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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2017

Hatte mir mehr davon versprochen

Der Kaffeedieb
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England, 17. Jahrhundert: Obediah Chalon, verarmter englischer Adliger, dazu noch Katholik, schlägt sich mit dem Fälschen von Wechseln und anderen Urkunden durch. Als er auffliegt, flieht er nach Amsterdam. ...

England, 17. Jahrhundert: Obediah Chalon, verarmter englischer Adliger, dazu noch Katholik, schlägt sich mit dem Fälschen von Wechseln und anderen Urkunden durch. Als er auffliegt, flieht er nach Amsterdam. Doch auch dort gerät er in Schwierigkeiten und landet im Zuchthaus. Unerwartet erhält er als ausgebufftes Schlitzohr mit vielen nützlichen Fähigkeiten und Verbindungen das Angebot einer Kaufmannsgesellschaft, der Ostindien Kompanie (VOC), von den Türken Kaffeepflänzchen zu stehlen, da man sich einen guten Gewinn davon verspricht, Kaffee selbst anzubauen und nicht teuer importieren zu müssen. Im Gegenzug soll Obediah seine Freiheit erlangen und wird mit beachtlichen Geldmitteln ausgestattet. Obediah stellt sich ein bunt zusammengewürfeltes Team zusammen und macht sich auf den Weg ins ferne Arabien.

Das Buch wurde leider meinen Erwartungen nicht gerecht. Ich hatte mich darauf gefreut, mehr über die Kaffeegeschichte zu erfahren. So war es z.B. interessant zu lesen, dass damals in den Kaffeehäusern anscheinend Kaffee flüssig in Fässern vorrätig war, der dann warm gemacht wurde. Mich hat leider das Lesen angestrengt. Immer wieder musste ich das Buch aus der Hand legen, da zu viele philosophische Betrachtungen, lange Erklärungen, Politisches, Ausführungen zu Geheimschriften und Binärcodes mich langweilten. Eingeschobene Agentenberichte, in mühsam zu lesender Schrift und in einer der damaligen Zeit angepassten Sprache, gaben teilweise bruchstückenhaft Informationen über den Fortschritt der Handlung, und das auch noch aus Sicht französischer Spione. Dieses Stilmittel hat mir nicht gefallen. Und dann das eigentlich Spannendste der Handlung: plötzlich einfach nur im Nachhinein betrachtet wegen eines Zeitsprungs in der Erzählung. Die Charaktere waren zwar sehr gemischt und bunt, aber warm wurde ich mit keiner Person. So fühlte ich mich insgesamt immer außen vor und konnte von der Handlung nicht gefesselt werden. Schade, ich hatte mir mehr versprochen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

spannender Krimi

Verletzung
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Kommissarin Toni Stieglitz hat ein großes Problem. Sie ist vor ihrem Exfreund Mike, der ebenfalls Polizist ist, geflohen, nachdem er sie geschlagen hatte. Seine Kollegen haben natürlich nichts unternommen, ...

Kommissarin Toni Stieglitz hat ein großes Problem. Sie ist vor ihrem Exfreund Mike, der ebenfalls Polizist ist, geflohen, nachdem er sie geschlagen hatte. Seine Kollegen haben natürlich nichts unternommen, außer einem jungen Kollegen, der wenigstens ein 10-tägiges Annäherungsverbot verhängt hat. Diese Zeit hat Toni genutzt, um unterzutauchen. Sie lebt nun in einer kleinen Pension, von Angst zerfressen, dass Mike sie findet. Doch sie muss raus, eine weibliche Leiche wurde gefunden, drapiert wie eine Puppe. Und es bleibt nicht bei der einen Frau…

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Sehr eindringlich beschreibt die Autorin Tonis Situation. Ihre Angst, dass Mike sie findet, wird zum Greifen nah geschildert. Gleich zu Anfang zieht die Autorin den Leser in den Bann der Geschehnisse. Der Schreibstil ist gut zu lesen, flüssig, bildhaft, auch hin und wieder recht humorig. Genau mein Geschmack. Die Charaktere sind glaubhaft geschildert, jedoch kam mir das im Klappentext erwähnte „zur Wehr setzen“ von Toni ein wenig zu kurz und auch sehr spät, das konnte ich nicht so recht nachvollziehen. Okay, vielleicht ist die Scham, wenn man erlebt hat, was Toni erlebte, wirklich sehr groß, zumal, wenn man eigentlich eine taffe Kommissarin sein will, die sich in der Männerwelt behauptet. Die Tatmotivation des Serienmörders fand ich auch ein wenig seltsam, aber es gibt ja auch in Wirklichkeit ganz schön kaputte Typen mit den eigenartigsten „Triggern“ für ihre eventuellen kriminellen Handlungen. Man muss ja auch nicht immer alles hinterfragen. Ich hab mich jedenfalls gut unterhalten gefühlt und würde von der Autorin gern noch weitere Romane lesen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

was für ein Schlamassel

Schweig für immer
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Cynthia hat vor vielen Jahren in einer Nacht ihre Familie verloren. Sie wachte morgens auf und keiner war mehr da. Vor sieben Jahren versuchte sie zu ergründen, was damals passierte. Diese Story wird in ...

