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Veröffentlicht am 28.03.2024

Hochaktuell

Alsterschatten
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Eine brutale Mordserie an älteren Männern erschüttert Hamburg. LKA-Ermittler Zille, der Privatermittler Elias Hopp und die Ex-Soldatin Janne Bakken arbeiten wieder zusammen, um den Täter zu ermitteln. ...

Eine brutale Mordserie an älteren Männern erschüttert Hamburg. LKA-Ermittler Zille, der Privatermittler Elias Hopp und die Ex-Soldatin Janne Bakken arbeiten wieder zusammen, um den Täter zu ermitteln. Ihre Ermittlungen führen sie in die rechte Szene, die einen Anschlag plant. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit...

"Alsterschatten" ist der zweite Band für das Trio Zille, Hopp und Bakken. Leo Hansen hat diesen Fall unabhängig von Band 1, "Alsternacht", geschrieben, so daß man hier sehr gut ohne Vorkenntnisse einsteigen kann. Alles Wissenswerte aus der Vergangenheit der Charaktere wird hier gut erklärt, so daß keine Wissenslücken Verständnisprobleme entstehen lassen. Seine Charaktere, egal ob bereits bekannt oder nicht, werden sehr bildhaft und glaubwürdig dargestellt. Hier ist keiner auswechselbar, alle stellen ein Unikum mit Ecken und Kanten dar - halt wie im richtigen Leben. Und trotzdem passen sie perfekt zueinander. Leo Hansen hat sich hier mit einem sehr brisantem und hochaktuellem Thema für seine Handlung befasst. Die Thematik hallt nach! Ohnehin ist der Spannungsbogen sehr hoch, von Beginn an wird man an diesen Krimi gefesselt und kommt bis zum Schluß nicht mehr von ihm los.

Dieser Krimi hat einfach alles. Eine spannende Handlung, sympathische Charaktere, einen lockeren Schreibstil und mit Hamburg einen tollen Schauplatz. Das Buch macht einfach Spaß - und bei diesem fiesen Cliffhanger kann ich es dann sowieso nicht erwarten, bis endlich Band 3 erscheint.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Blockbuster

Absturz
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Flug 1421 gerät sechs Minuten nach dem Start vor Hawaii in große Schwierigkeiten. Ein Triebwerk explodiert, Hydrauliköl läuft aus - es bleibt nur noch die Notwasserung. Die meisten Passagiere entkommen ...

Flug 1421 gerät sechs Minuten nach dem Start vor Hawaii in große Schwierigkeiten. Ein Triebwerk explodiert, Hydrauliköl läuft aus - es bleibt nur noch die Notwasserung. Die meisten Passagiere entkommen über eine Notrutsche, wähnen sich in trügerischer Sicherheit. Doch auch die an Bord verbliebenen Passagieren erwartet ein schlimmes Schicksal - das Flugzeug sinkt auf den Meeresboden. Ein Entkommen scheint unmöglich. Gefangen im Flugzeug mit wenig Sauerstoff müssen sie auf Rettung hoffen. Diese wird zum Wettlauf gegen Zeit, fehlendes Material und Kompetenzgerangel....

"Absturz" ist der zweite Thriller der ehemaligen Flugbegleiterin T. J. Newman. Nach "Flug 416" geht es auch hier wieder nervenaufreibend zu. Das Buch beginnt ohne viel Vorrede direkt mit dem Szenario des explodierenden Triebwerkes, so daß man schon vom ersten Satz an mitten im Geschehen ist und atemlos die Handlung verfolgt. Mitten in diesem Geschehen werden die Charaktere in die Handlung eingeführt, bildhaft dargestellt und man hat sofort Mitleid mit ihnen. Der Hintergrund von Will und seiner 11jährige Tochter Shannon wird in einzelnen Rückblicken dargestellt, so daß man das Verhältnis von ihnen und Wills getrennt lebender Frau Chris, die zum privaten Rettungsteam gehört, besser versteht. Aber auch die Schicksale der anderen Passagiere und der Crew gehen unter die Haut. Selbst dem unsympathischen Charakter der Gruppe wünscht man sein Schicksal nicht. Die Autorin schreibt sehr fesselnd und kurzweilig. Hier kann man gar nicht mit dem Lesen stoppen, sondern würde das Buch am liebsten an einem Stück lesen (was mir fast gelungen wäre). Ihren Bezug als ehemalige Flugbegleiterin merkt man hier deutlich. Ihre Schilderungen sind fundiert und zeugen von Wissen, das ein Laie nicht hat. Abläufe, technische Details - durch ihr Fachwissen wirkt alles absolut glaubhaft. Zum Schluß bekommt man es zwar auch mit etwas Superheldentum zu tun, aber ich denke, daß man es der Person zugestehen darf.

