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Veröffentlicht am 18.01.2017

unterhaltsame friesische Geschichte

Tod im Biikefeuer
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Februar 1900: Sönke Hansen vom Husumer Deichbauamt hat wieder einen Mordfall aufzuklären. Nach dem dieses Jahr aus politischen Gründen größeren Biikefeuer auf der Hallig Langeneß finden sich bei den Aufräumarbeiten ...

Februar 1900: Sönke Hansen vom Husumer Deichbauamt hat wieder einen Mordfall aufzuklären. Nach dem dieses Jahr aus politischen Gründen größeren Biikefeuer auf der Hallig Langeneß finden sich bei den Aufräumarbeiten eine verkohlte Hand und lange Knochen, die als Tierknochen oder etwas, das das Watt hergegeben hat, weggeworfen werden. Sönke weiß es besser. Mit dem Feuerholz ist ein Mensch verbrannt. Wer hatte Gelegenheit, den Leichnam in den Materialien des Feuers zu verstecken? Hat Major Grotherjan aus Berlin damit zu tun, der extra für Feuerwerk und Biikefeuer auf die Halligen gereist ist?
Mir hat auch dieser Band um Sönke Hansen und seine Familie gut gefallen, da man viel über die Friesen und die damalige Zeit lernt. Hinten ist ein Glossar, in dem die unbekannten Worte erklärt werden, das war während des Lesens sehr nützlich. Auch die damalige Zeit kommt sehr gut rüber. Die zähen Ermittlungen, die Beamtenmentalität in der Zeit des Kaiserreichs, die geringen Kommunikationsmöglichkeiten. Wo heute jeder ein Handy hat war es ganz lustig, vom Fräulein vom Amt zu lesen und erinnert zu werden, dass Telefonapparate noch selten waren. Die Friesen und ihre pragmatische Lebensart werden ebenfalls gut dargestellt. Die Story war zwar nicht übermäßig spannend und auch die Aufklärung kein Kracher, aber ich fand das Buch insgesamt unterhaltsam und den Kriminalfall angenehm unblutig.

Veröffentlicht am 18.01.2017

fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite

Die Beutelschneiderin
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„Babetutchen“, so nennt die junge Cressi ihr väterlicher Freund Utz. Er hatte sie seinerzeit gefunden und großgezogen, nachdem ihre Mutter, eine Hure, sie auf einem Misthaufen abgelegt hatte. Seit dem ...

„Babetutchen“, so nennt die junge Cressi ihr väterlicher Freund Utz. Er hatte sie seinerzeit gefunden und großgezogen, nachdem ihre Mutter, eine Hure, sie auf einem Misthaufen abgelegt hatte. Seit dem halten beide zusammen wie Pech und Schwefel und schlagen dich mit diversen Gaunereien durch. Ein Einbruch in den Keller eines reichen Kaufmanns geht jedoch gründlich schief. Die Häscher sind hinter Cressi her. Auf ihrer Flucht läuft sie einem jungen Gutsbesitzer in die Arme, eine Begegnung, die Cressis ganzes weiteres Leben umkrempeln wird…
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich konnte es nicht aus der Hand legen.
Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm, die Geschichte ist gut recherchiert und in sich stimmig, die Figuren machen Spaß Man kann sich als Leser alles sehr bildhaft vorstellen und fühlt sich fast als ein Teil der Geschichte. Die Figur der Cressi Nabholz war sehr gut dargestellt, mit einem interessant mitzuerlebenden Wandel von einer kindlich naiven kratzbürstigen Straßengöre zu einer zupackenden, warmherzigen, liebenden Frau. Ich habe viel mit ihr mitgelitten und gefiebert, was auch dadurch kam, dass die Autorin uns oft an Cressis Gedanken teilhaben läßt.
Mit überraschenden Wendungen hält die Autorin die Spannung durchweg aufrecht und man liest noch ein Kapitel und noch eins und noch eins… Am Ende war ich traurig, dass ich das Buch durchgelesen hatte. Ich kann es wärmstens empfehlen, es ist alles drin, was ein guter historischer Roman haben sollte.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Abgründig, aber spannend

Papa
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Thomas Ried, ein perverser Mörder, ist aus der Psychiatrie, in die er seinerzeit eingewiesen wurde, ausgebrochen. Seine Ex-Frau Michelle ist schockiert. Sie hat inzwischen ihren Mädchennamen wieder angenommen. ...

