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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2025

Braucht etwas Anlauf

Tannert, Crime im Heim
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Im Seniorenheim "Haus Silberblick" schließen sich ein paar Senioren zusammen, um Hamlet zu inszenieren. Dies soll Abwechslung ins ansonsten eintönige Heimleben bringen. Doch die Senioren bekommen plötzlich ...

Im Seniorenheim "Haus Silberblick" schließen sich ein paar Senioren zusammen, um Hamlet zu inszenieren. Dies soll Abwechslung ins ansonsten eintönige Heimleben bringen. Doch die Senioren bekommen plötzlich mehr Abwechslung, als ihnen lieb ist, denn es gibt schon während der ersten Probe eine Leiche. Mops Ophelia wird tot aufgefunden und auch eine weitere Leiche läßt nicht lang auf sich warten.

"Crime im Heim" von Ida Tannert ist ein Krimi, der ein wenig Anlaufzeit benötigt. Zu Beginn hatte ich etwas Schwierigkeiten, die einzelnen Charaktere auseinander zu halten und auch an den Schreibstil mußte ich mich erst gewöhnen. Dies geht jedoch sehr schnell und dann bekommt man einen Krimi mit sehr viel Lesespaß. Dieser Krimi ist gespickt mit Humor, was schon mit der Namensgebung der Charaktere beginnt. Auch einzelne Szenen und Dialoge sorgen hier für Lachtränen. Manche Szenen sind ein wenig unglaubwürdig und allein durch die Vorstellung über das Geschehen schon wieder witzig. Die Charaktere werden sehr lebendig beschrieben und erwachen dadurch zum Leben. Jeder für sich hat seine Eigenarten und wird dadurch liebenswert. Die Krimihandlung ist naturgemäß etwas seichter, denn von Senioren kann man halt keine actionreichen Verfolgungsjagden erwarten. Hier wird mit Kopf und Herz ermittelt!

Dieses Buch kann ich jedem empfehlen, der die ruhigere Gangart liebt. Ich lese solche Krimis immer wieder gern!

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Veröffentlicht am 22.02.2025

Sehr gelungen

Letztes Glückskeks
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Altaussee soll in China nachgebaut werden. Dazu kam ein chinesischer Delegierter nach Altaussee. Doch der treibt nun tot im Hotelpool. Franz Gasperlmaier hat es nun mit einem sehr brisanten Fall zu tun. ...

Altaussee soll in China nachgebaut werden. Dazu kam ein chinesischer Delegierter nach Altaussee. Doch der treibt nun tot im Hotelpool. Franz Gasperlmaier hat es nun mit einem sehr brisanten Fall zu tun. Waren Widerständler am Werk oder gibt es für den Mord einen anderen Hintergrund?

"Letztes Glückskeks" von Herbert Dutzler ist der 12. Teil der Serie rund um Dorfpolizist Gasperlmaier. Ich selbst kannte vorher kein Buch der Serie und bin bestens in die Handlung hinein gekommen. Gasperlmaier war mir von Beginn an sympathisch. Seine ruhige Art überträgt sich beim Lesen und paßt zum eher gemütlichen Krimi. Die Handlung lebt nicht von Action und Blutvergießen, sondern durch ihre Charaktere und den wunderbaren Schreibstil des Autoren. Er schafft es perfekt, seine Charaktere so lebendig darzustellen, daß man sie sich mit all ihren Eigenheiten gut vorstellen kann. Er beschreibt sie mit spitzer Feder und viel Humor, so daß man sie sofort ins Herz schließt. Dazu hat er einen sehr vertrackten Fall geschaffen. Ständig baut er neue Spuren in die Handlung, die oft durch Wendungen in eine völlig andere Richtung geleitet wird.

Ich habe mich in Altaussee sehr wohl gefühlt und werde die Serie mit Sicherheit weiter verfolgen!

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Veröffentlicht am 20.02.2025

Nicht schlecht

Campion. Tödliches Erbe
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Wer dem Privatdetektiv Albert Campion zum ersten Mal begegnet, sieht nur einen etwas unscheinbaren jungen Mann. Doch in ihm steckt die wohl beste Spürnase, die es in England gibt. Als er erfährt, daß der ...

Wer dem Privatdetektiv Albert Campion zum ersten Mal begegnet, sieht nur einen etwas unscheinbaren jungen Mann. Doch in ihm steckt die wohl beste Spürnase, die es in England gibt. Als er erfährt, daß der überaus wertvolle Kelch der Familie Gyrth gestohlen werden soll, bietet er dem Erben Percival Gyrth seine Hilfe an. Zusammen mit seinem Diener und Gehilfen Magersfontein Lugg reist er zum Landsitz der Gyrths. Er kann den Tod der Tante des Erben nicht verhindern, doch bald wird ihm klar, daß die gesamte Familie in Gefahr ist. Eine Bande von superreichen Kunstsammlern hat es auf den Goldkelch abgesehen. Sie gehen dafür über Leichen und sie haben noch immer alles bekommen, was sie haben wollten...

