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Veröffentlicht am 24.01.2024

Ganz großer Spaß

Schiffe versenken
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Die Erdmännchen Ray und Rufus haben überraschend ihren menschlichen Freund Phil getroffen. Sie müssen von Berggorilla Kong Abschied nehmen, den der Berliner Zoo nach Sydney verkauft hat. Sie werden per ...

Die Erdmännchen Ray und Rufus haben überraschend ihren menschlichen Freund Phil getroffen. Sie müssen von Berggorilla Kong Abschied nehmen, den der Berliner Zoo nach Sydney verkauft hat. Sie werden per Internet Zeuge, wie sein Frachtschiff in Flammen aufgeht und im Meer versinkt. Phil hat dazu einen neuen Auftrag - er soll das Verschwinden von Ernie Wandlitz aufklären, der spurlos vom Kreuzfahrtschiff "Golden Silverstar" verschwand. Angeheuert von Interpol gehen die drei Freunde diesem Fall gemeinsam nach und heuern als Entertainment - Gruppe an Bord an. Dabei kommen sie einem Versicherungsbetrug auf die Spur und geraten selbst in tödliche Gefahr!

Mit "Schiffe versenken" hat das Autorenduo Moritz Matthies die Erdmännchen Rufus und Ray endlich wieder kriminalistisch aktiv werden und ihre alte Stärke aufleben lassen. Gemeinsam mit ihrem menschlichen Freund Phil erleben sie wieder ein Abenteuer, das richtig Spaß macht und gefährlich ist. Dabei kommt der dieser Serie typische Humor wieder voll zur Geltung. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Ray, der es echt nicht leicht hat. Natalie dekoriert die Kammer mit Mistelzweigen, so daß Ray vor der Bedeutung der Zweige fast in Panik verfällt, zudem hat er mit dem technikbesessenen Rufus jemanden, der ihn immer wieder damit aufzieht, daß er nicht lesen kann - jedenfalls nicht mehr, als ein "A". Die Handlung ist nicht überbordend spannend, sondern besticht durch ihre einzigartigen Charaktere und dem typischen Humor, für den Ray und Rufus sorgen. Ihre Dialoge, Ansichten und Handlungen lassen den Leser oft laut lachen. Die Vorstellung von Rufus, auf einem Smartphone tippend, jeden Code knackend und mit Knöpfen im Ohr - einfach herrlich. So ganz nebenbei wird hier auch etwas das Kreuzfahrerleben auf die Schippe genommen. Es wird alles für die Passagiere gegeben - auch wenn diese noch so alberne Wünsche haben.

Mit diesem Buch hat die Serie wieder zu ihrem alten Glanz zurückgefunden, so daß ich mich schon sehr auf den nächsten Fall für die drei Freunde freue!

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Veröffentlicht am 22.01.2024

Mit Malizia Seaexplorer um die Welt

Abenteuer Ocean Race
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Das Ocean Race gilt als der härteste Teamwettbewerb der Sportwelt. Boris Herrmann und sein Team haben sich mit ihrer Imoca Malizia Seaexplorer diesem Abenteuer gestellt. In dem Buch "Abenteuer Ocean Race" ...