Thomas Ried, ein perverser Mörder, ist aus der Psychiatrie, in die er seinerzeit eingewiesen wurde, ausgebrochen. Seine Ex-Frau Michelle ist schockiert. Sie hat inzwischen ihren Mädchennamen wieder angenommen. Von Rieds Taten hatte sie damals nichts gewusst. Sie und ihre Tochter leiden noch immer darunter, dass sie auf Thomas Fassade hereingefallen waren. Es wird eine brutal zugerichtete Leiche gefunden, bei ihr ein Polaroid-Foto mit einer Zeichnung von einem Wolf, dem ein Schaf durch einen Zaun entwischt. Was hat das zu bedeuten? Und dann verschwindet Lilly, Thomas Rieds Stieftochter.
Nach dem Klappentext hatte ich ein gewisses Maß an Brutalität erwartet. Dennoch war es bei manchen Szenen schlimmer zu lesen, als ich gedacht hatte. Mir kam da recht viel Kopfkino, das Buch ist also nichts für Zartbesaitete. Aber es ist spannend geschrieben, ich konnte es kaum aus der Hand legen, trotz der vielen Abgründe und Perversitäten. Das Ende war überraschend und die Spannung war extrem hoch. Gut gemachter Psycho-Thrill!.

Veröffentlicht am 18.01.2017

nicht so spannend wie die Vorgängerkrimis

Eisheide
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Anfang Dezember: Kommissar Benjamin Rehder erscheint nicht zur Arbeit. Und das, nachdem er mit seiner Mitarbeiterin Katharina einen angenehmen Abend verbracht hatte, an dem sie sich ein wenig näher gekommen ...

Anfang Dezember: Kommissar Benjamin Rehder erscheint nicht zur Arbeit. Und das, nachdem er mit seiner Mitarbeiterin Katharina einen angenehmen Abend verbracht hatte, an dem sie sich ein wenig näher gekommen waren. Ein Kater? Oder warum meldet er sich per SMS krank? Aber auch die nächsten Tage gibt es keine Nachricht von ihm. Katharina und Bens Bruder Bene sind beunruhigt. Da erhält Katharina plötzlich Nachrichten zugespielt von jemandem, der sich Rumpelstilzchen nennt. Täglich soll sie ein Rätsel lösen. Schafft sie das nicht, würde Ben bestraft werden'

Ich hatte die ersten beiden Krimis des Autorenduos sehr gern gelesen und fand sie sehr spannend. Leider hat mich dieser Band dagegen enttäuscht. Der Schreibstil ist zwar noch immer gut zu lesen, aber spannend fand ich die Handlung überhaupt nicht, auch wenn auf dem Weg zur Auflösung einige falsche Fährten gelegt wurden. Es zog sich einfach nur endlos mit dieser Rätselraterei und das Wer und Warum schließlich fand ich konstruiert und unglaubwürdig, da fiel den Autorinnen offenbar kein besseres Szenario mehr ein. Einzig das Lokalkolorit hat mir gut gefallen, aber mehr als 3 Sterne kann ich hier beim besten Willen nicht vergeben. Trotzdem würde ich dem nächsten Band noch eine Chance geben, da mir die Protagonisten sehr sympathisch sind. Vielleicht legt man dann wieder eine Schippe drauf.

Veröffentlicht am 18.01.2017

war sehr unterhaltsam

Rapunzelgrab
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In Rheinbach wird nach einer Autorenlesung am Fuße des Hexenturms eine tote Frau gefunden. Glatzköpfig, aber mit einer blonden Zopfperücke auf dem Kopf. Spontan erinnert sie somit an das Märchen Rapunzel. ...

In Rheinbach wird nach einer Autorenlesung am Fuße des Hexenturms eine tote Frau gefunden. Glatzköpfig, aber mit einer blonden Zopfperücke auf dem Kopf. Spontan erinnert sie somit an das Märchen Rapunzel. Hat der Mord etwas mit der Autorenlesung oder den Teilnehmern zu tun? Der Bestsellerautor Niklas Schreck hat immerhin sein Buch „Rapunzelmord“ genannt. Aber wie passt dazu der Schmetterling, den die Tote in der Hand hielt? Jan Seidel nimmt die Ermittlungen auf…
Ich habe bereits beide Vorgängerromane von der Autorin gelesen. Ich mag ihren flüssigen, leichten Schreibstil und das damalige Ermittlerduo Jan und Großmutter Edith fand ich sympathisch und liebenswert. Ein wenig schade fand ich bei diesem Band, dass Oma Edith leider nur eine Randfigur ist und nicht wie früher auf eigene Faust Ermittlungen anstellt. Erst nach 150 Seiten tritt sie überhaupt erst in Erscheinung. Durch das ungewöhnliche Duo hatten sich die Krimis angenehm von anderen abgehoben, deren Ermittler immer nur die Kommissare mit ihren diversen privaten Problemchen sind. Ansonsten war das Buch wieder sehr spannend aufgebaut und man konnte wirklich bis zu den letzten Seiten nicht wissen, wer der Mörder ist. Außerdem war die Handlung angenehm unblutig. Ich finde es immer schön, wenn ein Krimi spannend ist, ohne allzu grausame Details. Insgesamt haben mir die beiden vorangegangenen Krimis aber besser gefallen, daher kann ich hier nur 4 Sterne vergeben und hoffe, dass beim nächsten Band Oma Edith wieder mehr mitmischt.