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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2021

Nichts für schwache Nerven

Rache, auf ewig (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 3)
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Jan Grall und Rabea Wyler sind vom Dienst beim LKA suspendiert. Nun haben sie sich gemeinsam selbständig gemacht. Jans ehemalige Kollegin Anita bekommt es mit einem äußerst brutalen Fall zu tun. Ein Mann ...

Jan Grall und Rabea Wyler sind vom Dienst beim LKA suspendiert. Nun haben sie sich gemeinsam selbständig gemacht. Jans ehemalige Kollegin Anita bekommt es mit einem äußerst brutalen Fall zu tun. Ein Mann wurde tot in einem Gewächshaus auf Sylt aufgefunden - festgebunden und bei lebendigem Leib von schnellwachsendem, angespitzten Bambus durchbohrt. Als auch Anita spurlos verschwindet, geraten Jan und Rabea unter Zeitdruck - und geraten selbst in große Gefahr.

"Rache, auf ewig" von Lars Schütz ist der dritte Fall für Jan und Rabea. Und genauso brutal wie seine Vorgänger! Zartbesaitete Leser seien gewarnt, es geht hier äußerst brutal zu. Schon allein die Mordmethoden gehen buchstäblich unter die Haut, sind äußerst ungewöhnlich und sehr detailreich beschrieben. Diese Bildhaftigkeit läßt schaudern und erzeugt dazu noch einen immensen Spannungsbogen, so daß man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag. Angespornt durch wechselnde Erzählperspektiven und kurze Kapitel ist es wirklich leicht, dieses Buch zügig zu lesen. Dabei verfügt Lars Schütz noch über einen sehr leicht und flüssig zu lesenden Schreibstil, der einfach Spaß macht Auch wenn dies der dritte Band ist, kann man ihn auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen, da jeder Band für sich steht und der Autor die Fälle klar abgrenzt. Auch für seine Charaktere benötigen man hier kein Hintergrundwissen, sie werden gut vorgestellt. Natürlich entwickeln sie sich im Laufe der Zeit weiter, jedoch sind die Vorgeschichten für den aktuellen Fall nicht immens wichtig.
Mich begeistert diese Serie mit jedem Buch mehr und ich kann auch diesen Fall für alle hartgesottenen Thrillerfans empfehlen!

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Gelungener Auftakt

Die Verlorenen
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Jonah Colley ist Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei. Als vor zehn Jahren sein Sohn Theo spurlos verschwand, brach auch der Kontakt zu seinem besten Freund Gavin ab. Doch nun ...

Jonah Colley ist Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei. Als vor zehn Jahren sein Sohn Theo spurlos verschwand, brach auch der Kontakt zu seinem besten Freund Gavin ab. Doch nun bittet Gavin Jonah um ein Treffen. Als Jonah an dem verlassenen Lagerhaus eintrifft, findet er nur die Leiche von Gavin - und drei weitere Tote. Fest eingewickelt in Plastikplanen sehen sie aus wie Kokons. Doch eines der Opfer lebt noch - und für Jonah beginnt ein Albtraum.

Simon Beckett gehört nicht umsonst zur Spitze der Krimiautoren. Dies beweist er auch mit dem Auftakt seiner neuen Serie, "Die Verlorenen", auf ein Neues. Schon von Beginn an fesselt er den Leser an die Handlung. Der Spannungsbogen ist von Beginn an sehr hoch und hält bis zum Ende sein Niveau. Dies gelingt schon allein dadurch, daß man hinter das Geheimnis kommen möchte, welches Vergangenheit und Gegenwart verknüpft. Der Charakter Jonah birgt Geheimnisse, ist aber sehr sympathisch beschrieben. Somit fiebert man der Auflösung, was er aus der Vergangenheit mit sich herumschleppt, sehr entgegen. Da dies zu dem Fall gehört, wirkt es nicht störend wie bei manchen anderen Krimis. Simon Beckett gelingt es, den Leser immer wieder auf falsche Fährten zu leiten und immer neue Verdachtsmomente aufkommen zu lassen. Dabei schickt er Jonah immer wieder in gefährliche Situationen und macht ihn selbst zum Verdächtigen. Simon Beckett bleibt auch hier seinem Stil treu. Er schreibt wunderbar flüssig, bleibt dabei authentisch und fesselt an einen spannenden Fall. Für mich ist dieser Auftakt sehr gelungen und erwarte schon mit Spannung den nächsten Fall!

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Veröffentlicht am 10.08.2021

Krimi mit toskanischem Flair

Trattoria Mortale - Die tote Diva
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In der Trattoria von Angelo Panda ist das aktuelle Gesprächsthema die berühmte Schauspielerin Stella Aurora, die in Volterra ein Gastspiel gibt. Doch dazu soll es nicht kommen - noch vor der Premiere wird ...

In der Trattoria von Angelo Panda ist das aktuelle Gesprächsthema die berühmte Schauspielerin Stella Aurora, die in Volterra ein Gastspiel gibt. Doch dazu soll es nicht kommen - noch vor der Premiere wird sie tot vor der Bühne des antiken Römischen Theaters gefunden. Schnell steht Angelo unter Verdacht, schließlich hatte er früher eine, wenn auch kurze, Affäre mit Stella. Zum Glück ist Angelos Sohn Sergio bei der örtlichen Polizei und sucht den wahren Mörder, während er sich gleichzeitig noch um die Trattoria kümmern muß.

