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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2016

Süß wie ein Weihnachtsplätzchen

Kater Anton und das Weihnachtsglück
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Kater Anton hat es nicht leicht. Sein Frauchen Ella hat sich schwer verliebt. Ausgerechnet in Xavier, einem Franzosen. Es kommt, wie es kommen muß: Sie fährt mit Anton für 4 Wochen über Weihnachten nach ...

Kater Anton hat es nicht leicht. Sein Frauchen Ella hat sich schwer verliebt. Ausgerechnet in Xavier, einem Franzosen. Es kommt, wie es kommen muß: Sie fährt mit Anton für 4 Wochen über Weihnachten nach Dijon. Und Anton gefällt das gar nicht. Er verweigert sein Fresschen und fühlt sich überhaupt nicht wohl. Er vermißt sein altes Leben. Allen voran seine Katzenfreundin Lizzy. Ella und Xavier wohnen oberhalb einer Honigkuchenbäckerei bei Madame Bernard und ihrer Enkelin Manon, die alles tun, um die Bäckerei zu erhalten. Doch Madame Bernard wird bedroht, sie soll das alte Familienrezept preisgeben. Als sie plötzlich verschwindet, ist Antons Spürnase gefragt....

Hach ja - eine Weihnachtsgeschichte, wie sie mir gefällt. Hier hat man wirklich alles. Ein wenig Spannung, ganz viel Herz und einen tapferen Kater. Die Charaktere sind allesamt sehr sympathisch und sprechen den Leser an. Man fühlt sich direkt heimisch bei ihnen und möchte am liebsten beim Backen helfen. Anton ist einfach herzerfrischend liebenswert beschrieben. Man leidet förmlich mit ihm, als er sein geliebtes Futter nicht bekommt und sich mit minderwertigem Futter begnügen soll. Das geht ja auch gar nicht. Die Geschichte ist rührend und geht ans Herz. Oma Josie und ihre Enkelin haben es nicht leicht und Angela Troni schafft es, dies in diesem weihnachtlichen Buch zu beschreiben, ohne auf die Tränendrüse zu drücken. Ihr Schreibstil ist sowieso wunderschön fließend und locker zu lesen. Man hat dies Buch dadurch leider ruckzuck weggelesen. Aber das ist bei guten Büchern ja leider oft der Fall. Doch bei all der Sentimentalität kommt die Spannung auch nicht zu kurz. Schließlich will man ja wissen, ob die Bäckerei und vor allem Oma Josie gerettet werden können.

Ein absolut lesenswertes Weihnachtsbuch, bestens geeignet für einen gemütlichen Adventssonntag!

Veröffentlicht am 27.12.2016

Toller Regionalkrimi

Der Bulle von der Schlei
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Während der Dreharbeiten zu der Fernsehserie "Der Bulle von der Schlei" wird aus dem fiktiven Mord auf einmal bitterer Ernst. Ein Darsteller wird erhängt an der Rah eines Segelschiffes aufgefunden. Da ...

Während der Dreharbeiten zu der Fernsehserie "Der Bulle von der Schlei" wird aus dem fiktiven Mord auf einmal bitterer Ernst. Ein Darsteller wird erhängt an der Rah eines Segelschiffes aufgefunden. Da der Hauptdarsteller Arndt Pfeiffer sehr in seiner Rolle als Polizist aufgeht, meint er, diesen Fall lösen zu können. Und mit seinem ständigen Dazwischenfunken macht er sich bei den wahren Ermittlern mehr als unbeliebt....

Dieser Regionalkrimi hat einfach alles, was ein Regionalkrimi haben muß. Hier wird auf humorvolle Art ein spannender Krimi übermittelt. Und dieser Humor ist wirklich vom Feinsten. Nicht aufdringlich, sondern sehr angenehm. Man hat sehr oft ein Schmunzeln auf den Lippen. Doch trotz dieses Humors liegt hier ein seriöser Krimi vor, der von Beginn an spannend ist und den Leser für sich gewinnt. Der Autor hat eine tolle Art, den Spannungsbogen hoch zu halten. Doch auch die Beschreibungen der Charaktere sind einfach toll. Man findet sich sofort zurecht und hat ein genaues Bild der Personen vor Augen. Doch auch das Filmset und die Landschaft ist sehr bildhaft beschrieben. Bei den Landschaftsbeschreibungen kam bei mir direkt Urlaubsfeeling auf. Man fühlt sich direkt nach Kappeln versetzt. Auch der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch liest sich locker und leicht.

