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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2024

Schlüssige und unterhaltsame Ermittlungen

Das Mörderarchiv
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Als 17-Jährige bekommt Frances Adams auf einem Jahrmarkt von einer Wahrsagerin verschlüsselt gesagt, dass sie ermordet wird. Während ihr Umfeld das als Quatsch abtut, glaubt Frances fest daran und bereitet ...

Als 17-Jährige bekommt Frances Adams auf einem Jahrmarkt von einer Wahrsagerin verschlüsselt gesagt, dass sie ermordet wird. Während ihr Umfeld das als Quatsch abtut, glaubt Frances fest daran und bereitet sich darauf vor. Sie notiert alles, was ihr irgendwie verdächtig vorkommt und hält ihr Leben 60 Jahre lang in Tagebüchern fest, bis sie tatsächlich ermordet wird. Neben ihren Tagebüchern und den Notizen zu verdächtigen Beobachtungen hinterlässt Frances ein Testament. Darin ist festgehalten, dass die Person alles erbt, die ihren Mordfall auflösen kann. Das sind entweder ihre Großnichte Annie, die Frances nie kennenlernte, oder ihr Stiefneffe Saxon. Sie haben eine Woche lang Zeit.
Mir gefiel das Setting auf dem Landgut in Dorset sehr gut und ich konnte in die Dorfbewohnerinnen, deren Beziehungen zueinander und Verstrickungen in Frances' Leben gut eintauchen und fühlte mich wohl. Gespitzt hat Kristen Perrin die Ermittlungen mit einer ordentlichen Prise Humor.
Die Entwicklungen und die Auflösung sind absolut schlüssig, was mir sehr gut gefällt. Annie und Saxon gefielen mir als Protagonist
in ebenfalls sehr gut.

Ich hatte fantastische Lesestunden in Castle Knoll!

Veröffentlicht am 23.04.2024

Gelungene Fortsetzung

Starling Nights 2
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Nach dem ersten Teil war ich kurz überrascht, dass es im zweiten nicht mehr vorrangig um Mabel und Cliff, sondern um Zoe und Ashton geht. Beide wurden bereits im ersten Band eingeführt, weshalb ich recht ...

Nach dem ersten Teil war ich kurz überrascht, dass es im zweiten nicht mehr vorrangig um Mabel und Cliff, sondern um Zoe und Ashton geht. Beide wurden bereits im ersten Band eingeführt, weshalb ich recht schnell in der Handlung angekommen bin. Bezüglich des Plots möchte ich nicht viel sagen, um niemanden zu spoilern, aber es geht um die Ordnung der Stare und die Möglichkeiten, diese zu beeinflussen und zu verändern.
Verknüpft werden die Fantasy-Elemente der außergewöhnlichen Fähigkeiten mit Romance - also einer from enemies to lover-Story zwischen Zoe und Ashton. Beide waren mir nicht sonderlich sympathisch. Ich mochte Ashtons Art und sein Verhalten anderen gegenüber bereits im ersten Band nicht, was sich auch jetzt nicht änderte. Bei Zoe konnte ich nicht immer verstehen, wie und weshalb sie so handelt, wie sie es tut. Auch diesen Eindruck hatte ich im ersten Teil schon von ihr.

Den Schreibstil von Merit Niemitz hingegen gefiel mir sehr gut. Das Buch ließ sich flüssig lesen, hat mich bis auf ein paar Längen gefesselt und hat ein passendes Ende. Insgesamt möchte ich es als gelungene Fortsetzung mit einer interessanteren Story, aber weniger sympathischen Protagonist*innen als im ersten Teil bezeichnen.

Veröffentlicht am 21.04.2024

Es ist nicht alles gut

Alles gut
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Nach ihrem Uniabschluss schafft Jess es, einen der begehrten Jobs an der Wall Street bei Goldman Sachs in New York zu ergattern. Dort trifft sie auf Josh, mit dem sie bereits an der Universität regelmäßig ...

Nach ihrem Uniabschluss schafft Jess es, einen der begehrten Jobs an der Wall Street bei Goldman Sachs in New York zu ergattern. Dort trifft sie auf Josh, mit dem sie bereits an der Universität regelmäßig im Seminar aneinandergeraten ist. Jess ist Schwarz, sieht Rassismus und Ungerechtigkeiten und benennt sie klar und deutlich. Josh hingegen ist eher konservativ eingestellt und verkörpert eine republikanische Einstellung.
Bei Goldman Sachs müssen die beiden zusammenarbeiten und freunden sich mit der Zeit an. Aus dieser Freund*innenschaft entstehen im Laufe des Buches auch tiefere Gefühle und eine starke Anziehung. Allerdings bleiben auch die Konfliktpunkte, was zu regelmäßigen Streitsituationen zwischen Jess und Josh führt. Dennoch finden sie immer wieder zueinander und müssen sich beruflich immer wieder beweisen.

Ich mochte den Schreibstil von Cecilia Rabess auf Anhieb, auch wenn ich von den Finanzfakten und den beschriebenen Arbeitsaufgaben und Arbeitsabläufen nicht allzu viel verstanden bzw. diese Stellen nicht sonderlich aufmerksam gelesen habe. Ich denke jedoch, dass sie fundiertes Wissen eingearbeitet hat und Finanz-/Börseninteressierte auf ihre Kosten kommen.
Jess war mir von Anfang an sympathisch. Als einzige Schwarze Frau in einem Unternehmen, dass vor allem männlich und weiß ist, muss sie sich innerhalb der Branche auf anderen Ebenen beweisen, wofür Josh nur begrenzt Verständnis hat. Ich mochte die Art der Ausführungen, wie Josh teilweise Verständnis hatte, sich für Jess ausgesprochen und sich eindeutig positioniert hat - sie andererseits jedoch auch immer wieder gebeten hat, sich zurückzuhalten und sich nicht ständig kritisch und fordernd zu äußern. Es war also klar, dass es zwischen den beiden durchgehend knirscht und zu Konfrontationen kommt.
Insgesamt gefielen die Figurenentwicklung, die Entwicklung der Story und der flüssige Schreibstil sehr gut. Ich denke, dass sich mit Jess viele PoC-FLINTA identifizieren können.

