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Veröffentlicht am 21.09.2023

Wenn der weiße Mann zum Tyrannen wird, zerstört er seine eigene Freiheit.

Club Paradies - Im Glanz der Macht
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Berlin, 1976: Hanns Borchardt ist der Mann der Stunde. Als Immobilienmogul setzt er ein Großprojekt nach dem anderen in Berlin um. Seiner Frau Maria und seinen beiden Kindern Holger und Hanna kann er so ...

Berlin, 1976: Hanns Borchardt ist der Mann der Stunde. Als Immobilienmogul setzt er ein Großprojekt nach dem anderen in Berlin um. Seiner Frau Maria und seinen beiden Kindern Holger und Hanna kann er so ein luxuriöses Leben bieten, doch diese sehnen sich nach gänzlich anderen Dingen. Maria fühlt sich immer mehr in ihrer Ehe eingeengt, während Hanna und Holger darüber nachdenken, wer sie eigentlich sein wollen, fernab von den Geschäften ihres Vaters. Als sich Hanns Borchardt bei seinem neusten Projekt finanziell übernimmt, scheint die Fassade der Familie Borchardt nach und nach zu bröckeln.

Nachdem ich in letzter Zeit viele historische Romane zur Zeit der 20er Jahre in Deutschland und anderen Teilen der Welt gelesen habe, hatte ich mich schon sehr darauf gefreut, endlich eine neue Zeit kennenzulernen. Die 70er Jahre erscheinen dabei noch nicht lange entfernt, um wirklich von einem „historischen Roman“ sprechen zu können und doch habe ich einiges Neues gelernt, dass ich noch nicht über diese Zeit wusste.

Zum einen scheint das Thema „Freiheit“ mehr denn je präsent zu sein. Es herrscht Aufbruchstimmung sowohl in den Familien als auch gesamtgesellschaftlich. Strukturen und Gegebenheiten, die die Gesellschaft lange Zeit als normal akzeptiert hat, werden in Frage gestellt. Zum einen sieht man dieses Umdenken an Hanns Borchardts Frau, die es nicht mehr länger aushält, in einer Ehe mit einem Tyrannen gefangen zu sein, obwohl das Thema Scheidung lange Zeit in der Gesellschaft ein Tabu-Thema war. Zum anderen sieht man dieses Umdenken an Hans Borchardts Sohn, der Probleme mit dem Kapitalismus-Denken seines Vaters hat. Auch seine Tochter Hanna macht eine Wandlung um Laufe der Geschichte mit, wenn sie auch eher darüber nachdenkt, welche Zwänge ihr von der Gesellschaft aufgedrückt werden im Hinblick darauf, wen sie lieben darf.

Ich fand diese Konstruktion rund um die verschiedenen Arten der Freiheit um das Leben von Hanns Borchardt ziemlich genial. Denn er lebt in gewisser Weise auch eine Form der Freiheit. Nämlich die, dass er sich von nichts und niemanden in seine Geschäfte reinreden lässt. Dabei hat er eine Art an sich, die mehr als unsympathisch ist. Er denkt, er sei stets im Recht und andere Menschen sind nur dazu da, seine Wünsche zu erfüllen. Allerdings hat er dabei nicht damit gerechnet, dass er mal auf eine Person trifft, die nicht so einfach nach seiner Pfeife tanzt. Erst als er die Nachtclub-Besitzerin Lea Stern trifft, wird ihm erst bewusst, was es bedeutet, wenn einem die Kontrolle nach und nach entgleitet.

Mir persönlich hat es gefallen, dass Hanns Borchardt gewisse Grenzen gesetzt bekommt, denn seine Art ist an manchen Stellen einfach nur überheblich und widerlich. Dadurch hält man automatisch Lea Stern und der Familie von Borchardt bei und hofft, dass Hanns Borchardt bald das bekommt, was er verdient. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es mit der Familie Borchardt weitergehen wird und kann jedem dieses Buch empfehlen, der über einen skrupellosen Immobilienpatriarch lesen möchte, der sogar über Leichen gehen würde, wenn er damit seinem Erfolg näher kommt.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Der schönste Trick des Teufels ist es, dich davon zu überzeugen, dass er nicht existiert.