"Trattoria Mortale - Die tote Diva" ist der erste Fall für Sergio Panda. Damit hat Luca Fontanella genau meinen Geschmack getroffen. Der Autor schreibt einfach in einem herrlichen sommerlichen Stil, der durch die wunderschönen Beschreibungen direkt in die Toskana versetzt. Hier ist Urlaubsfeeling Programm! Dabei bekommt man noch einen Fall, der nicht reißerisch spannend gemacht wurde, sondern eher gemütlich daher kommt und trotzdem von Beginn bis Ende fesselt. Dabei bleibt die Handlung glaubhaft, wird nicht übertrieben dargestellt oder es fliegt Sergio einfach alles zu. Hier wird schon ein langer Weg gegangen, bis der Mörder überführt ist. Luca Fontanella hat sein Buch mit absolut sympathischen Charakteren bereichert. Sie leben nicht aneinander vorbei, sondern bilden eine Gemeinschaft, wie man sich das in einem Dorf vorstellt. Sie wirken regional dazugehörig, dieser Eindruck entsteht schon allein durch ihre Sprache, die immer wieder mit italienischen Begriffen gespickt ist. Diese stören aber nicht den Lesefluß, denn die Bedeutung ergibt sich von ganz allein.

Wer einen flüssig zu lesenden Regionalkrimi mit Urlaubsflair sucht ist hier sehr gut bedient!

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Veröffentlicht am 09.08.2021

Düster und spannend

Der Mädchenwald
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Die 13jährige Elissa, eine sehr gute Schachspielerin, wird während eines Schachturniers entführt. Sie findet sich in einem Kellerverlies wieder, ist angekettet und verletzt. Als sie Besuch von Elijah bekommt, ...

Die 13jährige Elissa, eine sehr gute Schachspielerin, wird während eines Schachturniers entführt. Sie findet sich in einem Kellerverlies wieder, ist angekettet und verletzt. Als sie Besuch von Elijah bekommt, versucht sie ihn durch Strategie dazu zu bewegen, sie zu retten. Elijah jedoch kennt nichts von der Welt außerhalb, Handys und Internet sind ihm fremd. Doch der Einzelgänger weiß, daß es falsch ist, daß Elissa im Keller gefangen ist. Doch er weiß auch, daß sein Leben sich ändern wird, sollte er mit jemandem über Elissa sprechen. Denn sie ist nicht die Erste im Mädchenwald...

Dieses Debüt von Sam Lloyd hat es in sich! "Der Mädchenwald" beginnt etwas verhalten, fast wirkt die Handlung verwirrend. Doch dies ändert sich rasant. Schnell ist man an die Handlung gefesselt. Die einzelnen Kapitel sind jeweils aus der Sicht einer anderen Charaktere geschrieben, was jedoch klar durch den Schreibstil erkennbar ist, so daß man nie durcheinander kommt. Durch diese wechselnden Perspektiven bekommt man ein klares Bild der einzelnen Denk- und Handlungsweisen und kann sich perfekt in sie hineinversetzen. Dabei bekommt man jedoch so manches Mal eine Gänsehaut. Sam Lloyd schreibt so akribisch durchdacht, daß man ihm jedes Wort abkauft, die Handlung glaubhaft wird und man sich gefühlt selbst im Wald wiederfindet. Ich fand dieses Buch so unglaublich spannend, daß ich es förmlich verschlungen habe - und empfehle es sehr gern weiter!

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Veröffentlicht am 08.08.2021

Urlaubskrimi!

Mordseestrand
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Caro Falk hat sich mit Sohn Justus gut auf Borkum eingelebt. Das Leben unter einem Dach mit Schwiegervater Hinnerk klappt perfekt und ihr Job am Flughafenkiosk macht ihr Spaß. Als jedoch ein kleiner Junge ...

Caro Falk hat sich mit Sohn Justus gut auf Borkum eingelebt. Das Leben unter einem Dach mit Schwiegervater Hinnerk klappt perfekt und ihr Job am Flughafenkiosk macht ihr Spaß. Als jedoch ein kleiner Junge am Strand in seinem Eimer einen abgetrennten Finger entdeckt, ist der Tumult groß - und Caros Ermittlerinstinkt wieder geweckt. Gemeinsam mit Türsteher Jan Akkermann findet sie heraus, daß der Finger einem inselbekannten Umweltschützer gehörte und es viele Verdächtige gibt...

Emmi Johannsen, alias Christine Drews, schickt Carola Falk und Jan Akkermann mit "Mordseestrand" nun zum zweiten Mal erfolgreich auf Mörderjagd auf Borkum. Wie bereits der erste Fall "Mordseeluft" ist dieser Regionalkrimi ein wahres Highlight. Die Autorin schreibt herrlich locker und humorvoll. Dabei nimmt der Humor aber nicht überhand und verdrängt den Kriminalfall. Im Gegenteil - beide Komponente sind in ausgewogenem Verhältnis zueinander und ergänzen sich. Wer einen Krimi mit viel Blutvergießen sucht ist her jedoch falsch. Hier liegt ein Regionalkrimi vor, der eher ruhig daher kommt. Es ist spannend, keine Frage, aber eben auf eine ganz spezielle, unterhaltsame Art. Caro und Jan sind auch hier wieder ein absolut sympathisches Hobby-Ermittlerpaar, das sich prima ergänzt. Sie verstehen sich gut und wirken absolut harmonisch und authentisch, sind spontan und gehen außergewöhnliche Wege um an ihr Ziel zu kommen. Man glaubt ihnen ihre Handlungen. Dieser Krimi bietet eine Menge Regionalität. Man bekommt Urlaubsfeeling, sieht die Weite des Meeres vor sich und hört die Möwen schreien. Für mich ist hier alles perfekt und ich kann diesen Krimi, der sich übrigens auch ohne Vorkenntnisse gut lesen läßt, sehr empfehlen.

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