Gelungener Auftakt
Der Tänzer der SchattenThren Felhorn zählt zu den gefährlichsten und gefürchteten Männern des Landes, denn in seiner Jugend war er der berüchtigte und beste Assassine. Mittlerweile vereint er alle Diebesgilden und Auftragsmörder ...
Thren Felhorn zählt zu den gefährlichsten und gefürchteten Männern des Landes, denn in seiner Jugend war er der berüchtigte und beste Assassine. Mittlerweile vereint er alle Diebesgilden und Auftragsmörder unter sich, sodass er eine unglaubliche Macht besitzt. Doch seine Macht wird von den adligen und reichen Kaufleuten der Stadt nicht toleriert und so entbrennt ein erbarmungsloser Krieg zwischen den beiden Parteien. Die Familie von Felhorn wird zur Zielscheibe des Krieges und er will seine Söhne zu erbarmungslosen Assassinen ausbilden lassen. Doch nach und nach bezweifelt Aaron, der jüngste Sohn, ob er diesen Weg wirklich einschlagen möchte.
„Der Tänzer der Schatten“ ist ein typischer Auftaktband und dies ist nicht negativ gemeint. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert, sodass ich Einblick in die verschiedenen Beweggründe beider Parteien erhalten habe. Der Konflikt bauscht sich, im Laufe der Geschichte, immer weiter auf die Gegner treiben sich gegenseitig an, noch schlimmere Taten zu vollbringen, sodass es dem Autor gelingt, eine konstante Spannung zu erzeugen. Die Geschichte strotzt nur so vor Intrigen und Gewalt. Des Weiteren wurde schnell klar, dass der Autor definitiv kein Problem damit hat, seine Figuren sterben zu lassen und so gehen manch brenzlige Situationen für nicht alle Figuren unbedingt gut aus.
Ich habe zunächst mit deutlich mehr Fantasyelementen gerechnet, doch das Hauptaugenmerk liegt bei Aaron und wie er sich weiterentwickelt. Auch nach Beendigung des Romans, bin ich mir nicht sicher, ob der Autor im weiteren Verlauf der Reihe noch Fantasyelemente einbaut oder ob es weiterhin Primär nur um Assassine gehen wird.
Vor allem Kampfszenen beschreibt der Autor sehr detailliert und blutig. Er verniedlicht das Gewerbe der Assassine nicht und benutz des Öfteren eher grobe und ordinäre Ausdrücke. All diese Punkte passen jedoch perfekt zu einem Assassinenroman, da ich die Geschichte nicht ernst nehmen könnte, wenn die Sprache viel zu blumig oder hochgestochen wäre, da dies zu so einer dunklen Thematik einfach nicht passt. Insgesamt entwickelt sich die Geschichte zunächst eher langsam und stellenweise zieht sie sich etwas. Im Roman ist jedoch ein Zeitsprung von 5 Jahren vorhanden, sodass wird die Ausbildung von Aaron zu einem erbarmungslosen Assassinen nicht hautnah miterleben und nur wenig Informationen erhalten. Jedoch grade zum Ende hin nimmt die Geschichte rasant an Spannung zu, da sich viele Konflikte zu spitzen und die Intrigen mehr oder weniger erste Früchte tragen.
Der Autor versucht jeder Figur eine Geschichte zu geben, dies gelingt ihm jedoch nicht bei jeder Figur. Grade bei einigen männlichen Autoren habe ich oft das Gefühl, dass es ihnen einfach nicht gelingt, Frauen mehrdimensional darzustellen und ihnen so Leben einzuhauchen. David Dalglish gelingt es nämlich deutlich besser die männlichen Figuren authentisch dazustellen.
Aaran wird von seinem Vater zu einem blutrünstigen Mörder erzogen. Er wird jedoch immer öfter von Zweifeln geplagt und er wünscht sich ein anderes Leben. Stellenweise fand ich Aaron wirklich gruselig, da er mit 8 bzw. 13 zu absolut grausigen Taten fähig ist und die eiskalt durchzieht. Auch wenn er an seinem Leben zweifelt, führt er noch immer grausame Dinge und befehle seines Vaters aus. Ich habe mich des Öfteren gefragt, wann er diese Leben nicht mehr erträgt und daraus ausbricht. Ich empfand Aaron oft viel zu erwachsen für sein Alter und ich musste mir immer in Erinnerung rufen, dass er erst 13 ist. Ich hätte es besser gefunden, wenn er noch mehr kindliche Züge hätte, da seine Figur dadurch wesentlich authentischer wirken würde.
Alles in allem hat „Der Tänzer der Schatten“ potenzial. Dem Autor gelingt es eine düstere Atmosphäre zu erschaffen, die definit nichts für zartbesaitete ist. Die Figuren sind jedoch noch ausbaufähig und ich hoffe, dass es dem Autor in den weiteren Bänden gelingt, den Charakteren etwas mehr Leben einzuhauchen.
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