Höllenjäger
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Auch nach den Ereignissen aus dem ersten Band hält sich James „Sandman Slim“ Stark mit seinen Aufträgen als Kopfgeldjäger über Wasser. Zwar bekommt er zunächst nur Aufträge der Marke „finde diesen Vampir ...

Auch nach den Ereignissen aus dem ersten Band hält sich James „Sandman Slim“ Stark mit seinen Aufträgen als Kopfgeldjäger über Wasser. Zwar bekommt er zunächst nur Aufträge der Marke „finde diesen Vampir und töte ihn“, doch als Luzifer wieder auf der Erde weilt, wird er persönlich von ihm engagiert sein Bodyguard zu werden. Damit beginnen plötzlich wieder die Probleme für Stark. Denn nebenbei bricht so auch noch eine Zombieseuche aus, in deren Verlauf Stark gebissen wird.

Ich habe mich im Vorfeld schon sehr auf den zweiten Teil dieser verrückten Reihe gefreut, denn Sandman Slim ist einfach eine Erscheinung. Selten gerät in einem Buch in so kurzer Zeit so viel in eine Schieflage. Dadurch wirkt das Buch wie eine Achterbahnfahrt, nur dass es eben nie nach oben geht, sondern immer nur noch unten. Zwar hatte ich deswegen auch relativ schnell Mitleid mit Stark, doch manchmal ist er auch einfach selbst schuld an seinem Schicksal.

Dies hat zum einen damit zu tun, dass er alles andere als sympathisch auftritt. Seine innere Gedankenwelt und auch die Gespräche mit seinen „Freunden“ und Auftraggebern strotzt nur einer guten Portion Selbstüberschätzung und Ironie. Vor allem hat man das Gefühl, dass er nichts und niemanden ernst nimmt, sogar vor Luzifer scheint er nicht wirklich Respekt zu haben. Allerdings macht gerade dieser Charakterzug das Abenteuer mit Sandman Slim so unterhaltsam, da ständig etwas passiert. Zuerst jagt Stark Vampire, dann trifft er auf Lucifer, der plötzlich ins Filmbusiness einsteigen will und damit aus Versehen eine Zombie-Apokalypse hervorruft und zuletzt bei Stark damit eine mittlere Identitätskrise auslöst.

Denn als er von einem Zombie gebissen wird, stirbt in ihm seine menschliche Seite, obwohl er gar nicht wusste, dass in ihm auch eine unsterbliche Seite existiert. Scheinbar hatte seine Mutter ein amouröses Verhältnis mit einem Unsterblichen gehabt, sodass es für Stark auch immer wichtiger wird zu wissen, wer sein Vater eigentlich ist.

Auf jeden Fall hatte ich auch mit diesem Band meine helle Freude, sodass ich es kaum erwarten kann, einen weiteren Band mit Sandman Slim zu lesen. Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der eine etwas unkonventionelle Geschichte über einen Kopfgeldjäger lesen möchte, der erst noch seinen Platz in der Welt finden muss.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Wenn du ein Geheimnis bewahren willst, musst du es auch vor dir verstecken.

Der nette Herr Heinlein und die Leichen im Keller
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Norbert Heinlein ist Inhaber des „Heinleins Delicatessen- und Spirituosengeschäft“ und führt den Laden bereits in der dritten Generation weiter. Darauf ist er mächtig stolz, denn er legt großen Wert auf ...