Ich kann dieses Buch wärmstens empfehlen!

Veröffentlicht am 13.12.2016

Witzig

Lennart Malmkvist und der ziemlich seltsame Mops des Buri Bolmen
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Lennart Malmkvist ist ein völlig normaler junger Mann. So ganz normal allerdings auch wieder nicht: er hat eine Liebesallergie. Doch es kommt noch toller: er erbt von seinem Nachbarn Buri Bolmen, der auf ...

Lennart Malmkvist ist ein völlig normaler junger Mann. So ganz normal allerdings auch wieder nicht: er hat eine Liebesallergie. Doch es kommt noch toller: er erbt von seinem Nachbarn Buri Bolmen, der auf mysteriöse Art und Weise in seinem Geschäft ermordet wurde das Zaubereigeschäft. Und Mops Bölthorn. In dem Geschäft sieht Lennart seine Chance, denn gerade hat er seinen Job verloren. Dumm nur, daß er Bölthorn als Bedingung für ein Jahr behalten muß. Als wenn das nicht schon genug wäre, wird er seitdem von mysteriösen Gestalten verfolgt und: Bölthorn kann bei Gewitter sprechen. Lennart hat nicht nur das Zaubergeschäft geerbt, sondern auch noch Buris Berufung, ein Pergament zu schützen. All dies verrät ihm Bölthorn....

Dies Buch ist absolut witzig. Es vergeht fast keine Seite, auf der es nicht eine Stelle gibt, an der man herzhaft lachen kann. Lars Simon hat eine ganz spezielle, angenehme Art des Humors. Nicht aufdringlich oder dümmlich, sondern richtig gut dosiert und durchdacht. Auch sein Schreibstil ist einfach toll. Fließend und leicht lesbar, man fliegt durch den Text und kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Charaktere sind einfach und normal, keine überragenden Helden und super beschrieben. Lennart ist ein normaler Mensch, der durch Zufall in ein großes Abenteuer gerät und damit erstmal überfordert ist. Das finde ich realistisch beschrieben und dargestellt. Der eigentliche Hauptdarsteller hier ist allerdings Mops Bölthorn. Und der ist der Knaller. Er spricht, muß sich von Lennart zunächst einige dumme Bemerkungen über sein Aussehen anhören. Die Entwicklung vom geduldeten Hund zum akzeptierten Freund ist hier richtig schön zu verfolgen. Und seine Kommentare sind herrlich..... Doch steht hier auch ein Kriminalfall im Mittelpunkt. Denn Lennart und Bölthorn sind auf der Suche nach Buris Mörder. Und diese Suche ist unheimlich spannend und läßt den Leser nicht mehr los.

Ich mag dieses Buch unheimlich gern und kann es nur empfehlen. Der zweite Teil wird mit Sicherheit folgen und ist für mich ein Muß!

Veröffentlicht am 13.12.2016

Spannungsgeladen

Stiefkind
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Rachel zieht nach ihrer Hochzeit zu ihrem Mann und dessen Sohn aus erster Ehe nach Cornwall. Doch die Schatten der ersten Ehe liegen schwer auf dieser kleinen, neuen Familie. Stiefsohn Jamie hat den Tod ...

Rachel zieht nach ihrer Hochzeit zu ihrem Mann und dessen Sohn aus erster Ehe nach Cornwall. Doch die Schatten der ersten Ehe liegen schwer auf dieser kleinen, neuen Familie. Stiefsohn Jamie hat den Tod der Mutter noch nicht überwunden und halluziniert. So lange, bis auch Rachel glaubt, die Frau zu sehen. Doch Jamie treibt es noch schlimmer: er sagt den Tod Rachels voraus, wenn seine Mutter wiederkommt.