Cynthia hat vor vielen Jahren in einer Nacht ihre Familie verloren. Sie wachte morgens auf und keiner war mehr da. Vor sieben Jahren versuchte sie zu ergründen, was damals passierte. Diese Story wird in „ohne ein Wort“ erzählt. Ihre Tochter Grace ist nun 14 und hat unter dem Trauma ihrer Mutter zu leiden, da Cynthia sie mit ihrer übertriebenen Sorge einengt. Nach einem heftigen Streit zwischen den beiden zieht Cynthia erst mal aus, um ein größeres Zerwürfnis zu verhindern. Grace nutzt es aus, dass sie nicht mehr unter ständiger Beobachtung ist und begibt sich in schlechte Gesellschaft. Ihr Freund Stuart überredet sie zu einem Einbruch, wo die Dinge außer Kontrolle geraten. Da war noch wer im Haus…

Ich habe bisher alle Bücher des Autors gelesen, auch „ohne ein Wort“. Das liegt aber schon eine Weile zurück, so dass ich mich nicht mehr daran erinnern konnte. Das machte aber auch nichts, wird das Wichtigste doch hier noch einmal erwähnt. Man kann das Buch also auch lesen, ohne das Vorgängerbuch zu kennen. Ich fand dieses Buch spannend und unterhaltsam, wenn auch zwischenzeitlich etwas verwirrend. Da kommen in einigen Kapiteln Personen zu Wort, die sich über irgendeine verschwundene Sache unterhalten, wo man sich fragt, wie das mit den Vorkommnissen zusammenhängt. Und auch, wer diese Leute sind. Aber gegen Ende wird das alles zufriedenstellend aufgelöst. Es gibt wie immer viele Wendungen und spannende Passagen und man denkt: „Gott, was für ein Schlamassel“. Und auch, wenn mir die handelnden Personen nicht alle sympathisch und die Verbrecher ein wenig zu viele waren, hab ich das Buch doch gern gelesen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

wieder sehr spannend

Die Strömung
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Olivia nennt sich nun wieder Rönning und arbeitet doch bei der schwedischen Polizei. Für 6 Monate ist sie auf einer kleinen Insel eingesetzt. Dort passiert ein schockierender Mord. Einem kleinen farbigen ...

Olivia nennt sich nun wieder Rönning und arbeitet doch bei der schwedischen Polizei. Für 6 Monate ist sie auf einer kleinen Insel eingesetzt. Dort passiert ein schockierender Mord. Einem kleinen farbigen Mädchen wird am helllichten Tag das Genick gebrochen. Und es bleibt nicht bei dem einen Mord in Schweden. Auch ein kleiner Junge wird kurz darauf ermordet aufgefunden, ebenfalls ausländischer Abstammung. Olivia und Mette in Stockholm vermuten ein rassistisches Motiv. Der Junge hat sich offenbar gewehrt, denn unter seinen Nägeln findet man DNA, die zu einem alten Mordfall an einer farbigen Prostituierten passt. Das ruft auch Tom Stilton auf den Plan, da er den Fall damals nicht lösen konnte. Und während der Ermittlungen gerät auch Olivia in Gefahr…

Dies ist der dritte Band der Reihe um Olivia und Tom. Zwar eigenständig und in sich abgeschlossen, aber es wäre hilfreich, die Vorgängerbände vorher gelesen zu haben. Es gibt viel Privates über die handelnden Charaktere, was man schon wissen sollte, um sie im jetzigen Band besser zu verstehen. Jeder von ihnen hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Interessante Charaktere sind es, die mir zwischenzeitlich ans Herz gewachsen sind. Die Autoren schreiben so plastisch, dass man sich als Leser quasi einbezogen fühlt. Das Buch war zu keiner Zeit langweilig, keine Längen, einfach spannend und sehr schwedisch. Der Titel ist nicht wie zunächst wegen des Bildes vermutet auf Meeresströmung bezogen, sondern es geht hier um politische, rassistische Strömungen. Ein Thema, das in der heutigen Zeit nachdenklich macht. Ich fand es wieder einmal sehr fesselnd, wunderbar auf den Punkt gebracht geschrieben, vielleicht war es sogar der bisher beste Band der Reihe. Ich kann es kaum erwarten, mehr von Olivia und Tom zu lesen und hoffe, das nächste Buch lässt nicht zu lange auf sich warten.

Veröffentlicht am 18.01.2017

stark am Anfang, schwach am Ende

Fremd
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Joanna trifft plötzlich einem Mann in Ihrem Haus an. Er behauptet, ihr Verlobter Erik zu sein und ebenfalls mit in dem Haus zu leben. Aber wo sind all seine Sachen? Und wieso ist er für sie ein Fremder, ...

Joanna trifft plötzlich einem Mann in Ihrem Haus an. Er behauptet, ihr Verlobter Erik zu sein und ebenfalls mit in dem Haus zu leben. Aber wo sind all seine Sachen? Und wieso ist er für sie ein Fremder, den sie noch nie gesehen hat?
Die Story fing wirklich spannend an. Man ist sofort am Rätseln, was es mit der Angelegenheit auf sich hat. Was ist wahr? Wer lügt? Und wenn nicht, was ist passiert? Dann kommen weitere Geschehnisse hinzu, die Rätsel aufgeben. So weit, so gut. Das war eigentlich alles recht spannend, gut geschrieben und so unterhaltam, dass ich immer noch ein Kapitel weitergelesen habe, obwohl es schon sehr spät war. Die Handlung wird abwechselnd in Ich-Form aus Eriks und Joanas Sicht dargestellt, was zwar interessant war, aber auch viele Wiederholungen mit sich brachte. Aber das war auch noch alles akzeptabel. Aber das Ende? Da hatte ich das Gefühl, den Autoren ging die Luft aus. Das war dermaßen zurecht fabuliert, dass ich es nur einfach haarsträubend fand. Ich fühlte mich regelrecht veräppelt und war sehr enttäuscht. Daher kann ich nur mit gutem Willen 3 Sterne vergeben.