Norbert Heinlein ist Inhaber des „Heinleins Delicatessen- und Spirituosengeschäft“ und führt den Laden bereits in der dritten Generation weiter. Darauf ist er mächtig stolz, denn er legt großen Wert auf Tradition und Qualität. Ebenso wichtig sind ihm die Unterstützung von sozialen Projekten, denn sein einziger Mitarbeiter Marvin stammt aus einem Förderzentrum für Menschen mit Behinderung und hilft Heinlein bei all seinen Unternehmungen. Als jedoch einer von Heinleins Stammkunden plötzlich durch den Genuss einer Fleischpastete verstirbt, weiß sich auch Marvin keinen Rat mehr. Es bleibt ihnen wohl nur, die Leiche im alten Kühlhaus zu verstecken, bis ihnen eine gute Idee kommt.

Jedes Mal freue ich mich, wenn ich ein Buch entdecke, dass sich von dem sonstigen Mainstream abhebt. Mit dem Buch „der nette Herr Heinlein“ ist Stephan Ludwig dies mehr als gelungen. Zwar habe ich die Zorn-Reihe des Autors nie gelesen und wusste dementsprechend auch nichts über den Autor, aber dem „netten Herr Heinlein“ musste ich einfach eine Chance geben, denn schwarzer Humor in Büchern ist eine Seltenheit geworden.

Aus diesem Grund wird das Buch auch für viele wahrscheinlich nicht in die engere Auswahl kommen, denn man muss zwingend schwarzen Humor mögen, um das Buch auch wirklich genießen zu können. Denn sobald Herr Heinlein seine Leichen im Keller sammelt, wird das Buch schon sehr makaber, denn irgendwie muss man diese Leichen ja auch wieder loswerden, wenn man nicht im Gefängnis landen möchte. Nur leider wird dies an einem gewissen Punkt immer schwieriger und Herr Heinlein muss über einige Leichen gehen, um sein Geheimnis zu bewahren.

Dabei fand ich es interessant, dass Herr Heinlein eigentlich objektiv ein mehrfacher Mörder ist, aber ich ihn subjektiv nicht wirklich unsympathisch fand. Es ist einfach seine schrullige Art, die ihn in gewisser Weise sympathisch macht, obwohl er es aufgrund seiner Taten nicht sein sollte. Auch, dass er soziale Projekte unterstützt und Marvin eine Chance in seinem Unternehmen gibt oder dass er ein afrikanisches Patenkind namens Lupita unterstützt, zeigen eigentlich, dass Herr Heinlein ein gutes Herz hat. Zudem kümmert er sich auch um seinen dementen Vater.

Gerade die Beziehung zwischen Herr Heinlein und seinem Vater kann auch nochmal ein Grund sein, dass viele das Buch vielleicht geschmacklos finden, da Heinleins Vater keine Gelegenheit verstreichen lässt, um sich umzubringen. Dadurch, dass Heinleins Vater dement ist und täglich mehr von seiner Persönlichkeit einbüßt, empfindet er sein Leben nicht mehr als lebenswert und möchte es so schnell wie möglich beenden. Leider vergisst er dies auch relativ schnell wieder, sodass seine Pläne fast nie in die Tat umgesetzt werden können.

Da ich schwarzen Humor sehr mag, war es für mich kein Problem dieses Buch zu lesen und ich hatte meine helle Freude damit, Herr Heinlein dabei zuzusehen, wie er sein Leben versucht wieder auf die Reihe zu kriegen. Von daher, kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der ebenso schwarzen Humor mag und gerne wissen möchte, ob Heinlein es schafft, seine Leichen im Keller wieder loszuwerden.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Viele Menschen sehnen sich nach einer einsamen Insel - und andere wollen nur von dort entkommen!

Stranded - Die Insel
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Nachdem Maddys Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind, sehnt sich Maddy danach, ihrem alten Leben zu entfliehen. Sie bewirbt sich bei einem neuartigen Fernsehexperiment, indem 8 Fremde auf ...

Nachdem Maddys Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind, sehnt sich Maddy danach, ihrem alten Leben zu entfliehen. Sie bewirbt sich bei einem neuartigen Fernsehexperiment, indem 8 Fremde auf einer einsamen schottischen Insel ein Jahr überleben müssen mit nur minimaler Ausrüstung und ohne Kontakt zur Außenwelt. Als sie ein paar Tage später vom Fernsehsender die Zusage erhält, freut sie sich total darüber. Wenn sie aber gewusst hätte, was sie auf dieser Insel erwarten würde, hätte sie sich wahrscheinlich noch nicht einmal als Freiwillige beworben.

