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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2017

wieder sehr spannend

Im Schatten unserer Wünsche
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Wenn man an der Clifton-Saga Gefallen gefunden hat, ist natürlich auch dieser Band ein Muss. Der Vorgängerband endete abrupt mit einem Cliffhanger. Nahtlos knüpft dieser Band daran an, wiederholt noch ...

Wenn man an der Clifton-Saga Gefallen gefunden hat, ist natürlich auch dieser Band ein Muss. Der Vorgängerband endete abrupt mit einem Cliffhanger. Nahtlos knüpft dieser Band daran an, wiederholt noch einmal die letzte Szene des vorangegangenen Buches. Eine Schlüsselszene, deren Nachwehen sich durch das ganze Buch ziehen. Ich denke, ich darf hier ruhig spoilern, dass Sebastian den schweren Autounfall überlebt hat, nicht aber sein Freund Bruno, Sohn von Don Pedro Martinez. Die somit vertiefte Feindschaft mit der Familie Clifton und Barrington ist Inhalt dieses Bandes, denn Martinez will beide Familien zerstören. So haben die Schlüsselfiguren Emma, Harry, Sebastian und Giles so einiges auszustehen. Eine neuer Mitspieler greift in die Geschicke ein: Cedrik Hardcastle. Und Major Fischer als Bösewicht fehlt auch nicht. Wieder hat der Autor eine gelungene Fortsetzung mit sehr vielen Höhen und Tiefen sowie überraschenden Wendungen geschrieben. Wie immer sind die Charaktere sehr plastisch, es war z.B. interessant mitzuerleben, wie Sebastian sich weiterentwickelt hat. Wie immer wird die Story aus wechselnder Sicht der einzelnen Charaktere geschrieben, die uns dann einige Dinge besser verstehen lassen. Ich fand die Handlung sehr geschickt aufgebaut und habe mehrfach mitgefiebert, wenn im wahrsten Sinne des Wortes die Uhr tickte. So war der Spannungsbogen wieder hoch bis zum schon obligatorischen Cliffhanger am Schluss. Glücklicherweise kommen nächstes Jahr zwei weitere Bände heraus. Und dann soll es noch einen finalen Band geben. Ich freu mich drauf.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Paul Finch in Bestform

Totenspieler
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Mark Heckenburg aus dem Dezernat für Serienverbrechen wird von seiner Chefin Gemma Piper auf einen bizarren Unfall in Surrey angesetzt. Polizeilich wird der Autounfall als Unfall betrachtet, aber Gemmas ...

Mark Heckenburg aus dem Dezernat für Serienverbrechen wird von seiner Chefin Gemma Piper auf einen bizarren Unfall in Surrey angesetzt. Polizeilich wird der Autounfall als Unfall betrachtet, aber Gemmas Misstrauen ist geweckt. Und auch Heck kommt schnell zu dem Schluss, dass die ungewöhnlichen Todesarten bei mehreren Unfällen in der Region in letzter Zeit vielleicht doch auf einen Zusammenhang schließen lassen. Zusammen mit Detektive Gil Honeyford von der örtlichen Polizei macht er sich an die Ermittlungen. Gail ist das zunächst gar nicht recht. Sie möchte den Fall allein bearbeiten, sieht keinen Zusammenhang zwischen den Unfällen und meint keine Hilfe von außen nötig zu haben. Aber Heck und Gail sind sich ähnlicher als sie denken...

In dieser Story war der Autor wieder in Hochform. Nach dem dritten Buch wollte ich eigentlich nicht mehr in der Reihe um Mark Heckenburg weiterlesen, habe auch das vierte Buch ausgelassen und wollte es doch noch einmal versuchen. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Story ist wieder sehr spannend, nichts für schwache Nerven. Die Morde wurden perfide ausgeheckt und sind sehr bizarr. Der Spannungsbogen ist durchgängig hoch, man stürmt atemlos durch das Buch und kann es kaum zur Seite legen. Heck gerät z.B. selbst in Lebensgefahr während seiner Ermittlungen und ich habe während der Schilderungen fast das Luftholen vergessen. Mir hat der Thriller sehr gut gefallen, ich hoffe, dass der Autor dieses Spannungsniveau auch mit seinen nächsten Büchern halten kann.

