Satu Rämö schreibt eigentlich Island-Krimis, doch in diesem Buch lässt sie sich von Sigridur Sif Gylfadottir in die Kunst der selbstgemachten Islandpullover einführen. Das Ergebnis ist gelungen! Von Anfang ...

Satu Rämö schreibt eigentlich Island-Krimis, doch in diesem Buch lässt sie sich von Sigridur Sif Gylfadottir in die Kunst der selbstgemachten Islandpullover einführen. Das Ergebnis ist gelungen! Von Anfang bis Ende wird jeder Schritt bei der Herstellung dieser Strickprojekte leicht verständlich erklärt.

Alle Modelle werden aus der traditionellen Istex-Wolle Islands gestrickt. Mehr als die Hälfte der dreizehn Pullover wird aus dem etwas dünneren Garn Lettlopi gefertigt, die anderen aus Alafosslopi, Plötulopi oder Einband.

Die Muster sind einfach zu stricken, in der Regel werden nicht mehr als zwei Farben in einer Reihe verwendet. Daher sind diese Modelle sehr gut für Anfänger geeignet. Besonderheiten beim Stricken von Islandpullovern werden erklärt, zum Beispiel das Verkreuzen der Fäden, die Abnahmen oder das Schließen der Armlöcher. Besonders hilfreich sind die bebilderten Erklärungen zur Fertigstellung der Pullover.

Jeder Islandpullover kann in fünf verschiedenen Größen gestrickt werden. Es werden außerdem jeweils mehrere Variationen in unterschiedlichen Farbkombinationen gezeigt, mal von Frauen, mal von Männern getragen. Es ist auch ein Modell dabei, das für Kinder im Alter von zwei bis zwölf Jahren gestrickt werden kann.

Die Erklärungen erstrecken sich über vier bis fünf Seiten pro Modell, sie sind also ausführlich und enthalten immer ein farbiges Zählmuster mit Hinweisen zu den Abnahmen. Auch wenn Isländer traditionell vorne und hinten gleich sind, wird erklärt, wie ein höherer Rücken gearbeitet werden kann.

Sehr schön ist auch, dass einige Modelle weit geschnitten sind, andere eng anliegend, einige kurz, andere lang. Es gibt also für jeden Geschmack die richtige Passform.

Zwischen den einzelnen Modellen finden sich ansprechende Bilder der Natur Islands und Erklärungen über isländische Bräuche oder Begriffe. Daher werden vor allem Islandliebhaberinnen von diesem Strickbuch begeistert sein. Interessant ist auch die Geschichte der Islandpullover.

Fazit: Mit leicht verständlichen Erklärungen und ausführlichen Anleitungen ist dieses Buch vor allem für Anfänger der Isländer-Strickkunst empfehlenswert. Doch alle Island-Liebhaber werden mit den interessanten Informationen und den schönen Fotos sicher Freude an diesem Buch haben!

Veröffentlicht am 01.10.2023

Trost und Gottesnähe für jeden

Gebete von Gott - Für dich und mich
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„Manchmal haben wir keine Worte zum Beten. … Darum schenkt uns Gott seine Bibel-Worte zum Beten.“

Das Buch „Gebete von Gott – Für dich und mich: Ausgewählte Psalmen in einfachen Worten" von Franziska ...

„Manchmal haben wir keine Worte zum Beten. … Darum schenkt uns Gott seine Bibel-Worte zum Beten.“

Das Buch „Gebete von Gott – Für dich und mich: Ausgewählte Psalmen in einfachen Worten" von Franziska C. Schmid ist ein ganz besonderes Buch. In leicht verständlicher Sprache enthält es Auszüge aus 46 Psalmen, die das Herz berühren und Trost spenden. Die gut lesbare Schrift ist groß, die Sätze sind kurz und einfach. Bei jedem Psalm werden die Verse wiedergegeben, die besonders nah an unserer Lebenswirklichkeit sind.

Dieses Buch ist für Menschen konzipiert, die Schwierigkeiten beim Lesen haben, bietet jedoch auch allen anderen einen neuen Zugang zu vertrauten Texten. Hier sind einige Beispiele für die lebensnahe und ansprechende Ausdrucksweise:
Psalm 23: Wenn ich durch eine Dunkelheit gehen muss, ist er da.
Psalm 126: Tränen sind kostbare Samen. Gott macht Freude daraus.
Der Hauptgedanke wird in einfachen Worten ausgedrückt, sodass er für jeden leicht nachvollziehbar ist, wobei das wunderbare biblische Bild erhalten bleibt und das Herz berührt.

