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Veröffentlicht am 12.04.2019

Sau am Brett

Sau am Brett
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Eigentlich wollte Eberhard Fellinger in Ruhe ein Bier genießen, als neben ihm ein Tourist beim Schweinsbraten essen verstirbt, schnell ist dem Lebensmittelkontrolleur und Hobbydetektiv klar das der Mann ...

Eigentlich wollte Eberhard Fellinger in Ruhe ein Bier genießen, als neben ihm ein Tourist beim Schweinsbraten essen verstirbt, schnell ist dem Lebensmittelkontrolleur und Hobbydetektiv klar das der Mann keines natürlichen Todes gestorben ist. Als er dann auch noch verdächtigt wird, Geld von Wirt angenommen zu haben, dabei hat der nur seine Spielschulden bezahlt, bleibt ihm nicht viel anderes übrig als selber zu ermitteln.
Der Fellinger, ich mochte ihn schon im ersten Buch, er ist so wie ich mir früher einen Bayern vorgestellt habe, grantelig,unfreundlich, ein bisschen stoffelig und mit einem guten Herzen.
Das er genauso ist beweist er wieder in diesem Buch, hartnäckig versucht er herauszufinden warum der Tourist, der eigentlich keiner war, er entpuppt sich als Geschäftsmann aus Hamburg oder auch nicht. Fellinger weiß bald nicht mehr wem er noch trauen kann. Immer tiefer verstrickt er sich in die Ermittlungen und gerät schnell in bedrohliche Situationen.
Sau am Brett, lebt von der Situationskomik, wodurch der eigentlich Fall für mich ab und zu ins Hintertreffen geriet, ich habe immer auf den nächsten Lacher gewartet. Das ist jetzt aber keineswegs negativ gemeint, ich mochte das Buch unter anderem auch deshalb sehr weil es ein Abwechslung zu den sonst von mir bevorzugten, eher blutigen Krimis bietet.

Veröffentlicht am 12.04.2019

Ganymed erwacht

Ganymed erwacht
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Vier Megakonzerne beherrschen nicht nur die Wirtschaft, sie haben auch die Politik fest in der Hand.
Die Erde ist weitgehend ausgebeutet, Rohstoffe kommen vom Mond, die Erde hängt am Tropf, dies ist aber ...

