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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2019

Die Hexenjägerin auf dem Scheiterhaufen?

Witch Hunter
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Die Autorin entführt uns in eine Mischwelt in der Fantasy auf Historie trifft. Eine Zeit, in der Hexenverfolgungen und die darauffolgenden Hexenverbrennungen zum Alltag gehörten. Die Protagonistin ist ...

Die Autorin entführt uns in eine Mischwelt in der Fantasy auf Historie trifft. Eine Zeit, in der Hexenverfolgungen und die darauffolgenden Hexenverbrennungen zum Alltag gehörten. Die Protagonistin ist eine 16-jährige Hexenjägerin, die jedoch selbst der Hexerei angeklagt wurde.

Geschichte selbst kann ich nur sagen, dass die Autorin ein ordentliches Tempo vorlegt. Der Leser wird regelrecht in die Geschichte geworden. Zuerst wird Elizabeth gefangen genommen, dann wird sie angeklagt und kommt ins Gefängnis, um auf ihre Hinrichtung zu warten. Doch sie wird „gerettet“ und das von einer vollkommen unerwarteten Person – dem Magier Nicholas Perevil. Wieso sollte er einer Hexenjägerin helfen? Kann sie ihm wirklich vertrauen?

Die Autorin verwendet in dieser Geschichte geschickt die Ich-Form und verleiht so manchen Situationen nochmal einen besonderen Charme. Ich mochte es sehr in die Gedankenwelt der Protagonistin einzutauchen. Sie ist mutig, frech und klug, aber gleichzeitig ist sie dabei auch eine typische 16-jährige. Elizabeth konnte von Anfang an mein Herz erobern. Auch die anderen Charaktere sind allesamt recht interessant und wirken lebendig. Schade fand ich es, dass die „Bösewichte“ allerdings etwas zu kurz kamen, da sah ich eindeutig mehr Potenzial.

Die Geschichte liest sich sehr angenehm und flüssig. Die Handlung ist spannend und man will direkt zum zweiten Band greifen!

Von mir gibt es hierzu eine klare Leseempfehlung. Ein gutes Jugendbuch für zwischendurch, das Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Wölfe im Schafspelz

So schöne Lügen
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Lügen, Geheimnisse, Exzesse und giftige Freundschaften – die Geschichte bietet alles.

Louise ist beinahe 30 und hat ein eher glanzloses, einfaches Leben. Das ändert sich schlagartig, als sie Lavinia ...

Lügen, Geheimnisse, Exzesse und giftige Freundschaften – die Geschichte bietet alles.

Louise ist beinahe 30 und hat ein eher glanzloses, einfaches Leben. Das ändert sich schlagartig, als sie Lavinia begegnet. Lavinia ist wie ein wahr gewordener Traum aus einem Hochglanzmagazin. Sie scheint all das zu sein, was Louise sein will. Wunderschön, beliebt und frei zu tun, was auch immer sie will, ohne jemals zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Lavinia wickelt alle um ihren Finger und benutzt sie wie Spielzeug, welches sie nach Belieben austauschen kann. Dennoch kann sich niemand von ihr losreißen, da sie die Leute um sich herum äußerst geschickt manipuliert.

Doch Louise ist bei weitem kein Unschuldslamm – spätestens gegen Ende des Buches offenbart sie ihr wahres Gesicht und man muss sich unweigerlich fragen …, wer ist eigentlich das wahre Opfer dieser toxischen Freundschaft gewesen?

Das Buch spiegelt leider zu gut den Wandel unserer modernen Gesellschaft. Das glanzvolle Leben in sozialen Netzwerken birgt so manches dunkle Geheimnis und vieles davon sind schlichtweg auch nur Lügen. Die Autorin hat ganz ausgezeichnet die Gefahren unserer modernen Gesellschaft dargestellt.

Dieses Buch ließ sich ausgesprochen schnell lesen und ich konnte es einfach nicht weglegen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es ausgeht. Ich fragte mich die ganze Zeit, wie lange Louise wohl durchhält, ehe ihr ganzes Fake-Leben zerbricht.

Selten hat mich eine Geschichte in solch einem Zwiespalt zurückgelassen, dass ich gar nicht mehr sagen kann, ob ich verstört oder begeistert sein soll.

Das schöne Cover passt perfekt zur Geschichte und ist meiner Meinung nach auch sehr gut gewählt.

