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Veröffentlicht am 10.07.2022

Starke Bindungen können die Zeit überdauern.

Elatar
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Die abgeriegelte Stadt Hjelsky im Reich Androma wird immer wieder von Drachenangriffen erschüttert. Ein normales Leben ist längst nicht mehr möglich, denn die Angst vor den Drachen hat die Bevölkerung ...

Die abgeriegelte Stadt Hjelsky im Reich Androma wird immer wieder von Drachenangriffen erschüttert. Ein normales Leben ist längst nicht mehr möglich, denn die Angst vor den Drachen hat die Bevölkerung fest im Griff. Der Rat von Hjelsky sieht nur noch eine Möglichkeit: eine Gruppe junger Menschen auszusenden, die als Drachengebundene zurückkehren sollen. Doch dies ist einfach gesagt als getan, denn schon bald geraten die Jugendlichen in einen Strudel von Intrigen.

Ich fand das Grundkonzept dieses Buches sehr spannend, dass eine Gruppe ausgewählter junger Menschen sich auf die Reise begeben muss, um sich an einen Drachen zu binden, denn das habe ich vorher noch in keinem anderen Buch gelesen. So begleitet man im Laufe des Buchs 14 Jugendliche auf ihrem beschwerlichen Weg durch eine Welt, die sie noch nie vorher gesehen haben. Dementsprechend groß ist ihre Angst in fremder Umgebung auf einen Drachen zu treffen, von dem sie wissen, dass er sie innerhalb kürzester Zeit zerfetzen könnte.

Vor allem Dusan hat ein Problem mit jeder Art von Drachen, da sie daran schuld sind, dass er zusammen mit seiner Schwester als Waise aufwachsen mussten. Zwar möchte er sich deswegen nicht an einen Drachen binden und vermeidet jede Situation so gut es geht, allerdings befindet er sich auch in einer Zwickmühle, denn der Rat erpresst ihn mit dem Wohlergehen seiner kleinen Schwester. Dadurch ist er gezwungen, sich an einen Drachen zu binden, und er findet auch relativ schnell einen Drachen, wobei diese Bindung nachher anders aussieht, als es eigentlich normal ist.

Sowieso hat jeder Jugendliche eine andere Art, sich mit seinem Drachen zu verbinden. Es gibt nicht nur die eine Möglichkeit des Rates, sich durch Unterwerfung an seinen Drachen zu binden und gerade das fand ich sehr schön zu lesen. So entsteht z.B. Nelidas Verbindung zu ihrem Drachen durch eine Freundschaft, die sich zuvor zwischen den beiden aufgebaut hat oder Eline wird zu einer Art Mutterersatz für ihren Drachen.

Allerdings gibt es noch eine andere Komponente, die die Geschichte ziemlich spannend macht. Alle Jugendlichen haben ein Armband mit 7 Perlen daran und jedes Mal, wenn einer der Jugendlichen eine Verbindung mit einem Drachen eingeht, verschwindet eine solche Perle. Dadurch ist irgendwann klar, dass nicht alle der 14 Jugendlichen es schaffen werden, einen Drachen an sich zu binden. Doch was passiert mit den Übrigen? Es beginnt ein Wettrennen gegen die Zeit, denn der Verlust der Perlen ist auch mit einem sehr großen Schmerz verbunden.

Darüber hinaus findet man auch nach und nach heraus, dass der Rat von Hjelsky nie ganz ehrlich zu den Bewohnern der Stadt war und es ein Geheimnis rund um die Magie und dem namensgebenden „Elatar“ gibt. Dies herauszufinden, fand ich sehr interessant, wobei man leider am Ende des ersten Bands immer noch nicht genau weiß, was der Rat nun eigentlich geplant hat, aber umso mehr erwarte ich den zweiten Band mit Spannung, um es endlich herauszufinden.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine spannende Geschichte rund um 14 Jugendliche lesen möchte, die ausgesendet werden, um ihre Stadt vor dem Untergang zu retten.

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Veröffentlicht am 08.07.2022

Unterschätze nie die Menschen, die sich im Hintergrund aufhalten.