Vier Megakonzerne beherrschen nicht nur die Wirtschaft, sie haben auch die Politik fest in der Hand.
Die Erde ist weitgehend ausgebeutet, Rohstoffe kommen vom Mond, die Erde hängt am Tropf, dies ist aber kein Grund irgendetwas an den Umständen zu ändern solange es noch Geld zu verdienen gibt. Zwei dieser Megakonzerne liefern sich nach der Entdeckung eines Planeten im Schatten Neptuns ein erbarmungsloses Rennen um die Vorherrschaft im All. Und um einen unbekannten Rohstoff der sämtliche Wissenschaftler vor ein Rätsel stellt.
Es gibt zwei sich kreuzende Handlungsstränge. Beginnen möchte ich mit Rachel Ferreira, die Astronautin und Wissenschaftlerin verliert ihr Team als eine Sonde mit Bodenproben auf die Ganymed Station stürzt, was zunächst wie ein beherrschbarer Unfall aussieht, entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit zur Katastrophe. Sehr detailliert beschreibt der Autor, Rachels einsame Flucht zurück zur Erde.
Desweiteren lernen wie Theodore kennen, der Söldner leitet ein Merc Team, eine Gruppe von Söldnern, die Aufträge von jedem annehmen der gut zahlt.
Theodors Team besteht aus Ludwig, der mehr Cyborg als Mensch ist, Jack eine Kämpferin mit Herz und Muffin, ein degenerierter, er kann keine künstlichen Gliedmaßen empfangen genauso wenig wie Spenderorgane und Theodore selbst, der als ehemaliger Soldat geschworen hat niemals Unbeteiligte zu töten und auch Kollateralschäden soweit wie möglich zu vermeiden. Theodore hat ein Geheimnis, das erst im Laufe der Handlung ans Licht kommt.
Rachels und Theodors Wege kreuzen sich, als Theodore einen Auftrag von Rhein Ruhr Industries annimmt, er soll ein Paket extrahieren, das sich im Besitz des Hyun-Hakkamoto-Syndikats befindet.
Das Paket, entpuppt sich schnell als Rachel.
Genug zum Inhalt, ich glaube ich muss eine Spoilerwarnung an den Anfang setzen.
Mir war nach klassischer Science Fiction als ich mich für dieses Buch entschied. Mein letzter echter SF Roman ist schon eine Weile her.Joshua Tree, war mir nur vom Namen her bekannt, ich habe mich bewusst für diesen für mich unbekannten Autor entschieden um ohne Vorbehalte oder Erwartungen lesen zu können.
Ich wurde nicht enttäuscht.
Ganymed erwacht bietet für jeden SF Leser etwas. Der Handlungsstrang um Theodore und sein Merc-Team, ist Actiongeladen, die bildreiche Sprache des Autors feuerte meine Fantasy an, ich kann mir eine Verfilmung sehr gut vorstellen, Popcorn Kino mit viel Krach Bumm und trotzdem einer nachvollziehbaren Handlung.
Total gegensätzlich dazu ist der Teil des Buches in dem es um Rachel geht. Joshua Tree kann auch die leiseren Töne,er schafft es z.B. die Beklemmung und die Angst die Rachel während der langen Reise zurück von Ganymed zur Erde auf eindrucksvolle Art und Weise zu vermitteln.
Dieses Buch ist aber nicht nur spannende Unterhaltung mit viel Action sondern beinhaltet auch eine ordentliche Portion Gesellschaftskritik. Ohne Geld und mit eingeschränkter Gesundheit, hat man in der von Tree beschriebener Welt schon verloren, niemanden kümmern die Schicksale der Menschen in den zerstörten Städten, die aus welchen Gründen auch immer nicht für sich selber sorgen können.
Ich kann das Buch nur wärmstens empfehlen, einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber, am Ende bleiben viel zu viele Fragen offen, aber Band 2 ist schon erschienen und darin wird die eine oder andere Frage sicherlich beantwortet.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Todeslieder

Todeslieder
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Nach dem 3. Weltkrieg leben die Menschen in Städtebünden, streng aufgeteilt in verschiedenen Klassen, aus denen sie sich kaum befreien können. Durch Genveränderungen haben einige von ihnen die Fähigkeit ...

Nach dem 3. Weltkrieg leben die Menschen in Städtebünden, streng aufgeteilt in verschiedenen Klassen, aus denen sie sich kaum befreien können. Durch Genveränderungen haben einige von ihnen die Fähigkeit entwickelt mithilfe von Musik andere so sehr zu beeinflussen und zu manipulieren, dass sie sterben. Die sogenannten Todesweber werden gefürchtet und verfolgt.

Ivy führt mit ihrer Familie ein Leben im Überfluss, als Tochter des Präsidenten eines Städtebundes in den ehemaligen USA, wächst sie über behütet und geschützt durch einen Bodyguard auf. Am 11. Geburtstag ihrer über alles geliebten Schwester überschlagen sich die Ereignisse. Ihr Vater führt Verhandlungen mit Nicholas Chevalier einem europäischen Gesandten, statt den Tag mit der kleinen Tochter zu verbringen. Um dem Vater die Leviten zu lesen, besucht sie ihn seinem Büro und lernt nicht nur den Gesandten kennen, sondern kurz darauf auch den Feuerkünstler Jared, der eine verbotene Zirkusvorstellung in einem verrufenen Stadtteil ankündigt. Getrieben von Trotz gegenüber dem unverschämten Jared, der sie wegen ihrer höheren Stellung verachtet, besucht sie heimlich die Vorstellung und bringt sich damit das erste Mal in Gefahr.

Als sie die Nachricht erhält, das ihre kleine Schwester verschwunden ist, nimmt sie trotz aller Abneigung, Jareds Angebot an, ihr bei der Suche nach dem Kind zu helfen.

