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Veröffentlicht am 21.02.2024

Die geheime Gesellschaft

Die geheime Gesellschaft
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Da ich "Die versteckte Apotheke" von Sarah Penner sehr gern gelesen habe, habe ich mich über ihr neues Werk "Die geheime Gesellschaft" sehr gefreut.

Das Buch spielt im späten 19. Jahrhundert. Vaudeline ...

Da ich "Die versteckte Apotheke" von Sarah Penner sehr gern gelesen habe, habe ich mich über ihr neues Werk "Die geheime Gesellschaft" sehr gefreut.

Das Buch spielt im späten 19. Jahrhundert. Vaudeline D'Allaire hält in eilnem verlassenen Château, etwas abgelegen von Paris, düstere Séancen ab. Als Spiritualistin und Wahrsagerin hat sie sich einen kleinen Stamm an Vertrauten aufgebaut, die ihre Fähigkeiten nutzen möchten - vor allem Verwitwete und Gesetzeshüter kommen zu Vaudeline, damit sie Kontakt zu den Verstorbenen aufnehmen und so ihr Mörder gefunden werden kann.
Lenna Wickes kommt nach Paris, um dort den Mord an ihrer Schwester Evie aufzuklären, die bei Vaudeline in Ausbildung war. Lenna hegt einige Vorurteile gegenüber Okkultismus, doch möchte den Mörder mit allen Mitteln finden.
Als Vaudeline nach England geht, um dort eine Mordermittlung zu unterstützen, begleitet Lenna sie als Gehilfin. Doch schon bald ahnen sie, dass sie nicht nur die Ermittlungen vorantreiben sollen, sondern selbst in ein Verbrechen verwickelt wurden.

Sarah Penner schreibt recht gemächlich und lässt sich Zeit mit der Figurengestaltung, weshalb ich einige Kapitel brauchte, um eine Beziehung zu Vaudeline und Lenna aufbauen und die anfängliche Distanz überwinden zu können.
Ich mochte, wie die Leser*innen mit der Zeit stückweise erfahren, was mit Evie geschehen ist. Währenddessen kommen sich Lenna und Vaudeline näher und bemühen sich um die Zusammenarbeit mit der geheimnisvollen Séance Society. Ich fühlte mich im viktorianischen Setting wohl und mochte die wechselnden Erzählperspektiven.
Außerdem hielt Sarah Penner die eine oder andere überraschende Wendung bereit, was die Spannung aufrechterhielt.

Nach "Die versteckte Apotheke" ein weiteres gelungenes Buch der Autorin!

Veröffentlicht am 21.02.2024

Winterelicher Wohlfühlroman

Die Eisfischerin vom Helgasjön
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Kurz bevor Rieke und Marco in den Skiurlaub mit Freundinnen fahren, hat Rieke einen Unfall und verletzt sich am Fuß. Schnell ist klar: Skifahren kommt für sie nicht infrage und sie muss zuhause bleiben. ...

Kurz bevor Rieke und Marco in den Skiurlaub mit Freundinnen fahren, hat Rieke einen Unfall und verletzt sich am Fuß. Schnell ist klar: Skifahren kommt für sie nicht infrage und sie muss zuhause bleiben. Marco hingegen fährt allein mit den Freundinnen - der erste getrennte Urlaub in ihrer siebenjährigen Beziehung. Um sich selbst aufzumuntern und nicht vollständig auf Urlaub verzichten zu müssen, erfüllt sich Rieke ihren langersehnten Traum und reist nach Lappland. In den endlosen Weiten, der Winterlandschaft und den gemütlichen Hütten erhofft sie sich Ruhe und Erholung. Doch dann taucht Theo, ein ehemaliger Studienkollege in Lappland auf, sie verbringen Zeit miteinander und kommen sich näher. Dabei gerät Riekes Gefühlsleben ganz schön in Aufruhr. Sie hinterfragt ihr bisheriges Leben, die Beziehung zu Marco und fragt sich, was sich ändern sollte.

"Die Eisficherin von Helgasjön" ist ein schöner Wohlfühlroman im winterlichen Setting Lapplands. Mir gefielen die anschaulich beschriebene Landschaft, die gemütlichen Abende vorm Kamin und die Dialoge zwischen Theo und Rieke. Generell war mir Theo sehr sympathisch - Rieke konnte ich nicht immer folgen oder war zwischenzeitlich auch mal von ihr genervt. Frieda Lamberti schreibt flüssig, ruhig und atmosphörisch. hat mir einige gemütliche Lesestunden beschert und konnte mich an der einen oder anderen Stelle auch überraschen.

Veröffentlicht am 14.02.2024

Komplex mit überraschenden Wendungen

Monster (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 11)
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Die 16-jährige Larissa Böhlefeld verschwindet nach einem Nachmittag mit Freundinnen. Ihre Leiche wird hinter einem Marienaltar in einem Feld bei Schwalbach entdeckt - sie wurde erdrosselt. Da es winterlich ...

Die 16-jährige Larissa Böhlefeld verschwindet nach einem Nachmittag mit Freundinnen. Ihre Leiche wird hinter einem Marienaltar in einem Feld bei Schwalbach entdeckt - sie wurde erdrosselt. Da es winterlich kalt ist, ist ihr Körper von einer Eisschicht bedeckt. Pia Sander und Oliver von Bodenstein starten die Ermittlungen. Da an Larissas Leiche die DNA-Spuren von Farwad M., einem abgelehnten afghanischen Asylbewerber, der wegen Vergewaltigung bereits zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde, gefunden und nach ihm gesucht wird, werden Unmut, Bestürzung und Wut auf die Flüchtlingsunterkunft gelenkt. Farwad kann jedoch untertauchen und Pia und Oliver stoßen auf weitere Spuren. Außerdem bleibt Larissa nicht die einzige Person, die verschwindet und tot aufgefunden wird.

