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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2017

Enttäuschend

Die Hummerkönige
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Die Familie King lebt bereits seit 300 Jahren vom Hummerfang. Da sich ihre Geschwister nicht für den Hummerfang interessieren und die Familientradition weiterleben soll, will Cordelia das Geschäft weiterführen. ...

Die Familie King lebt bereits seit 300 Jahren vom Hummerfang. Da sich ihre Geschwister nicht für den Hummerfang interessieren und die Familientradition weiterleben soll, will Cordelia das Geschäft weiterführen. Doch eigentlich soll ihr 9jähriger Bruder die Tradition fortsetzen. Doch dieser ertrinkt bei einem Umfall. Wie aus jeder Generation ein Sohn der Familie King....

Das Buch hat mich leider enttäuscht. Spannung kommt hier überhaupt nicht auf, im Gegenteil - ich hatte immer weniger Lust überhaupt noch meine Zeit für diese Geschichte zu opfern. Dabei versprach der Klappentext so viel... Es ist einfach total verwirrend, wie immer wieder in die Fantasiewelt abgedriftet wird und man muß als Leser extrem aufpassen, was nun Wahrheit ist und was Hirngespinst. Das stört den Lesefluß unheimlich. Auch die Gewalt ging mir sehr gegen den Strich. Vor allem gegen Tiere. Solch als normal hingestellt Aktionen möchte ich einfach nicht lesen müssen.

Veröffentlicht am 17.05.2017

Langatmig und verworren

Smoke
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Ein Internat im England des 19. Jahrhunderts. Hier werden Kinder zu Gentleman erzogen und sollen lernen, ihren Rauch zu unterdrücken. Denn dieser Rauch soll die Unterschicht kennzeichnen. Er verrät die ...

Ein Internat im England des 19. Jahrhunderts. Hier werden Kinder zu Gentleman erzogen und sollen lernen, ihren Rauch zu unterdrücken. Denn dieser Rauch soll die Unterschicht kennzeichnen. Er verrät die Gefühle des Erzeugers. Auf dieses Internat gehen auch Thomas und Charlie. Während der Weihnachtsferien werden sie zu Lady Naylor eingeladen und entdecken dort schreckliche Dinge. Zusammen mit der Tochter des Hauses, Livia, verlassen sie Lady Naylor und geraten in einen Hinterhalt, bei dem Thomas gefährlich verletzt wird. Ihre gemeinsame Flucht und ihre Suche nach dem Geheimnis des Rauches bringt sie in manch gefährliche Situation.

Das Buch läßt mich zwiegespalten zurück. Es beginnt langatmig, der nächste Teil ist wieder sehr spannend und unterhaltsam und dann wird es wieder extrem langatmig. Die Handlung selbst ist gar nicht so schlecht, der Autor hätte da durchaus die Chance gehabt einen richtig spannenden Roman raus zu machen. Doch leider verliert er sich in dieser Geschichte immer wieder in langweiligen Episoden, die einfach nicht enden wollen. Die Charaktere werden einfach so in die Geschichte geworfen, ohne sie groß vorzustellen. Man erfährt erst nach und nach von ihrem familiären Hintergrund. Spannung kommt hier nur im zweiten Teil auf, der Anfang nimmt den Leser nicht wirklich für das Buch ein und auch das Ende ist eher langweilig und vor allem verworren. Was sehr schade ist. Man liest dieses umfangreiche Buch und versteht das Ende nicht. Sehr unbefriedigend. Vom Schreibstil her ist das Buch keine leichte Kost. Man kann es nicht "mal eben lesen". Der Autor hat einen leicht extravaganten Stil, der das schnelle Lesen ausbremst und immer wieder die Standesunterschiede betont.

Veröffentlicht am 12.05.2017

Urlaubskrimi

Gefährliche Ernte
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Die Südfranzösische Kleinstadt Banyul wird gerade von Touristen überschwemmt, als in einem Weinberg ein Schwerverletzter gefunden wird. Dieser kann nur noch den Namen Creus von sich geben, bevor er verstirbt. ...

Die Südfranzösische Kleinstadt Banyul wird gerade von Touristen überschwemmt, als in einem Weinberg ein Schwerverletzter gefunden wird. Dieser kann nur noch den Namen Creus von sich geben, bevor er verstirbt. Creus ist der Name eines Weines des Weinbetrügers Perez, dessen Vater der Weinberg gehört. Perez etikettiert und verschiebt Wein, somit darf die Polizei nicht zu sehr auf dem Weingut herumschnüffeln. Perez muß die Ermittlungen selbst in die Hand nehmen und entdeckt dabei ein Geheimnis....

