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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2017

ganz unterhaltsam

Die Rache der Hurenkönigin
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Frankfurt, im Jahre 1522 zur Zeit der Herbstmesse. Ursel Zimmer, die Hurenkönigin, ist noch immer mit ihrem Geliebten Bernhard Wanebach zusammen und führt ein geruhsames Leben. Sie beabsichtigt, eine Kriminalchronik ...

Frankfurt, im Jahre 1522 zur Zeit der Herbstmesse. Ursel Zimmer, die Hurenkönigin, ist noch immer mit ihrem Geliebten Bernhard Wanebach zusammen und führt ein geruhsames Leben. Sie beabsichtigt, eine Kriminalchronik zu verfassen. Es ist aber auch eine Zeit, in der sich die Fronten zwischen Lutheranern und Altgläubigen verhärtet haben. Es werden die Ehefrauen von Anhängern des Lutheranischen Glaubens brutal ermordet und als Mater Dolorosa hergerichtet. Als auch Isolde, Bernhards Nichte, ermordet wird, und dass, obwohl sie schwanger ist, ist die Hurenkönigin wieder einmal als Ermittlerin gefordert, denn man verdächtigt anscheinend einen Falschen…

Dieser historische Roman hat mir sehr gut gefallen. Die Sprache ist einfach. Die Geschichte wird flüssig und unterhaltsam geschrieben. Ich habe auch den Eindruck, dass Ursula Neeb sehr gut recherchiert hat. Das Buch hat mir ebenso gut gefallen wie die Vorgängerromane. Den Titel fand ich zwar nicht so ganz passend, von einer Rache der Hurenkönigin war da nichts zu lesen. Und leider war es für mich auch schnell klar, wer der Mörder in Wirklichkeit ist, das tat aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Nach dem Epilog vermute ich, das war das letzte Buch der Reihe, was ich schade finde, ich hoffe, es wird doch noch weitere Romane um Ursel Zimmer geben

Veröffentlicht am 18.01.2017

Neues von der Wanderhure

Die List der Wanderhure
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Das Waldkloster von Isabelle de Melancourt wird von den Ordensrittern des Hammerkreuzes unter Führung des Ritter Gordeanus überfallen. Die Ritter sind Isabelles Familiengeheimnis auf der Spur. Einer ihrer ...

Das Waldkloster von Isabelle de Melancourt wird von den Ordensrittern des Hammerkreuzes unter Führung des Ritter Gordeanus überfallen. Die Ritter sind Isabelles Familiengeheimnis auf der Spur. Einer ihrer Vorfahren soll den heiligen Gral mitgebracht und irgendwo versteckt haben. Eine der Nonnen, Justina, kann fliehen. Sie trifft unterwegs auf ihren Verlobten, ihren Onkel, der sie abholen wollte vom Kloster, um Justinas Erbe zu beanspruchen. Justina wird auch noch von Gordeanus Leuten verfolgt. Sie begegnet aber außerdem Marie und Michel, die ihr das Leben retten und sich ihrer annehmen. Gemeinsam macht die Gruppe sich auf, das Kloster und die Äbtissin zu befreien, während Gordeanus mit einem Teil seiner Truppe schon auf der Suche nach dem Gral ist. Nach dem heiligen Gral ergibt sich dann eine aufregende Schnitzeljagd. Gibt es den Gral wirklich und wer löst das Rätsel als erster?

Das Buch spielt zu einer Zeit, wo Trudi, die Tochter der Wanderhure, noch klein ist und Michel Adler noch lebt. Diese Abweichung in der Chronologie störte mich überhaupt nicht, denn ich freute mich, wieder einmal von Michel und Marie lesen zu können. Wie immer hat das Autoren-Duo die Handlung spannend und unterhaltsam geschrieben. Mir war zu keiner Zeit langweilig und ich habe das Buch sehr gern und fast in einem Zuge gelesen. Oftmals sind Fortsetzungen nur ein lauwarmer Aufguss, das ist hier definitiv nicht der Fall. Ich fand auch diesen Band um Marie Adler wieder sehr gelungen. Die Autoren schreiben sehr bildhaft, so dass ich mich immer durch das laufende "Kopfkino" in die Handlung gut hineinversetzen kann. Das einzige, was mich bei diesem "Kopfkino" ein wenig störte, wofür das Autoren-Duo aber gar nichts kann, ist, dass ich nun keine eigene Vorstellung von Marie und Michel mehr habe, sondern wegen der Verfilmung immer Alexandra Neldel vor mir sehe. Da hatte mir meine "Besetzung" früher besser gefallen...

Veröffentlicht am 18.01.2017

ein vielschichtiger Fall

Wachkoma
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Hannah Jakobs (Spezialermittlerin des BKA für Vermisstenfälle) Weg führt dieses Mal nach Lübeck. Sie hilft bei den Ermittlungen im Fall der verschwundenen Journalistin Dorina Siebert, die anscheinend von ...