Das Inhaltsverzeichnis ist eine große Hilfe bei der Suche nach einem passenden Psalm. Themen wie „allein“, „Schutz“, „Reue“ oder „Abendlied“ zeigen den wichtigsten Gedanken des Psalms an. Auf jeder Seite findet sich unten diese thematische Überschrift und die Psalmangabe. Die beiden Lesebändchen und das stabile, abwischbare Cover sind weitere Pluspunkte dieses benutzerfreundlichen Buchs.

Fazit: Ein wunderbares Geschenk für Menschen, für die der normale Bibeltext schwer verständlich ist. Die Worte bleiben nah am Originaltext der Bibel, sind leicht verständlich und sprechen Alltagserfahrungen an. Sehr empfehlenswert, und auch gut geeignet für den Einsatz im Unterricht oder in kirchlichen Gruppen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.09.2023

Jesus ist Sieger

Und wenn die Welt voll Teufel wär ...
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Gibt es den Teufel wirklich? Können Christen vom Bösen besessen sein? Was ist geistliche Kampfführung, und ist diese Praxis biblisch? Diese und viele weitere Fragen beantwortet der Theologe Heinrich Rust ...

Gibt es den Teufel wirklich? Können Christen vom Bösen besessen sein? Was ist geistliche Kampfführung, und ist diese Praxis biblisch? Diese und viele weitere Fragen beantwortet der Theologe Heinrich Rust in dieser informativen und wertvollen Auseinandersetzung mit der Frage nach dem Bösen. Trotz der Schwere des Themas ist dieses Buch hoffnungsvoll, denn auf jeder Seite wird deutlich, dass Gott durch Jesus Christus den Teufel besiegt hat. Und diesen Sieg können wir, als Kinder Gottes, in unserem Kampf gegen das Böse in Anspruch nehmen.

Der Autor holt bei seiner sachlichen und gründlichen Untersuchung dieses Themas weit aus. So beginnt er beispielsweise mit mittelalterlichen Vorstellungen von Hölle und Teufel und fragt, ob solche Gedanken in unsere aufgeklärte Zeit hineinpassen. Anschließend geht er auf die biblischen Aussagen über das Böse und die Hölle ein. Dabei legt er die wenigen Bibelstellen aus, die es hierzu gibt, und betont dabei, dass manche Fragen offen bleiben müssen, weil die Aussagen der Bibel mehrere Schlüsse zulassen. Er erläutert verschiedene Auslegungsmöglichkeiten, weist dabei auch auf Lehren hin, die zwar vertraut klingen, sich aber nicht biblisch begründen lassen.

Nach den Betrachtungen über das Böse, geht es um Gottes Macht, die Verantwortung des Menschen und den Auftrag der Gemeinde. Immer wieder veranschaulicht Rust das Gesagte mit Beispielen aus der Praxis. Er erzählt von Befreiungen aus dämonischer Belastung, aber auch von Menschen, die zwar mithilfe eines Seelsorgers Befreiung suchen, sich aber einfach von Sünde in ihrem Leben abwenden müssen. Bei diesen Beispielen fällt die nüchterne Betrachtungsweise des Autors positiv auf. Seine Überlegungen sind niemals schwärmerisch oder weltentrückt. Das tut bei diesem Thema gut und ist eine große Bereicherung.

In den letzten Kapiteln geht es um ganz konkrete Befreiungsdienste in der Gemeindepraxis. Praktische Ratschläge finden hier ebenso ihren Platz wie Kritik an unbiblischer Praxis. Am Ende des Buchs betont der Autor noch einmal ganz persönlich, dass die Beschäftigung mit dem Bösen ihm nicht Angst macht oder ihn verunsichert, weil Jesus der Sieger ist.

Fazit: Ein wichtiges Buch, das über biblischen Aussagen informiert und konkrete Wegweisung für die Praxis gibt. Dabei ist vor allem die sachliche und ausführliche Auseinandersetzung mit dem Thema wertvoll. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 17.09.2023

Ein Land der Hoffnungslosen

"Wir waren glücklich hier"
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Der Journalist und Islamkenner Christoph Reuter berichtet seit 2002 immer wieder aus dem kriegs- und krisengeplagten Afghanistan. Er wagt sich dorthin, wo die Wenigsten hinkommen. Er spricht mit den Taliban ...

Der Journalist und Islamkenner Christoph Reuter berichtet seit 2002 immer wieder aus dem kriegs- und krisengeplagten Afghanistan. Er wagt sich dorthin, wo die Wenigsten hinkommen. Er spricht mit den Taliban und ihren Gegnern, mit Künstlern, Intellektuellen und einfachen Bauern. Dabei möchte er sich ein Bild von den Problemen dieses Landes machen, mit der Frage nach möglichen Lösungen. Doch sein Fazit ist recht hoffnungslos.