Dieser Krimi beinhaltet alles, was einen guten Sommerkrimi ausmacht. Sympathische Charaktere die nicht nur den Fall des Toten zu lösen haben, sondern auch Privat das ein oder andere Problemchen zu lösen haben. Dazu ein leichter Schreibstil, der es dem Leser ermöglicht auch einmal einfach abzuschalten und trotzdem das Buch versteht. Dazu wunderschöne landschaftliche Beschreibungen und leichte Spannung - fertig ist der perfekte Urlaubskrimi!

Veröffentlicht am 11.05.2017

Superklasse

Die Festung am Rhein
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Im Jahre 1822 halten die Preußen das Rheinland fest im Griff. In Coblenz wird die Feste Ehrenbreitenstein erbaut, um das preußische Militär zu beherbergen. Als die geheimen Baupläne verschwinden, fällt ...

Im Jahre 1822 halten die Preußen das Rheinland fest im Griff. In Coblenz wird die Feste Ehrenbreitenstein erbaut, um das preußische Militär zu beherbergen. Als die geheimen Baupläne verschwinden, fällt der Verdacht sofort auf den jungen Christian Berger. Schließlich war sein Vater ein französischer Offizier in Napoleons Armee. Um Christians Unschuld zu beweisen kämpft seine Schwester Franziska einen aussichtslosen Kampf. Erst als sie den preußischen Leutnant Rudolph Harten trifft, schöpft sie Hoffnung. Der strenge Mann beginnt langsam ebenfalls an Christians Unschuld zu glauben. Gemeinsam entlarven sie die wahren Verräter und kommen sich dabei näher, als es erlaubt ist. Sie müssen sich entscheiden ob sie mutig genug sind, sich gegen die Regeln zu stellen.

An diesem Buch ist mir sofort wieder die feine Sprache aufgefallen, die für Maria W. Peter so typisch ist. Es ist ein Genuß, ihre Geschichten zu lesen. Die Figuren sind so sensibel beschrieben, man kann ihre Gegenwart irgendwie spüren und hat das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein. Man merkt sehr genau, daß Maria W. Peter für ihre Bücher genauestens recherchiert. Hier wird nicht einfach eine Geschichte erzählt, nein, hier werden historische Fakten unterhaltsam erzählt. Am Schluß spürt man Bedauern, daß die Geschichte zu Ende ist. Genau so muß für mich ein Buch der Superklasse sein.

Veröffentlicht am 10.05.2017

Mein Jahreshighlight

Plötzlich Gänsevater
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Michael Quetting zieht zu Forschungszwecken Gänseküken auf. Er "brütet" bereits die Eier aus, unterhält sich mit diesen, damit die Küken schon vor dem Schlupf mit seiner Stimme vertraut sind und ist beim ...

Michael Quetting zieht zu Forschungszwecken Gänseküken auf. Er "brütet" bereits die Eier aus, unterhält sich mit diesen, damit die Küken schon vor dem Schlupf mit seiner Stimme vertraut sind und ist beim Schlupf dabei. Er erlebt Höhen und Tiefen mit seinen Küken, baut eine unbeschreibliche Verbindung zu ihnen auf und erlebt die Welt und sein bisheriges Leben auf eine ganz andere, entschleunigte Art und Weise. Er entwickelt sich zu einem ganz anderen Menschen.

"Plötzlich Gänsevater" ist eine Liebeserklärung von Michael Quetting an seine Gänse. Er beschreibt auf unnachahmliche Art und Weise, wie sich das Leben mit seinen "Kindern" verändert hat. In diesem Buch ist aller vereint: Wissen, Forschung und gute Unterhaltung. Man erfährt unheimlich viel über das Verhalten von Gänsen. Doch liegt hier kein staubtrockenes Lehrbuch vor, sondern ein wirklich gelungenes Buch, das mit einer gehörigen Prise Humor geschrieben ist. Man kann sehr oft herzhaft lachen, z. B. wenn der Autor sein Verhalten aus Gänsesicht interpretiert. Man bekommt einen Spiegel vorgehalten und muß so manches mal lachen. Aber er verschweigt auch nicht, wieviel Arbeit, und vor allem Dreck, hinter der Aufzucht steckt. Und auch die Tiefschläge wie Tod, Krankheit und einfachem Nichtanpassen einer Gans verschweigt er nicht. Dafür kann man an anderen Stellen wieder mit ihm jubeln, wenn z. B. die ersten Gänse mit ihm zusammen den Luftraum erobern. Sehr schön ist es aus meiner Sicht, daß hier jede Gans einen eigenen, individuellen Charakter hat, der beschrieben wird und für das Buch eine wichtige Rolle spielt.

Ich habe schon lange nicht mehr ein so wunderschönes Buch über das Zusammenleben mit Tieren gelesen wie es hier vorliegt!