Sechzehn Wege, eine befestigte Stadt zu verteidigen
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Der Ingenieur Oberst Orhan, Sohn von Siyyah Doctus Felix Praeclarissimus, hält sich als Brückenbauer über Wasser. Nebenbei ist er auch noch ein Lügner und Betrüger, denn welche Person ist schon auf legalem ...

Der Ingenieur Oberst Orhan, Sohn von Siyyah Doctus Felix Praeclarissimus, hält sich als Brückenbauer über Wasser. Nebenbei ist er auch noch ein Lügner und Betrüger, denn welche Person ist schon auf legalem Wege reich geworden. Als aber eines Tages über Nacht seine Stadt belagert wird, sieht er nur eine Lösung die Stadt vor dem drohenden Untergang zu bewahren: Er übernimmt das Kommando über die Truppen der Stadt. Zwar hat er keine Ahnung von Kriegsführung, aber es ist Zeit, der Nachwelt seine Memoiren zu hinterlassen und Geschichte zu schreiben.

Dieses Buch nimmt sich alles andere als ernst und erzählt die wundersame Geschichte von Orhan, der über Nacht zu einem Kriegsherrn aufsteigt, um seine Stadt zu verteidigen. Dabei wirken seine ausgedachten Taktiken und Manöver zunächst neutral betrachtet ziemlich gut durchdacht und man würde nicht vermuten, dass er dies zum ersten Mal macht. Allerdings, spätestens, nachdem man seine inneren Monologe gelesen hat, erkennt man, dass vieles in Orhans Leben auf purem Glück basiert.

Der Spruch „fake it, till you make it” passt richtig gut zu Orhans derzeitiger Lebenssituation. Er tritt selbstbewusst auf, gibt den Menschen in seiner Umgebung Anweisungen und duldet keine Widerrede. Innerlich ist er sich zwar selbst nicht so sicher, was er nun eigentlich machen soll, aber das Leben hilft ihm manchmal etwas auf die Sprünge.

Allerdings geht er auch mal ungewöhnliche Wege wie z.B. um eine drohende Massenpanik zu beenden, lässt er die Armbrustschützen in die Menge schießen, damit die Leute Angst haben und stehen bleiben. Natürlich funktioniert es bei Weitem nicht so gut, wie Orhan sich das gedacht hat und die Leute sind danach sehr sauer auf ihn, aber er hat zumindest versucht, eine Lösung zu finden.

Darüber hinaus lernt man nach und nach auch Orhans Vergangenheit kennen und wie er zu dem Lügner und Betrüger geworden ist. In diesen Kapiteln wirkt er melancholischer und nicht mehr ganz so witzig wie in seinen sonstigen Monologen, aber es zeigt auch, dass Orhan oftmals im Leben nur eine Rolle spielt und man sich unweigerlich fragt, wer Orhan wirklich ist. Dies ist aber auch ein Problem, das man oftmals in der Geschichtenerzählung hat: Was ist erfunden? Hat es sich wirklich so zugetragen? Am Ende nimmt Orhan zu diesem Punkt auch noch mal Stellung, was ich persönlich ziemlich cool fand.

Zudem lernt man im Laufe der Geschichte auch noch andere Charaktere kennen, die Orhan mehr oder weniger bei seinem Tagewerk unterstützen. So lernt man Niko kennen, ein Ingenieurskollege von Orhan oder auch Aichma, die im Bunten Hund arbeitet und eine engere Verbindung zu Orhan hat, als man am Anfang der Geschichte vermutet. Zudem hat auch die Grüne und Blaue Bruderschaft ihren Sitz in der Stadt, die unterschiedliche Ziele verfolgen und damit Orhan zusätzlich das Leben schwer machen.

Es ist einfach ziemlich unterhaltsam, die Geschichte von Orhan dem Brückenbauer zu verfolgen, sodass ich jedem das Buch empfehlen kann, der eine lustige Geschichte rund um eine Stadtbelagerung lesen möchte.

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Veröffentlicht am 28.06.2022

Du musst die Vergangenheit loslassen, damit die Zukunft eine Chance hat.