Mit einem Schwerpunkt auf den Ereignissen seit dem Abzug der USA und ihrer Verbündeten greift dieses Buch auch auf weiter zurückliegende Ereignisse zurück, denn das ist notwendig, um die aktuelle Situation zu verstehen. So berichtet der Autor von einer florierenden Baumwollfabrik, von beharrlichen Bauern, die trockenes Ackerland urbar gemacht haben, von der Suche nach Gold und vielem mehr. Er beschreibt seine Reisen über Straßen, die Minenspuren tragen, und seine Erfahrungen in weit abgelegenen Gebieten, die seit Jahren nur sehr schwer erreichbar waren.

Immer wieder kommentiert der Autor das Erlebte. Er stellt fest, wie viel Geld sinnlos investiert worden ist, und erklärt, warum der Versuch, eine Demokratie zu errichten, scheitern musste. Er weist auf großes Unrecht hin, feindselige oder auch gedankenlose Handlungen, die zu einer Vielzahl von Opfern geführt haben. Verursacht von den Taliban, ja, aber auch von den Amerikanern und den Deutschen.

Es ist ein Buch, das erschüttert, nachdenklich macht und zu Tränen rühren kann. Gerade die Schicksale der einfachen Menschen, die wenig oder gar nichts mit den ganzen politischen Scharmützeln zu tun haben, machen betroffen. Neben einigen Berichten von betroffenen Frauen, stehen in diesem Buch Schicksale von Männern im Vordergrund. Das ist schade, aber auch verständlich, denn in diesem geschlechtergetrennten Land ist klar, dass ein männlicher Journalist eher die Geschichten der Männer zu hören bekommt.

Fazit: Ein mutiger Bericht über die großen Hintergründe, aber auch über Einzelschicksale, der hilft, die gegenwärtige Situation in Afghanistan zu verstehen. Sehr empfehlenswert!

Veröffentlicht am 13.09.2023

Schwäche als Stärke

Zerbrechliche Gefäße
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Weltweit nimmt die Verfolgung von Christen zu. Die Realität dieser Glaubensbrüder und -schwestern unterscheidet sich deutlich von unseren Erfahrungen im Westen. Während wir für unseren Glauben vielleicht ...

Weltweit nimmt die Verfolgung von Christen zu. Die Realität dieser Glaubensbrüder und -schwestern unterscheidet sich deutlich von unseren Erfahrungen im Westen. Während wir für unseren Glauben vielleicht hin und wieder belächelt werden oder gar berufliche Nachteile erleiden, verlieren Menschen in anderen Ländern aufgrund ihres Glaubens alles; Familie, Besitz, Ruf. In vielen Fällen werden sie außerdem inhaftiert und gefoltert.

Der Autor dieses Buchs möchte nicht herausstellen, dass verfolgte Christen die besseren Christen sind, vielmehr ermutigt er, von ihnen zu lernen. Wenn wir uns bewusst machen, was bedrängte Nachfolger Jesu mitmachen, stellen wir eventuell fest, dass wir uns in unserem Glauben und unserer Gemeindepraxis zu sehr an unseren eigenen Bedürfnissen orientieren. Wir sehen, dass gerade in der Zerbrechlichkeit des Leidens, biblische Wahrheiten sich als die wahre Grundlage des Lebens erweisen.

Kenneth Harrod zählt anhand von fünf Stichpunkten auf, in welchen Bereichen wir unser Denken hinterfragen sollten – Mission, Evangelium, Gnade, Kirche und Hoffnung. Dabei steht der Gedanke im Mittelpunkt, dass uns neu bewusst werden muss: Wir sind schwache und zerbrechliche Gefäße, und alle Kraft kommt von Gott und nicht von uns. Außerdem zeigt der Autor eindrücklich, dass unsere ewige Hoffnung viel wertvoller ist als alles, woran wir so krampfhaft festhalten.

Der Inhalt dieses Buchs berührt zutiefst. Es enthält zwar einige Beispiele für schwere Schicksale, doch diese stehen nicht im Vordergrund. Im Kern handelt es sich um eine eingehende Betrachtung von Bibelstellen, die sich mit dem Thema Leiden beschäftigen - und davon gibt es viele. Der Autor überzeugt durch seine Aufdeckung von Schwachstellen in unserer verwöhnten christlichen Kultur und verweist auf biblische Wahrheiten. Jedes Kapitel schließt mit Fragen ab, die sowohl allein als auch in einer Gruppe bearbeitet werden können.

Fazit: Ein wichtiges Buch für Christen im Westen, das die wunderbare Botschaft vermittelt, dass unsere Schwachheit tatsächlich unsere Stärke ist, denn gerade wenn wir schwach sind, kann Gott durch uns wirken. Sehr empfehlenswert!