Das Ocean Race gilt als der härteste Teamwettbewerb der Sportwelt. Boris Herrmann und sein Team haben sich mit ihrer Imoca Malizia Seaexplorer diesem Abenteuer gestellt. In dem Buch "Abenteuer Ocean Race" lassen Boris Herrmann und Andreas Wolfers den Leser an diesem Abenteuer teilhaben. Dies gelingt ihnen ganz wundervoll. Hat man hier doch das Gefühl, man wäre mit an Bord, erlebt Glück und Niedergeschlagenheit hautnah mit. Jedes Teammitglied wird in einem Steckbrief mit Bild vorgestellt. Dadurch werden sie zu Vertrauten, man hat nicht nur den Namen, sondern bekommt das Gefühl des "kennens". Dies wird durch die Abschitte im Buch verstärkt, in denen sie selbst zu Wort kommen. Hier bekommt man tiefe Einblicke in ihre Gefühlswelt, erlebt verschiedene Situationen aus ihrem Blickwinkel. Der Text wird dadurch lebendig und abwechslungsreich, man kann einfach nur Sympathie für jeden einzelnen empfinden. Man erlebt Segelsport in all seinen Facetten. Vom Triumph eines Etappensieges, über gebrochene Masten und Karambolagen ist hier alles dabei. Gesegelt wird in Sturm und Flaute, wo die Mannschaft um den kleinsten Windzug kämpft, man friert mit ihnen im Südpolarmeer und schwitzt im Atlantik. Was hier deutlich hervorgeht ist der Teamgeist. Malizia ist nicht Boris Herrmann allein, auch wenn man automatisch ihn vor Augen hat, wenn das Wort Malizia fällt. Nein, Malizia ist ein Team, bei dem jeder auf Augenhöhe des anderen ist. Niemand wird bevorzugt. Auch der Zusammenhalt der eigentlich konkurrierenden Teams wird hier deutlich. Man hilft sich, wo auch immer gerade Not ist. Denn ihnen allen ist bewusst, wie gefährlich ihr Sport sein kann - und jeder für den anderen zum Lebensretter werden kann. Das Buch ist auf ganz lockere Art geschrieben und liest sich sehr gut. Man muß hier kein Segelexperte sein, um alles zu verstehen. Falls doch einmal ein Begriff unklar ist, findet sich am Ende des Buches sowohl ein Glossar der Segelsprache, als auch Illustrationen zur "Malizia", bei denen man die genaue Lage jedes wichtigen Bauteiles nachsehen kann. Und auch für diejenigen, die die Route des Ocean Race vor Augen haben möchten, ist gesorgt. Als erstes befindet sich im Buchdeckel eine Karte mit der Regattaroute! Mich hat auch dieses Buch rund um Malizia wieder vollends begeistert!

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Veröffentlicht am 21.01.2024

Krimi mit brisantem Thema

Hohe Wogen
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Auf dem Starnberger See wird eine tote Frau auf ihrem SUP-Board gefunden, ermordet mit einem Fünfzack. Bei der Toten handelt es sich um eine Locationscoutin, die für einen Filmdreh schöne Orte suchte und ...

Auf dem Starnberger See wird eine tote Frau auf ihrem SUP-Board gefunden, ermordet mit einem Fünfzack. Bei der Toten handelt es sich um eine Locationscoutin, die für einen Filmdreh schöne Orte suchte und allgemein als übergriffig bekannt war. Irmi Mangold stellen sich bei ihren Recherchen viele Fragen und sie gerät zwischen die Fronten mehrerer Interessengruppen.

Mit "Hohe Wogen" begibt sich Nicola Förg wieder einmal auf Umweltschutzwege. Geschickt verwebt sie in jedem ihrer Bücher ein brisantes, reales Thema mit ihrem Kriminalfall. Man merkt ihr deutlich an, daß ihr diese Themen immens wichtig sind. Wie sie die Problematik hier vermittelt, ist schon gut recherchiert und für den Leser verständlich dargestellt. Allerdings finde ich es manchmal doch ein wenig hart - nicht alle Touristen und Wassersportler sind rücksichtslos, es gibt auch diejenigen, die Natur und Hobby in Einklang bringen können. Aber dieses Problem gibt es überall - ein paar wenige verderben den Ruf von allen. Nicola Förg rüttelt hier wach, legt den Finger in die Wunde und das ist auch gut so. Irmi Mangold ist ein Unikum. Sie ist mit ihrem Alter im Reinen und lebt so, wie sie es für richtig hält. Sie verbiegt sich nicht, vertritt ihre Meinung und läßt sich nichts diktieren. Man kann sie nur bewundern. Ich mag ihre Art sehr. Nicola Förg hat mich mit "Hohe Wogen" wieder bestens unterhalten. Durch ihren lockeren Stil und die Beschreibungen dieser schönen Gegend macht es riesigen Spaß, hier mit Irmi auf die Suche nach der Wahrheit zu gehen.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Spannender Fall vor beeindruckender Kulisse

Alte Schuld
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Im Jahr 1948 bereitet sich die Hamburger Polizei auf die Währungsreform vor, denn die Ganoven wittern ihre Chance, ganz schnell an das neue Geld zu kommen. Für die Schutzpolizistin Ida Rabe wird das allerdings ...