Hannah Jakobs (Spezialermittlerin des BKA für Vermisstenfälle) Weg führt dieses Mal nach Lübeck. Sie hilft bei den Ermittlungen im Fall der verschwundenen Journalistin Dorina Siebert, die anscheinend von ihrem Urlaubsort in Dänemark entführt wurde. Vor kurzem war eine andere Frau entführt worden, diese tauchte jedoch bald darauf wieder auf, kann sich aber an nichts erinnern. Hannah vermutet dennoch einen Zusammenhang. Der Fall gestaltet sich als äußerst vielschichtig und führt bis nach Rumänien und zu schlimmen Vorfällen in der dortigen politischen Vergangenheit. Es ist für die Ermittler sehr schwierig, Zusammenhänge aufzudecken. Aber Hannah "verbeißt" sich wieder einmal in den Fall...
Mir hat auch dieser Krimi von der Autorin sehr gut gefallen. Sehr intelligent konstruiert, mit einigen überraschenden Wendungen, sympathischen Ermittlern und durchgängiger Spannung. Dazu noch sehr gut geschrieben und flüssig zu lesen. Und in Hannahs Hund Kotti habe ich mich ja schon im ersten Band verliebt, auch um ihn gibt es ein paar spannende Seiten, die mich das Buch nicht mehr weglegen ließen. Den Titel fand ich nicht ganz so gut gewählt, das "Wachkoma" spielte nur ganz am Rande eine Rolle. Das tat dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch. Ich freue mich auf weitere Krimis mit Hannah, vielleicht findet auch ihre neue Freundin Dagmar darin eine Rolle.

Veröffentlicht am 18.01.2017

ein tolles Buch

Tochter der Elbe
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1248: Hilke lebt als Tochter eines Dachdeckermeisters in der Haseldorfer Marsch. Liebevoll kümmert sie sich um ihren Freund aus Kindertagen: Hein, ehemeliger Lehrling ihres Vaters. Seit dem er als Kind ...

1248: Hilke lebt als Tochter eines Dachdeckermeisters in der Haseldorfer Marsch. Liebevoll kümmert sie sich um ihren Freund aus Kindertagen: Hein, ehemeliger Lehrling ihres Vaters. Seit dem er als Kind vom Dach gefallen ist, ist er querschnittsgelähmt und auf die Hilfe seiner Mutter, einer Hebamme, und Hilkes angewiesen. Eines Tages bricht eine Sturmflut über Friedrichsdorf herein. Hilke, die gerade mit Hein und ihrem Leiterwagengespann unterwegs war, schafft es zu überleben und auch Hein in Sicherheit zu bringen. Allerdings sind ihre Eltern und Heins Mutter umgekommen. Die Dorfbewohner, die sich retten konnten, aber viel verloren haben, neiden Hein sein Überleben und feinden das Freundespaar an. So macht sich Hilke mit Hein auf, um nach ihrem sich auf der Walz befindlichen Verlobten Jens zu suchen. Doch das ist problematisch, liegt doch König Erik von Dänemark im Krieg mit seinem Bruder Abel, Flensburg ist verwüstet...
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Wieder einmal ein historischer Roman, den ich kaum aus der Hand legen konnte. Es ist sehr gut, bildhaft und flüssig geschrieben. Hilkes Schicksal, die erlebten Höhen und Tiefen und ihre Treue zu dem gelähmten Hein trotz aller Anfeindungen und Widrigkeiten haben mich völlig gefesselt. Es gibt immer wieder Wendungen und Abenteuer auf Hilkes Weg, böse und gute Menschen, schlimme Erlebnisse, aber auch das ganz große Glück. Mir war zu keiner Zeit langweilig. Ich bin richtig traurig, dass ich das Buch durch habe, wo mir die Protagonisten doch richtig ans Herz gewachsen sind.

Veröffentlicht am 18.01.2017

empfehlenswert

Hotline
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Vier Freunde betreiben zusammen in Berlin die „Beicht-Hotline“, eine Art Telefonseelsorge, wo Menschen anonym das loswerden können, was sie belastet. Der Name ist Programm und oberste Maxime ist, egal ...

Vier Freunde betreiben zusammen in Berlin die „Beicht-Hotline“, eine Art Telefonseelsorge, wo Menschen anonym das loswerden können, was sie belastet. Der Name ist Programm und oberste Maxime ist, egal was man zu hören bekommt: die Polizei wird nicht eingeschaltet. Doch eines Abends ruft eine Frau an und kündigt an, ein Baby lebendig auf einem Friedhof begraben zu wollen. Rick bricht mit dem Codex und wendet sich an die Polizei. Die nimmt die Angelegenheit aber nicht ernst. Als die Frau erneut anruft und mitteilt, heute Nacht sei es soweit, machen sich Rick und die hochschwangere Paula auf eigene Faust auf, um das Schlimmste zu verhindern. Doch sie finden nur eine Babypuppe! Kurz darauf ruft die Frau erneut an und sagt: „Das war nur der Anfang“.

Im Folgenden entwickelt sich eine unglaublich spannende Story. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, da ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Zwar ahnt man zwischendurch, wie die Fragmente zusammenhängen, das tut der Spannung aber keinen Abbruch. Die Handlung wird in der Gegenwartsform geschrieben, was ich eigentlich nicht so gern mag. Hier hat es mich nicht gestört. Wenn die Handlung wechselt zur Täterin wird seltsamerweise in der Du-Perspektive geschrieben, was ungewöhnlich war, aber zu dem ganzen Wahnsinn durchaus passte. Auch in diesem Buch gibt es Morde, wo die Brutalität jedoch im Hintergrund bleibt. Es geht mehr um die Charaktere und ihre Handlungen, die Spannung wird dabei vor allem durch den Schreibstil erzeugt, man ist quasi atemlos dabei. Vor allem gegen Ende legt die Autorin noch mal eine Schippe drauf! Ich finde, dass dieser Thriller sich erfreulich von anderen Krimis abhebt, in denen es um viel Blut und Brutalität geht, perfide Serienkiller, eigenwillige Ermittler mit ihren ganzen Privatproblemen etc. Ein handwerklich hervorragend gemachter und unglaublich spannender Psychothriller, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.