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Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine grandiose Welt

Windjäger
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Die Welt ist von einem gefährlichen und vor allem tödlichen Nebel umzogen, sodass die Menschen dazu gezwungen sind in riesigen Türmen zu leben, die weit in die Wolken hineinreichen. Doch jeder Turm verfolgt ...

Die Welt ist von einem gefährlichen und vor allem tödlichen Nebel umzogen, sodass die Menschen dazu gezwungen sind in riesigen Türmen zu leben, die weit in die Wolken hineinreichen. Doch jeder Turm verfolgt seine eigenen Interessen und so greift der Turm Aurora den Turm Albion an. Ein Krieg bzw. ein erbitterter Kampf ist unausweichlich. Der Fürst von Albion ruft eine bunte Truppe zusammen und das Schicksal des Turms liegt auf den Schultern nur weniger Menschen und so wird die kleine Truppe, angeführt von Kapitän Grimm, mit seinem Luftschiff auf Reisen geschickt, um das unvermeidliche zu verhindern.

Ich war sehr gespannt auf das neue Werk von Jim Butcher, da ich schon einige Bücher von ihm gelesen habe und sie alle ausnahmslos gut fand.
Auch in „Windjäger“ gelingt es dem Autor seiner Welt etwas Neues und Kreatives zu verleihen. Seine Ideen heben sich deutlich von der breiten Masse ab. Ein tödlicher Nebel umhüllt die Welt, sodass die Menschen dazu gezwungen sind, sich in Türme zurückzuziehen, die auf gigantischen Bergen erbaut wurden, damit sie nicht mit dem Nebel in Verbindung kommen. Insgesamt ist das Setting also sehr dystopisch angehaucht. Auch die Tiere haben sich aufgrund des Nebels in monströse Wesen verwandelt, die absolut gefährlich sind für die Bevölkerung und ein jeder hat Angst vor diesen Kreaturen.
Aufgrund der vielen Menschen gibt er verschiedene Türme, die wie kleine Länder sind, denn jeder Turm hat seine eigene Regierung und strebt nach den Ressourcen der anderen Türme. So sind besonders die Kristalle von Bedeutung, da sie als Energiequelle dienen. So werden beispielsweise die Luftschiffe mit den Kristallen angetrieben, die zentral für den Schutz der Türme sind.
Als absolute Katzenliebhaberin hat es mir vor allem das Volk der Katzen angetan, da sie in „Windjäger“ eine eigene Kultur erhalten. So können Menschen die sprach der Katzen (Kätzisch) erlernen und so mit ihnen kommunizieren. Sie sind in der Welt von „Windjäger“ ein anerkanntes Volk und besitzen die gleiche Rechte. Es gibt Katzenherrscher und auch Prinzen. Die Ideen und die Umsetzung sind einfach perfekt und konnten mich restlos begeistern.
Der Schreibstil von Jim Butcher ist absolut bildhaft und sehr detailreich, sodass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Gekonnt spielt der Autor mit Informationen, so erhält man nur nach und nach neue Informationen und vieles bleibt offen. Des Öfteren weiß man nur so viel, dass man die verschiedenen Ereignisse soeben verstehen und nachvollziehen kann. So wird man zum Mitdenken angeregt und setzt sich viel intensiver mit der Geschichte auseinander. Der Roman besticht durch ruhige aber auch durch rasante Ereignisse, die nicht einfach wahllos aneinandergereiht sind.
Die Figuren wirkten allesamt sehr interessant und vielschichtig auf mich. Sie wachsen über sich hinaus, begehen Fehler und entwickeln sich weiter.
Der Kapitän Grimm ist der perfekte Anführer für sie kleine Gruppe, da er absolut aufrichtig ist und immer an seine Prinzipien festhält. Er versucht immer das richtig zu machen, auch wenn dies bedeutet, dass die Situation nicht gut für ihn ausgeht.
So wird der Kapitän noch von Folly begleitet, eine Ethikerin, die besondere Fähigkeiten besitzt. Aufgrund ihrer Fähigkeiten legt sie ein sehr verwirrendes Verhalten an den Tag. Trotz dessen ist sie mir schnell ans Herz gewachsen und ihr verwirrte Art lässt sie sogar recht liebenswürdig erschienen.
Auch Gwendolyn und Benedict begleiten die Gruppe. Beide entstammen einer sehr bedeutenden Familie, die die Kristalle für den Turm Albion züchten. Gwendolyn war mir von Anfang an sehr unsympathisch, da ich einfach nichts mit ihrer forschen und Teils arroganten Art anfangen konnte. Auch, wenn sie nur helfen will, verschlimmert sie mit ihrem Verhalten oft alles. Der Autor spielt bewusst mit den Charaktereigenschaften, da Gwendolyn oft von ihrem Cousin Benedict damit aufgezogen wird.
Ein anderes Mitglied der Truppe ist Bridget, die ihre Zeit lieber zu Hause verbringen würde, da sie nicht viel für andere Menschen übrig hat. Sie hat Angst vor der Welt und möchte in ihrer geschützten Umgebung bleiben. Doch sie wächst an ihren Aufgaben und verliert nach und nach ihre Ängste. Sie beherrscht fließend Kätzisch und der Kater Rowl ist ihr bester Freund. Rowl legt ein sehr selbstverliebtes Verhalten an den Tag und ist einfach typisch Katze. Er glaubt, dass er Bridget erzogen hat und sie ihm alle Wünsche erfüllen muss. Er ist der festen Überzeugung, dass er jede Situation lösen kann und Katzen einfach das beste Volk sind. Einfach typisch Katze. Dennoch ist er ein treuer Begleiter von Bridget und sie ist ihm sehr wichtig.