Veröffentlicht am 21.04.2024

Zum Ende hin nicht immer logisch

Das Resort
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Zur Hochzeit ihrer Schwester Jess machen sich Mila und ihre Ehemann Ethan auf den Weg nach Deutschland, in ein Resort in den Alpen, wo die Feier stattfinden soll. Inmitten eines Schneesturms bleibt der ...

Zur Hochzeit ihrer Schwester Jess machen sich Mila und ihre Ehemann Ethan auf den Weg nach Deutschland, in ein Resort in den Alpen, wo die Feier stattfinden soll. Inmitten eines Schneesturms bleibt der Mietwagen auf dem Weg dorthin liegen und springt auch nicht wieder an. Zu Fuß macht sich das Paar weiter auf die Suche nach dem Resort, stoßen jedoch nur auf die verlassene Siedlung Witwerberg, bestehend aus ein paar verfallenen Hütten. Wegen des Sturms beschließen sie, in der am besten erhaltenen Hütte zu übernachten und am nächsten Tag weiter nach dem Resort zu suchen. Als Mila am nächsten Morgen aufwacht, ist Ethan jedoch spurlos verschwunden. Außerdem fühlt sie sich in der Siedlung beobachtet, friert und spürt den nicht nachlassenden Hunger...

Von Sarah Goodwin habe ich noch kein Buch gelesen, fand den Plot von "Das Resort" sehr interessant und die Schilderungen in Witwerberg sehr gelungen. Die Verlassenheit, die Kälte, der Hunger und die Verzweiflung Milas waren sehr gut geschildert und beschrieben. Dafür, dass es in der ersten Hälfte des Buches fast ausschließlich um Mila und ihre Zeit in Witwerberg ging, hat Sarah Goodwin es geschafft, Spannung zu erzeugen und aufrechtzuerhalten.
Die zweite Hälfte hat mich dann etwas weniger überzeugt. Es gab einige offene Fragen bzw. Logikfehler und Lücken, die nicht schlüssig war. Vieles passte nicht zusammen und wirkte sehr konstruiert und daher nicht überzeugend.
Was hinter all dem steckte, habe ich zwischendurch schon vermutet, die Auflösung und das Motiv dahinter jedoch nicht. Einerseits ging ich bei der Auflösung mit, weil ich diese Vermutung schon hatte, andererseits war sie nicht vollständig nachvollziehbar und schlüssig.

Insgesamt mochte ich den Schreibstil gern, hätte das Buch auch am Stück lesen können, weil die erste Hälfte so spannend war. Es gab für mich keine Sympathieträger*innen, dennoch habe ich das Buch gern gelesen und würde auch ein weiteres Buch von Sarah Goodwin lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 15.04.2024

Band 2 der St. Peter-Ording-Saga

Was die Dünen verheißen. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Nach "Wo der Seewind flüstert" schreibt Tanja Janz im zweiten Teil der St. Peter-Ording-Saga "Was die Dünen verheißen" von Julia und ihren Träumen.
Das Setting ist St. Peter-Ording in den späten 70er Jahren ...

Nach "Wo der Seewind flüstert" schreibt Tanja Janz im zweiten Teil der St. Peter-Ording-Saga "Was die Dünen verheißen" von Julia und ihren Träumen.
Das Setting ist St. Peter-Ording in den späten 70er Jahren und das Ruhrgebiet, wo Julias Mutter Sabine sich um die kranke Mutter kümmert.
Die 17-jährige Julia hilft ihren Eltern schon lange im Strandcafé, doch mit dem Gedanken, dass sie dieses eines Tages übernehmen soll, kann sie sich nicht anfreunden - im Gegensatz zu ihrem Zwillingsbruder Achim, der die Leitung des Strandhotels auf jeden Fall übernehmen möchte und mit seiner Verlobten bereits Nachwuchs erwartet.
Julias Traum ist es, Flugbegleitung bei der Lufthansa zu werden. Daher bewirbt sie sich ohne das Wissen ihrer Eltern und lernt dann Björn Hegerland, einen Fotografen, kennen und kommt ihm näher. Als sich dann die Lufthansa bei ihr meldet, muss sie sich entscheiden.

Tanja Janz führt die Reihe in St. Peter-Ording weiter und hat auch in "Was die Dünen verheißen" ein strenges Familienbild geschaffen. Ich persönlich kann mit den Darstellungen des Frauenbildes im Roman wenig anfangen und kann nicht beurteilen, inwieweit dies mit den Geschehnissen und Erwartungen der 70er Jahre tatsächlich übereinstimmt. Während ich zu Beginn noch hoffnungsvoll war, dass Julia ihren Weg findet und es ein Happy End geben wird, verlor sich diese Hoffnung spätestens in der zweiten Hälfte. Einiges konnte ich nicht nachvollziehen und fand es bedauernswert, welche Entwicklungen Julias Leben genommen hat.
Der Schreibstil war jedoch wieder sehr flüssig, es gab unterhaltsame Passagen und ich mochte die Wechsel zwischen den Erzählungen im Ruhrgebiet und an der Küste. Außerdem hat Tanja Janz die Konflikte, in denne sich Julia wiederfindet, klar dargestellt.