Ein Jugendbuch, im Bücherhaus, das kommt ja eher selten vor und auch dieses Mal war das nicht wirklich beabsichtigt, ich habe mich auf Anhieb in das Cover verliebt, der in Flammen stehende Notenschlüssel machte mich neugierig und der Gedanke, das Musik gefährlich, sogar tödlich sein kann, ist soweit von allem, was man allgemein über Musik hält entfernt, das ich unbedingt wissen musste, was es damit auf sich hat.

Dass es sich bei Todeslieder um ein Jugendbuch handelt, wurde mir dann aber schon auf den ersten Seiten klar. Aber da mich wie schon geschrieben, das Thema sehr interessierte las ich trotzdem weiter. Die Handlung des Buches hat mich dann auch sehr schnell gefesselt, Ivy ist ihrem Alter entsprechend Impulsiv und manchmal etwas kopflos, womit sie nicht nur sich, sondern auch andere in Gefahr bringt.

Neben Jared steht ihr auch der Gesandte Nicholas Chevalier zur Seite. Während der Suche nach Vicky lernt Ivy das wahre Leben kennen, sie trifft auf verfeindete Gruppierungen und gerät gemeinsam mit Nicolas in Gefangenschaft zwar können sie sich wieder befreien, werden aber genauso schnell wieder aufgespürt.

Die sich überschlagenden Ereignisse treiben den Leser durch das Buch, ich wollte unbedingt wissen, wer Freund ist und wer Feind und natürlich auch wie sich am Ende alles auflöst.

Ich habe allerdings auch einen Kritikpunkt, der Schreibstil der Autorin ist meiner Meinung nach noch nicht ganz ausgereift, ich stolperte zu oft über holprige Formulierungen, die den Lesefluss störten. Es war manchmal sehr anstrengend zwischen dem Drang unbedingt wissen zu wollen, wie es weitergeht und dem Gefühl eine Pause zu brauchen zu entscheiden.

Ich gebe für Todeslieder trotzdem eine Leseempfehlung, das Thema ist spannend, die Auflösung in sich schlüssig und für ein Debüt auch gut geschrieben, wenn auch ausbaufähig.

Ich bin trotzdem gespannt, was wir als Nächstes von Nina Rudt zu lesen bekommen.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Die Alpen sehen und sterben

Die Alpen sehen und sterben
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Maria Konstanze Schlager, genannt Mitzi, beobachtet in einer schlaflosen Nacht ein Mord und der Mörder sieht sie. Und damit beginnt einer der ungewöhnlichsten und skurrilsten Krimis den ich in den letzten ...

Maria Konstanze Schlager, genannt Mitzi, beobachtet in einer schlaflosen Nacht ein Mord und der Mörder sieht sie. Und damit beginnt einer der ungewöhnlichsten und skurrilsten Krimis den ich in den letzten Jahren gelesen habe.
Zunächst lernen wir Karsten kennen, der nach einer Sauftour auf seinen Mörder trifft, da Karsten keinen sehr langen Auftritt hat, können wir uns schnell dem Mörder zu wenden, der sich zunächst vergewissert das richtige Opfer vor sich zu haben,nämlich Karsten, nicht das ihm wieder eine Verwechslung unterläuft, wie vor ein paar Jahren.
Und jetzt hätte ich denken müssen: Böser Mann, böser, böser Mann. Tat ich aber nicht, der Mörder macht halt einfach das wofür er bezahlt wird, so ist das in Krimis, der Leser darf seine Sympathien verteilen wie er möchte. Ob meine Sympathie erhalten blieb, verrate ich euch natürlich nicht.
Beobachtet wird die Tat von Mitzi, die kurz darauf im Büro von Inspektorin Agnes Kirchschnabel sitzt und ihr von dem Mord erzählt. Das sie dabei irgendwie nicht so richtig auf den Punkt kommt, ist für die Inspektorin spürbar anstrengend und zunächst schenkt sie Mitzi auch nicht wirklich Glauben.
Mitzi ist aber auch anstrengend, sie erzählt, sie redet, sie schweift ab, da tat mir Agnes wirklich leid und ich hatte auch ein klein wenig Bewunderung für sie, ich hätte der Mitzi schon lange nicht mehr zugehört.
Allerdings merkte ich schnell wie einsam und allein Mitzi in Wirklichkeit ist.Armes Hascherl.
Als weiterer wichtiger Protagonist betritt Heinz Baldur den Schauplatz des Verbrechens, eigentlich Heinz und Luis, denn der Kriminalkommissar a.D. leidet an einer dissoziativen Identitätsstörung und lebt mit der fiktiven Persönlichkeit Luis zusammen.

