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Veröffentlicht am 02.08.2017

Heartware

Heartware
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Inhalt:
In einem bolivianischen Bootcamp für schwererziehbare Jugendliche, lernt Adam Eli, Willenya kennen und lieben. Nach ihrer Flucht aus dem Camp werden sie bei einem Einbruch erwischt und Willenya ...

Inhalt:
In einem bolivianischen Bootcamp für schwererziehbare Jugendliche, lernt Adam Eli, Willenya kennen und lieben. Nach ihrer Flucht aus dem Camp werden sie bei einem Einbruch erwischt und Willenya lässt Adam im Stich. Er verbringt 2 harte Jahre in einem bolivianischen Gefängnis.
Jahre nach seiner Rückkehr, hört er das erste Mal wieder etwas von Willenya, ihm wird die Aufzeichnung einer Therapiesitzung zugespielt mit dem Versprechen mehr zu erfahren wenn er sich auf die Suche nach Will macht, die den Prototyp einer künstlichen Intelligenz gestohlen haben soll.

Meine Meinung:
ich hätte das Buch nach den ersten Seiten fast wieder an die Seite gelegt. Der erste Satz des Klappentextes lautet: Adam Eli hat seine Chance genutzt: Er ist erfolgreicher Ghostwriter, tut alles, um seine kriminelle Jugend vergessen zu machen.
Adams Arbeit in der Gegenwart besteht darin, Bacheleorarbeiten und dergleichen für andere zu schreiben, das ist nicht minder kriminell als Medikamente verticken und Einbruch.
Aber nun gut, ich wollte doch wissen wie es weiter geht. Und das Buch konnte mich definitiv überzeugen, die Autorin konnte die Spannung zwar nicht immer halten, aber dies glich sie durch die Beschreibung der Charaktere wieder aus, immer wieder erzählt sie von den einzelnen Personen, so das ich immer mehr wissen wollte und unbedingt erfahren musste wie alles zusammenhängt, ob Adam Willenya noch liebt oder ob er nur einem längst vergangenen Traum nachjagt und nur noch erfahren kann warum sie ihn im Stich ließ. Jenny-Mai Nuygen verwebt die Schicksale vieler Charaktere miteinander und man muss sehr aufpassen und konzentriert lesen um nicht den Überblick zu verlieren, ich werte das als Pluspunkt, seichte Literatur die ohne größere Anstrengung zu lesen ist gibt es genug und seicht ist das Buch nicht, es beschäftigt sich mit einem Thema, dass schon seit langem ein kleiner Menschheitstraum ist: Künstliche Intelligenzen, ein Thema, über dass man sicher endlos diskutieren kann und das diesem Buch eine von mir so nicht erwartete Tiefgründigkeit verleiht. Mit kleinen Abzügen, wegen der erwähnten Längen und dem meiner Meinung nach nicht stimmigen Klappentext, halte ich das Buch für wirklich lesenswert.

Veröffentlicht am 10.07.2017

Blutschmuck

Blutschmuck
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Inhalt:

Bei der Beerdigung ihrer Mutter, wird die Kommissarin Sarah Bischoff von einer Jugendfreundin der Verstorbenen angesprochen. Lisa Schönfeld. Diese reagiert panisch als sie an Sarahs Hals eine ...

Inhalt:

Bei der Beerdigung ihrer Mutter, wird die Kommissarin Sarah Bischoff von einer Jugendfreundin der Verstorbenen angesprochen. Lisa Schönfeld. Diese reagiert panisch als sie an Sarahs Hals eine Bernsteinkette entdeckt und flüchtet. Sarahs Freund und Kollege der Profiler Falko Cornelson will nun unbedingt herausfinden, was die ältere Frau so verstörte und stößt dabei auf ungeklärte Morde der Vergangenheit.