Mich hat dieses Buch aufgrund seines Untertitels „Acht Fremde. Ein Mörder. Kein Ausweg“ angesprochen, denn sofort musste ich an einen Serienkiller denken, der die acht Fremden beobachtet und einen nach dem anderen vor laufender Kamera umbringt. Oder nur so tun soll, weil er als „Spannungselement“, in diese Show integriert wurde. Allerdings wurde ich, was den Serienkiller angeht, mehr als enttäuscht, denn ohne viel zu spoilern, lief die Geschichte, in eine völlig andere Richtung als ich anfangs gedacht habe.

Im Mittelpunkt steht Maddy, die erst kürzlich ihre Eltern verloren hat und dadurch in ein emotionales Loch gefallen ist, denn sie waren ihre engsten Vertrauten. Davon abgesehen hat Maddy keinen einzigen Menschen mehr, dem sie so Nahe stand. Deswegen begibt sie sich auch auf dieses Abenteuer mit der einsamen Insel, denn sie hat quasi nichts mehr zu verlieren und auch niemanden mehr, der zu Hause auf sie warten würde. Mir ging die Geschichte von Maddy schon sehr nahe und ich hatte automatisch Mitleid mit ihr.

Zudem spielt Maddys Vorgeschichte auch eine Rolle dahingehend, wie sie von den anderen Fremden auf der Insel behandelt wird. Denn obwohl es anfangs so aussieht, dass sie sich zum ersten Mal in einer Gemeinschaft gut integrieren kann, findet sie schnell Ablehnung und wird sogar schlussendlich auch ausgegrenzt. Leider wirkte dieser Teil der Geschichte so, als ob schon vorher festgestanden hat, dass Maddy eben die Außenseiter wird, ähnlich wie man es von anderen TV-Formaten kennt. Anders konnte ich es mir nicht erklären, warum die anderen schon kurz nach der Ankunft, Maddy Hass und Aggressionen entgegengebracht haben, obwohl sie sich noch nicht lange kannten.

Die folgenden Monate auf der Insel fand ich dagegen schon spannend erzählt und das Buch entwickelte auch einen Spannungsbogen, dem ich gerne bis zum Ende folgte. Denn neben den damaligen Geschehnissen auf der Insel, liest man auch von einer Maddy, die die Tage auf der Insel überlebt hat und nun ein Tnterview darüber gibt. Diese Kapitel waren mit am spannendsten, denn Maddy erzählt von Geschehnissen, die erst noch passieren werden und immer wieder ein ungutes Gefühl bei mir hinterlassen haben.

Allerdings geht der Geschichte gerade zum Ende hin etwas die Luft aus, denn sobald man sich denken kann, wer hinter den Morden steckt, verliert die Geschichte einiges an Spannung. Gerade auch, weil ich mir einfach eine andere Geschichte unter dem Buchtitel vorgestellt habe. So bleibt die Geschichte eher ein Überlebenskampf einer einzelnen Person, die generell bisher wenig Glück in ihrem Leben hatte.

Alles in allem kann ich aber jedem diese Geschichte empfehlen, der eine junge Frau dabei begleiten möchte, wie sie aus Verzweiflung heraus, an einem TV-Experiment teilnimmt und dabei noch schlimmere menschliche Abgründe kennenlernt.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Gutes kann niemals aus Lüge und Gewalt entstehen.

Der Knochensplitterpalast
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Lin trägt eine große Verantwortung auf ihren Schultern, denn sie ist die Tochter des Kaisers und Erbin des Phönixreiches. Damit nicht genug, ist ihr Vater der Auffassung, dass sie kaputt ist, denn aufgrund ...