Der Krimi "Campion - Tödliches Erbe" ist ein typisch englischer Krimi. Die Autorin Margery Allingham kann man durchaus mit Dorothy L Sayers auf eine Stufe stellen. Doch ihre Geschichte über den Privatdetektiv Albert Campion ist mir etwas zu unübersichtlich. Ich hatte oft das Gefühl, ein paar Seiten überlesen oder sogar einen ersten Roman verpasst zu haben. Dabei gab es in dieser Geschichte total spannende Situationen. Margery Allingham hat die Stimmungen dazu gekonnt eingefangen. Man erlebte in manchen Szenen tatsächlich das unheimliche Geschehen mit und war wie gebannt. Die ganze Geschichte fing etwas verhalten an, wurde zum Ende hin dann aber sehr rasant, so daß man es nicht bereuen mußte, dieses Buch gelesen zu haben.

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Veröffentlicht am 09.02.2025

Vielseitig

Midas Spielverderber
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Der spielsüchtige Theo spielt um das Leben seiner drei Kinder. Er merkt schnell, daß er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat. Er erzielt den Gewinn seines Lebens - und findet am nächsten Tag die Todesanzeigen ...

Der spielsüchtige Theo spielt um das Leben seiner drei Kinder. Er merkt schnell, daß er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat. Er erzielt den Gewinn seines Lebens - und findet am nächsten Tag die Todesanzeigen seiner Kinder in der Zeitung...

"Midas - Spielverderber" ist ein Thriller, der eine gewisse Anlaufzeit benötigt. Nach dem reißenden Prolog erzählt Susanne Grußler die Geschichte Theos von der Vergangenheit an. Man erlebt Theos Gefühle, durchlebt mit ihm Höhen und Tiefen und erfährt sehr viel über die Geschichte seiner Familie. Theo wird regelrecht vetraut. Nach und nach baut sich hier die Spannung auf und die Fäden verweben sich zu einem Gefüge, daß den Leser nicht mehr innehalten läßt. Die Spielsucht und daraus resultierende Handlung wird hier sehr lebhaft dargestellt, man spürt die innere Zerrissenheit hautnah. Statt eines glücklichen Familienlebens führt Theo eine Ehe aus Geheimnissen und Verrat, ein Labyrinth, aus dem er nicht mehr herauskommt und das sein Leben zerstört. Mitleid kam bei mir jedoch nicht für ihn auf, im Gegenteil.

Dieses Buch benötigt etwas Zeit, um sich zu entwickeln - dran bleiben lohnt aber!

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Veröffentlicht am 26.01.2025

Spannend

Freier Fall
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Flug 79 soll eine Sensation werden - der erste Nonstop-Flug von London nach Sydney! Das Flugzeug ist voll besetzt, unter den Passagieren viel Prominenz. Flugbegleiterin Mina ist für das Wohl der Passagiere ...

Flug 79 soll eine Sensation werden - der erste Nonstop-Flug von London nach Sydney! Das Flugzeug ist voll besetzt, unter den Passagieren viel Prominenz. Flugbegleiterin Mina ist für das Wohl der Passagiere der Businessclass zuständig, versucht nicht an ihre kaputte Ehe und die Schwierigkeiten mit Adoptivtochter Sophia zu denken. Als ihr jemand einen Zettel in die Hand drückt, bricht ihre Welt zusammen. Flug 79 soll mit ihrer Hilfe Sydney nie erreichen - dann wird sie überleben, andernfalls stirbt sie. Sie hat noch 20 Stunden Zeit, um sich zu entscheiden...

Mit "Freier Fall" reiht sich Clare Mackintosh ein in die Reihe der Thriller rund um Flugzeugkatastrophen. Ich war zunächst skeptisch, ob es sich hier nicht einfach um das Aufwärmen eines immer wiederkehrenden Themas handelt. Ich wurde positiv überrascht. Auch wenn die Handlung sehr surreal und an den Haaren herbeigezogen wirkt, ist das Buch extrem spannend. Die Autorin vermittelt mit ihrem sehr guten Schreibstil die Ängste und Verzweiflung der Passagiere so, daß es zum greifen nah ist. Durch häufige Perspektivwechsel erlebt man die Gedanken von Mina und einigen Passagieren hautnah und bekommt eine Verbindung zu ihnen. Man versteht sie gut und sie bleiben nicht fremd. Man entwickelt Sympathien zu einigen Charakteren und merkt schnell, auf wen man gut verzichten könnte. Jedoch darf man sich nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen, denn man erlebt hierbei die ein oder andere Überraschung. Clare Macintosh arbeitet hier mit vielen Handlungssträngen, die sie jedoch nie aus dem Blick verliert und zu einem schlüssigen, zusammenhängenden Ende führt. Ich empfehle "Freier Fall" allen, die nicht gerade unter Flugangst leiden - denn diejenigen könnten mit dem Buch Probleme haben!

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