Die Protagonisten:

Falko Cornelsen ist nicht nur ein guter Profiler, er ist auch sehr manipulativ, er manipuliert nicht nur die Menschen die er befragt, sondern auch mich als Leser, nach den ersten Sätzen die er über Sarah dachte, hatte ich ein klares Bild von ihr vor Augen: Eine klammernde, weinerliche, unselbständige Nervensäge. Während er doch nur ein Opfer seiner Kindheit ist, der Probleme mit sich selber ausmacht, weil seine Mutter ja nach dem Unfalltod seines Vaters und seiner Schwester viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt und sich nicht so um ihn kümmerte wie es sicher notwendig gewesen wäre. Ein egoistischer Macho eben.
Ich habe mich dann entschieden, mir selber ein Bild von den Beiden zu machen. Und das sah dann ganz anders aus. Sarah klammert vielleicht, aber sie hat auch viel mitgemacht in letzter Zeit und da ist es verständlich das sie Halt bei dem Menschen sucht, der ihr am nächsten steht.
Falko ist zwar tatsächlich Momentan nicht Beziehungsfähig, aber das hat weniger etwas mit seinem Wesen zu tun, sondern eher mit dem Scheitern seiner Ehe und damit das Sarah nicht die Richtige für ihn ist.Und er ist professionell genug um seine Probleme nicht seine Arbeit beeinflussen zu lassen.

Warum schreibe ich das so ausführlich? Weil ich es hasse, wenn das Privatleben der Ermittler im Vordergrund steht und ich auf den ersten Seiten die Befürchtung hatte, das es hier so sein könnte.
Diese Befürchtung wurde Gott sei Dank nicht bestätigt. ;o)

Meine Meinung:
Ich mag es sehr wenn Kriminalfälle ihren Ursprung in der Vergangenheit haben. Durch die Begegnung auf dem Friedhof, kommt Falko einem Mord auf die Spur der nie aufgeklärt wurde, so das er die Ressourcen der Polizei nutzen kann, ein weiterer Pluspunkt des Buches, er muss das nicht heimlich machen, wie so oft in Krimis. Nach und nach fördern seine Ermittlungen Dutzende von ähnlichen Fällen zutage, die sich nur in "Kleinigkeiten" unterscheiden.
In Rückblenden erzählt einer der Täter und ich erfuhr schnell, das er vollkommen einem religiösen Wahn verfallen war und seine wahren sexuellen Neigungen unterdrücken musste, eine üble Kindheit hatte und nach dem Krieg Halt bei einer obskuren, angeblich religiösen Gruppe, fand. Viel mehr möchte ich euch aber von ihm nicht berichten, er nimmt auch nicht zu viel Raum in der Story ein. Das Hauptaugenmerk legt die Autorin auf die Ermittlungen im Hier und Jetzt und das gefiel mir richtig gut.
Ich habe bei aller Begeisterung für das Buch allerdings auch einen Kritikpunkt, eine für mich wichtige Frage bezüglich eines weiteren Täters blieb offen und die Antwort wurde im Buch mit der Aussageverweigerung eines Täters begründet, das entlockte mir ein "Hmpf".
Nichtsdestotrotz gebe ich für das Buch eine Leseempfehlung, es ist spannend und lässt seine Leser in die Abgründe religiöser Wahnhaftigkeit blicken.

Veröffentlicht am 27.01.2024

Das dunkle Versteck

Das dunkle Versteck
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In »Das dunkle Versteck«, dem mittlerweile fünften Band der Konráð-Reihe von Arnaldur Indriðason, entdeckt die Witwe Halla nach dem Tod ihres Mannes eine Waffe in ihrer Garage. Konráð erinnert sich an ...

In »Das dunkle Versteck«, dem mittlerweile fünften Band der Konráð-Reihe von Arnaldur Indriðason, entdeckt die Witwe Halla nach dem Tod ihres Mannes eine Waffe in ihrer Garage. Konráð erinnert sich an eine ähnliche Waffe aus seiner Kindheit, die ihm von seinem Vater, dem Kleinkriminellen und gewalttätigen Seppi gezeigt. Als sich herausstellt, dass vor Jahrzehnten ein Mann namens Garðar in einem Armenviertel von Reykjavik mit dieser Waffe erschossen wurde. Beschließt Konráð, eigene Ermittlungen anzustellen!
Eines ist klar. Das Verständnis dieses Buches gestaltet sich schwierig, ohne das Wissen aus den vorherigen Bänden. Konráð sucht weiterhin nach der Wahrheit über den Mord an seinem Vater Seppi im Jahr 1963 und versucht herauszufinden, ob dieser auch für den Tod von Garðar verantwortlich ist. Zusätzlich beschäftigt ihn das rätselhafte Verschwinden von Skafti, für dessen vermeintlichen Mord Natan lange im Gefängnis saß, obwohl Skaftis Leiche nie gefunden wurde!