Mich hat "Absturz" komplett in seinen Bann gezogen und hoffe sehr, daß T. J Newman noch viele Ideen für weitere Bücher hat!

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Veröffentlicht am 25.03.2024

Abschied vom Inselsalon

Neue Träume im Inselsalon
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Im Jahr 1935 kehrt Lissy nach dem Tod ihres Verlobten mit ihrer kleinen Tochter Marina nach Norderney zurück. Natürlich sorgt das auf der Insel für Klatsch und Tratsch, doch Frieda steht ihrer Tochter ...

Im Jahr 1935 kehrt Lissy nach dem Tod ihres Verlobten mit ihrer kleinen Tochter Marina nach Norderney zurück. Natürlich sorgt das auf der Insel für Klatsch und Tratsch, doch Frieda steht ihrer Tochter stets zur Seite. Die kleine Marina interessiert sich schon früh für die Arbeiten im Salon. Besonders beim Anrühren der Farben und Mixturen ist sie begeistert dabei. Als der Krieg ausbricht wird auch Norderney bombardiert. Deshalb werden die Kinder nach Österreich verschickt. Auch Marina muß mitfahren. Sie lernt dort Resi kennen und die Mädchen werden Freundinnen. Für Resis Mutter sammeln sie Kräuter, die dann von ihr zu Cremes und Heilsalben verarbeitet werden. Marina merkt sich alles ganz genau. Als sie nach Norderney zurückkehrt, wird sie Friseuse. Nebenbei stellt sie ihre eigenen Pflegeprodukte her, die sie auf dem Schwarzmarkt gut verkaufen kann. Ihr Jugendfreund Siebo unterstützt sie dabei. Mit Resi hält sie weiterhin Briefkontakt. Doch dann erhält Marina einen Brief von ihrer Freundin, der das Leben der gesamten Familie verändern wird.

Die Norderney - Saga von Sylvia Lott geht mit dem vierten Teil "Neue Träume im Inselsalon" ins Finale. Die Jahre 1935 bis 1955 werden natürlich vom Krieg beherrscht. Auch auf einer so idyllischen Insel ist das nicht anders, denn die Familien sorgen sich um ihre Väter und Söhne an der Front. Zu Hause müssen die Frauen das Leben aufrecht erhalten. Sylvia Lott erzählt durchaus humorvoll auch von dieser harten Zeit. Die Freundschaft zwischen Frieda und Grete ist durch nichts zu erschüttern. Man spürt genau, wie sehr die Frauen sich vertrauen und beneidet sie darum. Auch die Nachkriegszeit wird in diesem Roman lebendig geschildert. Auf der einen Seite atmen die Menschen auf, aber andererseits ist da die Scham über das, was passiert ist. Man kann sich gut in die Menschen hineinversetzen, schließlich haben die Leser viele von ihnen durch ihr Leben begleitet.

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Veröffentlicht am 23.03.2024

Henri und die Skuddenwolle

Grausames Garn
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Henris Mitarbeiterin Edda hat mit "Klabauterkutten" aus Skuddenwolle einen neuen Modetrend gesetzt und das Geschäft mit der Wolle boomt. Die Herstellung der Wolle ist sehr aufwendig und die Wolle dementsprechend ...

Henris Mitarbeiterin Edda hat mit "Klabauterkutten" aus Skuddenwolle einen neuen Modetrend gesetzt und das Geschäft mit der Wolle boomt. Die Herstellung der Wolle ist sehr aufwendig und die Wolle dementsprechend teuer. Doch die Firma "Seemannsgarn" hat das Verspinnen der Wolle revolutioniert. Kurzerhand organisiert Henri eine Besichtigungstour für seine Kundinnen. Doch der Ausflug verläuft nicht so, wie geplant. Zunächst bekommen sie zwar die Schafe und das Lager zu sehen, die Herstellung der Wolle bleibt jedoch geheim. Dann wird auch noch eine Teilnehmerin vom Mähdrescher überfahren, nachdem sie sich skeptisch geäußert hat. War es wirklich ein Unfall? Der Häkelclub beginnt undercover zu ermitteln!