Von mir bekommt dieses Buch 5 von 5 Sternen. Dieses Buch gewährt einen guten Einblick in die Inhaltslosigkeiten einer traumhaften Scheinwelt und hinterlässt mehr Fragen als Antworten. Besonders gefällt mir auch, dass die Geschichte viel Interpretationsspielraum zulässt und die Grenzen zwischen richtig und falsch fließend sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Figuren
Veröffentlicht am 08.04.2019

Die Quintessenz des Lebens und der Liebe

Liebende
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Dieses bildschöne Büchlein ist ein reiner Lesegenuss für alle jene, die vielleicht auf der Suche nach der wahren Liebe sind. Der koreanische Autor Jeong-Ho-seung stellt in einer fabelhaften Geschichte ...

Dieses bildschöne Büchlein ist ein reiner Lesegenuss für alle jene, die vielleicht auf der Suche nach der wahren Liebe sind. Der koreanische Autor Jeong-Ho-seung stellt in einer fabelhaften Geschichte die zentralen Fragen des Lebens gepaart mit einer Quintessenz buddhistischer Weisheiten.

Was ist Liebe?
Was heißt es zu leben?
Und was wollen wir?

In der Fabel geht es um Blauperlenauge und Schwarzperlenauge. Blauperlenauge ist überglücklich einen Gefährten im Leben gefunden zu haben mit dem er als Windspiel am Dach eines Tempels hängen darf, um die Besucher mit ihren lieblichen Klängen zu beglücken. Die Liebe der beiden ist lieblich, sanft und voller Gefühl – doch mit den Jahren verblasst die Liebe immer mehr. „Wenn Liebe neu ist, spricht man viele Worte. Alte Liebe hingegen ereignet sich schweigend.“ (Zitat aus dem Buch)

Blauperlenauge will mehr - die alte Liebe ist nicht genug und somit macht er sich auf die Suche nach Liebe. Wird er zu Schwarzperlenauge zurückkehren?

Das farbenfrohe Cover ist ein wunderschöner Blickfang und erinnert an Ying und Yang. Vermutlich ist es eine Anspielung darauf, dass Ying nicht ohne Yang leben kann und umgekehrt – dies trägt zur
Botschaft des Büchleins bei. Es ist liebevoll gestaltet und auch im Buch selbst finden sich feine Wasserfarben-Bilder, die den Lesegenuss vollkommen ergänzen.

Der Schreibstil ist bildlich, aber auch philosophisch angehaucht – es ist ein wahrer Genuss sich an einem ruhigen Abend den Worten zu widmen, die so viel in einem selbst bewegen können.

Veröffentlicht am 08.04.2019

Magie trifft auf mystische Krimigeschichte

Witchmark. World Fantasy Award für den besten Fantasy-Roman des Jahres 2019
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Ein Kittel, ein Krankenhaus und viele Patienten, die psychotherapeutische Hilfe benötigen. Miles hat als Arzt alle Hände voll zu tun, doch verfügt dieser auch über magische Fähigkeiten. Damit versucht ...

Ein Kittel, ein Krankenhaus und viele Patienten, die psychotherapeutische Hilfe benötigen. Miles hat als Arzt alle Hände voll zu tun, doch verfügt dieser auch über magische Fähigkeiten. Damit versucht er oftmals seinen Patienten zu helfen, um ihnen wenigstens eine Zeit lang Abhilfe zu verschaffen. Eines Tages wird ein Mann eingeliefert, der kurz darauf stirbt – der Mann kannte Miles wahre Identität, doch die Frage ist… woher kannte der Patient seine Identität? Unter anderem fragt er sich aber auch, durch wessen Hand der Fremde starb. Dabei stößt er an Tristan Hunter, der den Patienten überhaupt erst zu Miles brachte. Die beiden gehen einen Deal ein, um den Mordfall aufzudecken. Und damit beginnt eine spannende und magische Geschichte, die glatt als ein Krimi im Fantasygewand bezeichnet werden könnte.

Langeweile kommt eindeutig nicht auf. Das Buch beginnt spannend und ungefähr im letzten Viertel kann man das Buch schon gar nicht mehr aus der Hand legen – alles ergibt auf einmal Sinn. Das Ende des Buches hielt noch eine passende Überraschung bereit.