Die Handlung ist unglaublich komplex! Es gibt zahlreiche Rückblicke auf frühere Fälle, die die Geschichte noch spannender machen. Einige Kapitel spielen in der Vergangenheit, was jedoch nicht immer gekennzeichnet ist und dadurch für zusätzliche Herausforderungen sorgt.

Besonders faszinierend ist die Darstellung von Konráð als korruptem Polizisten, der trotz seiner früheren Verstrickungen in kriminelle Machenschaften immer noch nach seiner eigenen Moral handelt.

In »Das dunkle Versteck« behandelt Indriðason ein hochaktuelles und äußerst wichtiges Thema: den Missbrauch von Kindern in Heimen! Dieses Thema wird oft verschwiegen und offenbart eine düstere Realität.

Der Roman ist ein weiterer spannender Teil der Konráð-Reihe. Mit seiner komplexen Handlung und den vielschichtigen Charakteren spricht er sowohl Fans des Autors als auch Liebhaber von anspruchsvollen Krimis an. Es meiner Meinung nach wirklich erforderlich, auch die Vorgängerbände zu kennen, um diesen Krimi vollständig genießen zu können.



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Veröffentlicht am 20.12.2023

Die Schuld die man trägt

Die Schuld, die man trägt
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Der Fund einer weiblichen Leiche in einem Schweinemastbetrieb und die mit roter Farbe an die Wand geschrieben Worte

»Löse den Fall, Sebastian!«

zwingen Bergman und die Reichsmordkommission dazu wieder ...

Der Fund einer weiblichen Leiche in einem Schweinemastbetrieb und die mit roter Farbe an die Wand geschrieben Worte

»Löse den Fall, Sebastian!«

zwingen Bergman und die Reichsmordkommission dazu wieder zusammenzuarbeiten, das wird von den meisten Mitgliedern der Kommission nicht allzu gern gesehen, sein egoistisches und rücksichtsloses Verhalten haben ihm in der Vergangenheit keine Freunde gemacht. Zusätzlich hat die Reichsmordkommission damit zu kämpfen, dass ihre direkte Vorgesetzte einen Sündenbock für die Vorfälle in der jüngeren Vergangenheit sucht, in der ein Polizist sich als Serienmörder entpuppte (Band 7. Die Früchte, die man erntet) diesen findet sie in Torkel dem bisherigen Leiter der Kommission, seine Stelle muss Vanja übernehmen und diese setzt alles daran, nicht nur den Fall zu lösen, sondern auch die Reichsmordkommission vor der Auflösung zu bewahren.
Der Mörder belässt es nicht bei diesem einen Mord, weitere Tote und mit ihnen weitere Hinweise tauchen auf, bald schon wird klar, dass alle Morde etwas mit Sebastians Vergangenheit zu tun haben. Dazu kommt noch, dass auch andere Begebenheiten aus Sebastians Vergangenheit, die eine wichtige Rolle spielen. Da ist Ellinor, die ihn trotz Kontaktverbots stalkt oder Cathy, die Tochter eines Freundes, der ebenso wie Bergman während des Tsunamis in Thailand ein verloren hat.