Die Liebe fliegt, wohin sie will
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Cleo hat sich ihren Traum erfüllt und arbeitet als Stylistin im schillernden Berlin. Ein letzter Befreiungsschlag vom ländlichen Leben ihrer Kindheit. Sie hat abgeschlossen mit diesem Leben ohne Glamour, ...

Cleo hat sich ihren Traum erfüllt und arbeitet als Stylistin im schillernden Berlin. Ein letzter Befreiungsschlag vom ländlichen Leben ihrer Kindheit. Sie hat abgeschlossen mit diesem Leben ohne Glamour, doch als ihre Oma Helene stirbt, steht sie vor einer neuen Herausforderung. Cleo wird nur die wahren Modeschätze ihrer Oma erben, wenn sie drei Wochen auf einer Biofarm in der Bretagne arbeitet. Trotz dieser merkwürdigen Bedingung reist Cleo in die Bretagne und findet letztendlich die Liebe.

Gerade im Sommer finde ich es angenehm, Bücher zu lesen, die einfach nur locker leicht sind und einem das Herz erwärmen. „Die Liebe fliegt, wohin sie will“ ist ein solcher Roman und ich fand es einfach schön, Cleo auf ihrer Reise zu begleiten.

Zum einen konnte ich Cleos innere Gedankenwelt sehr gut nachvollziehen, denn als Kind war sie unzufrieden damit, auf dem Land zu leben, ohne ein klein wenig persönlichen Luxus zu haben wie z.B. ein Glas Nutella. Ihr größtes Anliegen ist es, dieser Welt entfliehen zu können, was sie auch umsetzt, doch man merkt, dass sie immer noch innerlich nicht damit abgeschlossen hat. Denn obwohl sie einen Job hat, der sie ausfüllt und glücklich macht, zieht sie es dennoch in ihrer Freizeit vor, Fallschirmspringen zu gehen. In der Luft ist sie frei von irgendwelchen Verpflichtungen und muss ich niemanden gegenüber rechtfertigen.

Demnach fand ich es auch zum anderen spannend herauszufinden, was nun passieren wird, wenn Cleo wieder Zeit in einer ländlichen Gegend verbringen muss, um das Erbe ihrer Großmutter zu erhalten. Gerade in diesem Hinblick fand ich auch die Vergangenheitskapitel von Cleo interessant, da sie mehr Aufschluss über ihre Gedankenwelt bieten. Zwar sträubt sich Cleo anfangs, doch nach und nach merkt sie, wie gut ihr das Landleben tut. Spätestens als sie dem schwächelnden Marktstand der Farm neues Leben einhaut, bröckelt auch ihr letzter Widerstand und sie genießt die Zeit auf der Farm zunehmend.

Dies liegt zu einem großen Teil auch an den Menschen auf der Farm, die ihr den Aufenthalt so angenehm wie möglich versuchen zu machen. Neben zwei bezaubernden Hunden, die auch in ihrem Zimmer schlafen dürfen, lernt Cleo auch Finn, den Besitzer der Farm kennen, Louanne, die Frau mit dem Käse, die ihr die ein oder andere Lebensweisheit näherbringt, oder auch ihr Farm-Kollege Luc, der ihr mit Rat und Tat zur Seite steht. Man würde am liebsten direkt selbst auf der Farm mithelfen und ein Teil dieser Truppe werden.

Zwar gibt es am Ende auch wieder das ein oder andere Drama, das vielleicht nicht hätte sein müssen, allerdings wird man mit einem wunderbaren Happy-End belohnt, sodass man das Buch mit einem guten Gefühl beenden kann.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der noch nach der idealen Sommerlektüre sucht und Cleo auf ihrem Weg zu sich selbst begleiten möchte.

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Veröffentlicht am 03.06.2022

Es ist besser alles zu opfern als in Sklaverei zu leben.

Die Stadt der Dolche
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An dem Tag, als der Sultan einen abgetrennten Kopf als Geschenk von Königin Maya, der Witwe des verstorbenen Gouverneurs der Provinz Amber erhält, beeinflusst dies viele Schicksale in der Stadt Tumanbay. ...