Die Autorin wählte für dieses Buch die Ich-Perspektive, was eine sehr gute Entscheidung war, da man an vielerlei Stellen nochmal tiefgreifend empathisch wurde. Miles Handlungsweise wurde dadurch sogar noch etwas mehr verdeutlicht. Der Schreibstil lässt nichts zu wünschen übrig. Es war sehr leicht zu lesen und es gab keinerlei Stolpersteine, die den Lesefluss gestört haben. Auch machte dieser Schreibstil es dem Leser leichter in die Welt hineinzufinden.

Eine kleine Überraschung gab es beim Cover: es leuchtet! Um genauer zu sein leuchtet die Schrift in der Dunkelheit, was mich kurzzeitig zum Schmunzeln brachte, da ich nicht damit gerechnet hätte. Ansonsten mag ich persönlich das schlichte und doch schöne Coverdesign sehr und nachdem man die Geschichte gelesen hat wird auch klarer, wer die Personen darauf sind.

Von mir bekommt dieses Buch 5 von 5 Sternen. Hoffentlich gibt es noch eine Fortsetzung, denn diese Geschichte kann man nicht einfach so stehen lassen.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Spitzzüngige Protagonistin trifft auf eigenwilligen Prinzen

Heartless, Band 1: Der Kuss der Diebin
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Sara Wolf entführt uns in eine Welt, in der Hexen Herzlose als Diener halten können und diese von einer Glut beherrscht werden können, die jegliche Menschlichkeit in ihrem Unherzen zu verschlingen droht.

An ...

Sara Wolf entführt uns in eine Welt, in der Hexen Herzlose als Diener halten können und diese von einer Glut beherrscht werden können, die jegliche Menschlichkeit in ihrem Unherzen zu verschlingen droht.

An dieser Stelle fragt sich so manch einer sicherlich: Was sind Herzlose?
In dieser Welt sind Herzlose ehemalige Menschen, denen das Herz entrissen wurde und besagtes Herz nun in den Händen der jeweiligen Hexe ist. Sie werden auch oftmals als Monster bezeichnet, da sie die „Glut“ in sich tragen, die alles vernichten und töten will. Hexen können ihren Herzlosen das Herz zurückgeben – und damit beginnt Zeras Geschichte.

Sie gehört der Hexe Nightsinger und will um jeden Preis ihr eigenes Herz wieder zurück, um menschlich zu werden. Nightsinger gewährt ihr diesen Wunsch nur, wenn sie ihr stattdessen einem anderen Menschen das Herz stiehlt – Prinz Lucien. Am Hofe des Prinzen kommt jedoch alles anders, als Zera es plante. Wir können Zera dabei verfolgen, wie ihre Überzeugungen allmählig bröckeln und sie tatsächliche Gefühle für den Prinzen empfindet und dass trotz ihres fehlenden Herzens. Da fragt man sich ... Wird sie ihm wirklich das Herz stehlen, um ihr eigenes zurückzubekommen?

Neue Freunde und Feinde, Intrigen, ein drohender Krieg, ein interessanter Perspektivenwechsel am Ende – dieser Geschichte mangelt es eindeutig nicht an Vielfältigkeit.

[Cover]
Jetzt nehmen wir uns aber mal eine Minute und betrachten das Cover – es ist wirklich wunderschön! Dieses Buch ist sicherlich ein wahrliches Schmuckstück in jedem Bücherregal.

[Schreibstil]
Beim Schreibstil von Sara Wolf scheiden sich die Geister. Meiner Meinung nach, ist der Schreibstil sehr leicht verständlich und flüssig. Die lockeren Sprüche, die Witze – aber auch die Ironie an so manch einer Stelle haben mich wirklich durchgängig an die Geschichte gefesselt. Allerdings ist hierbei anzumerken, dass die Charaktere eine sehr moderne Sprache sprechen, während das Setting des Buches eher altertümlich gehalten wurde.

[Meinung]
Das Ende des Buches war meiner Meinung nach sehr vorhersehbar und konnte nur auf diese Weise mit einem Cliffhanger enden. Nichts destotrotz hat es mich dazu angeregt auch das zweite Band zu kaufen. Sarkastische und mutige Charaktere, Intrigen und eine gefährliche Liebesgeschichte. Menschen mit einem Herz für gute Fantasygeschichten werden bei diesem Buch sicherlich auf ihre Kosten kommen. Dieses Buch kann ich guten Gewissens weiterempfehlen.

Von mir bekommt es 5 / 5 ⭐️