Alles in allem ist „Windjäger“ ein absolut mitreißender Auftakt und ich bin auf die Folgebände gespannt. Die kreativen Ideen und die Umsetzung konnte mich restlos begeistern. Zudem gelingt es dem Autor sich vom restlichen Genre deutlich abzuheben. Des Weiteren hat mir vor allem das Volk der Katzen den Roman zusätzlich versüßt.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenig Seiten mit tollem Inhalt

Maresi
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Die Frauen führen oft kein einfaches Leben und besitzen kaum Rechte in ihrer Welt. Doch es gibt eine Insel, auf der nur Frauen geduldet werden, dort können sie sich weiterbilden, die Mythen alter Göttinnen ...

Die Frauen führen oft kein einfaches Leben und besitzen kaum Rechte in ihrer Welt. Doch es gibt eine Insel, auf der nur Frauen geduldet werden, dort können sie sich weiterbilden, die Mythen alter Göttinnen studieren und einfach frei sein. Auch Maresi lebt als Novizin auf dieser Insel und so brauch sie sich vor nichts zu fürchten. Doch eines Tages kommt eine neue Novizin auf die Insel, Jai. Sie strotzt nur so vor Dreck und scheint vollkommen am Ende zu sein. Sie sucht auf der Insel Schutz vor ihrem erbarmungslosen Vater, doch Jais Vater gibt nicht auf und folgt ihren Spuren. Die Frauen müssen über sich hinauswachsen, um sich und ihr Zuhause vor dem brutalen Mann zu schützen.

