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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2025

Spannend, aber auch unrealistisch

Nachtflut
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Eine Sturmflut trifft die Ostseeküste mit voller Wucht. Der Ort Bad Seeberg direkt hinter dem Deich wird evakuiert. Einzig Elisa wartet bis zur letzten Sekunde. Als sie endlich aufbrechen will, sieht sie ...

Eine Sturmflut trifft die Ostseeküste mit voller Wucht. Der Ort Bad Seeberg direkt hinter dem Deich wird evakuiert. Einzig Elisa wartet bis zur letzten Sekunde. Als sie endlich aufbrechen will, sieht sie im Nachbarhaus die Katze der Nachbarn. Elisa will sie retten, stößt dabei jedoch noch auf ihre Nachbarn, die eigentlich schon längst ihr Haus verlassen haben sollten. Nachdem ein Baum Elisas Auto unter sich begraben hat, sind die drei nun im Haus gefangen und müssen zusehen, wie der Deich bricht. Doch die Gefahr kommt nicht nur vom Wasser her, sondern auch von einer geflohenen Gruppe Sträflnge, von denen sich einer auf den Weg macht, um Elisa zu suchen. Die Situation wird dadrch erschwert, daß sowohl Elisa, als auch ihre Nachbarn ein Geheimnis hüten.

"Nachtflut" von Stina Westerkamp ist ein durchaus spannender, wenn auch stark konstruierter Thriller. Die Autorin versetzt den Leser an die Ostsee, in den fiktiven Ort Bad Seeberg, der direkt hinter dem Deich liegt. Atmosphärisch dicht vermittelt sie das Szenario der Sturmflut, man spürt die Gefahr des zu brechen drohenden Deiches und der letzlich die Straßen überfluteten Wassermassen hautnah. Die Handlung wird in mehreren Erzählsträngen beschrieben. Man erlebt Elisa und ihre Nachbarn, deren Geheimnisse für Spannung sorgen, ist mit Paul auf der Flucht aus der JVA und sucht sowohl mit ihm, als auch mit ihrem Ex-Mann Max vom THW nach Elisa. Die Charaktere sind allesamt nicht durchschaubar und man erlebt so manche Überraschung. Wirklich sympathisch war mir allerdings keiner von ihnen. Die Handlung wird immer wieder durch Tagebucheinträge einer geheimnisvollen Frau unterbrochen, die noch mehr Rätsel und Spannung in das Geschehen bringen. Meine Kritikpunkte bestehen darin, daß die Handlung zwar an der Ostsee spielt, dies aber nicht wirklich vermittelt wird. Das Buch hätte überall spielen können, denn es ist alles nur fiktiv und hat keinerlei Wiedererkennungswert. Dazu war mir die Handlung etwas zu sehr konstruiert. Hier gibt es einfach zu viele Menschen mit Geheimnissen, das gesamte Geschehen wirkt etwas überladen und gerade ds Geheimnis der Nachbarn ist für mich absolut unglaubwürdig und realitätsfern. Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 19.03.2025

Erstklassig

Die Tochter des Serienkillers
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Jane hat es geschafft, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Um nicht mehr mit ihrem Vater, einem Serienkiller, in Verbindung gebracht zu werden, ändert sie ihren Namen in Jenny. Sie lebt mit ihrem ...

Jane hat es geschafft, ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Um nicht mehr mit ihrem Vater, einem Serienkiller, in Verbindung gebracht zu werden, ändert sie ihren Namen in Jenny. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in einem kleinen Dorf und hat sich dort als Tierärztin etabliert. Ihr Leben verläuft ruhig, bis eines Tages jemand beginnt, vor ihrem Haus Müllsäcke mit toten Tieren zu deponieren, die dazu noch das Markenzeichen der Morde ihres Vaters tragen. Zeitgleich wird die ehemalige Geliebte ihres Mannes entführt. Alle Spuren führen zu Jenny, die noch dazu unter Blackouts leidet und schlafwandelt. Sie weiß nicht, was sie in diesen Zeiten tut. Möchte ihr jemand übel mitspielen - oder ist sie sogar selbst die Täterin?