Lin trägt eine große Verantwortung auf ihren Schultern, denn sie ist die Tochter des Kaisers und Erbin des Phönixreiches. Damit nicht genug, ist ihr Vater der Auffassung, dass sie kaputt ist, denn aufgrund einer Krankheit, kann sie sich nur an die letzten Jahre ihres Lebens erinnern. Alle anderen Erinnerungen sind in einem dichten Nebel verschwunden. Statt ihr dabei zu helfen, ihre Erinnerungen wiederzuerlangen, knüpft er ihren Fortschritt an einen Wettkampf mit seinem Ziehsohn Bayan. Wer von beiden sich schneller erinnert, wird der nächste Kaiser des Phönixreiches. Lin versucht alles, um ihr Erbe antreten zu können, doch schon bald merkt sie, dass ihr Vater ein perfides Spiel mit ihr treibt und ihm garnicht daran gelegen ist, dass sie gewinnt.

Eine Sache, die mir direkt über dem Lesen positiv aufgefallen ist, dass ich zu keiner Zeit das Gefühl hatte, dass ich die Geschichte schon einmal gelesen habe. Leider ist in letzter Zeit oftmals so gewesen, dass manchen Fantasy-Büchern einfach das Alleinstellungsmerkmal gefehlt hat und man sehr oft sehr ähnliche Geschichten gelesen hat. Das Buch „der Knochensplitterpalast“ beginnt von Anfang an düster und verfolgt auch eine neuartige Idee, die mir im Laufe der Handlung immer besser gefallen hat.

Denn im Fokus der Handlung stehen die sogenannten Konstrukte, die vom Kaiser des Phönixreiches erschaffen worden sind, um verschiedene alltägliche Aufgaben den Menschen abzunehmen. Die Besonderheit dieser Konstrukte liegt allerdings in ihrer Erschaffung, denn es sind organische Lebewesen, die aus verschiedenen Körperteilen von Tieren zusammengesetzt werden, ähnlich einer Chimäre. Das Leben wird ihnen durch Knochensplitter eingehaucht, die von den Schädelknochen von Menschen stammen. Dabei wird den Menschen nach der Aktivierung dieser Konstrukte Lebenskraft entzogen, was dazu führt, dass die Menschen früher sterben.

Allein dieser Umstand hat das Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht, denn durch diese Konstrukte bekommt das Buch leichte „Frankenstein“-Vibes und ähnliche Fragestellungen wie auch bei Frankenstein stehen im Raum wie z.B. „was passiert, wenn die Konstrukte ein Eigenleben entwickeln?“, „Haben sie so etwas wie Gefühle?“. Zwar wirkt das Buch mit diesem Hintergrund auch ziemlich düster, aber umso spannender ist die Enthüllung, wer Lin eigentlich wirklich ist.

Darüber hinaus wird das Buch nicht nur aus der Perspektive von Lin erzählt, sondern auch aus der Perspektive von Jovis, der auf der Suche nach seiner verschwundenen Frau ist oder Phalue, die sich ausgerechnet als Gouverneurstochter in eine Rebellin verlieben musste. Dadurch bekommt man einen besseren Einblick in die Welt des Phönixreiches und merkt selbst, dass einiges im Argen liegt. Dies liegt zum einen am tyrannischen Kaiser des Phönixreiches, aber nicht nur, denn durch Umweltkatastrophen verschwinden immer mehr Inseln von der Bildfläche.

Auch nach diesem ersten Band bleiben noch einige Rätsel ungelöst, sodass ich sehr gespannt bin, wie es im zweiten Band weitergehen wird. Vor allem das Schicksal von Jovis und seinem treuen Gefährten Mephis fand ich interessant, da man über Jovis Vergangenheit noch am wenigsten erfahren hat.

Alles in allem bietet das Buch einen vielversprechenden Auftakt und ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der die Erbin des Kaiserreiches dabei begleiten möchte herauszufinden, was sich wirklich hinter ihrem Gedächtnisverlust verbirgt und einen kaiserlichen Navigator dabei begleiten möchte, herausfinden, was wirklich in ihm verborgen ist.

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