Veröffentlicht am 18.01.2017

unterhaltsame Familiengeschichte

Ein Märchen im Winter
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Grace steht vor einem Scherbenhaufen. Ihr Mann hat sie verlassen, man fand nur seine Kleidung am Strand und einen Abschiedsbrief. Zurückgeblieben ist ein Haufen Schulden. Die Bank hat Grace das Haus weggenommen, ...

Grace steht vor einem Scherbenhaufen. Ihr Mann hat sie verlassen, man fand nur seine Kleidung am Strand und einen Abschiedsbrief. Zurückgeblieben ist ein Haufen Schulden. Die Bank hat Grace das Haus weggenommen, ihr Schmuckdesign Geschäft hat sie auch verloren und lebt mit ihrer Tochter nun bei ihren Eltern. Ihre Großmutter schenkt Grace eine Brosche, damit sie sie verkaufen kann. Diese ist anscheinend Teil eines Diadems, vor vielen Jahren angefertigt für einen Mr. Stratton, wie eine der Schachtel beiliegende Quittung zeigt. Ein Mr. Stratton sucht doch gerade eine Sekretärin? Grace macht sich auf den Weg nach Wittering Manor, um das Geheimnis der Brosche zu lüften, und erhält den Job. Sie soll den kauzigen Fraser Stratton beim Schreiben seiner Memoiren unterstützen, kann auf dem Gut sogar auch in einem Cottage wohnen. Alles wendet sich zum Guten, wären da nicht die unheimlichen Botschaften und Edelsteine, die sie Monat für Monat auffindet und die Grace ängstigen. Denn sie kennt die einzelnen Steine. Wer spielt da mit ihr?

Die Story ist 1979 angesetzt und führt über Frazers Erinnerungen, die Grace zu ordnen hilft, Stück für Stück in die Vergangenheit bis ins Jahr 1939, in dem Fraser seine große Liebe verlor. Eine Familiengeschichte mit vielen Geheimnissen, Lügen und unerwarteten Wendungen. Mir hat das Buch gut gefallen. Der Schreibstil ist angenehm leicht und locker und ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Es ist nicht zu kitschig und in seiner Vielseitigkeit sehr unterhaltsam. Z.B. in die 70iger Jahre zurückgeführt zu werden mit der damaligen Musik, den Frisuren, Kleidung etc. war schön für mich persönlich und ich konnte mir das Setting stets sehr gut vorstellen. Schmuck und Edelsteine spielen eine große Rolle in diesem Buch. Es war interessant über die Schmuckherstellung zu lesen. Die Idee mit den Monatssteinen fand ich auch sehr gut. Mir hat aber auch Grace als Protagonistin gut gefallen. Eine starke Frau, die nie aufgegeben hat. Auch Fraser als ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter mit seinen Ecken und Kanten gefiel mir. Familiengeschichten mit aufzudeckenden Geheimnissen gibt es heute viele. Oft werden nach dem gleichen Strickmuster dazu gefundene Briefe oder Tagebücher genutzt, dieses Buch hier war einmal erfreulich anders. Alles in allem eine runde Story, die mich sehr gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Hatte mir mehr davon versprochen

Ihr tötet mich nicht
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Lisa ist 16 Jahre alt und schwanger. Auf dem Schulweg wird sie gekidnappt und in einem Versteck festgehalten. Man will ihr Baby und sie dann umbringen. Aber Lisa ist für ihre 16 Jahre sehr reif, dazu hoch ...

Lisa ist 16 Jahre alt und schwanger. Auf dem Schulweg wird sie gekidnappt und in einem Versteck festgehalten. Man will ihr Baby und sie dann umbringen. Aber Lisa ist für ihre 16 Jahre sehr reif, dazu hoch intelligent und hat ihre Emotionen 100 Prozent im Griff. Mit eiskaltem Kalkül nutzt Lisa jedes noch so kleine Detail, um ihre Flucht zu planen.