Alice Hunter setzt mit "Die Tochter des Serienkillers" ihre Trilogie fort. Die Bücher lassen sich alle unabhängig voneinander lesen, da es sich stets um andere Familien handelt. Diesmal geht es um Jenny, die sich fragt, ob sie das Mördergen geerbt hat. Diese Frage stellt sich der Leser automatisch ebenfalls. Denn nicht nur, daß hier jeder andere Charakter verdächtig ist, Jenny ist es aufgrund ihrer Blackouts ebenfalls. Hier hat man wirklich viele Spuren zu verfolgen und vertraut niemandem. Jeder verhält sich an irgendeiner Stelle verdächtig, ihr Mann verrät Jenny sogar. Die Auflösung war sehr überraschend und selbst dabei hatte ich immer noch das Gefühl, gleich dreht sich nochmal alles um. An Spannung mangelt es hier definitiv nicht. Alice Hunter schreibt sehr fesselnd und bildhaft. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen und der Handlung gut folgen. Aufgrund der kurzen Kapitel, die stets aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben wurden, macht das Lesen richtig Spaß. Die verschiedenen Blickwunkel erhöhen für mich die Spannung und man bekommt Einsicht in die Gedanken der verschiedenen Charaktere.

Dieses Buch bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung - Spannung ist garantiert!

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Veröffentlicht am 17.03.2025

Eine bezaubernde Freundschaft

Hase und ich
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Chloe Dalton erzählt in ihrem Buch "Hase und ich" von ihrer außergewöhnlichen Beziehung zu einem Feldhasen, den sie mit der Flasche groß gezogen hat und aus dem nie ein Haustier werden sollte. Sie berichtet ...

Chloe Dalton erzählt in ihrem Buch "Hase und ich" von ihrer außergewöhnlichen Beziehung zu einem Feldhasen, den sie mit der Flasche groß gezogen hat und aus dem nie ein Haustier werden sollte. Sie berichtet von ihren Ängsten in Bezug auf die Aufzucht, ihre Recherchen zu Feldhasen, über Fellzeichnungen, Verhaltensweisen und Lebensräume. Es wird klar, daß Hase Chloes Verhalten spiegelt. Hätte sie sich anders verhalten und Hase evtl. gezwungen zu bleiben - wer weiß, vielleicht wäre er dann gegangen. Chloe Dalton beschreibt hier jedoch nicht nur die heile Welt, sondern beschreibt auch, wie brutal die Natur mit ihren Geschöpfen umgehen kann. Dies gehört dazu und macht die Geschichte authentisch. Die Autorin schreibt all dies in einem poetischen, jedoch gut zu lesenden Stil. Aufgewertet wird das Buch durch wunderschöne Hasenskizzen. Diese sind unheimlich toll - aber ein Foto von Hase hätte ich mir trotzdem gewünscht!

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Veröffentlicht am 16.03.2025

Gelungenes Debüt

Das Paradies - Hier kannst du glücklich werden. Oder sterben …
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Tauchlehrerin Cass macht mit ihren Schülern einen ersten Tauchgang vor Koh Sang, einer thailändischen Partyinsel. Doch der Tauchgang endet in einem Albtraum, ein Tauchschüler stirbt, ein weiterer ist schwer ...

Tauchlehrerin Cass macht mit ihren Schülern einen ersten Tauchgang vor Koh Sang, einer thailändischen Partyinsel. Doch der Tauchgang endet in einem Albtraum, ein Tauchschüler stirbt, ein weiterer ist schwer verletzt. Cass ahnt, daß ihr ruhiges Leben vorbei ist. Denn auf der Insel treibt ein Mörder sein Unwesen - und Cass weiß, daß sie das nächste Opfer sein könnte.