An dem Tag, als der Sultan einen abgetrennten Kopf als Geschenk von Königin Maya, der Witwe des verstorbenen Gouverneurs der Provinz Amber erhält, beeinflusst dies viele Schicksale in der Stadt Tumanbay. Während Gregor, der Meisterspion des Sultans, versucht, diese Maya ausfindig zu machen, verfolgen die geheimnisvolle Sklavin Sarah und die Frau des Sultans Shajah vollkommen andere Ziele. Es liegt Krieg in der Luft und es wird immer klarer, wer die Oberhand in diesem Spiel um die Macht hat.

Ich fand die Idee im Vorfeld interessant ein Buch auf einem Podcast basieren zu lassen. Zwar habe ich noch nie von diesem Podcast gehört, aber ich fand den Klappentext schon mal sehr vielsprechend. Eine Mischung aus „Game of Thrones“ und „Aladdin“ findet man auch nicht alle Tage. Am Anfang war ich noch wegen des Themas „Sklaverei“, dass ein sehr zentrales Thema in diesem Buch ist, skeptisch gewesen, da ich schon in der Vergangenheit einige Bücher dazu gelesen habe und alle immer sehr brutal waren. Doch „die Stadt der Dolche“ ist anders und hält dazu noch einige Überraschungen bereit.

Bevor man sich jedoch in die Geschichte stürzen kann, muss man zunächst an eine Vielzahl von Charakteren gewöhnen, die alle eine eigene Perspektive in Form von sich abwechselnden Kapiteln erhalten. Neben Gregor, Shajah und Sarah lernt man auch den Sklavenhändler Ibn Bai, seine Tochter Himmel, der Sultan al-Ghuri, sein Neffe Madu, Mayas Gesandter Effendi Rot, General Qulan, seine Tochter Manel, der Anführer einer Reiterkriegerbande Wolf, ein Offizier der Palastwache Basim und der Hafiz des Sultans. Dies hat mich am Anfang etwas verwirrt, aber mit der Zeit gewöhnt man sich an die schnellen Perspektivwechsel und vor allem mochte ich es, dass die Kapitel sehr kurzgehalten sind, dadurch kommt so schnell keine Langweile auf und ich konnte das Buch sehr schnell durchlesen.

Mit der Zeit kreuzen sich immer mal wieder die Wege der verschiedenen Charaktere und treiben die Handlung spannend voran. Mir haben am besten die Sklavin Sarah gefallen, die trotz ihres Sklavenstatus mutig um die Freiheit für sich und ihr Kind kämpft und der Sklavenhändler Ibn Bai, der anders als sein Beruf vermuten mag, kein schlechter Mensch ist.

Zudem fand ich es auch toll, wie das Sklaventhema in diesem Buch aufgegriffen wurde. Die Stadt Tumanbay ist zwar eine Stadt der Sklaverei, doch die Sklaven sind nicht dazu verdammt ewig Sklaven zu bleiben. Auch Sklaven können gesellschaftlich in dieser Stadt aufsteigen und es zu Reichtum und Ansehen bringen. So ist z.B. die Frau des Sultans Shajah als Sklavin nach Tumanbay gekommen und hat es innerhalb kürzester Zeit zur reichsten Frau der Stadt geschafft. In diesem Punkt kommt auch wieder der Sklavenhändler Ibn Bai ins Spiel, der bei seinen Einkäufen stets darauf achtet, Menschen mit Potential zu finden und diese in gute Positionen in der Stadt zu bringen, damit sie wieder eine Chance im Leben haben.

Darüber hinaus gibt es auch durchaus lustige Szenen, wie z.B. die Parfümkreationen des Sultans. Der Sultan erfindet für jede Situation eine eigene Duftkreationen und lässt diese dann auf seine Untertanen los. Nur leider hat er kein Talent dafür und so stinken die meisten Parfüms fürchterlich, nur niemand traut sich etwas zum Sultan zu sagen.

Schon nach wenigen Seiten war ich regelrecht begeistert von diesem Buch und ich kann es kaum erwarten, wie es in Band 2 weitergehen wird. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine spannende Geschichte rund um den Thron des Sultans lesen möchte.