Im Jahr 1948 bereitet sich die Hamburger Polizei auf die Währungsreform vor, denn die Ganoven wittern ihre Chance, ganz schnell an das neue Geld zu kommen. Für die Schutzpolizistin Ida Rabe wird das allerdings zur Nebensache, als eine misshandelte Frau in ihrem Büro erscheint. Die Frau bittet um Hilfe, aber sie ist so verängstigt, daß sie nur ungenaue Angaben macht und eine Menge verheimlicht. Da es sich bei dem gewalttätigen Mann um einen hochrangigen britischen Staatsbürger handelt, sind Ida die Hände gebunden. Als der Mann kurz darauf ermordet wird, ist für die Polizei schnell klar, daß die junge Frau ihn getötet hat. Ida gibt aber nicht auf und ermittelt auf eigene Faust weiter. Sie schreckt nicht davor zurück, sich unter den eigenen Kollegen umzuhören ind begibt sich dabei in große Gefahr. Sie weiß bald nicht mehr, wem sie noch trauen kann und setzt alles auf eine Karte.

Im zweiten Fall für die Polizistin Ida Rabe läßt Lea Stein wieder sehr viel Zeitgeschehen mit einfließen. In dem Buch "Alte Schuld" geht es um die Währungsreform. Die Geschichte führt die Leser in die Stadt Hamburg, die noch in Trümmern liegt. Durch die realistische Beschreibung der zerstörten Häuser und der Armut der Menschen gibt die Geschichte ein düsteres Bild ab. Die Handlung ist sehr spannend erzählt. Bis zum Schluß bleibt es unklar, wie die scheinbar verschiedenen Fälle zusammenhängen. Die Rolle der britischen Besatzungsmacht wird dabei nicht geschönt dargestellt. Durch die Figur der Ida Rabe, die mit ihrer etwas sperrigen Art oft aneckt, fällt die Geschichte aus dem Rahmen. Man kann aber merken, daß Idas Eispanzer, den sie sich zugelegt hat, langsam auftaut. Es wird interessant zu erleben, wie ihre Gefühlswelt sich entwickelt. Vielleicht in Teil drei, den ich mit Spannung erwarte!

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Veröffentlicht am 17.01.2024

Einfach wunderschön

Der Verrat von Oyster Shore
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Die junge Schriftstellerin Lowenna fährt nach dem Ende ihrer Beziehung nach Cornwall, um zur Ruhe zu kommen. Sie hat dort viele Sommer ihrer Kindheit bei ihrer Großmutter verbracht. Jetzt hat Lowenna das ...

Die junge Schriftstellerin Lowenna fährt nach dem Ende ihrer Beziehung nach Cornwall, um zur Ruhe zu kommen. Sie hat dort viele Sommer ihrer Kindheit bei ihrer Großmutter verbracht. Jetzt hat Lowenna das alte Bootshaus von Oyster Shore gemietet. Sie trifft dort auf den Australier Noah, der den Wunsch seiner Verstorbenen Mutter erfüllen und in Cornwall seine Familiengeschichte erforschen will. Lowenna findet Gefallen daran, auch ihre Familie bis in die Jahre um 1904 zu verfolgen und arbeitet mit Noah zusammen. Sie kommen einer tragischen Geschichte auf die Spur: Eine Liebe, die es in dieser Zeit gar nicht hätte geben dürfen und die durch Krieg und Verrat ein bitteres Ende findet. Lowennas und Noahs Nachforschungen bringen ein verblüffendes Ergebnis ans Licht, daß ihr Leben auf den Kopf stellen wird.

Selten hat mich eine Geschichte so tief berührt wie "Der Verrat von Oyster Shore". Die Empfindungen, die beim Lesen auf einen einstürmen, kann man kaum mit Worten beschreiben. Empörung, Wut, Mitleid und Schadenfreude sind nur einige von ihnen. Der Autorin Ruth Saberton ist es schon ein paarmal ausgezeichnet gelungen, geheimnisumwobene Geschichten zu schreiben. Diesmal hat sie sich aber selbst übertroffen. Sie gibt ihren Lesern das Gefühl, die Geschichte hautnah mitzuerleben und alle Personen gut zu kennen. Es fällt schwer, die Charaktere in gut und böse einzuteilen, denn alle haben einen Hintergrund, der sie geprägt hat. Die Erzählweise von Ruth Saberton hat mir sehr gut gefallen. Sie wechselt mühelos von heiteren Kinderspielen zu romantischen Liebesschwüren bis hin zu den Grauen des Krieges und paßt ihre Sprache den Situationen immer ganz genau an. Ich bin von diesem Buch total begeistert!

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