Immer wieder treffen Mitzi und der Mörder aufeinander, sie suchen die Nähe des jeweils anderen, wohl wissend das sie sich damit in Gefahr bringen.
Ich mochte das Buch, es ist nicht nur spannend, es ist äußerst witzig ohne albern zu sein und das ist mir wichtig, ich mag Humor in Krimis, nur nicht wenn er mir aufgezwungen wird.
Hoffentlich bekommen wir noch mehr von Mitzi, Agnes und Heinz zu lesen. Ich mochte sie sehr und kann mir eine Reihe mit ihnen sehr gut vorstellen.

Veröffentlicht am 03.03.2019

Die Tochter der Hexe

Die Tochter der Hexe
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Inhalt: Auf der Flucht vor ihren Verfolgern rettet sich die junge Hexe Bess mit einem Schritt ins Leere. Die Flucht vor den Hexenjägern ist ihr damit zwar gelungen, aber sie wird weiterhin verfolgt. Gideon ...

Inhalt: Auf der Flucht vor ihren Verfolgern rettet sich die junge Hexe Bess mit einem Schritt ins Leere. Die Flucht vor den Hexenjägern ist ihr damit zwar gelungen, aber sie wird weiterhin verfolgt. Gideon Masters, der erst ihrer Mutter die Macht verlieh ihre Tochter Bess von der Pest zu heilen, nachdem die Krankheit ihr den Mann und zwei weitere Kinder nahm, machte auch Bess zur Hexe und will sie nun an seine Seite holen.

Bess tut alles um ihm zu entkommen, doch auch wenn Jahrhunderte vergehen, kommt Bess nie zur Ruhe. Gideon könnte sie jederzeit aufspüren.



Meine Meinung:

Ich habe das Buch auf Empfehlung einer Freundin gelesen und ich wurde nicht enttäuscht.

Mit ihrem angenehmen Schreibstil führt die Autorin Paula Brackston ihre Leser durch die Zeit, beginnend im Jahr 1628 in Bathcomb, wo Bess mit ihrer Familie ein einfaches aber glückliches Leben führt. Bis die Pest und der Hass ihr Leben zerstört.

Dann begleiten wir Bess, ins 19.Jahrhundert, sie arbeitet als Krankenschwester und behandelt in einer kleiner Praxis in Whitechapel unentgeltlich Prostituierte. Aber auch hier ist sie vor Gideon Masters nicht sicher und bald stellt sich die Frage ob der Prostituiertenmörder Jack the Ripper und der Hexer ein und die selbe Person sind.

Nur knapp entkommt Bess seinem perfiden Plan.

ich könnte euch jetzt alle Stationen von Bess aufzählen, aber das könnt ihr genauso gut selber lesen.

Begeben wir uns also in die Gegenwart.

Elisabeth lebt abgeschieden in einem Häuschen am Waldrand, sie meidet die Nähe zu anderen und lebt vom Verkauf diverser Heilkräuter und Tinkturen.

Als sie Besuch von Tegan bekommt ist sie zunächst nicht begeistert, aber nach und nach öffnet sie sich dem Teenager und sieht eine Gabe in dem Mädchen die ihrer nicht unähnlich ist.

Sie beginnt Tegan auszubilden und ihr ihre Lebensgeschichte zu erzählen.

Tegan ist eine eifrige Schülerin bis sie auf einen jungen Mann trifft und wie das so ist im Leben, nichts ist wichtiger als die Liebe.

Ich verrate euch nicht mehr, das Buch ist gut geschrieben und dadurch das die Liebe nicht das Hauptelement ist auch für Romantikallergiker wie mich geeignet.

Bess ist eine starke und unabhängige Frau und kein schmachtender Teenager, sie steht mit ihrem optischen Alter von 50 Jahren, mitten im Leben.

Ich vergebe für die Tochter der Hexe eine Lesempfehlung.