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Veröffentlicht am 31.05.2022

Die Gier ist immer das Ergebnis einer inneren Leere

Der Kristallkönig
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Als in Antwerpen eine Diamantenmesse stattfindet, sieht Kornelian van Leeuwen endlich seine Chance gekommen, sich seinem Vater gegenüber zu beweisen. Zusammen mit dem Assistenten seines Vaters Willem reist ...

Als in Antwerpen eine Diamantenmesse stattfindet, sieht Kornelian van Leeuwen endlich seine Chance gekommen, sich seinem Vater gegenüber zu beweisen. Zusammen mit dem Assistenten seines Vaters Willem reist er nach Antwerpen und versucht dort als Erbe des traditionsreichen Hauses „Juwelen van Leeuwen“ die mitgebrachte Ware möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Doch als ein besonders wertvoller Ring von einer Diebin gestohlen wird, hinterfragt Kornelian seine Ambitionen, denn er kommt einem Geheimnis aus der Vergangenheit auf die Spur.

Das Buch beginnt schon direkt mit einer schaurigen Szene: Lebewesen werden mithilfe von Alchemie in Edelsteine verwandelt und haben keine Chance, ihrem Schicksal zu entrinnen. Dieser Anfang hat mich schon sehr neugierig gemacht, denn vor einiger Zeit hatte ich schon eine Serie gesehen, die ebenso das Thema „Alchemie“ in den Fokus gestellt hat. In „Fullmetal Alchemist“ geht es darum, welche Auswirkungen der Missbrauch von Alchemie haben kann. Allerdings geht es in „der Kristallkönig“ dabei weniger um die missbräuchliche Anwendung der Alchemie, sondern eher darum, was passiert, wenn eine solche Macht in die falschen Hände gerät.

Die falschen Hände sind in diesem Fall Kornelians Vater Emerald, der nach dem Verlust seiner Frau den Bezug zur Realität verloren hat. Für ihn gibt es nur noch die Jagd nach Edelsteinen und er versucht an möglichst reine Diamanten zu kommen. Dabei ist ihm kein Preis zu hoch, auch wenn es sich dabei um Menschenleben handelt. Diese Gier nimmt im Laufe der Geschichte ein sehr ungesundes Maß an und Kornelian leidet unter der Behandlung seines Vaters. Dabei denkt er zunächst, dass er schuld an dieser Situation ist und lässt nichts unversucht, um seinem Vater zu gefallen.

Doch mit der Zeit merkt Kornelian, dass dies vergebliche Liebesmüh ist und versucht zu verstehen, warum sein Vater so geworden ist. Ihm zur Seite steht dabei Beryl, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, herauszufinden, warum die Menschen Opfer von Alchemisten geworden sind. Dazu stiehlt sie die Edelsteine der verlorenen Seelen, damit sie nicht Opfer von geldgierigen Menschen werden und ihr Leben als Schmuck fristen müssen. Zwar können sich die beiden am Anfang nicht wirklich leiden, da sie sich auf verschiedenen Seiten befinden, doch mit der Zeit sehen sie ein, dass sie nur gemeinsam das Geheimnis um die Seelensteine lüften können. Mir hat dabei vor allem die dickköpfige Art von Beryl gefallen, die niemals aufgibt, auch wenn ihr Hindernisse in den Weg gelegt werden. Kornelian wirkt dagegen etwas weicher, allerdings musste er auch jahrelang unter einem tyrannischen Vater leben.

Darüber hinaus haben mir auch die unterschiedlichen Fähigkeiten von Beryl und Kornelian gefallen. Beryl hat die Fähigkeit, die Stimmen der eingeschlossenen Seelen zu hören und kann sie auch zu einem gewissen Grad befreien, wohingegen Kornelian Menschen in diese Steine einschließen kann. Da ich vorher noch nie von solchen Fähigkeiten in Büchern gelesen habe, fand ich die Umsetzung ziemlich interessant.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine spannende und abwechslungsreiche Geschichte über den Sohn eines Juwelenhändlers lesen möchte, der mit der Zeit die Schatten seiner Vergangenheit aufdeckt.

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