Dies ist nun schon der 8. Fall für Sebastian Bergman und die Reichsmordkommission, ich hatte die Reihe irgendwann aus den Augen verloren. Da war ich natürlich nicht nur auf den Fall gespannt, sondern auch darauf, ob es Freude macht, das Buch ohne die direkten Vorgänger zu kennen. Ich habe das Buch innerhalb von vier Abenden durchgelesen, also die Frage nach der Freude beantwortet sich damit ja schon. Der Fall an sich ist spannend und gut durchdacht, etwas anderes hatte ich bei dem Autorenteam auch nicht erwartet, es gibt die eine oder andere Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe. Ebenso macht Sebastian in diesem Band eine Wandlung durch, es gibt diese kleinen Momente in denen er sein Verhalten tatsächlich zu reflektieren scheint.

Ich hatte fast nie das Gefühl, dass mir wesentliche Informationen aus den Vorgängerbänden fehlten, die Autoren verraten immer genug, um die Zusammenhänge zu erkennen. Das ist aber wohl gerade für die Kenner der kompletten Reihe ein Nachteil, weil sich eben vieles im Kreis dreht.

Die Story endet mit einem fiesen Cliffhanger, der einen Ausblick auf Band 9 gibt und wieder viel Spannung verspricht.

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Veröffentlicht am 25.11.2023

Miez Marple

Miez Marple und die Pfote des Todes
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Mein letzter Tierkrimi ist schon eine Weile her, da wird, es ja mal wieder Zeit dachte ich mir, als ich »Miez Marple und die Pfote des Todes« entdeckte. Ich hoffte auf leichte und dennoch spannende Lektüre ...

Mein letzter Tierkrimi ist schon eine Weile her, da wird, es ja mal wieder Zeit dachte ich mir, als ich »Miez Marple und die Pfote des Todes« entdeckte. Ich hoffte auf leichte und dennoch spannende Lektüre mit einer guten Prise Humor und ich wurde nicht enttäuscht.
»Miez Marple und die Pfote des Todes« von Fabian Navarro ist ein spannender Tierkrimi, den ich innerhalb kürzester Zeit gelesen habe. Als Tierhalterin war ich sofort begeistert von der Idee, dass die Hauptcharaktere des Buches Tiere sind. Die Katzendetektivin Miez Marple, ihr Gefährte Kater Watson und die Taube Betti bilden ein ungewöhnliches, aber sympathisches Ermittlerteam.

Watson trägt den Fall eines verschwundenen Katzenkindes an Miez Marple heran, doch sie nimmt den Fall nicht an, Katzenkinder verschwinden nun mal aus dem einen oder anderen Grund, meist kommen sie allerdings wohlbehalten wieder heim. Brösels Eltern allerdings vermuten, dass Miez Marple nicht nach ihrem Baby suchen will, weil es aus der Streunerkolonie stammt.

Obwohl es sich um den zweiten Teil einer Reihe handelt, konnte ich das Buch problemlos lesen, ohne den ersten Band zu kennen. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und die Charaktere werden ausreichend eingeführt.

Besonders gut gefallen hat mir die Vielfalt der Tiercharaktere. Katzen, Hunde, Vögel und Reptilien bilden eine interessante Gesellschaft, in der unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinandertreffen. Dadurch wird die Geschichte sehr abwechslungsreich und unterhaltsam. Die Konflikte, mit denen sich die Tiere auseinandersetzen müssen, sind auf eine angenehme Art und Weise menschlich. Es geht um Themen wie Arm und Reich, Macht und Manipulation. Dadurch wird die Geschichte nicht nur für Tierliebhaber interessant, sondern spricht auch gesellschaftliche Probleme an.

Der Schreibstil von Fabian Navarro ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Spannung wird konstant aufrechterhalten und durch den von mir erhofften Humor immer wieder aufgelockert, doch manchmal wirkt gerade der von mir erhoffte Humor etwas zu gewollt.

Es gibt immer wieder überraschende Wendungen, die mich schon ziemlich früh an eine bestimmte Auflösung des Falls um das verschwundene Katzenbaby Brösel denken ließen. Hier war ich ziemlich froh über mein Talent immer den falschen Fährten, die von den Autoren gelegt werden, auf den Leim zu gehen.

Alles in allem kann ich »Miez Marple und die Pfote des Todes« allen Tierfreunden und Krimifans empfehlen. Der Roman bietet spannende Unterhaltung und interessante Charaktere.



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