Ich war zunächst sehr skeptisch, da der Roman grade mal ca. 240 Seiten umfasst und ich eher eine Freundin von seiten starken Romanen bin. Ich habe einfach bei recht kurzen Romanen das Gefühl, dass nicht genug Platz ist, um Figuren authentisch zu skizzieren und auch die Handlung oft mit viel zu wenig Worten abgetan wird. Doch die wenigen Seiten von „Maresi- Das Lied der Insel“ haben es in sich und der Autorin ist es gelungen mich positiv zu überraschen. Vor allem Freundschaft und das Leben an sich steht im Fokus des Romans, sodass grade der Anfang sehr ruhig gehalten ist und man die Protagonistin Maresi und ihre Gedanken besser kennenlernen kann und erst zum Ende hin überhäufen sich die Ereignisse und die Geschichte nimmt rasant an Spannung zu.
Die Welt ist ein gelungener Mix aus historischen und fantastischen Elementen. Die Frauen führen auf der Insel ein einfaches aber glückliches Leben. Der Autorin gelingt es ausgesprochen gut, der Welt bzw. der Insel eine gewisse Tiefe zu verleihen und man erhält einige Informationen. Insgesamt wirkt die Geschichte wie eine Nebel umwobene Saga auf mich. Voller Geheimnisse und mystische Rituale wie z.B. den Mondscheintanz.
Grade die Rollenbilder, im Roman, wirkten jedoch sehr klischeehaft auf mich. So sind Männer die bösen und brutalen Figuren, die sich einfach alles nehmen und die Frauen werden eher friedvoll skizziert und können nur durch Zusammenhalt etc. gewinnen. Trotz dieses Kritikpunktes ist es der Autorin dennoch gelungen mich in den Bann zu ziehen.
Die Autorin beschreibt die Welt insgesamt sehr malerisch und durchaus detailliert, sodass ich mir die kleine verträumte Insel absolut gut vorstellen konnte. Der Schreibstil wirkte auf mich recht einfach aber eindringlich, sodass ich durch die Seiten nur so geflogen bin und ich viel zu schnell am Ende des Buches angelangt bin.
Maresi ist mir sehr schnell ans Herz gewachsen und ich fand es interessant, sie in ihrem alltäglichen Leben zu begleiten. Vor allem durch ihre absolute Liebe zu Büchern musste ich sie einfach mögen. Sie wächst an ihren Aufgaben und macht eine durchaus realistische Charakterentwicklung durch, was mich bei der Kürze des Romans sehr verwundert hat.
Jedoch haben die Nebenfiguren in dem Roman kaum Platz und viele wirkten auf mich etwas farblos. Man sieht die Menschen einfach aus der Sicht von Maresi und sie legt in ihrer Chronik einfach wesentlich mehr Wert darauf das Geschehene zu schildern.

Der Autorin ist es gelungen mich mit nur wenigen Seiten vollkommen zu überzeugen und ich sollte vielleicht meine Vorurteile bezüglich dünnen Büchern überdenken. „Maresi- Das Lied der Insel“ ist weder oberflächlich noch eindimensional. Die Geschichte überzeugt mit einer tollen Protagonistin und einer grandiosen Atmosphäre.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Tolle Fortsetzung

Lodernde Macht
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Die Intrigen des jungen Rebellen Jonas und der Prinzessin Cleo sind zunächst fehlgeschlagen, sodass die Rebellenbewegung auf nur wenige Menschen geschrumpft ist, da die anderen entweder tot oder im Gefängnis ...

Die Intrigen des jungen Rebellen Jonas und der Prinzessin Cleo sind zunächst fehlgeschlagen, sodass die Rebellenbewegung auf nur wenige Menschen geschrumpft ist, da die anderen entweder tot oder im Gefängnis von Tyrannen Gaius sind. Auch, wenn für Cleo zunächst alles hoffnungslos erscheint, gibt sie nicht auf und versucht alles Erdenkliche, um Gaisus vom Thron zu stoßen. Doch auch der blutrünstige König Gaisus schmiedet Pläne und er ist bereit vieles zu opfern, um die mach über die übernatürlichen Kräfte zu erhalten.