Eigentlich eine interessante Geschichte. Und weibliche Heldinnen mag ich auch gern. Aber dieses Buch war für mich leider doch nicht so spannend, wie ich gehofft hatte. Zum einen berichtet Lisa tageweise über ihre Gefangenschaft und ihre "Pluspunkte". Durchnummerierte Dinge, die ihr bei ihrem Fluchtplan helfen sollen. Wie z.B. eine rote Strickdecke, ein Fernseher, ein Eimerhenkel etc. Das ist ja anfänglich ganz okay, aber spätestens ab Nr. 30 nervte es. Und die Ausschweifungen in vergangene Erlebnisse. Okay, mag sie sich in ihrem Gefängns daran erinnern, aber die Story brachte es nicht voran. Zwischendurch kommt Detektive Liu zu Wort, der auf der Suche nach ihr und einem anderen Mädchen ist, zusammen mit seiner seltsamen Partnerin. Auch bei ihm zu viele Nebensächlichkeiten. Und Lisa war mir trotz der ganzen Situation, die sie durchmachen muss und ihren macgyver-artigen Einfällen einfach nicht sympathisch. Mir hat insgesamt das Tempo gefehlt, ich habe mich streckenweise ziemlich gelangweilt und etliches daher dann nur noch quer gelesen, bis es einen spannenden Abschnitt gab. Eigentlich hätte die Hälfte des Inhalts auch gereicht, um die Story zu erzählen. Mehr als 3 Sterne sind daher leider nicht drin.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Gute Unterhaltung

Federgrab
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Es wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Im Wald, nackt, auf einem Bett aus Federn und seltsam drapiert, drum herum Kerzen in Form eines Pentagramms, eine Lilie im Mund. Opfer eines Rituals? ...

Es wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Im Wald, nackt, auf einem Bett aus Federn und seltsam drapiert, drum herum Kerzen in Form eines Pentagramms, eine Lilie im Mund. Opfer eines Rituals? Das Mädchen kam aus einem Jugendheim, war anscheinend vorher gefangen gehalten worden. Kommissar Munch und sein Team nehmen die schwierigen Ermittlungen auf.

Ich fand das Buch sehr spannend. Kontinuierlich steigert der Autor den Spannungsbogen. Wer den ersten Band gelesen hat, kennt die Protagonisten ja schon. Für Neueinsteiger wird auf Wichtiges aus der Vergangenheit nochmals eingegangen. Dabei arbeitet der Autor die Charaktere gut heraus, was mir fast ein wenig zu viel des Guten war. Kommissar Munch, der Kettenraucher mit privaten Problemen, Mia hadert noch immer mit dem Tod ihrer Zwillingsschwester und hat gelegentlich Suizidgedanken. Sie hat wirklich ziemliche psychische Probleme, kann sich aber gut in Täter hineinversetzen, weshalb sie für das Team wichtig ist. Mir war es zum Teil ein wenig zu viel des privaten "Gepäcks". Zwar hat jeder Ermittlerkrimi heutzutage Protagonisten mit mehr oder weniger privatem Hintergrund, aber ein wenig hat der Autor das Ganze überzeichnet finde ich. Von Lisbeth Salander inspiriert? Vielleicht. Der Schreibstil ist flüssig und die Handlung so geschickt aufgebaut, dass der Leser nicht weiß, wie es weitergeht. Man tappt hinsichtlich des Täters im Dunkeln und oft auch auf falscher Fährte. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Da mir aber die Dialoge z.T. zu holperig waren mit vielen unvollendeten Sätzen und es mir ein wenig zu viel von Mias und Munchs Problemen gab, ziehe ich einen Stern ab. Und der Schluss war meiner Meinung nach zu konstruiert. Denoch würde ich weitere Krimis der Reihe natürlich auch gern lesen.