Mit "Das Paradies" hat Sara Ochs ein gelungenes Debüt geschrieben. Schon der Handlunsort läßt träumen. Eine thailändische Insel, die so bildhaft beschrieben wird, daß man tatsächlich Urlaubsfeeling bekommt und Sonne und Strand auf der Haut fühlt. Absolut herrlich! Auch ihre Charaktere sind gut dargestellt und wirken lebensnah. Ich konnte gut mit ihnen fühlen und hatte sie alle bildlich vor Augen. Die Handlung benötigt etwas Anlauf. Zunächst läuft alles etwas seicht daher, jedoch steigert sich die Spannung kontinuierlich bis hin zu einem fulminanten Ende, das es in sich hat. Dranbleiben lohnt sich hier auf jeden Fall! Die Autorin baut plötzliche Wendungen ein und wie bei einem Puzzle werden nach und nach einzelne Teile enthüllt und ergeben ein schlüssiges Gesamtbild. Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig und locker lesbar. Natürlich ist Tauchen hier ein großes Thema und man merkt, daß Sara Ochs hier genau recherchiert hat. Trotzdem sind diese Passagen auch für Nicht-Taucher gut verständlich.

Für mich ist dieses Debüt sehr gelungen und ich hoffe sehr, noch viel von Sara Ochs lesen zu können!

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Veröffentlicht am 15.03.2025

Krimi mit Hintergrund

Verdammte Weiber
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Die ehemalige Journalistin Cordula bricht auf dem Eis des Grüntensees ein, jede Hilfe kommt für sie zu spät. Irmi Mangold hatte sich erst kurz zuvor bei einem Skikurs mit ihr angefreundet und glaubt nicht ...

Die ehemalige Journalistin Cordula bricht auf dem Eis des Grüntensees ein, jede Hilfe kommt für sie zu spät. Irmi Mangold hatte sich erst kurz zuvor bei einem Skikurs mit ihr angefreundet und glaubt nicht an einen Unfall, denn Cordula hatte einige Feinde. Außerdem befand sie sich mitten in den Recherchen über eine vergessene Künstlerin. Die Frage ist, ob sie dabei etwas herausgefunden hat, was sie in Gefahr brachte. Oder steckt vielleicht der Verlegersohn hinter dem Mord, mit dem Cordula in Streit geraten war?

"Verdammte Weiber" ist nun schon der 16. Alpenkrimi von Nicola Förg - und ich bin auch von ihm sehr begeistert! Die Autorin hat ein sehr gutes Gespür für spannende Themen, die sie dabei auch perfekt umsetzt. Sie verbindet ihren Krimi stets mit aktuellen Themen des Natur- und Tierschutzes. So geht es hier u. a. um Katzenhilfe, ein Herzensthema von Nicola Förg. Ich finde es sehr gut, daß sie in ihren Büchern stets auf solche Themen aufmerksam macht, denn gerade auf Mißstände in Bezug auf Tiere kann gar nicht genug hingewiesen werden. Dabei schafft sie es stets, daß man während des Lesens nie das Gefühl bekommt, belehrt zu werden. Aus diesem Buch nimmt man aber noch viel mehr mit, denn es geht um die vergessene Künstlerin Ilse Schneider-Lengyel, deren Schicksal bis heute mysteriös ist. Hier merkt man die ausgiebige Recherchearbeit von Nicola Förg. Diese Geschichte fand ich ebenso spannend wie den Kriminalfall selbst! Kein Wunder, daß sie die mangelnden Recherchen im Journalismus anprangert! Ihre Charaktere läßt die Autorin auch hier sehr authentisch wirken. Irmi Mangold im Ruhestand - das geht fast gar nicht. Sie ermittelt trotzdem auf ihre ganz eigene Art und sammelt wieder sämtliche zu vergebende Sympathiepunkte ein. Ich hoffe wirklich sehr, daß Irmi auch ihre pensionierte Spürnase weiter in viele Fälle steckt - ich würde sie wirklich sehr vermissen!

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