Wie leider, viel zu oft, musste ich viel zu lange auf die Fortsetzung warten und es ist schon einige Zeit vergangen, seit ich die beiden anderen Bände gelesen habe. Ich hatte jedoch keine Probleme in die Geschichte zu finden und die Intrigen und Machtspiele der verschiedenen Protagonisten zu verstehen und nachzuvollziehen. Nach wie vor schmiedet jede Figur eigene Pläne, um an dem längeren Hebel zu sein und sich eine bessere Ausgangsposition zu verschaffen. Jedoch wird nicht immer gleich deutlich, auf wessen Seite die unterschiedlichen Figuren stehen und so ergeben sich teilweise überraschende Bündnisse. Ich musste mich des Öfteren fragen, was für ein Spiel die Figuren spielen und auf welcher Seite sie wirklich sind. Oft haben mich die verschiedenen Allianzen zwischen den Charakteren wirklich überrascht. Aufgrund dieses Unwissens gelingt es der Autorin eine konstante Spannung zu erschaffen, sodass die Seiten nur so dahin geflogen sind.
Die phantastischen Elemente nehmen immer mehr Raum in der Geschichte ein und man erhält in diesem Band auch noch deutlich mehr Infos, sodass die magischen Elemente, die Essenz, sich besser in die Geschichte einfügt und viel authentischer wirkt.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt leicht, auch wenn sie nicht vor blutigen Szenen zurückschreckt. Wie schon im Vorgängerband wird das Geschehen aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten wie z.B. Jonas geschildert, sodass man bei den verschiedenen Intrigen und Gegenbewegungen immer mit dabei ist und so einen guten Überblick über die gesamte Situation in dem Roman erhält. Die Figuren wachsen an ihren Aufgaben und verändern sich auch dementsprechend. Cleo gleicht kaum noch der zuvor sehr verwöhnten Prinzessin und wählt jeden Schritt mit bedacht, auch wenn sie stellenweise etwas zu übermütig wird. Nach wie vor ist Jonas das schwarze Schaf der Geschichte für mich, egal was und wie er Dinge anpackt, es geht immer alles schief und oft müssen deswegen geliebte Menschen von Jonas sterben oder schwere Zeiten durchmachen. Gekonnt webt die Autorin neue Figuren in die Geschichte ein, sodass neue unbekannte Komponenten mit einfließen und die Geschichte noch weniger vorhersehbar wird.


Insgesamt konnte mich auch der dritte Teil der „Falling Kingdoms“ Reihe begeistern. Der Roman lässt sich aufgrund des leichten Schreibstils und der nicht allzu komplizierten Handlung super schnell weg lesen und ist daher toll zum Abschalten.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Überraschend gut

Die zerborstene Klinge
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Aral zählte zu den legendären Klingen von Mamara, der in Namen seiner Göttin für Gerechtigkeit unter den Menschen sorgte. Aral und sein Schattenwesen Triss zählten zur Elite seines Ordens. Doch die Zeiten ...

Aral zählte zu den legendären Klingen von Mamara, der in Namen seiner Göttin für Gerechtigkeit unter den Menschen sorgte. Aral und sein Schattenwesen Triss zählten zur Elite seines Ordens. Doch die Zeiten haben sich geändert und Aral verdingt sich durch Gaunerei sein Lebensunterhalt. Eines Abends sucht ihn eine rätselhafte Frau auf und beauftragt Aral mit einem gefährlichen Botendienst, denn er soll eine geheime Nachricht überbringen. Schnell stellt sich heraus, dass der Auftrag eine Täuschung ist, damit Aral eine verhängnisvolle Zusammenkunft verschiedene Menschen beobachtet, die nichts von Gerechtigkeit und Moral halten.