"Grausames Garn" ist der zweite Fall für Henri und den Häkelclub. Auch wenn mir der erste Band schon gut gefallen hat, hat sich Karla Letterman hier sogar noch gesteigert. Vor allem Henri gefiel mir hier sehr viel besser, denn er hat nun dieTrauer um seine Frau fast überwunden und man findet viel besser Zugang zu ihm. Er hat sich mittlerweile sehr gut in sein neues Leben mit Handarbeitsladen und Häkelclub eingelebt. Diesmal geht es um Skudden, die mit einer niedlichen Zeichnung den Abschluß jedes Kapitels bilden, und ihre Wolle. Ein sehr interessantes Thema, bei dem man hier ganz nebenbei noch dazulernt. Die Handlung ist auf ihre eigene Art von einer eher ruhigen, unaufgeregten Spannung. Wer ruhige Töne in Krimis liebt, ist hier genau richtig. Für mich muß es nicht rasant zugehen. Im Gegenteil, ich mag diese ruhige Art. Karla Letterman schreibt einfach herrlich. Bei ihr hat man das Gefühl, daß man mitten im Häkelclub zwischen guten Freunden sitzt. Denn so vertraut sind mir Henri, Edda und Co. schon geworden.

Mich hat dieser Krimi bestens unterhalten!

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Veröffentlicht am 22.03.2024

Ein Krimi mit Duftnote

Tödlicher Duft
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Die französische Kleinstadt Grasse ist bekannt als Hauptstadt des Parfums. Da ist die Aufregung groß, als der Starparfümeur von Fragonard ermordet aufgefunden wird. Damit ist die Sonntagsruhe für Commissaire ...

Die französische Kleinstadt Grasse ist bekannt als Hauptstadt des Parfums. Da ist die Aufregung groß, als der Starparfümeur von Fragonard ermordet aufgefunden wird. Damit ist die Sonntagsruhe für Commissaire Louis Campanard dahin. Er stürzt sich sofort in die Ermittlungen. Obwohl sein Kleidungsstil etwas außergewöhnlich ist, sollte man Louis Companard nicht unterschätzen. Er hat einen messerscharfen Verstand und so leicht kann ihm niemand etwas vormachen. Er geht oft unkonventionelle Wege, um seine Fälle zu lösen. So auch diesmal. Weil die Herren von Fragonard ihm den Zutritt zu ihren Herstellungsräumen verweigern, schleust er kurzerhand die Polizeipsychologin Linda Delacours dort ein. Für sie ist es der erste Einsatz nach einem traumatischen Erlebnis, das sie noch nicht verarbeitet hat. Doch Campanard glaubt fest an Lindas Können und sie will ihn nicht enttäuschen. Deshalb bringt sie sich in eine große Gefahr, aus der es scheinbar kein Entrinnen gibt.

In seinem Krimi "Tödlicher Duft" geht René Anour ganz neue Wege. Die Krimiserie spielt sich diesmal in Frankreich, genauer in der Parfumhochburg Grasse, ab. Dabei beschreibt er die Düfte dieser kleinen Stadt so intensiv, daß man glaubt, sie zu riechen. Das Thema Parfumherstellung spielt in der Handlung natürlich eine große Rolle. Auch hier geht René Anour sehr akribisch zu Werke. Er erklärt alles ganz genau und der interessierte Leser kann viel lernen. Mit Commissaire Campanard hat René Anour einen Ermittler mit Herz und Verstand ins Leben gerufen. Auch die anderen Charaktere erscheinen sehr menschlich. Man fühlt sich in der Geschichte einfach wohl. Trotzdem ist der Krimi sehr spannend und bis zum Ende offen. Der Fall wird zwar gelöst, aber es bleiben immer noch Fragen zum Vorleben des Commissaire offen. Die klären sich dann hoffentlich im nächsten Teil!

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