Bei diesem Buch braucht man zunächst etwas Hartnäckigkeit. Denn es ist nicht von Beginn an superspannend. Die Spannung wird hier erst einmal aufgebaut und man muß halt bis dahin durchhalten. Aber das lohnt sich wirklich! Denn ab einem gewissen Punkt kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ab da fliegt man durch die Seiten und die Handlung nimmt den Leser für sich gefangen. Vor allem die Beschreibung der Landschaft, düster, einsam und verschneit, treibt die Spannung noch höher. Man fröstelt richtig, so anschaulich wird das hier beschrieben. Aber auch die ständigen Andeutungen treiben den Leser fast in den Wahnsinn. Man muß einfach wissen, was es damit auf sich hat. Der Schreibstil des Autors ist sehr schön flüssig, was einem über die erste Durststrecke hinweg hilft. Die Charaktere sind gut beschrieben und man fiebert mit ihnen. Vor allem mit Rachel, die sich durch ihre Leichtsinnigkeit doch irgendwie abhebt.

Für mich ein empfehlenswertes Buch!

Veröffentlicht am 13.12.2016

Wunderschön

Tod am Nord-Ostseekanal
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Kiel im Jahre 1894. Hauke Sötje, Kriminalsergeant, wird Zeuge eines Mordes. Der Mörder überwältigt ihn und macht ihn betrunken, so daß Hauke niemand glaubt. Wegen Trunkenheit im Dienst wird er noch von ...

Kiel im Jahre 1894. Hauke Sötje, Kriminalsergeant, wird Zeuge eines Mordes. Der Mörder überwältigt ihn und macht ihn betrunken, so daß Hauke niemand glaubt. Wegen Trunkenheit im Dienst wird er noch von seinem Vorgesetzten Bahnsen inhaftiert. Doch dann wird klar, daß die Leiche tatsächlich ermordet wurde. Hauke ist daraufhin seinem Chef ein Dorn im Auge, denn wieder einmal hatte er recht und sein Chef nicht. Als auf der Baustelle des Nord-Ostseekanals ein Ingenieur zu Schaden kommt, wird Hauke dorthin beordert. Er soll den vermeintlichen Unfall aufklären. Doch auch hier hat Hauke es mit einem Mord zu tun. Als es zu weiteren "Unfällen" kommt, ist schnell klar, daß die Unfälle kein Zufall sind. Irgendjemand sabotiert den Kanal...

Mit diesem Buch macht man als Leser einen wundervollen Abstecher ins historische Kiel. Falls man diese Stadt heute kennt, wird man begeistert sein. Andrea Marschall gelingt es, das alte Kiel auferstehen zu lassen und als Kiel-Kenner wird man sentimental. Die Plätze, die man in der heutigen Zeit kennt. lernt man hier perfekt mit ihrer Historie kennen. Man sieht diese Orte dann ganz anders. Doch auch die Charaktere sind hier sehr gut gezeichnet. Man schließt die Hauptpersonen dermaßen ins Herz, daß man mit ihnen fiebert, leidet und sich freut. Und man hat ganz schnell seine Favoriten herausgefunden.... Der Schreibstil von Anja Marschall ist wie gewohnt leicht lesbar und gut verständlich. Man erlebt hier wunderschön, wie hart das damalige Leben vor allem auf der Kanalbaustelle war. Man sieht diesen Kanal danach mit ganz anderen Augen.... Denn nun kennt man die Mühe, die damals dahinter steckte. Anja Marschall hat für dieses Buch merkbar gut recherchiert. Sie verwebt hier die wahre Geschichte des Kanals mit einer absolut spannenden fiktiven Handlung. Sehr schön sind die Kapitelanfänge. Denn als erstes liest man dort Zeitungsausschnitte aus der entsprechenden Zeit, so daß man noch intensiver in die Zeit eintaucht.

Ich empfehle dieses Buch uneingeschränkt jedem, der historische Krimis liebt oder auch einfach nur Kiel und dem Nord-Ostseekanal verbunden ist!