Aral ist der typische Antiheld, der aufgrund widriger Umstände zu einem Leben im dunklen verdammt ist. Durch die kreativen Ideen des Autors erhält der Roman jedoch das gewisse Etwas und hebt sich so von dem durchschnitt Assassinenroman deutlich ab. Kelly McCullough verwebt gekonnt fantastische Elemente in die Geschichte. Arals Gefährte Triss ist ein Schattenwesen, ein Finsterling, der, wie der Name schon verrät, mit dem Schatten des Gefährten verbunden ist. Die beiden sind auf Leben und Tod miteinander verbunden, können also ohne den jeweils anderen nicht mehr Leben. Die Verbindung ermöglicht es ihnen, Magie in unterschiedlicher Form zu wirken. So sind nicht alle Schattenwesen bzw. Gefährten gleich und es gibt unterschiedliche Gattungen und Fähigkeiten. Mir hat die Idee einfach super gefallen und auch die Umsetzung ist dem Autor absolut gelungen.

Der Erzählstil von Kelly McCulloughist sehr detailliert und er schmückt viele Szenen aus, da ich ein Fan von ausschweifenden Beschreibungen etc. bin, war ich schon ab der ersten Seite begeistert. Kampfszenen werden dagegen eher wenig detailliert beschrieben und stehen auch nicht im Vordergrund, sondern eher die strategischen Überlegungen wie und wann die beste Zeit zum Handeln ist. Durch überraschende Wendungen baut der Autor gekonnt Spannung auf und auch die Atmosphäre in dem Roman hat mich mitgerissen, denn sie war düster, stellenweise aber auch voller Hoffnung.

Der Titel „Die zerborstene Klinge“ passt perfekt zum Protagonisten Aral, denn er selbst ist zerbrochen und versucht seine Gedanken und Sehnsüchte in Alkohol zu ertränken. Jedoch ist es Aral wichtig, dass er wenigstens ein Teil seiner moralischen Vorsätze nicht vollkommen verliert und so nimmt er z.B. keine Auftragsmorde für Geld an. Triss und Aral haben mich das eine oder andere Mal herzhaft zum Lachen gebracht, da sie sich gegenseitig mit spitzen Kommentaren bombardieren. Jeder hat seinen eigenen Kopf, doch schlussendlich ziehen sie immer am gleichen Strang. Die beiden nehmen sehr viel Platz in der Geschichte ein, sodass nur noch wenig Raum für die Nebenfiguren bleibt und sie so stellenweise etwas blass und flach rüberkommen.

Insgesamt konnte mich „Die zerborstene Klinge“ positiv überraschen, da sich der Roman durch die kreativen Ideen deutlich von anderen Assassinenromanen unterscheidet. Zudem sind mir Triss und Aral sehr ans Herz gewachsen und ich bin auf das nächste Abenteuer der beiden sehr gespannt.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter Auftakt mit einigen Schwächen

Die Königin der Schatten
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Kelsea lebt bis zu ihrem neunzehnten Lebensjahr mit ihren Pflegeeltern zusammen in einer abgelegenen Hütte tief im Wald. Doch nun soll sie den Thron des Königreichs Tearling besteigen und über das Land ...

Kelsea lebt bis zu ihrem neunzehnten Lebensjahr mit ihren Pflegeeltern zusammen in einer abgelegenen Hütte tief im Wald. Doch nun soll sie den Thron des Königreichs Tearling besteigen und über das Land herrschen und so wird Kelsea von den Leibwachen ihrer verstorbenen Mutter zum Königshof eskortiert. Doch nicht alle Menschen sind davon begeistert, dass die junge Kelsea fortan das Land regiert und so ist die Reise zum Thron absolut gefährlich und auch vom Nachbarland Mortmesne wird Kelsea bedroht. Das Land ist in einem absolut katastrophalen Zustand und jeder misstraut jedem.