Aus Nele Neuhaus' Krimireihe um Pia Kirchhoff (mittlerweile Sander) habe ich schon einige Teile gelesen und bin immer wieder begeistert von der Komplexität, den aktuellen Themen sowie den überraschenden Wendungen. Auch in "Monster" ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint und Larissas Tod offenbart ein großes Gebilde mit enormen Auswirkungen - auch für das Ermittlungsteam um Pia.
Ohne viel zum Inhalt oder den aufgegriffenen Themen zu sagen, kann ich den elften Teil der Reihe nicht nur Fans von Nele Neuhaus empfehlen, sondern allen, die Entwicklungen und Verstrickungen auf verschiedenen Ebenen in Krimis mögen.

Veröffentlicht am 14.02.2024

Kurzweilige Lektüre

Christmas at Tiffany's (Wunderschöne Weihnachtsromantik in New York)
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Es ist noch gar nicht so lange her, da war Ally noch Stammkundin bei Tiffany und schmückte sich mit den edlen Stücken. Doch sie möchte nicht länger finanziell abhängig von ihrem Vater sein, sondern für ...

Es ist noch gar nicht so lange her, da war Ally noch Stammkundin bei Tiffany und schmückte sich mit den edlen Stücken. Doch sie möchte nicht länger finanziell abhängig von ihrem Vater sein, sondern für sich selbst aufkommen können. Also wechselt sie quasi die Seiten und arbeitet nun selbst als Verkäuferin bei Tiffany, statt sich selbst die schönsten Stücke zu kaufen. Mitten im Weihnachtstrubel stößt sie mit Lucien, einem angehenden Parfümeur zusammen und trifft ihn bald darauf wieder. Doch ihr Kennenlernen wird von Tristan gestört - Allys Ex-Freund, der sich mit der Abfuhr so gar nicht zufriedengibt und Ally möglichst oft aufsucht.

Weihnachten ist zwar der zeitliche Rahmen, in dem "Christmas at Tiffany's" spielt, allerdings wird Weihnachten bis auf wenige Szenen am Rockefeller Center nicht wirklich thematisiert. Es handelt es sich also keineswegs um einen klassichen Weihnachts(liebes)roman.
Zu Ally konnte ich trotz des flüssigen Schreibstils und der anschaulichen Beschreibung ihres Alltags keine enge Verknüpfung schaffen, sie blieb für mich recht blass und ich konnte sie nur selten greifen. Die problematische Beziehung zu Tristan und ihrem ehemaligen sozialen Umfeld wir angerissen, die Tragweite und die Ernsthaftigkeit des Ganzen jedoch heruntergespielt/bagatellisiert, was mir nicht so gut gefällt. Wenn ein solches Thema aufgegriffen oder, wie hier, fest in die Charakterisierung/Entwicklung einer Figur eingebunden wird, erwarte ich auch, dass es entsprechend dargestellt und beleuchtet wird.
Für mich war "Christmas at Tiffany's" ein kurzweiliger Roman, der mir jedoch nicht lange in Erinnerung bleiben wird.

Veröffentlicht am 14.02.2024

Ruhig erzählt, zwischendurch langatmig

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe
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Florence Butterfield hatte ein erfülltes Leben, lebt nun im Seniorenheim und genießt die Stunden im Garten - wahlweise mit einem Sherry oder einem Gin Tonic unter den Apfelbäumen mit dem Duft der Blumen ...

Florence Butterfield hatte ein erfülltes Leben, lebt nun im Seniorenheim und genießt die Stunden im Garten - wahlweise mit einem Sherry oder einem Gin Tonic unter den Apfelbäumen mit dem Duft der Blumen und Kräuter in der Nase. Doch das beschauliche Leben im Seniorenheim nimmt ein rasches Ende, als Archie eine Kopfverletzung erleidet und die Heimleiterin Renata aus dem Fenster stürzt. Florence, genannt Florrie, glaubt jedoch - im Gegensatz zu den anderen - nicht an einen Suizidversuch. Renatat hatte ihr erst vor Kurzem anvertraut, dass sie sich verliebt habe und es nun wieder einen interessanten Mann in ihrem Leben gebe. Florence kommt ins Grübeln, schaut auf ihr eigenes Leben, die Männer darin zurück und geht der Frage nach, was Renata zugestoßen ist. Denn dass es sich um ein Verbrechen handelt, ist ihr klar. Bei den Ermittlungen unterstützt sie der pensionierte Lateinlehrer Stanhope, der ein Auge auf Florence geworfen hat.

Susan Fletcher lässt sich zu Beginn Zeit mit der Figureneinführung, der Beschreibung der Abläufe im Heim und Florences Tagesbeschäftigungen. Den Erzählton würde ich als sehr gemächlich bezeichnen, zwischenzeitlich gab es einige Längen. Dennoch habe ich gern von Florences Vergangenheit, ihren Erfahrungen mit Männern und Gedanken zum Leben, der Liebe und zu Renatas Unfall gelesen. Die Dialoge zwischen Florence und Stanhope waren überwiegend charmant.
Auch wenn der Plot eine gewisse Krimi-Atmosphäre erwarten lässt, hält sich die Spannung in Grenzen. Vielmehr gibt Florence Lebensweisheiten von sich und baut eine Beziehung zu Stanhope auf. Die Enthüllung von Renatas Fenstersturz wird selbstverständlich auch aufgelöst.