Ich war zunächst skeptisch, ob ich den Roman wirklich lesen möchte, da ich oft von gehypten Büchern oft enttäuscht werde und sie meinen Ansprüchen nicht standhalten. Ich erwarte von einem Roman einfach mehr als nur eine nette Geschichte. Mittlerweile bin ich absolut froh, dass ich dem Roman eine Chance gegeben habe.
Ich habe zunächst einen typischen Fantasyroman erwarte und wurde schnell eines Besseren belehrt. Die Welt aus „Die Königin der Schatten“ ist eher eine dystopische, mit zunächst eher wenigen fantastischen Elementen. Vor 300 Jahren fand die große Überfahrt statt. Die Menschen sind mithilfe eines Schiffs von Amerika nach Tearling (und Nachbarländer) umgesiedelt. Dadurch haben die Menschen vieles verloren wie z.B. das Wissen über die Technik, dies hat mich absolut irritiert, da die Menschen nach 300 Jahren immer noch wie im Mittelalter leben und sich nicht weiterentwickelt haben. So ist das Wissen über die vergangene Technik bzw. zu was die Menschen damals imstande waren durchaus vorhanden. So träumt die Bücher verrückte Kelsea z.B. vom Bau einer Druckerpresse. Es gibt zwar nur noch wenige Bücher, aber ich denke nicht, dass nur Romane die Überfahrt überlebt haben. Ich fand es jedoch absolut amüsant, dass Harry Potter oder der Hobbit Relikte einer alten Kultur sind und die Autorin so einen Bezug zu unserer heutigen realen Zeit einbaut.
Der Schreibstil von Erika Johansen ist leicht und flockig, sodass man nur so durch die Seiten fliegen kann. Es gelingt ihr zudem eine wirklich tolle Atmosphäre zu erschaffen, voller Geheimnisse und Spannung. Der Fokus der Geschichte liegt eindeutig bei den Charakteren, sodass vor allem Kelsea sehr detailliert beschrieben wird. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass die Autorin noch etwas mehr auf die Welt des Romans eingeht.

Mir hat es vor allem gut gefallen, dass keine absolut tragische und kitschige Liebesgeschichte vorhanden ist und sich wirklich auf die Geschichte und auf die Figuren fokussiert wird. Insgesamt wirkten die Figuren auf mich authentisch und interessant. Die Pflegeeltern wollten Kelsea zu einer denkenden und nicht oberflächlichen Königin erziehen, sodass sie in ihrer Jugend viel lernen musste und sich stark mit der Geschichte ihres Landes auseinandersetzten musste. Ich fand es jedoch etwas befremdlich, dass Kelsea fernab von anderen Menschen aufwächst, denn wie soll die dadurch eine gewisse Menschenkenntnis erwerben oder Bezug zu ihrem Volk aufzubauen. Sicher, ich verstehe, dass sie aufgrund der Gefahren unentdeckt bleiben musste, doch sie ging mir nach Jahren der Einsamkeit einfach etwas zu offen mit den Gardisten um. Des Weiteren betont Kelsea immer, dass sie nicht oberflächlich sein möchte und beurteilt dennoch Menschen viel zu oft nach ihrem Aussehen und auch die Autorin wird grade am Anfang nicht müde zu betonen, dass Kelsea nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht. Ich fand es einfach nervig und unangebracht, denn Schönheit ist immer subjektiv und warum muss das Aussehen einer Protagonistin immer so oft erwähnt werden. Zum Glück legt sich dies grade zum Ende des Romans, sodass ihr Aussehen nicht mehr so stark im Vordergrund steht. Abgesehen von diesen Kritikpunkten mochte ich Kelsea wirklich gerne, da sie von vorneherein absolut willensstark ist. Sie sagt, was sie denkt und handelt auch dem entsprechend.


Alles in allem hat „Die Königin der Schatten“ durchaus kleine Schwächen, da mir vor allem Informationen zu der Welt gefehlt haben. Zudem fand ich es grade am Anfang sehr nervig, dass das Aussehen der Protagonisten eine so große Rolle gespielt hat. Dennoch mochte ich vor allem die junge Königin und ich fand es absolut interessant, wie sie ihren Weg geht. Auch die magischen Aspekte, die nach und nach aufgetreten sind, fand ich absolut gelungen.

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